7.10 Fleisch und Blut, Teil 2
Flesh and Blood, Part II

voy7x10Der Doktor und B'Elanna befinden sich in der Gewalt der Hologramme. B'Elanna wird gezwungen einen Generator zu reparieren, der es den Hologrammen ermöglichen soll auf einem Planeten zu siedeln. Unterdessen haben die Voyager mit den Hirogen die Verfolgung aufgenommen. Doch Der Anführer der Hologramme hat noch einige Asse im Ärmel …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 29.11.2000
  • Erstausstrahlung BRD: 17.08.2001
  • Produktionsnummer: 254
  • Story: Bryan Fuller & Raf Green
  • Drehbuch: Raf Green & Kenneth Biller
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Sternzeit: 54337.5
  • Jahr: 2377

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten wurden plangemäss am 19.09.2000 beendet. In den Wochen davor wurden für diese Episoden eine Menge Action-Szenen gefilmt, die letzten dazu am Donnerstag, den 14.09.2000.
  • Ein Teil der Dreharbeiten am letzten Tag fanden auf der Brücke der USS Voyager statt, als das Schiff der abtrünnigen Hologramme die Voyager mit einem tödlichen Energiestrahl attackiert. Diese Action-Szenen benötigen ziemlich lange Kamera-Setups, um sicher zu stellen das auch alles stimmt. Der Regisseur muß dabei unzählige Details genau koordinieren, beispielsweise dass die Schauspieler bei den pyrotechnischen Explosionen genau an der richtigen Stelle sind, von den "normalen" Einstellungen einmal völlig abgesehen. Einer der ersten Shots an diesem Tag war eine Aufnahme mit einer Handkamera, mit welcher ein Schütteln des Schiffs simuliert wird. Danach kommt der Zoom auf Janeway, die von Torres einen Statusbericht fordert. Dieser kleine Dialog ist an sich nicht weiter wichtig, aber einmal zu den ganzen Action-Szenen kopiert, wird er den erwünschten dramatischen Effekt erzeugen.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Jeff Yagher
VOY 7×09 "Fleisch und Blut, Teil 1" – Iden
Ryan Bollman
VOY 7×09 "Fleisch und Blut, Teil 1" – Donik
Michael Wiseman
VOY 7×09 "Fleisch und Blut, Teil 1" – Beta-Hirogen
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David Doty
VOY 7×09 "Fleisch und Blut, Teil 1" – Nuu'Bari Minenarbeiter

Zusammenfassung

Die abtrünnigen Hologramme habe die Voyager außer Betrieb gesetzt und entkommen mit Warpgeschwindigkeit. Zuvor entführen sie aber noch B'Elanna von dem Sternenflottenschiff, von der sie sich einen Nutzen durch deren Kenntnisse in der Holotechnologie erhoffen. Dieser Umstand allerdings gefällt dem Doktor, der sich ja freiwillig diesen Hologrammen angeschlossen hat, überhaupt nicht, weswegen er den Anführer der Hologramme, Iden, zur Rede stellt. Iden spielt seine diplomatischen und charismatischen Fähigkeiten beim Doktor aus, und verspricht ihm B'Elanna wieder gehen zu lassen. Zuvor soll sie aber selbst entscheiden, ob sie den Hologrammen helfen möchte oder nicht.
Auf der Voyager hat man durch die Abwesenheit von B'Elanna derweil einige Probleme das Schiff wieder flott zu bekommen. Kathryn hat sich in der Zwischenzeit etwas mit den kürzlichen Ereignissen befasst, und muss dabei eben auch erfahren, dass der Doktor ihr Schiff verraten und auch verlassen hat. Sie wundert sich über sein Verhalten und stellt sich dabei auch die Frage, ob möglicherweise seine Matrix von den abtrünnigen Hologrammen verändert wurde, und er deshalb zu einem solchen Verrat fähig war.

