Der Freitag ist ein ziemlich Kräftezehrender Tag. Denn am Freitag kann man sich für die nächste Con anmelden. Wer fürs nächste Mal eine niedrige Teilnehmernummer haben möchte, der muss sich am Freitag recht früh anstellen. Früh, das bedeutet am besten die Nacht durchmachen.
Stefan, mein Zimmerpartner, hat sich schon gegen 2 Uhr Nachts in die Schlange eingereiht. Gegen halb fünf bin ich dann dazugestoßen und gegen 6 kam dann auch Thomas, ein Freund mit dem ich mich schon etliche Jahre immer wieder auf der Con treffe.
So hieß es dann ausharren bis ca. 8 Uhr bis die Anmeldung eröffnet war (mit einer kleiner Pause zum Frühstücken.)
Dank der relativ guten Position in der Warteschlange kam diesmal auch eine Nummer knapp über 100 zustande.
Nach der Anmeldung konnte ich erst mal durchatmen. Das erste für mich interessante Panel begann um 11 Uhr. Die Zeit nutzte ich dann auch um den gestrigen Bericht zu schreiben.
Die besuchten Panels des heutigen Tages waren:
11:00 – 12:00 Uhr: Tony Curran (Datak Tarr, DEFIANCE)
14:00 – 15:00 Uhr: David Warner (Gorkon, STAR TREK 6; Sir John Talbot, STAR TREK 5; Dillinger, TRON)
15:00 – 16:00 Uhr: Nana Visitor (Kira Nerys, DS9)
16:00 – 17:00 Uhr: Nicole deBoer (Ezri Dax, DS9)
17:00 – 18:00 Uhr: Alexander Siddig (Dr. Julian Bashir, DS9)
20:15 – 21:45 Uhr: Richard Dean Anderson, Amanda Tapping, Michael Shanks (Stargate SG1)
Der heutige Tage stand also eindeutig im Zeichen von Star Trek Deep Space Nine.
Den Beginn machte Tony Curran. Anders als die reservierte Art seines Serien-Charakters war Tony Curran auf der Bühne witzig quirlig und charmant. Mit feuerrotem Haar, hatte er sichtlich Spaß dabei den Fans ihre Fragen zu beantworten. Dazu erzählte er die ein oder andere Story von den Dreharbeiten.
So kam es während der Dreharbeiten, dass Tony in einem Pub in der nahegelegenen Stadt ein Spiel seiner Fußballmannschaft (oder Rugby …. .oder so) schauen wollte.
Er fragte den Produzenten, ob er in seiner Drehpause dort hingehen dürfte. Der Produzent sagte wohl ja …. unter zwei Bedingungen. Tony akzeptierte bevor er die Bedingungen kannte. Bedingung 1: Er müsse sein Makeup anbehalten. Bedingung 2: Er müsse seine Perücke und Kostüm anhalten.
So kam es dann dass Tony in vollem Kostüm und Maske in die Stadt in ein Pub ging. Dort suchte er sich die dunkelste Ecke aus. Leider fand eine Lotterie dort statt, die dummerweise Tony gewann und so musste er in vollem Kostüm auf die kleine Bühne dort, was einiges Staunen erzeugte. Am nächsten Tag berichteten die Zeitungen dann: Alien Datak Tarr in der Stadt gesichtet.
Das Panel mit Nichelle Nichols ließ ich aus, da ich die Grande Dame schon öfters erlebte und leider feststellen musste, dass sich ihre Storys immer wiederholen und die Antworten recht langatmig sind. Für Erstbesucher jedoch sei gesagt: Auf keinen Fall entgehen lassen. Nichelle Nichols ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, die man einfach einmal live erlebt haben sollte.
David Warner, ein richtig wahrer Gentleman, war trotz seines hohen Alters noch erstaunlich fit. Witzigerweise wiederholte er jede Frage der Fans noch einmal, wohl in der Annahme wir hätten die Frage nicht gehört. Warner spielte schon in so vielen Filmen mit, in denen er meisten einen der Bad Guys spielte. Zu seinen bekanntesten Rollen zählte u.a. Titanic, Sir John Talbot in STAR TREK V: AM RANDE DES UNIVERSUMS, Kanzler Gorkon in STAR TREK 6: DAS UNENTDECKTE LAND und Dillinger / Sark / Master Control Program in Disneys TRON.
Über das Rollenangebot in STAR TREK 6 war er sehr überrascht, da er doch im 5. Film bereits mitspielte. Er vermutete jedoch, dass man schlichtweg seine kleine Rolle im 5. Film vergessen hatte. Und da er im 6. Teil sowieso in Maske spielte war dies auch egal.
