6.22 Die Muse
Muse

voy6x22B'Elanna und Harry sind mit dem Delta-Flyer unterwegs. Der Flieger muß notlanden. Harry kann sich mit der Rettungskapsel retten, doch B'Elanna stürzt auf einem fremden Planeten ab. Die Bewohner dort haben einen Entwicklungsstand vergleichbar zu der Zeit, in der Shakespeare auf der Erde gelebt hat. Ein "Dichter" findet B'Elanna Torres und beginnt, über sie Bühnenstücke zu schreiben. Doch eines seiner Werke führt beinahe zu einem Krieg auf dem Planeten…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 26.04.2000
  • Erstausstrahlung BRD: 04.05.2001
  • Produktionsnummer: 244
  • Story:
  • Drehbuch: Joe Menosky
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Sternzeit: 53896
  • Jahr: 2376

Hauptdarsteller

[scg_html_voy_cast_s06]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Kellie Waymire verstarb am 13. November 2003 (Bericht) (17.11.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_josephwill]
[scg_html_kellie-waymire]
[scg_html_john-schuck]
Kathleen Garrett
DS9 1×12 "Der Steinwandler" – vulkanischer Captain

Zusammenfassung

Und wieder einmal Nacht auf einem unbekannten Planeten. Letzte Woche begann die Episode mit einem Kamerazoom auf eine unbekannte Minenanlage, diese Woche wandert der Blick auf eine, doch sehr bekannt vorkommende Bühne, welches an ein Amphitheater, in verkleinerte Ausführung, der frühen Erdzeit erinnert. Das Bühnenbild ist spartanisch, ein Chor aus drei älteren Männern erzählt monoton eine Geschichte und die ganze Anlage ist durch Dutzende von Kerzen beleuchtet. Die drei Männer erzählen ihre Geschichte.

Computerlogbuch des Captains, Sternzeit 53896.
B'Elanna hat die Erlaubnis bekommen, sich mit dem Delta-Flyer auf die Suche nach Dilithium zu machen. Leuchtende Voyager, weit von zu Hause entfernt, weit entfernt von den schimmernden Städten der Erde.

Die Kamera schweift über die Bühne und bleibt bei dem Publikum stehen, welches man auch für einen alten Sandalenfilm anheuern könnte. Alle sind in einfache Gewänder gekleidet und sitzen auf dem nackten Stein. Die vordere Sitzreihe ist von den Anderen abgetrennt und wird von zwei bedrohlich wirkenden Kriegern bewacht, auf deren Köpfe sich Helme aus Bronze befinden, in die man locker noch einen weiteren Kopf hineinstecken könnte. Die Reihe ist für einen einzelnen Mann und seine Begleitung reserviert, der das Aussehen eines Kriegsherrn hat. Seine Begleiterin ist mit einem edlen Gewand aber billig wirkendem Schmuck bekleidet. Ein jüngerer Mann betritt in einer weisen Robe die Bühne, wendet sich an das Publikum während der Greisenchor sich in den Hintergrund verzieht. Er beginnt mit seiner Performance:

Die eigensinnige B'Elanna Torres und der junge Harry Kim fliegen schnell mit dem Delta-Flyer von der Voyager weg, auf der Suche nach ihren Schätzen.

Wir sehen zwei Gestalten, beide in lange, weise Roben gekleidet und mit Masken, welche sie vor ihre Gesichter halten. Einer der Beiden spielt Harry Kim, während die Andere B'Elanna Torres verkörpert. Beide setzen sich auf eine einfache Steinbank in der Mitte der Bühne.

Harry:
Ich habe die Segel getrimmt, aber die See ist rau. Vielleicht sollten wir zurückfahren.

B'Elanna:
Ich weiß was ich mache.

Die Beiden wiegen sich hin und her im Spiel der imaginären Wellen, und der Greisenchor meldet sich wieder zu Wort:

Eine Welle hoch wie ein Berg bricht auf den Delta-Flyer hernieder.

B'Elanna:
Begib dich in die Rettungskapsel.

Harry:
Wir werden zusammen sterben.

B'Elanna:
Niemand wird hier sterben. Geh!

"B'Elanna" stößt "Harry" von der Bank und schickt ihn damit von der Bühne. Sie beginnt mit einer pantomimischen Darstellung, wie sie in einem schwer mitgenommenem Schiff hin- und hergeworfen wird. Und wieder beginnt der Chor:

Der junge Harry verließ sie und B'Elanna Torres wurde gegen die Klippen geworfen, die Klippen unserer Küste.

"B'Elanna" legt sich poetisch auf den kalten Steinboden und bleibt still liegen. Der Erzähler in der weisen Robe erscheint wieder und kniet sich neben sie:

Wo ich, Kelis der Poet sie gefunden habe …
Zerbrochen …
Sterbend.
Sie erzählte mir ihre Geschichte …
Und jetzt habe ich sie euch erzählt.

Die Reaktion auf seine Ausführung ist ein kurzer, stiller Moment, in denen die Augen des Publikums auf ihrem Herrscher ruhen. Er beginnt zu applaudieren, steht auf und der Rest des Publikums folgt seinem Beispiel. Der Patron, ich nenne ihn einfach jetzt schon so, lobt Kelis für seinen hervorragende Geschichte, und Kelis bedankt sich artig. Der Patron möchte wissen, wie die Geschichte weitergehen wird. Wird Captain Janeway sich auf die Suche nach ihr begeben oder wird sie B'Elanna als verloren betrachten? Wer kann das schon sagen, antwortet ihm Kelis nervös. Der Patron hoffte, er könne es, und er möchte mehr von diesen Voyager-"Ewigen" sehen. Kelis muss schlucken, denn man kann die Inspiration schließlich nicht erzwingen. Der Patron gibt ihm eine Woche und macht sich mit seiner Begleitung auf den Weg zum Ausgang. Kelis ruft ihm nach, drei Wochen wären in Ordnung, oder vielleicht auch Zwei. Als er aber den Blick des Patrons sieht, stimmt er ihm schließlich zu. Eine Woche. Dieser Mensch duldet offenbar keine Widerrede. Zufrieden geht der Patron weiter in Richtung des Ausgangs. Kelis versucht einfach sein Glück, und weist den Patron auf die gelungene Aufführung seiner Schauspieler hin. Der Patron ist in guter Laune; er nimmt eines der Schmuckstücke seiner Begleiterin und wirft es Kelis zu. Mit einem Nicken bedankt sich Kelis.

Der Garderobenbereich ist überfüllt mit den Schauspielern, die ihre Kostüme ablegen und sich nach der Vorführung entspannen. Kelis erscheint und wirft das Schmuckstück einem anderem Schauspieler zu; ein Zeichen des Dankes ihres Patrons. Die Menge ist in fröhlicher Stimmung. Kelis sagt ihnen, sie werden ein weiteres Voyager-Stück aufführen, sobald er es geschrieben hat. Eine junge Frau tritt in seine Privatsphäre und fragt ihn, ob sie ein wenig feiern sollen. Auf welche Art sie feiern möchte, steht groß in ihren Augen geschrieben. F … üchsin! Kelis lächelt, lehnt aber ab. Er hat wenig Zeit, weswegen das "F … eiern" warten muss. Er lässt sie stehen und verschwindet in der Nacht. Die junge Frau schaut ihm traurig nach; wieder nichts mit "feiern".

Das Theater ist nicht die einzige Sache des Planeten, die sich unter freiem Himmel befindet und von Kerzenlicht erleuchtet ist. Jedoch sollte der Delta-Flyer weder das eine noch das andere Merkmal aufweisen, aber dies ist wenigstens eine Erklärung dafür, woher dieser premoderne Poet sein Material hatte. Wir sehen B'Elanna in einem der Sitze des Flyers und ihre Augen sind geschlossen. Wir sehen Kelis den Flyer betreten; er zieht ein Messer und geht zu B'Elanna, deren Hände gefesselt und deren Unterarme von Schnitten übersät sind. Als sich das Messer immer weiter B'Elanna nähert, erwacht Diese und befördert Kelis mit einem Uppercut wieder in Richtung des Eingangs, wo er auf seinem Hintern landet. B'Elanna faucht ihn rüde an, wer er sei. Kelis, Kelis der Poet, antwortet ihr Besucher und fügt demütig hinzu, ihr Diener. B'Elanna ist erstaunt.