Als B'Elanna auf dem Schiff der Hologramm erwacht, fordert sie natürlich ihre umgehende Freilassung, und rügt den Doktor wegen seines Verhaltens. Der Doktor erwidert aber lediglich, sie selbst hätte doch als Maquis genau wie er nun gehandelt. Auch versucht er sie davon zu überzeugen, dass sie den Hologrammen helfen soll, denn mit ihrer technischen Erfahrung könnte man die ganze Gewalt stoppen. Er nimmt sie mit zu einer Unterhaltung mit Iden, und sie stimmt zu einmal einen Blick auf den photonischen Feldgenerator zu werfen. Allerdings kann und wird sie nichts versprechen.

Die Voyagerbesatzung hat bei der Lokalisierung des Schiffes der Hologramme kein Glück, doch der Hirogen Donik hat eine Idee. Möglicherweise kann er die Sensoren des Schiffes so modifizieren, dass man das Schiff finden kann. Auch möchte er viel lieber auf der Voyager bleiben, anstatt auf ein Schiff der Hirogen zurück zu kehren. Zwei weitere Schiffe der Hirogen kommen bei der Voyager an, und holen all ihre Leute zurück, mit Ausnahme von Donik. Der neue Alpha-Hirogen droht der Voyagerbesatzung, er werde sie als jagbare Beute betrachten, wenn sie seine Suche nach den abtrünnigen Hologrammen in irgend einer Weise stören sollten. Die beiden Schiffe der Hirogen beschleunigen auf Warp, doch so einfach möchte Kathryn die Sache nicht aus der Hand geben. Der Alpha-Hirogen hatte sie gewarnt ihm zu folgen, doch dank eines Hinweises von Donik, kann das Sternenflottenschiff den Hirogen-Schiffen folgen, ohne von ihnen entdeckt zu werden. Sie fliegen einfach in deren "Kielwasser" hinterher, also knapp hinter einem der Schiffe, was für die Schiffe der Hirogen ein Bereich ist, den sie mit ihren Sensoren nicht erfassen können.

B'Elanna schaut sich auf dem Schiff der Hologramme zusammen mit Kejal den Generator an, wobei sie bezüglich der Ziele der Hologramme noch immer sehr misstrauisch ist, was man ihr wohl auch nicht verdenken kann. Kejal redet auf sie ein, und schließlich muss B'Elanna erkennen, dass sie diese Hologramme vorschnell beurteilt hat, und sie benutzt ihre Kenntnisse, um ihnen zu helfen. Auf der anderen Seite macht sich nun der Doktor Gedanken, ob sein Entschluss mit diesen Hologrammen wegzufliegen nicht etwas vorschnell war. Iden kommt zu ihm und zeigt ihm ihr Ziel. Es ist ein Planet der Y-Klasse, den er "Ha'Dara" nennt, was in der bajoranischen Sprache "Heimat des Lichts" bedeutet. Er plant den photonischen Generator auf der Oberfläche dieses Planeten zu installieren, wo sie in völliger Abgeschiedenheit leben können, da bekanntlicherweise die Atmosphäre eines Dämonplaneten für organischen Lebensformen giftig ist. In diesem Moment erkennt man aber, dass man von zwei Schiffen der Hirogen verfolgt wird, und man beschließt sich in einem Nebel zu verstecken. Auch die beiden Hirogen-Schiffe fliegen in diesen Nebel hinein, wobei sie noch immer nicht bemerkt haben, dass sich die Voyager direkt hinter ihnen befindet.

Im Nebel versuchen die Hologramme den Jagdeinheiten der Hirogen aus dem Weg zu gehen, während B'Elanna ihre Bemühungen etwas beschleunigt. Schließlich hat sie ihn einsatzfähig und testet ihn an Kejal. Er funktioniert einwandfrei. Der Doktor hat in der Zwischenzeit seine Zweifel beiseite gelegt, und erklärt Iden, er hoffe in der neuen Welt die anderen Hologramme für die Musik und die Kunst der verschiedenen Welten begeistern zu können. Dies ist aber auch nicht im Sinne von Iden, der auf dem Planeten eine holographische Gesellschaft etablieren möchte, die frei von den Einflüssen organischer Kulturen ist. Tatsächlich möchte er eine komplett neue Religion auf "Ha'Dara" einführen, an deren Spitze er selbst steht und den Titel "Mann des Lichtes" trägt, der sein Volk in die Freiheit führte. Nun werden die Zweifel des Doktors an seiner getroffenen Entscheidung doch wieder um einiges stärker.

