3.05 – Impulsiv
Impulse

Staffel 3, Episode 4: Impulsiv (Impulse)Die NX-01 empfängt inmitten eines Asteroidenfeldes den Notruf eines in der delphischen Ausdehnung getrandeten vulkanischen Schiffes. Als Archer und sein Team an Bord des schwer beschädigten Schiffes gehen, treffen sie auf eine Gruppe von Vulkaniern, die gewalttätig und verrückt geworden sind und sich physisch in etwas verwandelt haben, was wandelnden Toten nahe kommt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 08.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 12.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 057
  • Story: Jonathan Fernandez & Terry Matalas
  • Drehbuch: Jonathan Fernandez
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Hauptdreharbeiten wurden am Mittwoch dem 20.08.2003 nach ungefähr achteinhalb Tagen beendet. (23.08.2003)
  • Produktionsbericht. (23.08.2003)
  • Andre Bormanis wurde zum Executive Story Editor befördert. (23.08.2003)
  • Jonathan Fernandez ist in der dritten Season der neue Story Editor. (23.08.2003)
  • Diese Episode ist die neunte Enterprise-Episode des Regisseurs David Livingston. (23.08.2003)

Zusammenfassung

In Windeseile trägt Archer die bewusstlose T'Pol in die Krankenstation. Er legt sie auf den OP-Tisch und beginnt zusammen mit Phlox, die Vulkanierin festzubinden. Diese kommt derweil zu sich, versucht Archer in rasender Wut zu würgen und beginnt, laut zu schreien.

Phlox stellt fest, dass T'Pol ernsteren Schaden davon getragen hat, als erwartet. Da sich die Vulkanierin immernoch wehrt, muss Archer ihren Kopf festhalten, damit der Doktor ihr eine Spritze geben kann. Daraufhin schläft T'Pol ein und Phlox kann mit der Behandlung beginnen.

Ein Tag zuvor…

Während die Enterprise weiter durch die Delphic-Ausdehnung fliegt, analysieren Trip und Archer im Kommandozentrum Sternenkarten aus der Xindi-Datenbank. Trip spricht den Captain auf die sinkende Moral der Besatzung an. Er schlägt vor, die wöchentliche Filmnacht in der Messe wieder einzuführen. Obwohl Archer nicht sehr begeistert ist, lässt er sich breitschlagen. T'Pol kommt herein und ist verwundert, dass die beiden sie nicht hinzugezogen haben. Archer erklärt, dass er sie so spät nicht wecken wollte. Hoshi unterbricht die drei, als sie von der Brücke den Eingang eines vulkanischen Notsignals meldet. Dieses wird automatisch gesendet, die Besatzung meldet sich nicht. Auf der Brücke angekommen, kann T'Pol die Transponderfrequenz des Schiffes identifizieren. Es ist die Sol'eia. Sie flog vor neun Monaten in die Ausdehnung. Archer lässt einen Kurs setzen. Kurz darauf erreicht die NX-01 ein Asteroidenfeld. Die Gesteinsbrocken bewegen sich auf chaotische und unvorhersehbare Weise, wahrscheinlich aufgrund einer Anomalie. Das vulkanische Schiff befindet sich im Inneren. Trip stellt fest, dass die Asteroiden eine große Menge Trellium-Erz enthalten. Archer beschließt mit einer Fähre durch das Asteroidenfeld zur Sol'eia zu fliegen. Trip soll Trellium-Erz beschaffen.

In einer Fähre bahnen sich Archer, T'Pol, Reed und der MACO-Soldat Hawkins ihren Weg durch das Asteroidenfeld. Während des Fluges fragt Archer nach weiteren Informationen über die Sol'eia. T'Pol erzählt, dass sie ein gutes Jahr an Bord gedient hat, bevor sie zum diplomatischen Konsulat auf die Erde kam. Die Sol'eia untersuchte die Barriere außerhalb der delphischen Ausdehnung und wurde von einer Anomalie hineingezogen. Danach hörte man nichts mehr von ihr. Daraufhin wurde die Van'kar hinterhergeschickt. Die letzte Übertragung des Rettungsschiffes haben Archer und T'Pol vor ihrem Abflug von der Erde bereits gesehen. Auf der Enterprise beamen Trip und Mayweather Asteroiden mit Trellium-Erz an Bord. Leider übernehmen sie sich etwas, verursachen eine Fehlfunktion und setzen den Transporter damit außer Gefecht. Mayweather schlägt vor, mit der zweiten Fähre auf einem der großen Asteroiden zu landen. Trip ist mangels Alternativen einverstanden.