B'Elanna hat sich wieder etwas beruhigt. Wenn er ihr Diener ist, dann soll er sie gefälligst losbinden. Das kann er allerdings nicht und B'Elanna fragt ihn nach dem Grund. Sie würde ihm wegfliegen, wie es die Inspiration immer macht. Die weniger literarisch veranlagte B'Elanna sagt zu ihm, er hätte versucht sie zu töten, und deutet dabei auf ihren zerschnittenen Unterarm. Jetzt ist es an der Zeit von Kelis, um ein wenig erstaunt zu sein. Er wollte nur die Hitze aus ihren Venen entlassen. B'Elanna hat nicht den Hauch einer Ahnung, wovon der Typ redet, weswegen es ihr Kelis erklärt. B'Elanna hatte Fieber seitdem er sie gefunden hatte. Und ein Aderlass ist der beste Weg, um das Fieber zu senken. B'Elanna stöhnt; offenbar befindet sie sich hier in guten Händen. Kelis beginnt zu lächeln; irgend etwas sagt ihm, dass sie daran ihre Zweifel hat. B'Elanna antwortet ihm, ein Medikit würde da hinten stehen, und erhält von Kelis einen fragenden Blick. Eine Schachtel, aus Metall gefertigt. Er macht zwar immer noch einen verwirrten Eindruck, aber mit dieser Aussage kann er schon mehr anfangen. In der Schachtel befindet sich ein kleiner Zylinder, den er ihr geben soll. Kelis benötigt einen Augenblick um ihn zu finden, und schaut ihn sich neugierig an, während er ihn zu ihr bringt. B'Elanna schaltet den Hautregenerator an, um dessen Funktion zu prüfen, was Kelis dazu veranlasst, ein paar Meter Sicherheitsabstand zwischen sich und diese neuartige Technik zu bringen. Er soll sich nicht davor fürchten, sagt ihm B'Elanna. Mittlerweile hat sie gemerkt, dass sie sich mit verbundenen Händen nicht selbst behandeln kann, weswegen die den Regenerator an Kelis gibt, der ihn über die Schnittwunden halten soll. Kelis folgt dieser Aufforderung stumm und widerwillig. Seine Augen werden immer größer, als er die Schnittwunden wie von Zauberhand verschwinden sieht. Zu seiner Verteidigung sollte man aber auch erwähnen, dass er in keinster Weise seine Coolness verliert. Schließlich ist B'Elanna ja eine "Ewige", von der er solche Sachen zu erwarten hatte. B'Elanna wird noch ruhiger, falls dies überhaupt noch möglich ist, und möchte ein paar Informationen von Kelis haben. Was er denn sonst noch so von einer "Ewige" erwarten würde, lautet ihre Frage. Kelis zuckt nur mit den Schultern; die Kraft, um den Boden sich öffnen zu lassen und dem Himmel zu einstürzen zu bringen. Eben all die Dinge, welche von den antiken Poeten besungen wurden.

Persönliche Anmerkung:
Hmm? So falsch liegt Kelis damit überhaupt nicht. Ein paar platzierte Photonentorpedos der Voyager würden den Boden schon ein "wenig" öffnen. Was den Himmel zum einstürzen bringt; gebt Tom ein Shuttle und er wird schon einen Platz finden, wo er das Teil zerlegen kann.

Kelis beginnt glücklich zu lächeln, da noch niemand ihren Clan besungen hat und er damit der Erste ist. Ihr Clan, fragt B'Elanna ungläubig. Die "Ewigen" auf der Voyager, antwortet ihr Kelis. Und wieder bricht der Poet bei ihm durch:

Leuchtende Voyager, weit von zu Hause entfernt

B'Elannas Augen weiten sich und sie fragt ihn, woher er davon wisse. Kelis geht zu einem Terminal und findet mit traumwandlerischer Sicherheit die Abspieltaste. Aus den versteckten Lautsprecher ertönt die Stimme von B'Elanna:

Computerlogbuch des Delta-Flyers, B'Elanna Torres, Sternzeit 53918.
Harry und ich setzen unseren Flug zum vierten Planeten fort. Die Sensoren haben natürliche Dilithiumvorkommen auf fast jeder Landmasse entdeckt"

B'Elanna zuckt zusammen; soviel zum Thema Sicherheitsprotokolle bei den Logbüchern. Und weiter geht es mit den Logbüchern, nachdem Kelis einige Einträge übersprungen hat. Dieses Mal ist es ein Gespräch zwischen Chakotay und B'Elanna.

Chakotay:
Verstanden. Wurde der Warpkern beschädigt?

B'Elanna:
Ja. Wir fliegen nur noch mit den Manövrierdüsen. Können Sie unsere Position ausfindig machen?

Kelis kennt sich wohl mittlerweile sehr gut mit den Logbüchern aus, denn auch die Stop-Taste wird ohne Probleme gefunden. B'Elanna möchte von ihm erfahren, wie lange sie schon hier ist. Seit acht Tagen, antwortet ihr Kelis. Er war in diesen Bergen unterwegs, als er ein helles Licht durch den Himmel brechen sah und danach ein entsetzliches Geräusch hörte. Als er ankam, da hat er sie gefunden und ihre Wunden behandelt, beendet er seine Ausführung mit einem schüchternen Lächeln. Und sie an dem Stuhl festgebunden, fügt B'Elanna hinzu. Wenn Geschenke vom Himmel fallen, dann würden nur Dummköpfe sie wieder entschwinden lassen, erwidert Kelis auf seine poetische Art. B'Elanna hat ihm schon eine Geschichte gegeben, die ihm durch diese Stimmen erzählt wurde. Auch wenn die Geschichte nur aus Bruchstücken bestand, er hat sie zusammen gesetzt und die Lücken aufgefüllt, sagt ihr Kelis voller Stolz. B'Elanna ist schockiert; er hat ein Theaterstück auf ihren Logbüchern gemacht? Kelis beginnt zu strahlen:

"Die Außenmission von B'Elanna Torres".

Sein Patron war davon beeindruckt! Er hat einen guten Geschmack, murmelt B'Elanna. Sie streckt ihm die Hände entgegen und möchte losgebunden werden. Dies wäre unklug, antwortet ihr Kelis und B'Elanna möchte wissen wieso. Kelis zuckt wieder mit den Achseln; sein Patron ist fasziniert von den Voyager-Geschichten und fordert ein weiteres Stück. Um dies zu erstellen, benötigt er weitere Details. Und die erwartet er von ihr zu bekommen, erwidert B'Elanna. Klaro, denn schließlich hat er ihr Leben gerettet. B'Elanna versucht es auf eine andere Art und Weise; sie muss zurück auf die Voyager. Er benötigt ein anderes Theaterstück. Patt! B'Elanna wird ein wenig diplomatischer und möchte wissen, was er alles erfahren möchte. Kurze und knappe Antwort: Alles! Dies ist nicht möglich, antwortet ihr B'Elanna, da auch die "Ewigen" ein paar Regeln haben. Und nach Diesen dürfen sie nicht alles preisgeben. Kelis versteht dies und wird ein wenig genauer. Zuerst möchte er einmal wissen, wodurch B'Elanna verloren ging. Er soll sie losbinden und sie wird ihm diese Frage beantworten. Kelis schaut sie einen Moment an, traut ihr und schneidet sie los. Fehler, mächtig großer Fehler. Nachdem sich B'Elanna kurz die Handgelenke massiert hat, greift sie sich einen Phaser, zielt auf Kelis und sagt ihm, er sei derjenige, der jetzt verschwindet. Kelis, der diese Technik nicht kennt, ist sich unsicher, was er davon halten soll. B'Elanna gibt ihm einen kleinen Hinweis und feuert auf Etwas, das sich sofort in Wohlgefallen auflöst. Sie richtet den Phaser wieder auf Kelis und sagt ihm, er solle bloß nicht zurückkommen. Kelis macht was ihm gesagt wurde und verzieht sich mal lieber.