Als man ein Schiff der "Nuu'bari" entdeckt, lässt Iden den Kurs ändern, da es auf diesem Schiff Hologramme gibt, die es zu befreien gilt. Der Doktor spricht mit B'Elanna über seine Sorgen, und sagt ihr gegenüber, Iden würde mittlerweile Anzeichen von Größenwahn zeigen.

Die Hirogen haben nun das Schiff der Hologramme am anderen Ende des Nebels entdeckt und setzen einen Abfangkurs, während die Voyager noch immer unentdeckt hinter ihnen herfliegt.

Iden kontaktiert derweil das Schiff der "Nuu'bari" und versucht eine Übergabe der dort befindlichen Hologramme zu erzwingen. Die "Nuu'bari" weigern sich aber, weswegen Iden das Feuer auf sie eröffnet, und Kejal die Programme der künstlichen Lebensformen in ihre schiffsinterne Matrix transferiert. Nun drohen die "Nuu'bari" Iden mit Vergeltungsmassnahmen, der deswegen die Torpedorohre bestücken lässt, auf deren Warpkern zielt, das Feuer eröffnet und das "Nuu'bari"-Schiff zerstört, zum Entsetzen des Doktors und B'Elanna. Danach lässt er wieder einen Kurs auf den Planeten "Ha'Dara" setzen, und muss sich mit den Anschuldigungen von B'Elanna befassen, die ihn unverhohlen als Mörder bezeichnet. Er nimmt sie einfach hinter einem Eindämmungsfeld gefangen und lässt Kejal die neuen Mitbewohner online bringen. Dummerweise sind diese Programme aber nicht kompatibel mit den Emittern des Schiffes, weswegen man wieder die Hilfe von B'Elanna benötigt. Diese wird ihnen behilflich sein, aber nicht wegen der neuen Hologramme oder Iden, sondern weil sie hofft in Kejal eine Verbündete zu finden. Während sie zusammen mit Kejal arbeitet, sagt sie zu ihr, Iden müsse nicht derjenige sein, der alle Entscheidungen für sie trifft, da sie die Möglichkeit hat ihn zu deaktivieren. Schließlich schafft sie es auch die neuen Hologramme online zu bringen, und wie verwerflich die Tat von Iden war, wird erst jetzt so richtig klar. Diese neuen Hologramme sind nicht sehr hoch entwickelt, und zu keinerlei Interaktionen fähig. Sie wurden mit sehr rudimentären Subroutinen programmiert, die lediglich auf die ihnen zugewiesenen Arbeiten abgestimmt sind. B'Elanna beschuldigt deswegen Iden erneut; er hat zwei denkende, empfindungsfähige Lebewesen umgebracht, nur um dafür Maschinen zu befreien, die nicht zu eigenständigem Handeln befähigt sind. Iden sieht das natürlich ganz anders, denn für ihn sind auch diese Hologramme "Kinder des Lichts", denen er die Freiheit geschenkt hat. In dem Moment ist der große Augenblick für die Hologramme gekommen, die sich nun der ihnen versprochenen Welt, "Ha'Dara", nähern. Sogleich befielt Iden den Einsatz des Generators, und weigert sich der Forderung des Doktors nachzukommen, B'Elanna umgehend in die Freiheit zu entlassen.

Die Hirogen sind dem Schiff der Hologramme zu "Ha'Dara" gefolgt. Als sie auf Impulsgeschwindigkeit gehen eröffnet die Voyager das Feuer auf beide Schiffe und setzt beide außer Gefecht. Danach wendet Kathryn die Voyager dem Schiff der Hologramme zu, und eröffnet erneut das Feuer. Iden hat aber schon die Gunst der Stunde genutzt und die Hirogen auf den Planeten gebeamt, wo er sie als Vergeltungsmassnahme mit seinen eigenen Leuten jagen möchte. Dagegen hat der Doktor verständliche Einwände, denn er wurde geschaffen um Leben zu erhalten, und nicht um es zu vernichten. Iden deaktiviert deswegen einfach sein Programm, nimmt den mobilen Emitter des Doktors und transferiert sein eigenes Programm in ihn, bevor er den Feldgenerator auf den Planeten transportieren lässt. Danach versammelt er die anderen Hologramme um sich und sagt ihnen, dieses Mal seien sie die Jäger und die Hirogen ihre Beute. Lasset die Spiele beginnen. Auf dem Planeten haben die unbewaffneten Hirogen ziemliche Atmungsprobleme. Die Hologramme materialisieren auf dem Planeten und beginnen sogleich mit der Verfolgung der Hirogen.