Unterdessen erreicht Fähre 1 die Sol'eia. Das vulkanische Schiff ist in bedenklichem Zustand: ohne Hauptenergie und mit nur minimaler Lebenserhaltung treibt es zwischen den Asteroiden. Obwohl T'Pol einige Lebenszeichen ausmacht, bleiben Kommunikationsversuche unbeantwortet. Also dockt die Fähre an. Im Schiffsinneren bietet sich dem Außenteam ein gespenstisches Bild. Überall sind Teile von der Decke heruntergestürzt. Bis auf ständige Blitze ist es recht dunkel. Reed entdeckt ein Schott, das zum Teil mit Trellium-D verkleidet ist. Die vier verteilen sich, um nach Überlebenden zu suchen. Reed und Hawkins entdecken eine Wand voller vulkanischem Blut. T'Pol und Archer hören ein Klopfen, welches sie zu einer Tür führt. Als sie diese öffnen, werden sie von einem furchtbar entstellten Vulkanier mit einer Eisenstange angegriffen. Sie können ihn mit den Phasenpistolen betäuben, allerdings sind zwei Schüsse nötig.

T'Pol scannt den betäubten Vulkanier und stellt fest, dass seine synaptischen Bahnen stark angeschlagen sind. Archer will ihn zur Fähre bringen. Plötzlich nähern sich zwei weitere Vulkanier. Ihre Art erinnert aber mehr an Zombies, als Vulkanier. Der Captain gibt Reed bescheid, vorsichtig zu sein und im nächsten Moment wird Hawkins auch schon angefallen. Den beiden stellt sich eine deutlich größere Anzahl "Zombie-Vulkanier" in den Weg, weshalb ein heftiger Kampf entbrennt. Glücklicherweise kommen ihnen Archer und T'Pol zu Hilfe. Hawkins wird aber am Oberarm verletzt. Archer beschließt zur Fähre zurück zu gehen. Unerwartet stehen die betäubten Vulkanier schon wieder auf, weshalb sich das Außenteam beeilt. Hawkins stellt sein Gewehr auf "Töten" um und wird daraufhin von T'Pol zurecht gewiesen. Immerhin sind sie auf einer Rettungsmission. Archer gibt ihr recht. Kurz vor der Schleuse zur Fähre versperren ihnen plötzlich zwei Vulkanier den Weg. Während Archer versucht mit ihnen zu reden, schließt einer der beiden ein Schott. Der Weg zur Fähre ist versperrt, die Steuerung für das Schott zerstört. Von hinten nähert sich eine Gruppe Vulkanier. T'Pol führt die Gruppe zu einem Wartungsschacht, wo sie vorerst sicher sind. Archer versucht ohne Erfolg die Enterprise zu rufen. T'Pol schlägt vor, das Kommunikationssystem der Sol'eia zu benutzen. Dafür müssten sie aber auf die sieben Decks höher gelegene Brücke, was zu gefährlich ist. Das Außenteam sucht einen Weg zur Fähre. Allerdings sind vier Schotts vor der Luftschleuse geschlossen worden. Außerdem muss Hawkins Verletzung behandelt werden. Archer beschließt, zuerst zur Krankenstation zu gehen. Bevor sie losgehen, gesteht T'Pol ihm, dass sie Probleme mit ihren Emotionen hat. Sie vermutet, die selben Symptome wie die vulkanische Crew zu bekommen.

Tucker und Mayweather erreichen mit der zweiten Fähre einen geeigneten Asteroiden und Travis schafft eine mehr oder weniger sanfte Landung. Die beiden steigen aus und beginnen Trellium einzusammeln. Das Team auf der Sol'eia erreicht die Krankenstation und wird dort gleich wieder von einem Vulkanier angegriffen. Reed betäubt ihn. Während der Sicherheitschef Hawkins Wunde versorgt, führt T'Pol an dem betäubten Angreifer medizinische Scans durch. Sie erkennt den Vulkanier als den Chefingenieur des Schiffes. Als sie erfolglos versucht, ihn anzusprechen, wird T'Pol ungewöhnlich agressiv. Langsam aber sicher verliert sie die Kontrolle über sich. Archer kann sie vorerst beruhigen. Das Team macht sich auf den Weg zum Maschinendeck, wo sich eine Hilfskontrolle für die Schotts befindet. Unterwegs warten T'Pol und Hawkins kurz, bis Archer und Reed den Weg freigemacht haben. Der MACO-Soldat entschuldigt sich, dass er zuvor überreagiert hat. Ihm ist klar, dass sie auf einer Rettungsmission sind. Außerdem interessiert es ihn, wie die vulkanische Crew derart durchdrehen konnte, obwohl Vulkanier eigentlich keine Emotionen haben. T'Pol klärt ihn auf, dass Vulkanier Gefühle haben, diese aber normalerweise unterdrücken. Irgendetwas bewirkt, dass die Vulkanier an Bord wieder in einen paranoiden, gewalttätigen Urzustand verfallen sind.