Am nächsten Morgen verwöhnt uns die Kamera zuerst mit einem Blick über eine Berglandschaft des Planeten. Berge und Täler, ausgedehnte Wälder und dazwischen, so gar nicht in das Bild passend, ein verschrotteter Delta-Flyer. Innerhalb des Flyers versucht B'Elanna die nötigsten Reparaturen durchzuführen. Sie befiehlt dem Computer den Subraumtransmitter anzuwerfen, der den Befehl mangels Energie aber nicht ausführen kann. B'Elanna versucht dies zu ändern, erreicht aber gerade das Gegenteil; nun sind alle Terminals dunkel, was B'Elanna nicht gerade very amused stimmt. Kelis steckt vorsichtig seinen Kopf zur Tür herein und fragt B'Elanna, ob sie vielleicht hungrig sei. Sie hatte ihm doch gesagt, er soll nicht mehr hierher zurückkommen. Kelis betrachtet dies als "Ja", und kommt mit den Worten herein, sie hätte doch schon seit Tagen nichts mehr gegessen. Sie als Poeten müssen sich doch schließlich gegenseitig unterstützen. Er hält ihr eine Handvoll von, sagen wir mal überdimensionalem Studentenfutter hin, und B'Elanna nimmt an. Sie muss ihn aber in seiner Aussage korrigieren; sie ist ein Ingenieur, der Dinge repariert und kein Poet. Kelis schaut sich um; offensichtlich ist sie dabei nicht sehr erfolgreich. B'Elanna ist noch nicht in absolut schlechter Stimmung, denn ansonsten wäre Kelis wohl vom Poeten zum Targfutter mutiert. Sie stellt nur die rhetorische Frage, ob er ein Poet oder ein Kritiker sei. Kelis setzt sich zu ihr und möchte mehr über die Erde erfahren. Er hält ihr dabei seinen Rucksack hin, der wohl mit den kulinarischen Genüssen des Planeten gefüllt ist. B'Elanna ist das letzte Stück der zuerst erhaltenen Nahrung; scheinbar muß für ihr Abendbrot singen. Das müssen wir doch alle, antwortet Kelis, auf die eine oder andere Weise. Er hält ihr wieder den Rucksack hin und sagt nur ein einzige Wort: Erde! B'Elanna denkt kurz über ihre Möglichkeiten nach und nimmt dann den Rucksack. Während sie zu essen beginnt sagt sie ihm, es sei eine … Insel … eine wunderschöne Insel, Blau und Grün. Kelis fragt weiter nach der Voyager; ist sei ein großes Schiff? B'Elanna nickt liebevoll; in einer langen Reihe großer Schiffe. Wie ging die Voyager verloren? Der Fürsorger … – B'Elanna denkt kurz über ihre nächsten Worte nach – Auch ein "Ewigen", fragt Kelis. Ja, so könnte man ihn bezeichnen. Er hatte einen Sturm verursacht, der die Voyager vom Kurs abbrachte. Kelis wechselt schneller das Thema als alles Andere. Jetzt ist Tom dran; er möchte von B'Elanna wissen, ob sie sich lieben. Unglücklicherweise war dies das falsche Thema und B'Elanna erklärt das Abendessen für beendet. Sie wirft Kelis den Rucksack zu, der sich keiner Schuld bewusst ist. Aber in seinen Augen ist das Verstehen zu sehen. Für B'Elanna ist es an der Zeit, sich wieder um ihre Arbeit zu kümmern, d.h. den Flyer zum Leben zu erwecken. Dafür benötigt sie aber ein wenig Hilfe. Kelis soll ihr in den hinteren Teil des Flyers folgen, was er auch macht.

Im hinteren Teil des Flyers gibt es keine Fenster, weswegen sich B'Elanna mit einer Kerze etwas Licht verschafft. Sie nimmt eine Energiezelle, schließt sie an ein Terminal an und erklärt Kelis, dies sei das Gerät, in welches sie all die Namen und Daten eingeben, welche sie in ihrem Kopf nicht mehr speichern können. Ein Gedächtnis, erkennt Kelis mit wachem Verstand. B'Elanna ruft das Bild eines Dilithiumkristalls ab und fragt Kelis, ob er so etwas schon einmal gesehen hat. Kelis schaut einen Moment darauf und erkennt es dann; es sind "Wintertränen". B'Elanna möchte wissen, ob er ihr davon etwas besorgen kann. Es ist Dilithium, erkennt unser Schnelldenker, hat aber schlechte Nachrichten; er kennt nur einen Ort, wo es zu finden ist, und der liegt in den Jagdgebieten seines Patrons. Er würde umgebracht werden, wenn man ihn dort erwischt. Und B'Elanna erst; sein Patron würde liebend gerne eine "Ewige" fangen. B'Elanna kann dazu nur sagen, dass sie eventuell etwas mächtiger als der Patron ist. Gutes Argument. Wenn sie aber trotzdem gefangen genommen wird, dann wird sie wohl dazu gezwungen werden, gegen die Gegner des Patrons zu kämpfen. Und sein Patron scheint viele Gegner zu haben, mit denen er sich um Gebiete streitet, denen Land er überfällt und das Volk ist dabei immer der Leidtragende. Seine Gegner stehen ihm da aber in nichts nach. B'Elanna sagt ihm, aus diesem Grund wird er derjenige sein, der ihr das Dilithium besorgt. Kelis wehrt sich immer noch, die drohende Exekution vor Augen. B'Elanna wird jetzt langsam ein wenig sauer; Dilithium oder sie wird kein Wort mehr sagen. Zu ihrem Glück braut sich draußen gerade ein Gewitter zusammen und ein Donnerschlag ist zu hören. Kelis' Augen weiden sich voller Furcht und B'Elanna spielt die Rolle des Wettergottes perfekt; er soll sich nicht fangen lassen.

Die Nacht kommt zurück und mit ihr Kelis, der ziemlich zerzaust und genauso kaputt ist. Er öffnet seinen Rucksack und gibt B'Elanna einen Dilithiumkristall. B'Elanna lächelt und ihr Lächeln wird breiter als sie zu ihm sagt, sie hätte eine Idee für sein nächstes Stück. Kelis beginnt auch zu lächeln. Endlich sind die Beiden auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

<poetic mode on>
Und am Morgen des elften Tages wurde das Theater vom Poeten höchstpersönlich mit seiner Anwesenheit geehrt. Er wart in einer wunderbaren Laune und sagte seinen Mitarbeitern, er habe die Inspiration gefunden.
<poetic mode off>

"Die Rettung von B'Elanna Torres", in einer Woche in diesem Theater. In einer Woche, fragt einer aus dem Greisenchor entgeistert. Kelis klatscht nur in die Hände; Zeit an die Arbeit zu gehen.

Leuchtende Voyager, weit von zu Hause entfernt! Im Besprechungsraum herrscht eine betrübte Stimmung. Kathryn starrt auf einen Monitor und offensichtlich hatte das Treffen, welches wohl zu Ende ist, nicht gerade gute Neuigkeiten erbracht. Sie entlässt ihre Führungsoffiziere. Tom springt in die Höhe; er kann nicht glaube, dass dies alles gewesen sein soll. Der Doktor versucht ihn zu beruhigen, ist dabei aber nicht besonders erfolgreich. Jeder in dem Zimmer ist sehr niedergeschlagen, denn schließlich sind B'Elanna und Harry nicht nur wertvolle Besatzungsmitglieder sondern auch gute Freunde. Tom ist völlig am Boden; es handelt sich um seine besten Freunde an Bord der Voyager. Er möchte wissen, ob es wirklich nichts gibt, was sie machen können. Kathryn geht zu ihm und ihre Stimme ist sanft, beruhigend. Nicht bis sie irgend etwas auf den Sensoren haben. Diese Antwort reicht Tom nicht; wenn es nötig sein sollte, dann wird er ein Shuttle nehmen und sich selbst auf die Suche nach ihnen machen. Nicht sehr effektiv, so Seven. Und viel zu gefährlich, fügt Chakotay an, da auch er in diese räumliche Wirbel …

Persönliche Anmerkung:
Spatielle Verzerrungen, wie es wohl wieder in der deutschen Synchronisation heißen wird.

… geraten könnte. Kathryns' Stimme ist noch immer beschwichtigend; sie müssen ihre Bemühungen auf der Voyager verstärken. Sie legt Tom eine Hand auf die Schulter, und verlangt seine Bestätigung. Widerwillig nickt Tom. Kathryn entlässt ihre Offiziere erneut und alle verlassen den Raum. Alle bis auf Tom, der wie ein Häuflein Elend sitzen bleibt.

Die erste Szene wurde wohl von Kelis geschrieben und es ist Zeit für eine Probe.

Alter Mann: Stets bewaffneter Paris, versunken in einem Schlaf, der keine Ruhe bringt.

Jüngerer Mann:
Die Tür öffnet sich und der Schatten einer Frau fällt auf den Steuermann. Seine Augen öffnen sich.

Tom Paris:
Seven of Nine, hast du B'Elanna Torres gefunden?

Seven of Nine:
Ich muß dich leider enttäuschen.

Kelis ist irritiert. Die junge Frau soll näher zu dem Schauspieler gehen. Die Blondine, welche sich Kelis im Teaser an den Hals geworfen hat, macht einen Schritt auf den Schauspieler zu. Noch näher, kommandiert Kelis. Ihr gefällt diese Situation nicht, aber sie geht noch näher an den Schauspieler heran, was von Kelis mit einem wohlwollenden Nicken kommentiert wird.