Im Vergleich zum ruhigen David Warner war Nana Visitor richtig aufgedreht. Mit viel Witz und einer überaus großen Portion Humor beantwortete sie die teils ernsten, teils humorvollen Fragen der Fans.
Auch zeigte sie uns ein Foto ihres mittlerweile 17 Jahre alten Sohns, der – wie könnte es anders sein – ebenfalls Schauspieler werden möchte. Jango, so sein Name entstand aus ihrer Ehe mit Alexander Siddig, ihrem Serienkollegen des Dr. Julian Bashir aus Deep Space Nine. Jango wurde während den Dreharbeiten zur Serie geboren. Als er vier Jahre alt war, antwortete er auf die Frage, wo er herkomme mit „Star Trek, Los Angeles“.
Ebenso quirlig und bezaubernd war Nicole deBoer im anschließenden Panel. Sie setzte die gute Laune fort, die bereits Nana auf der Bühne versprühte. Sie erzählte ebenfalls von den Dreharbeiten zu DS9 und wie sie sich fühlte, da sie erst in der letzten Staffel von DS9 zu einer bereits fest eingeschworenen Crew hinzukam.
Witzigerweise hat sie einen Freund, der sich für die Rolle des Julian Bashir beworben hatte, jedoch nicht genommen wurde. 6 Jahre später bekommt Nicole die Rolle … und darf Dr. Julian Bashir sogar küssen. Ein Schlag ins Gesicht ihres Freundes.
Nachdem nun die beiden Frauen an Bord von DS9 zu Wort kamen, durfte nun auch Alexander Siddig die Bühne unsicher machen. Er besitzt ebenso viel Humor und erzählte u.a. wie sehr ihn die Ereignisse um 9-11 veränderten.
Da er arabischer Abstammung ist war er seit der Schule darum bemüht, um mit einem englischen Akzent möglichst britisch zu wirken. Die Ereignisse im Jahre 2001 machten dies mit einem Schlag zunichte.
Trotz dieser negativen Erlebnisse hatte er auch viele lustige Sachen zu berichten.
Nun konnte ich eine kleinere Pause einlegen und etwas entspannen, was nach dem früh begonnenen Tag sehr dringend notwendig war.
Gegen 19.40 machte ich mich dann auf den Weg zum letzten Panel des Tages: Das Stargate-Trio Panel mit Richard Dean Anderson, Amanda Tapping und Michael Shanks. Alle drei auf einer Bühne … weltweit das erste Mal. (So zumindest die Con-Leitung).
Doch zunächst kam ich gar nicht in den Saal hinein. Vor den Haupttüren stand schon eine große Menschenmenge und wartete. Warum wusste erst mal keiner. Von drinnen bekam ich dann per Handy die Nachricht, dass unten (wo normalerweise die Wochenend-Ticket-Inhaber sitzen nun wohl auch Tagesgäste seien und um diese Auszusortieren, müsse man den Saal komplett räumen. Alle im Saal wurden durch die Notausgänge nach draußen befördert. Danach durften dann alle wieder in den Saal rein. Das dauerte natürlich seine Zeit, was das Panel dann um eine halbe Stunde nach hinten verschob.
Doch letztendlich saßen alle Besucher an den richtigen Plätzen und das Panel begann. Der Saal war brechend voll (war eigentlich irgendeiner auf der zur gleichen Zeit stattfindenden Geek-Mitglieder-Party?)
Dieses letzte Panel war die Krönung des Tages. Immer wenn Gaststars zusammen auf der Bühne sind kann man immer davon ausgehen, dass es ein super spaßiges Panel wird.
Amanda Tapping und Michael Shanks kamen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und das Publikum amüsierte sich köstlich über Richard Dean Andersons O'Neillische Verhalten eigentlich fast alles zu ignorieren und seine eigenen Sachen zu machen. Dabei war die große Leinwand auf der Bühne meist interessanter als der Blick nach vorne ins Publikum. Trotzdem beantwortete auch er die Fragen der Fans … wenn auch in vielen Fällen nur einsilbig, was dann wiederum einen Lachsturm loslöste.
Abschließend kann ich jedoch sagen, das dieses Panel zu diesem Zeitpunkt das interessanteste und beste war.
Als dann das Panel vorbei war lag ein anstrengender Tag hinter mir. Nach einem abschließenden Telefonat mit meinem daheimgebliebenen Schatz, durfte ich dann auch endlich ins Bett kriechen und Kraft für den morgigen Samstag sammeln. Denn der Samstag ist immer der Autogramm-Samstag.
Doch dazu mehr im nächsten Bericht.
To be continued ….