Während Tucker und Mayweather fleißig Trellium schürfen, wird der Asteroid plötzlich von einer Anomalie erschüttert. Hoshi gibt von der Enterprise aus bescheid, dass die Flugbahn des Asteroiden verändert wurde. Über ihren Köpfen sehen die Trellium-Schürfer schon einen riesigen Brocken näherkommen. In letzter Sekunde gelingt ihnen die Flucht, die Fähre nimmt aber Schaden. Die beiden kehren zur NX-01 zurück.

Archer, Reed, T'Pol und Hawkins erreichen unterdessen den Hilfskontrollraum der Sol'eia. Reed sichert die Tür, rechnet aber nicht mit einem langanhaltenden Schutz vor den Vulkaniern. T'Pol kann die Kommunikationskontrolle herstellen. Ihr Verhalten wird zunehmend agressiv. Etwas später sind Trip und Mayweather zurück auf der Enterprise. Fähre 2 ist in weniger gutem Zustand. Hoshi meldet, dass sie vom Außenteam eine dringende Nachricht erhalten: Archer erklärt, dass er und sein Team schnellstmöglich abgeholt werden müssen. Leider wird die Reperatur der Fähre einige Stunden dauern. Archer sendet noch einige medizinische Daten über die vulkanische Crew. Phlox soll sie analysieren.

Einige Zeit später hat T'Pol einige Reparaturen abgeschlossen, wodurch sie nun auf die Kontrollen der Schotts zugreifen kann. Als sie dies versucht, erhält sie einen Stromschlag. Schuld daran ist Reed, der ihr bei den Reparaturen geholfen und einige Schaltkreise falsch angeordnet hat. Der Plan, die Schotts zu öffnen funktioniert nicht mehr. T'Pol verliert daraufhin die Nerven. Plötzlich beschuldigt sie Archer, er habe sie am Abend nicht zur Analyse der Xindi-Datenbank gerufen, um etwas vor ihr zu verheimlichen. Reed unterbricht die beiden. Er schlägt vor, das Energiegitter zu überladen und so die Kontrollen auf dem gesamten Schiff zu umgehen. T'Pol ist dagegen, da dadurch der Warpkern brechen würde. Archer sieht aber keine andere Möglichkeit. Nun dreht T'Pol völlig durch. Sie richtet ihre Phasenpistole – im "Töten"-Modus – auf den Captain und glaubt hinter seinen Plan gekommen zu sein. Er habe den Vulkaniern nie getraut und werfe ihnen vor, die Arbeit seines Vaters behindert zu haben. Nun wolle er sich rächen. Archer geht auf sie zu und versucht sie zu beruhigen. Plötzlich klopft etwas gegen die Tür, wodurch T'Pol abgelenkt wird. Der Captain nutzt die Chance und entwaffnet sie.

Derweil hat Dr. Phlox festgestellt, dass Trellium-D auf Vulkanier wie ein Nervengift wirkt. Es zerstört die synaptischen Bahnen, welche den Vulkaniern ermöglichen, ihre Emotionen zu unterdrücken. Glücklicherweise konnten Trip und T'Pol bisher keinen nennenswerten Mengen davon herstellen. Die Sol'eia befindet sich aber schon länger mitten in einem Asteroidenfeld voller Trellium. Phlox teilt dem Außenteam dies mit. T'Pol kann geholfen werden, wenn sie baldmöglichst auf die Enterprise zurückkehrt. Für die Crew der Sol'eia ist es aber zu spät. Der Nervenschaden ist zu groß und die Crew stirbt allmählich. Plötzlich wird die Kommunikationsverbindung von der "Zombie-Crew" unterbrochen und der Kontrollraum füllt sich mit Gas. Reed kann nichts dagegen tun, woraufhin Archer die Überladung des Energiegitters befiehlt. Das Team flieht durch eine Schleuse in der Decke. Ihnen bleiben 15 Minuten bis der Warpkern bricht. Durch die Überladung beginnt das Schiff allmählich auseinanderzubrechen. Nur einige Meter vor der Luftschleuse steht das Team vor einem sehr tiefen Loch. Unglücklicherweise nähern sich nun auch wieder mehrere Vulkanier. Archer und Reed legen einen Stahlträger über das Loch. Als der Captain mit T'Pol auf die andere Seite laufen will, wird die Vulkanierin derart agressiv, dass er sie betäuben muss. Es gelingt dem Team, das Loch sicher zu überqueren und gleichzeitig eine große Gruppe Vulkanier in Schach zu halten. In der Fähre hat Archer daraufhin Probleme, die Andockklammern zu lösen. In diesem Moment treffen Mayweather und Trip mit der zweiten Fähre ein. Sie zerstören die Andockvorrichtung. Im letzten Moment können beide Fähren entkommen, während die Sol'eia explodiert.