Tom Paris:
Unangenehme Neuigkeiten, überbracht von dem angenehmsten Boten.

Der Schauspieler erhebt sich und die Beiden küssen sich. Kelis stöhnt verärgert auf; Seven of Nine ist Borg, die Geisel der "Ewigen". Die Blondine möchte dazu was sagen, aber Kelis läßt sie nicht zu Wort kommen. Sie würde Seven wie eine schüchterne Braut in der Hochzeitsnacht spielen. Das Ganze noch einmal. Die Schauspielerin geht zurück und wirft Kelis einen verbitterten Blick zu.

Tom Paris:
Seven of Nine, hast du B'Elanna Torres gefunden?

Seven of Nine:
Ich muß dich leider enttäuschen.

Dieses Mal spielt sie es besser, aber noch nicht gut genug für Kelis, dessen Laune nicht die Beste ist.

Und wieder ist Nacht auf dem Planeten. B'Elanna beschäftigt sich mit ihrem Energieproblem, während Kelis mehr mit seinen eigenen Probleme beschäftigt ist. Rastlos wandert er durch den Flyer; er kann seinen Schauspielern keinen Vorwurf machen, da es schwierig ist die "Ewige" der Voyager zu verstehen. B'Elanna scannt gerade eine Energiekupplung und sagt ihm, er soll hier nicht mehr umherwandern, da er sonst noch etwas kaputt machen wird. Kelis ignoriert sie. Tuvok, um ein Beispiel zu nennen, ist anders als jeden den er bisher getroffen hat. Er hat keine Emotionen, was nicht möglich sein kann. B'Elanna hat einen weiteren Stromkreis verbunden und ist damit am Ende ihrer Arbeit angelangt. Das Terminal wird erleuchtet und Kelis fragt sie, ob es funktioniert. Macht es, antwortet B'Elanna ein wenig überrascht. Sie geht zu einem Tisch, prüft das Dilithium und gibt ein paar Kommandos ein. Sieht alles sehr gut aus und sie befiehlt dem Computer den Subraumtransmitter anzuwerfen. Der Computer bestätigt und … BOOOM! Kelis fragt was geschehen ist, aber B'Elanna hat darauf keine Antwort. Vielleicht wurde der Transmitter beim Absturz beschädigt und konnte die Energie nicht verarbeiten. Sie nimmt sich einen Scanner und untersucht den Schaden. Nachdem sie ihre Analyse beendet hat, beginnt sie einen neuen Stromkreis aufzubauen. Kelis fragt nach den Vulkaniern, wird aber von B'Elanna wirsch unterbrochen. Sie fragt Kelis, welche metallurgische Techniken sie auf diesem Planeten haben. Kelis schaut sie nur fragend an. B'Elanna spezifiziert; können sie hier Legierungen aus Stahl oder Bronze herstellen? Bronze, antwortet ihr Kelis. B'Elanna beschreibt ihm, was sie benötigt. Eine Platte, ungefähr zehn Zentimeter im Quadrant (diese Größe deutet sie an), aus drei Teilen Blech und fünf Teilen Bronze, so dünn wie nur möglich, und eine Seite mit Gold beschichtet. Kelis schluckt; Gold ist eine teure Sache, die er sich nicht leisten kann. Dann wird er eben Schulden machen müssen, erwidert B'Elanna. Kelis versucht eine Karte zu spielen. Sie soll ihm von den Vulkaniern erzählen. Erst die Platte, dann die Vulkanier, antwortet ihm B'Elanna. Alle schlafen schon, erklärt Kelis, weswegen er sich erst am nächsten Morgen darum kümmern kann. B'Elanna möchte ihm widersprechen, sieht aber noch rechtzeitig ein, dass dies keinen Sinn haben wird. Kelis verschränkt die Arme und fordert erneut Informationen über die Vulkanier.

Wenn man vom Teufel spricht. Das Kasino ist genauso ruhig wie zuvor der Konferenzraum. Tuvok sitzt alleine an einem Tisch und studiert ein PADD. Neelix kommt mit einem Teekessel zu ihm und sagt, wenn er richtig zählen kann, dann hat Tuvok seit zehn Tagen nicht geschlafen. Tuvok ist verärgert, aber auch eindeutig erschöpft, weshalb er nicht mit Neelix streiten möchte. Oder es entspricht vielleicht auch nur der Vulkanischen Logik, wenn er ihm antwortet, seine Zählung sei akkurat. Neelix setzt sich zu ihm und fragt, ob er nicht lieber schlafen gehen möchte. Als Vulkanier kann er ohne Schlaf länger als zwei Wochen funktionieren, antwortet ihm Tuvok. Es gibt aber einen Punkt, kontert Neelix, an dem seine Gedanken ihm streiche spielen werden. Sein Gedanken spielen ihm keine Streiche, erwidert Tuvok. Neelix sagt dazu nichts mehr; er schaut sich in dem ruhigen Kasino um und sagt zu Tuvok, das Schiff sei einsam ohne sie. Wenn Neelix ihn mit seiner Sensorenanalyse weitermachen lassen würde, dann könnte er sie vielleicht finden, antwortet Tuvok ausweichend. Neelix steht wieder auf; wenn Tuvok irgendwas brauchen würde, wie beispielsweise einen stärkeren Tee, dann soll er ihn es wissen lassen.

Die Proben werden im hellen Tageslicht fortgesetzt. Dieses Mal kniet ein junger Mann an der steinernen Bank und spielt den Tuvok, wobei ihm Kelis gegenüber steht.

Tuvok:
Wenn ein Freund verloren ging, sind die Gedanken geteilt,
Geteilt zwischen den Erinnerungen an die Vergangenheit und die Furcht vor der Zukunft.
Harry Kim, Fähnrich. Erst ein Junge, als ihn das Schicksal aus den Armen der blaugrünen Erde nahm.
B'Elanna Torres, halb Klingonin, halb Mensch. Es ist mir eine Ehre euch zu sagen …

Schnitt. Was er da machen würde, möchte Kelis erfahren und fragt ihn, ob dies eine Träne sei. Der junge Mann bestätigt und Kelis muss ihn darauf hinweisen, dass der logische Tuvok nicht weinen würde. Der junge Mann ist empört; jeder würde weinen. Kelis zeigt seinen Ärger. Im Land von Tuvok gibt es weder Gelächter noch Tränen. Es ist ein sehr ruhiger Platz, still, wie Tuvok. Der junge Schauspieler schüttelt seinen Kopf und kann es nicht glauben. Er muss es auch nicht glauben, kontert Kelis, er soll nur nicht weinen. Damit lässt sich der junge Schauspieler aber nicht so einfach abspeisen; das Publikum wird es auch nicht glauben. Sie werden entweder denken, Tuvok sei ein gefühlloses Monster oder er selbst sei ein schlechter Darsteller. Die Stimme von Kelis wird lauter vor Leidenschaft, als er dem Jungen den Hintergrund erklärt. Das Publikum wird verstehen, dass unter dem gefühllosen Äußeren ein gebrochenes Herz existiert, welches mehr Schmerz erleidet, als jemals einer von ihnen verstehen kann. Denn genau dies bedeutet es ein Vulkanier zu sein. Der junge Darsteller schaut Kelis ehrfürchtig an, der nur zu ihm sagt, er solle es noch einmal versuchen. Der Junge nickt und kniet sich wieder hin. Kelis wird von dem etwas jüngeren Mann aus dem Chor gerufen. Kelis möchte wissen was los ist. Ihr Patron wurde von seinem nördlichen Feind beleidigt und man hat die Waffenkammern geöffnet. Wurde das Schlachtfeld schon ausgesucht, fragt Kelis nach. Noch nicht, lautet die Antwort. Dann werden sie noch eine Chance haben.