Zurück auf der Enterprise zeigt Trip dem Captain über 60 Kilogramm Trellium-Erz, genug um die vordere Hülle zu verkleiden. Archer befiehlt, es vorerst bei den biologischen Risikostoffen zu lagern. Er geht auf die Krankenstation, wo Phlox ihm mitteilt, dass T'Pol noch rechtzeitig behandelt wurde. Es wird aber einige Tage dauern, bis sie sich wieder unter Kontrolle hat. Archer will mit ihr sprechen. Er erzählt ihr vom Schicksal der Sol'eia, Trips Trellium-Funden und den verheerenden Auswirkungen des Stoffes. T'Pol bittet darum, auf dem nächsten bewohnbaren Planeten ausgesetzt zu werden. Die Sicherheit der Enterprise und ihrer Mission sei wichtiger als ihre Leben. Archer ist aber dagegen. Er will niemanden zurück lassen und ist zuversichtlich einen anderen Weg zu finden.

Die Filmnacht in der Messe ist voll besetzt. Trip und Phlox rätseln, wer im Film der Mörder sein könnte und werden deshalb von T'Pol zur Ruhe ermahnt. Das Ganze wird von Captain Archer unterbrochen, der über Lautsprecher taktischen Alarm verkündet. Als T'Pol alleine durch die Gänge geht, ist sie plötzlich von mehreren "Zombie-Vulkaniern" umzingelt. Während sie zu unterliegen droht, weckt Phlox sie aus ihrem Alptraum. Die Vulkanierin liegt immernoch auf der Krankenstation und ist vollkommen verstört…

Analyse

Star Trek goes "Angriff der Killer-Zombie-Vulkanier"! Im ersten Augenblick wird man da eher stuzig. Kann das denn gut werden? Geht das überhaupt? Nun egal wie das Resultat auch aussehen mag, auf jeden Fall wird uns endlich etwas Neues serviert. Vor allem im vergangenen Jahr mussten die Enterprise-Autoren sehr viel Schelte einstecken, wenn sie eine bereits bekannte Grundstory zum 8.472sten Mal recycelten. Nun scheinen sie sich diese Kritik endlich zu Herzen genommen zu haben und gehen einen neuen Weg. (Ursprünglich war ja die gesamte Serie als solcher versprochen worden.) Fragt sich nur noch, ob das neue Konzept auch gut und zu Star Trek passend umgesetzt wurde.

Wenn man eine Folge im Stile alter Horror-Filme machen will, so braucht man zuerst einmal eine entsprechende Atmosphäre. Für die ist schon gleich zu Beginn auf dem schwer beschädigten vulkanischen Schiff gesorgt. Es ist dunkel, überall liegen Trümmer herum, Wände sind mit Blut verschmiert, man hört ungewöhnliche Geräusche im Hintergrund und das Ganze wird von einer bedrohlichen Musik untermalt. Einzig mit dem Stroboskop hätte man etwas sparsamer sein können, denn das ständige Geblitze geht einem schon recht bald eher auf die Nerven. Schließlich trifft das Team auf die Vulkanier-Zombies und diese lassen einen sofort an einen älteren Horrorstreifen erinnern. Sie bewegen sich auf zombietypische Art, haben einen zombietypisch irren Blick, geben zombietypisch komische Laute von sich und strecken die ganze Zeit über ihre Arme nach vorn. Wie die guten alten Zombies eben. Außerdem stehen die Abgeschossenen ganz typisch nach kurzer Zeit wieder auf, was den MACO Hawkins dazu bewegt, seine Waffe auf "Töten" stellen zu wollen. Wenn wir gerade bei Hawkins sind: Endlich scheinen meine Gebete zumindest ansatzweise erhört worden zu sein! Endlich darf ein MACO mehr sein, als nur der wortkarge Kämpfer oder schlimmstenfalls das Kanonenfutter. Hawkins darf sich in einer kurzen aber völlig ausreichenden Szene mit T'Pol unterhalten. Dabei repräsentiert er im Grunde den Durchschnittsmensch, wenn er dem allgemeinen Irrglauben unterliegt (wie auch manch ein Trek-Fan), Vulkanier hätten keine Emotionen. Irgendwie war mir der Charakter richtig sympathisch. Glücklicherweise hat man am Ende darauf verzichtet, ihm ein Redshirt-Schicksal aufzuerlegen, wodurch zumindest die theoretische Möglichkeit auf eine Rückkehr besteht.