Obwohl es noch immer Tag ist, brennen im Flyer Kerzen. B'Elanna arbeitet weiter an der Kommunikationsphalanx, als Kelis eintritt. Er benötigt ihre Hilfe, aber B'Elanna ist der Ansicht, sie hätte ihm genug geholfen. Sie möchte das Metallstück nun haben. Er gibt ihr die Platte, welche nach dem ersten optischen Eindruck für gut empfunden wird. Trotzdem muss es sich noch der Analyse des Tricorders stellen. Kelis erklärt ihr, dass sein Patron von dem Führer des Nachbarstaates verärgert wurde. Er möchte sich dafür rächen, was zu Krieg führen kann. B'Elanna erinnert ihn daran, dass sich die "Ewigen" neutral verhalten müssen. Kelis möchte sie auch nicht für seine Sache kämpfen lassen, sondern vielmehr einen Weg finden, die Meinung seines Patrons zu ändern. Diese Zauberkräfte hat sie nicht, antwortet ihm B'Elanna. Doch, hat sie, kontert Kelis. B'Elanna schaut ihn überrascht an und Kelis erklärt es ihr. Er ist der Meinung, durch das Theater könne er seinen Patron von dessen gewalttätigen Gedanken befreien. Das perfekte Stück würde vielleicht sogar einen Krieg verhindern. Die Analyse der Platte ist beendet und das Ergebnis ist niederschmetternd: B'Elanna kann den Transmitter damit nicht reparieren, da es zu unrein ist und niemals eine Plasmaladung weiterleiten kann. Kelis spielt mal wieder eine seiner Trumpfkarten aus, von denen er wohl mehr als genug hat. Wenn es zu einem Krieg kommt, dann werden Kundschafter durch diese Berge kommen und man wird B'Elanna entdecken. Seine Aufführung allerdings könnte dies verhindern; wenn sie ihm hilft. B'Elanna schüttelt den Kopf. Es gibt nichts was sie tun kann. Sie soll Kelis begleiten, damit er ihr zeigt, was er bisher vollbracht hat. Sie stimmt zu.

B'Elanna steht in eine lange Robe bekleidet neben Kelis, der sie seinen Darstellern vorstellt. Sie ist ein Poet von Jenseits der östlichen See, erklärt er, und ein Experte für die Voyager-"Ewigen", denen sie ihr Leben gewidmet hat. Sie ist gekommen, um ihnen bei der Aufführung zu helfen. Das Publikum sieht wenig begeistert aus, ganz besonders nicht unsere Darstellerin, die zuerst "f … eiern" wollte und nun Seven of Nine spielt. Sie verlässt die Bühne, was sich jetzt schon nach Ärger anhört.

Kelis hat im Garderobenbereich ein Modell des Theaters, an welchem er B'Elanna die Szenen erklärt, während die anderen Darsteller mit ihrem Text beschäftigt sind. "Die Rettung von B'Elanna Torres", lautet wie erwähnt sein Stück. Er möchte mit Harry beginnen, der die Voyager in der Rettungskapsel erreicht hat. Dort erzählt er Captain Janeway, dass B'Elanna verloren ist. Als Nächstes möchte er weiter zu der Stelle gehen, wo man ein Stück des Flyers findet, und danach … Und hier bleibt er nun hängen. B'Elanna macht es auf die technische Art und Weise: Sie suchen nach B'Elanna und finden sie! Oder finden sie nicht, schlägt Kelis vor. Oder finden sie nicht, bestätigt B'Elanna. Für sie immer noch ein klares Ende. Und genau hier liegt das Problem von Kelis, da hier alles poetische fehlt: Keine missverstandene Identität, keine Entdeckungen und keine plötzlichen Wendungen. B'Elanna schaut ihn fragend an und Kelis erklärt:

Missverstandene Identität: Ein Charakter, der jemand anderes ist.
Entdeckung: Der Moment, indem seine Identität enthüllt wird.
Wendung: Eine Situation, welche sich von Gut in Böse innerhalb eines Wimpernschlags wandelt.

Der alte Mann aus dem Chor erscheint, sein Tonfall eine Rüge und eine Klage. Wenn Kelis die Wahrheit in seinen Geschichten findet, dann benötigt er all diese Tricks nicht. Er schaut B'Elanna an und möchte nicht wissen, wie man die Dinge hinter der östlichen See handhabt. Hier allerdings sind die Poeten faul geworden. Sie stützen sich auf die Manipulation, um das Publikum zu erregen. Dies war aber nicht immer so. Der alte Mann schüttelt traurig seinen Kopf und begrüßt dann B'Elanna. Kelis seufzt; die Wahrheit einer Geschichte sei ein überholtes Konzept und die Leute wollen heute Unterhaltung und Leidenschaft haben. Er denkt kurz darüber nach, wie er B'Elanna dies zeigen kann und möchte ihr dann vorführen, was er mit Captain Janeway und Chakotay gemacht hat. Er klopft in die Hände, als Zeichen für seine Darsteller, dass sie wieder an die Arbeit gehen müssen.

Die Schauspielerin sieht weder wie Kathryn Janeway aus noch spricht sie wie Kathryn, aber sie spielt ihre Rolle wie auch die Verkörperung von Chakotay. Beide halten die obligaten Masken vor ihre Gesichter.

Janeway:
Chakotay, warum muss mir versagt bleiben, was jede andere Frau auf diesem Schiff haben kann?

Chakotay:
Captain?

Janeway:
Das Privileg eurer Berührung.

Die "Lippen" der Masken küssen sich und werden zur Seite gefegt. Auch die fleischlichen Lippen treffen sich. Kelis ist stolz auf sein Werk und B'Elanna kann es kaum glauben.

Auf der Voyager hat es sich in Kathryn auf der Couch ihres Bereitschaftsraums bequem gemacht. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass sie schon so lange wie Tuvok nicht mehr geschlafen hat, aber trotzdem zeigt sei deutliche Anzeichen von Erschöpfung. Chakotay betritt den Raum und hat ein PADD dabei. Kathryn schaut ihn an und zeigt ihm, wenn es gute Nachrichten wären, dann würde er lächeln. Auch Chakotay ist die Anspannung anzusehen, aber er sieht wenigstens nicht völlig übermüdet aus. Er hatte Kontakt zu einem außerirdischen Transportschiff, die einen Notruf des Flyers aufgefangen hatten. Kathryn spielt einen Teil davon ab:

B'Elanna:
Primäre Kontrollen … ausgefallen … Habe Harry den Befehl zum Ausstieg gegeben … Manövriertriebwerke funktionieren noch … Versuche zu ……

Sie konnten ihre Position nicht genau lokalisieren, sagt Chakotay leise. Dies ist vor zehn Tagen geschehen, antwortet Kathryn. B'Elanna hat Harry in das Rettungsmodul befohlen und Kathryn möchte wissen, wie lange er bestenfalls darin überlegen kann. Nach einer kurzen Pause antwortet Chakotay, weniger als zehn Tage. Eine längere Pause. Kathryn hatte sich die Daten des PADDs auf ihrem Terminal angeschaut und muss dabei wohl einen Planeten der Klasse L gesehen haben. Sie spricht diesen an und Chakotay antwortet ihr, er hätte das Suchgebiet schon dahingehend verkleinert. Wenn B'Elanna es dorthin geschafft hat, fährt Kathryn fort, dann kann es auch Harry geschafft haben. Chakotay nicht nur leicht, aber sein Gesichtsausdruck sagt etwas anderes. Zwischen den Beiden kommt es zu einer längeren Pause, welche schließlich damit beendet wird, dass Kathryn ihrem Ersten Offizier eine Gute Nacht wünscht. Chakotay geht und Kathryns Maske fällt nicht, bevor Chakotay den Raum nicht verlassen hat. Auch Kathryn ist nur ein Mensch und nun brechen die Gefühle durch. Sie schluchzt und legt sich traurig die Hand auf den Mund, als wolle sie ihre Gefühle verbergen.

Nacht fällt über das Theater und die Stimmung ist betrübt. Sie Suche nach dem Ende der Geschichte ist nicht besonders einfach. Kelis teilt seinem Team mit, sie werden die Generalprobe am nächsten Morgen abhalten. Die Darsteller gehen, mit Ausnahme von "Tuvok". Die letzte Szene ergibt keinen Sinn für ihn, und sie haben auch noch immer kein Ende. Kelis lächelt müde; er hat noch die ganze Nacht, um daran zu arbeiten. Der junge Mann geht nun ebenfalls. Kelis setzt sich zu B'Elanna und fragt sie, was sie davon hält. B'Elanna hält davon scheinbar nicht viel: Chakotay küsst Kathryn, Tom küsst Seven. Worum geht es hier eigentlich? Kelis erklärt ihr seine Gründe. Ärger ist wie Feuer und Liebe kann der Regen sein, welcher das Feuer löscht. Sein Patron ist mit Hass auf seinen Rivalen erfüllt, weswegen ihre Aufführung voller Liebe sein sollte. B'Elanna ist davon nicht sehr beeindruckt. Mit ein paar Zeilen kann Kelis unmöglich den Charakter eines anderen Menschen ändern. Doch, kann man, kontert Kelis, und es ist auch schon zuvor geschehen. Er zeigt auf das Theater und erklärt B'Elanna, dieser Ort sei vor einhundert Jahren noch ein Tempel gewesen. Und die Steinbank darin war der Altar, auf dem jedes Jahr ein Opfer zu Ehren des Winters gebracht wurde. Eines Tages konnte sich niemand mehr darin erinnern, wann genau und wieso dieses Opfer gebracht wurde, und ein Schauspiel ersetzte das Ritual. Von diesem Zeitpunkt an musste hier niemand mehr sterben. Kelis schaut B'Elanna an und fragt sie, weshalb sein Schauspiel nicht an die Stelle eines Krieges treten kann. B'Elanna hat sich seine Ausführungen angehört, und ein Teil von ihr scheint zuzustimmen. Dann muss er es aber um einiges besser machen, als nur Harry die Delaney-Schwestern küssen zu lassen. Kelis hinterfragt dies und B'Elanna beginnt zu erklären. Wenn man denkt, man sei von Feinden umgeben, wenn man den Borg gegenübersteht oder Spezies 8472, ist das letzte an das man denkt die Romantik. B'Elanna steht auf und geht Richtung Ausgang. Kelis bittet sie um ihre Hilfe, die ihm B'Elanna nicht länger gewähren möchte. Er möchte mehr über die Borg erfahren. B'Elanna bleibt stehen, seufzt und stimmt zu; Die Borg sind Soldaten, Teil einer großen Armee. Alle haben die selben Gedanken und sie reisen auf Schiffen, die wie große Bienenstöcke aussehen. Wie eine Insektenkolonie, merkt Kelis an. Sie haben sogar eine Königin, erwidert B'Elanna. Kelis denkt kurz darüber nach, und es hört sich schrecklich für ihn an, da Captain Janeway sie nicht besiegen konnte. Jetzt Platz B'Elanna der Kragen: Captain Janeway ist ein Sternenflottenoffizier, darauf trainiert Gewalt zu vermeiden. Sie würde in Frieden mit den Borg leben, wenn sie könnte. B'Elannas' Ausbruch ist für Kelis genau das Gesuchte: Dies ist genau was er brauchte; ein Feind, der zwischen der Voyager und der Rettung von B'Elanna Torres steht. Er denkt schnell nach und hat seinen Aufhänger genauso schnell gefunden: Captain Janeway, angetrieben von Rache auf der Suche nach der Borg-Queen. Das Publikum wird denken, sie möchte sie zerstören, aber … B'Elanna beginnt zu lächeln; er soll fortfahren. Die "Unerwartete Wendung", erklärt Kelis weiter. Captain Janeway hält ihren Speer an den Hals der Königin und … wirft ihn weg. Und sie argumentiert voller Leidenschaft, um ein Ende ihres Konfliktes zu erreichen, was jeder hier verstehen wird. Auch sein Patron, merkt B'Elanna an. Kelis bittet sie zu bleiben, und ihm dabei zu helfen. B'Elanna schüttelt nur den Kopf; ihm wird schon etwas einfallen. Sie dreht sich um und geht weg. B'Elanna Torres wird dramatisch sterben, ruft ihr Kelis nach. B'Elanna dreht sich um, und antwortet mit gespielter Zorn, dies würde er sich nicht wagen. Beide lächeln sich an.

B'Elanna kommt mitten in der Nacht beim Flyer an. Sie lächelt, als sie ihren Umhang auszieht, und muß dabei herausfinden, dass sie nicht allein im Flyer ist. Die junge, blonde Schauspielerin ist ebenfalls hier. Sie spricht B'Elanna aus der Dunkelheit an, ihre Stimme voller Schmerz. Sie ist B'Elanna hierher gefolgt und hatte erwartet, hier ein Liebesnest vorzufinden. Sie sagt B'Elanna, dass Diese kein Poet aus dem Land hinter dem Meer sei, sondern eine "Ewige", vielleicht sogar B'Elanna Torres selbst. Sie soll sich nicht lächerlich machen, antwortet ihr B'Elanna. Kelis würde nur noch an sie denken, sagt die Darstellerin zu B'Elanna. Sie sind nur Kollegen, erwidert B'Elanna. Die blonde Frau möchte sich so was nicht anhören; wenn B'Elanna am nächsten Tag zur Aufführung erscheinen wird, dann wird sie deren wahre Identität gegenüber ihrem Herrscher aufdecken. Ihre Stimme hat einen erstickten Klang als sie fortfährt. B'Elanna soll ihr Schiff reparieren und sie verlassen … Bitte. Weinend rennt sie in die Nacht hinein und lässt eine erstarrte B'Elanna zurück. Die Stille wird von einer bekannten Stimme unterbrochen, die wissen möchte, ob dies ein Freund von B'Elanna war. B'Elanna dreht sich um und sieht eine Gestalt, die durch das zerbrochene Fenster des Flyers klettert. Harry Kim, Fähnrich auf Lebenszeit, Babyface vom Dienst, Zurückweiser von Seven of Nine, Rächer der Delaney-Zwillinge, glühendes Mahnmal für die Liebe, Harry Kim, unser Harry Kim ist zurück. So etwas ungefähr dürfte B'Elanna gedacht haben, als sie auf ihn zustürzt und ihm um den Hals fällt. Sie kann ihn nur ein einziges Wort fragen: Wie? Als Harry mit der Fluchtkapsel in Turbulenzen gekommen ist, beschloss er umzukehren und ihrer Ionenspur zu folgen. Schließlich landete er zweihundert Kilometer von dieser Position entfernt. Er sei gelaufen, fragt ihn B'Elanna ungläubig. Ja, in der Nacht, antwortet Harry. Er hatte ihre Position mit dem Tricorder lokalisiert und versteckte sich während des Tages. Harry öffnet den Rucksack, den er die ganze Strecke mitgeschleift hat. Er hat ein paar Notrationen dabei, einen Phaser und … einen Subraumtransmitter (AdR: was ja niemand vorausgesehen hatte, oder?). B'Elanna schaut den Transmitter wie das heilige Handbuch aller Ingenieure an und reist ihn Harry förmlich aus der Hand. Harry Kim hat den Tag gerettet. Er hat zwar keine Ahnung wieso, aber wen stört schon ein Kompliment von B'Elanna.

Kelis ist noch immer am Grübeln, was er mit der letzten Szene anfangen soll. Blondinchen und der jüngere Mann gesellen sich zu ihm, und Kelis fragt sie, wo bloß B'Elanna sei. Vermutlich schon zur Hälfte über die östliche See, antwortet ihm das gekränkte Weibchen. Kelis besteht aber nur darauf, dass sie hier sein wird. Er hatte ihnen gesagt, sie würden das Ende bis zum Morgen erhalten, sagt der Mann zu Kelis. Sie werden keine Zeit zum Proben mehr haben. Kelis erwidert, er solle sich keine Sorgen machen; ihm wird schon noch ein Ende einfallen.

Harry und B'Elanna sind mit den Reparaturarbeiten am Com-System des Flyers beschäftigt. Offensichtlich sind die Arbeiten beendet und Harry möchte einen Versuch starten. Beim 38. Mal wird es vielleicht endlich mal funktionieren, antwortet ihm B'Elanna, die sich noch immer unterhalb eines Terminals befindet. "38" ist wohl ihre neue Glückszahl, denn schon ist Saft auf den Konsolen und dieses Mal zerreißt es nicht den halben Flyer. "Transmitter ist bereit", bestätigt auch sogleich der Computer. Wieso sie nicht die Ehre übernehmen möchte, fragt Harry B'Elanna, die auch sofort versucht die Voyager zu kontaktieren.

Die Nacht hält wieder Einzug auf dem Planeten und mit ihr auch das Publikum im Theater. Auch der Patron erscheint, und der Junge ist in absolut mieser Stimmung, was man schon an seinem Gesicht sehen kann. Der junge "Tuvok" teilt dies auch sogleich Kelis mit. Kelis ist sich sicher, er wird bald gute Laune haben. Nicht wenn dies ein Zeichen ist, murmelt der jüngere Mann aus dem Chor. Auch die Anderen sind der Meinung, dies wäre keine Art das Stück enden zu lassen; es würde keinen Sinn ergeben. Es wird Sinn ergeben müssen, erwidert Kelis und schickt seine Leute nach draußen. Kelis ist sich insgeheim aber auch sehr unsicher. Er schreibt eine kurze Notiz auf, gibt sie einem der Wasserträger und erklärt ihm den Weg zum Flyer. Der Junge soll so schnell wie möglich dorthin laufen und die Nachricht ihrem Freund geben.

Die Brücke der Voyager ist ein sehr ruhiger Ort, mit einem kleinen, störenden Geräusch. Vom Chefsessel her ist ein leichtes Schnarchen zu hören. Tom dreht sich um und sieht Tuvok, der eingeschlafen ist und gerade den halben Sherwood Forest durchsägt. Er ruft ihn leise, aber das Schnarchgeräusch endet nicht. Er ruft ihn ein wenig lauter und Tuvok erwacht mit der üblichen Reaktion; Schock, Anspannung, die Hoffnung es hätte niemand gemerkt. Tom dreht sich wieder grinsend an seine Konsole zurück, was mich ein wenig verwundert.