Ein sehr wichtiges Thema von "Impulsiv" (Org. "Impulse") war die Tatsache, dass Trellium-D Vulkanier vergiftet. Zum einen ist das ein sehr guter Schachzug der Autoren, da die NX-01 nun immernoch nicht gegen die Anomalien geschützt ist. Leider wird dies bis jetzt nicht optimal ausgenutzt, denn in meinen Augen wirkt diese Bedrohung bisher nicht sonderlich akut. Da wäre es doch viel drängender, wenn während einer Folge völlig unvermittelt in der Krankenstation im Hintergrund Verletzte sitzen und der Doktor in einem Satz anmerkt, dass schon wieder eine Anomalie "zugeschlagen habe". Oder man könnte das ein oder andere kleine Problem einbauen, welches gar nicht ins Gewicht fällt, aber in einem Nebensatz auf Anomalien hinweist. Beispielsweise ist ein Frachtraum zur Zeit wegen Anomalien nicht verfügbar oder in der Messe gibt es gerade nichts zu essen, weil die Putzcrew wiedermal das Essen von der Decke kratzen muss,… Den Autoren wären hier viele Möglichkeit offen, sowohl ernste, wie auch lustige Dinge am Rande zu erwähnen. Doch zurück zum Trellium-D. Besonders die letzte Einstellung, als T'Pol vollkommen verstört in der Krankenstation aufwacht, lassen hoffen, dass uns diese Sache noch etwas beschäftigen wird. Wie verkraftet sie den emotionalen Ausbruch? Sehen wir gleich wieder die kühle, beherrschte Vulkanierin, die problemlos ihrer Arbeit nachgeht? Ich hoffe doch nicht, denn bisher hat man solche Dinge in der neuen Staffel sehr gut nebenbei fortgesetzt.

Was mir richtig gut gefallen hat, war die Tatsache, dass diese Woche eigentlich alle Hauptcharaktere etwas zu tun hatten. Travis' Rolle ist sogar richtig wichtig. Einzig Hoshi bleibt etwas zurückhaltend, dafür wird sie aber in der nächsten Folge "Exil" (Org. "Exile") im Mittelpunkt stehen. Phlox agiert ebenfalls relativ im Hintergrund. Er hat aber eine der besten Szenen der Folge: Während der Filmnacht in T'Pols Traum am Ende, unterhält der Denobulaner sich ausführlich und richtig amüsant über den Film. Die beiden rätseln, wer denn der Tote im Film sein könnte und versuchen auch auf den Mörder zu schließen. T'Pol ermahnt die beiden zur Ruhe und man erlebt ein starkes Déjà-vu, denn eine ähnliche Szene gab es bereits in der Folge "Horizon" (Org. "Horizon"). Der spätere Teil der Traumszene erinnert ein wenig an Alpträume in früheren Serien mit den Borg. Die Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten der Zomies und der Borg (im Traum) ist schon auffällig. Doch das Gute ist, dass man zu Beginn wirklich nicht ahnen kann, dass T'Pol alles nur träumt.

Positiv:

  • gutes Horrorflair
  • für Trek-Verhältnisse neue, innovative Grundstory
  • macht Lust auf mehr

Negativ:

  • die ständigen Blitze an Bord der Sol'eia nerven bald

Wertung

Wiedermal fällt mir nichts richtig Negatives an der Folge auf. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, ob ihm das Ganze nun gefällt oder nicht. Mir persönlich hat die Umsetzung gefallen, auch wenn man hier und da noch etwas hätte verbessern können. Es ist vor allem nett mitanzusehen, wie T'Pol allmählich durchdreht. Da "Impulsiv" (Org. "Impulse") im bisher guten Durchschnitt der dritten Staffel mithalten kann, erhält sie sechs von zehn Punkten.

Fehler

Das vulkanische Schiff, dessen letzte Minuten man in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") zu sehen bekam, war nur zwei Tage in der Ausdehnung. Bedenkt man, wie lange die Menschen brauchten, um überhaupt von Trellium-D zu erfahren, und wie lange es dauerte bis T'Pol durchdrehte, erscheint mir diese kurze Zeitspanne doch etwas unwahrscheinlich.

Review von Bernd Paulus

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