Persönliche Anmerkung:
Hey Leute, es ist Tom Paris. Tom Paris, der normalerweise jede Gelegenheit nutzt, um Tuvok eins auszuwischen.

Tuvok macht das einzig Richtige, kontaktiert Chakotay und bittet um seine Ablösung. Chakotay wird sofort da sein. Schließlich meldet sich der Computer mit einem Biep. Alle schauen zu Tuvok, der das Signal überprüft. Es ist eine Nachricht, welche eine Sternenflottensignatur enthält. Nach ein paar kleineren Modifikationen ist sie auch verständlich. Es ist B'Elanna, die sich auf einem Planeten der Klasse L befindet. Sie und Harry sind in Ordnung, aber der Flyer ist ohne Antrieb. Tuvok fragt nach der Quelle des Originals. 5.2 Lichtjahre entfernt, auf dem vierten Planeten eines Sternensystems, antwortet ihm Tom. Kurs setzen, Maximumwarp!

Das Theaterstück ist mitten im Gange.

Janeway:
Seven of Nine.

Seven of Nine:
Captain.

Janeway:
Der Delta-Flyer wurde gefunden.
In Stücken an einer steinigen Küste.

Seven of Nine:
Und B'Elanna Torres?

Janeway:
Kein Zeichen von ihr.
Seven of Nine, ihr seit meine Augen und meine Ohren.
Wenn jemand sie finden kann, dann seit ihr es.

"Seven of Nine" schreitet vor das Publikum, senkt ihre Maske und enttarnt ihre wahren Ziele.

Seven of Nine:
Ihre Augen und ihre Ohren … und die Schlange in ihrem Nest!
Ich, Seven of Nine, habe nicht die Absicht B'Elanna Torres zu finden.
Ich, Seven of Nine, bin die Königin der Borg!
Überrascht?
Niemand wird mehr überrascht sein als Janeway, wenn ich meine Rache an der Voyager verübe.
Sagt nichts, oder auch ihr werdet assimiliert werden.

Sie wendet sich wieder an die Schauspielerin, die Janeway spielt.

Seven of Nine:
Captain, … Ich werde mich fügen.

"Seven of Nine" verläßt die Bühne, und "Janeway" wendet sich mit einem Monolog an das Publikum.

Janeway:
Meine Feinde sind überall … Außerhalb und Innerhalb.
Seven of Nine ist die Königin der Borg.
Überrascht?
Wart ich auch!
Sagt ihr nichts, oder ich werde meinen Vorteil verlieren…

Ihre Maske fällt nun ebenfalls.

Janeway:
… und auch mein Schiff.

Der Kriegsherr schaut sie etwas wütend an, während das Publikum erst einmal Luft holen muss.

B'Elanna hat Kontakt zu der Voyager. Tom fragt ob sie in Ordnung sei, was von ihr bestätigt wird. Auch Harry muss dazu einen Kommentar abgeben. Tom ist froh dies zu hören und sagt ihnen, sie werden sich bald wiedersehen. Ein Geräusch von außerhalb veranlasst Harry und B'Elanna ihre Phaser zu ziehen. Es ist der Junge aus dem Theater, der nun den Flyer betritt und beinahe vor Angst vergeht. B'Elanna sagt ihm er brauche keine Angst zu haben. Er überreicht ihr die Nachricht von Kelis und nimmt wortlos die Beine in die Hand. Die komischen Dinge der "Ewigen" sind nicht so sein Fall. Harry möchte wissen, was B'Elanna da bekommen hat. B'Elanna liest die Nachricht, in der geschrieben steht: "Ohne Inspiration … wird B'Elanna Torres zugrunde gehen." Kelis droht damit die imaginäre B'Elanna als Höhepunkt seiner Vorstellung sterben zu lassen! Harry ist dies ziemlich egal, da er die Bedeutung dieser Szene nicht kennt. B'Elanna denkt laut nach und kommt zu der Erkenntnis, dass Kelis noch immer kein Ende für seine Geschichte gefunden haben muss. Auch dies ist Harry egal, aber nicht B'Elanna. Harry sieht ein, dass B'Elanna es ernst meint, kann es aber immer noch nicht richtig glauben. Sie fragt ihn deswegen, ob er jemals in seinem Leben jemanden inspiriert hat. Schwierige Frage, erwidert Harry. es waren auch ein paar schwierige Wochen für B'Elanna. Kelis braucht sie oder er wird derjenige sein, der auf dieser Bühne sterben wird. B'Elanna benutzt wieder mal ihre technischen Fähigkeiten und nach einem kurzen Moment meldet der Computer die Bereitschaft des Transporters. Harry fragt sie, was sie da eigentlich macht und B'Elanna antwortet ihm, er soll dem Captain ausrichten, es würde ein wenig später werden. Er soll auf ihr Signal warten. Mit diesen Worten werden ihre Atome in den Transporter gesaugt.

Das Theaterstück ist derweil an einem wichtigen Punkt der Geschichte angelangt. Seven of Nine, Königin der Borg, liegt vor den Füßen von Kathryn Janeway, welche sie mit einem Speer bedroht. Die Königin wurde offensichtlich vernichtend geschlagen.

Seven of Nine:
Mein Tot ist irrelevant. Ihr werdet niemals die leuchtenden Städte der Erde sehen … ihr werdet assimiliert werden!

Janeway:
Und wenn ich euch am Leben lasse?

Seven of Nine:
Ebenfalls irrelevant.

Janeway:
Dies glaubt ihr doch nicht wirklich.

Sie wirft den Speer beiseite …

Janeway:
Der Kampf ist vorbei. Geht nach Hause.

Seven of Nine erhebt sich …

Seven of Nine:
Wie dumm ihr doch seit mich gehen zu lassen … Frei euch wieder anzugreifen.

Die Stimme von Janeways schauspielerischen Verkörperung wird lauter, als sie ihr Gegenstück verbal zurücktreibt.

Janeway:
Und wieder. Und wieder. Bis all eure Drohnen und all meine Besatzung zerstört wurde; bis alles was wir schätzen hinfort ist, und nichts mehr übrig ist …

… außer unserem Hass.

Der Patron schaut sich die Sache an und verzieht dabei keine Miene. Ich allerdings möchte momentan nicht in seiner Haut stecken, und er versteht wohl auch, was hier gerade geschieht.

Im Garderobenbereich gibt es immer noch Unklarheiten über das Ende der Geschichte. "Tuvok" ist der Ansicht, die finale Szene würde das ganze Stück ruinieren, und nun müssen sie improvisieren. Es ist dafür zu spät, antwortet ihm Kelis. Nein, ist es nicht, erwidert B'Elanna, während sie eintritt. Kelis strahlt; er wusste sie würde kommen. Aber auch das Unheil folgt auf dem Fuße. Hinter B'Elanna kommt auch Blondinchen angerannt; sie hatte ihr doch gesagt, sie solle nicht kommen. Sie stürmt wieder aus dem Raum. B'Elanna möchte sie noch aufhalten, aber dazu ist es zu spät. Sie schnappt sich Kelis und geht mit ihm zur Bühne.

Zeit für das große Finale. Der Chor ist auf der Bühne und erzählt die Einführung des letzten Aktes.

Chor:
Und schließlich erreicht die Voyager unsere Küste.

B'Elanna stürmt auf die Bühne …

B'Elanna (die richtige B'Elanna)
Und nicht einen Moment zu früh. Kelis der Poet muss sich verabschieden, als B'Elanna in einem blendenden Feuer aus Licht zu den "Ewigen" zurückkehrt.

Der alte Mann aus dem Chor versucht einen Bezug dazu zu finden, hat aber nicht die geringste Ahnung, wovon er überhaupt redet.

Alter Mann:
Auf einem weit entfernten, schneebedeckten Hügel …

Nein, unterbricht ihn B'Elanna, und wendet sich an das Publikum. Genau hier, vor ihren Augen. Zeit für den großen Auftritt der eifersüchtigen Blonden. Sie geht zu ihrem Patron und sagt ihm, B'Elanna sei nicht aus dem Land hinter der östlichen See, sondern eine "Ewige". Sie sei B'Elanna Torres, die wirkliche B'Elanna Torres. Der Kriegsherr erhebt sich von seinem Platz, Jagdfieber steht in seinen Augen. Der alte Mann aus dem Chor hat die Rettung.

Alter Mann:
Die Hauptdarstellerin brandmarkt ihre Rivalin in einem Anfall von Eifersucht als Ewige. Unser Patron erhebt sich, um das Schauspiel zu beenden.

Der Kriegsherr schaut sie alle einen Moment wütend an, schaut zu dem Blondinchen und beginnt zu lächeln. Er zeigt auf Kelis uns sagt ihm, er hätte dies gut gemacht und er hätte ihm fast geglaubt. Er setzt sich wieder hin und lässt das Stück weiterspielen. Kelis wendet sich an B'Elanna und bittet sie zu bleiben. B'Elanna antwortet ihm, die Voyager würde sie brauchen. Auch Kelis braucht sie. B'Elanna beginnt zu lächeln; er braucht sie nicht. Alles was er braucht hat er hier. Mit diesen Worten gibt sie ihre Maske an Kelis und zeigt ihr wahres Gesicht. Kelis verspricht ihr, immer inspiriert zu werden wenn er an sie denkt. B'Elanna betätigt ihren Kommunikator und gibt den Befehl zum beamen. Kurz entschlossen ändert sie aber noch einmal ihre Meinung und wendet sich an das Publikum. Sie hebt ihre Arme, deutet in den Himmel und sagt:

"Um aufzusteigen … in die Himmel".

Das Publikum springt auf und ist völlig erstaunt, als B'Elanna in einem blauen Licht verschwindet. Der Patron schaut erschüttert zum Blondchen, die doch Recht hatte. Der Chor allerdings hat sich jetzt warmgeschossen, was das Improvisieren angeht und der alte Mann spricht die letzten Worte des Stückes:

Und so endet die Rettung von B'Elanna Torres, Halb Klingonisch
B'Elanna Torres, Halb-Menschlich
B'Elanna Torres, Chefingenieur.

Kelis:
Die Geschichten werden weitergehen, Solange wir den Atem haben, um sie zu erzählen… So lang wie unser Patron Weise und voller Mitleid ist. Und die Voyager wird ihre Reise fortsetzen. Zu den leuchtenden Städten der Erde… Wo Frieden regiert. Und Hass kein Zuhause hat.

Analyse

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll! Ich habe mir diese Episode, nachdem ich mit der Beschreibung hier fertig war, noch einmal angesehen, was wohl jetzt das sechste oder siebte Mal gewesen sein dürfte. Ich bin innerlich ein wenig aufgewühlt und traue mich eigentlich nicht, eine objektive Beurteilung, soweit dies überhaupt möglich ist, dieser Episode zu schreiben. So, ich habe jetzt erst einmal in Ruhe eine Zigarette geraucht und kann mich jetzt hoffentlich etwas objektiv ausdrücken. Nur eines zu Beginn: Wer irgendwie die Möglichkeit hat diese Folge jetzt schon zu sehen, der englischen Sprache mächtig ist und einen kleinen Bezug zur Literatur hat, der soll sich die Episode so schnell wie nur möglich ansehen!
Fangen wir einmal mit B'Elanna an. Die meisten Episoden, welche sich um das Thema B'Elanna Torres drehen, haben ihr Temperament als Mittelpunkt. Das Bad Girl der Voyagerbesatzung, die jeden in den Hintern tritt, der sie nur einmal schief anschaut. Schon oft haben wir diese B'Elanna erlebt, angefangen damit, dass sie Carey die Nase gebrochen hat, bis hin zu ihren Selbstmordaktionen in "Extreme Risiken" (Org. "Extrem Risk"). Andererseits hatten wir auch den Ingenieur in B'Elanna Torres schon sehr oft gesehen, egal ob in "Prototyp" (Org. "Prototype"), "Der Flugkörper" (Org. "Dreadnought") oder auch in "Geheimnisvolle Intelligenz" (Org. "Warhead"), wobei diese Folge beide Seiten von B'Elanna Torres zeigt. Und in der zweiten Reihe dieser Episoden ist auch "Die Muse" (Org. "Muse") anzusiedeln. B'Elanna benutzt ihre technischen Fähigkeiten zur Lösung von Probleme und erlernt neue Fähigkeiten. Beispielsweise auch einmal zuerst etwas zu geben, um erst danach etwas zu bekommen. Wenn Kelis vor zwei Jahren zu ihr gesagt hätte, sie soll ihm erst etwas über die Borg erzählen, bevor er ihr das benötigte Material besorgt, hätte dies in dieser Kultur einen längeren Aufenthalt bei einem Schamanen zur Folge gehabt. Hier erkennt B'Elanna ihre Rolle in dem Spiel, sieht die Folgen ihrer Handlungen und spielt das Spiel mit. Ein weiteres Thema, welches in dieser Episode behandelt wird, ist mal wieder die allgegenwärtige Oberste Direktive. Ist es eine Verletzung der Obersten Direktive, wenn man sich als Gottheit ausgibt und dadurch letztendlich einen Krieg verhindert? Ja, ist es. Aber wen stört dies schon? Es handelt sich hier um eine Kultur in der Bronzezeit. Glaubt denn wirklich jemand daran, dass sich in einhundert oder zweihundert Jahren noch jemand daran erinnern wird, dass man B'Elanna Torres vor ihren Augen wegbeamte. Ich bezweifle dies. Aber woran man sich noch erinnern wird ist, dass eine der Götter auf den Planeten kam und einen furchtbaren Krieg verhinderte. Ein Krieg, der unzählige Leben gefordert hätte. Auch unter den Poeten. Hier sind wir an einer Kreuzung in der Geschichte angelangt, welche sich wunderbar in das reale Leben übertragen lässt: Alt gegen Jung, Erfahrung gegen jugendlichen Übermut, Tradition gegen Neuerungen. Die Alten missbilligen die Art von Kelis als Poet, aber sie fügen sich letztlich doch seinen Ideen. In einigen anderen Review las ich hier etwas von Bezügen betreffend Paramount zu seinen Zuschauern. Klar, sie sind vorhanden, wenn man sie so sehen möchte, aber man muss es nicht so sehen. Deswegen gehe ich auf diesen Punkt auch nicht ein. Aber, ich bin ein wenig vom Thema abgewichen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass selbst die Niederschrift einer solchen Episode nicht gerade sehr einfach ist, wenn man nicht gerade Dialog für Dialog wiedergibt, oder eine Zusammenfassung schreibt. Ich schreibe hier zur Unterhaltung meiner Leser, und es ist nicht gerade sehr einfach einen Stil zu finden, der die Unterhaltung auch gewährleistet. Ich hoffe ich habe dies erreicht. Kelis hat es auf jeden Fall erreicht. Sein Publikum ist fasziniert von seinen Stücken und ich kann sie sehr gut verstehen. Manchmal muß man ein Risiko eingehen, um sein Publikum zu erreichen, man muss mal etwas völlig anderes machen und nicht nur in den alten Schemata bleiben. Kelis erkennt dies und macht es trotz des Widerstandes seiner weit mehr erfahrenen Mitarbeiter. Sein Sieg gibt ihm Recht.

Wertung

Dies war die Abschiedsfolge von Joe Menosky als Autor bei Star Trek: Voyager und er hat wirklich eine ausgezeichnete Episode mit wunderschönen Textstellen abgeliefert. Ehrlich gesagt möchte ich zu dieser Folge die deutsche Fassung überhaupt nicht sehen. Es soll kein Angriff auf die Synchronstudios sein, aber diese ganzen Textpassagen kann man einfach nicht richtig gut ins Deutsche übersetzen. Auch haben die Gastschauspieler hervorragend gearbeitet, allen voraus Joseph Will als Kelis. Aber auch Kellie Waymire als Lanya, deren Namen komischerweise nie genannt wird, auch wenn er in den Credits aufgeführt wird, hat ihre Rolle wunderbar rübergebracht. Ich mag diese Episode, sehr sogar und ich stelle sie gerne in eine Reihe mit meinen Lieblingsepisoden "Der Kampf ums Dasein, Teil 2" (Org. "Basics, Part II") (auch wenn ich diese Folge aus anderen Gründen mag), "Unvergessen" (Org. "Unforgettable") und "Temporale Paradoxie" (Org. "Timeless"). Wie ich schon im Review zu "Icheb" (Org. "Child's Play") sagte, ich brauche nicht immer irgendwelche Weltraumschlachten. In diesem Fall ist das mehr als passend, denn jede Kampfszene hätte diese Episode zerstört. So erhält diese Episode von mir neun von zehn Punkten!

Fehler

[scg_html_no_known_error]

Dir gefällt dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit deinen Freunden
Dieser Beitrag wurde unter Guide Voyager veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.