B'Elanna kann Kejal davon überzeugen das Massaker zu stoppen. Das Problem ist nun allerdings, dass sowohl die Transporter als auch die Kommunikationssysteme des Schiffes nicht einsatzbereit sind, da sie durch den Angriff der Voyager beschädigt wurden. Deswegen lässt B'Elanna von Kejal die Hologramme auf dem Planeten deaktivieren, bevor Diese noch weitere Hirogen umbringen können. Da Iden aber den mobilen Emitter des Doktors benutzt, kann er natürlich nicht deaktiviert werden. Aus diesem Grund lädt B'Elanna die Matrix des Doktors in den Generator und sendet ihn auf den Planeten.

Dort erscheint er auch, bewaffnet mit einem Phaser der Hirogen, und begibt sich auf die Suche nach Iden. Er findet ihn genau in dem Moment, als Iden den Beta-Hirogen umbringen möchte, und fordert ihn auf seine Waffe weg zu werfen. Iden weigert sich, und schließlich bleibt dem Doktor keine andere Wahl mehr als auf Iden zu feuern, und das Hologramm damit in die ewigen photonischen Jagdgründe zu befördern.

Die überlebende Hirogen werden von der Voyager gerettet, wo sie sich erst einmal erholen. Danach allerdings fordert der Beta-Hirogen, in der für seine Spezies typisch arroganten Art, die Aushändigung des Schiffes der Hologramme sowie dessen Datenbank. Neelix kann ihn aber davon überzeugen, dass die Geschichten, welche man bei seinem Volk zweifelsohne über diese Jagd erzählen wird, sicherlich etwas besser klingen werden, wenn das Schiff als zerstört angenommen wird. Die Hirogen sehen das nach kurzer Überlegung auch nicht anders, und verlassen das Sternenflottenschiff mit leeren Händen.

Kathryn stattet dem Schiff der Hologramme nun einmal selbst einen Besuch ab, und muss dort von B'Elanna erfahren, dass man das Programm von Iden nicht mehr retten kann, die anderen Hologramme aber noch gesichert in der Datenbank sind. Kathryn bietet Kejal ein Zuhause auf der Voyager an, doch sie lehnt dieses Angebot ab, da dieses Schiff ihre Heimat sei. Auch Donik möchte bei den Hologrammen bleiben, und ihnen dabei behilflich sein, ein Teil des von ihnen angerichteten Schadens wieder zu beheben. Kathryn gefällt dieser Vorschlag nicht sonderlich, doch B'Elanna verbürgt sich für die anderen Hologramme. Schließlich stimmt Kathryn doch zu. Allerdings gibt sie den Hologrammen den Ratschlag mit auf den Weg, immer zuerst über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachzudenken.

Bleiben nur noch die Handlungen des Doktors übrig, die es noch zu besprechen gibt. Er ist sich seiner Taten und auch seiner Fehlentscheidungen bewusst, und bietet deswegen Kathryn seinen mobilen Emitter an, der sein einziger Bezug zur Freiheit ist. Doch Kathryn hat ein Einsehen, und lässt ihm seine Freiheit. Sie möchte ihn nicht bestrafen, da er einmal so fehlbar wurde, wie alle die aus Fleisch und Blut sind.

Analyse

Mit dieser Episode führten Bryan Fuller und Raf Green ein Thema weiter, welches man bereits in zwei Episode der sechsten Staffel angefangen hatte. Ich beziehe mich hier auf die Episode "Fair Haven" (Org. "Fair Haven") und "Das Geistervolk" (Org. "Spirit Folk"), hauptsächlich jedoch auf die Zweitere, in der man im Grunde schon einmal das Thema "holographische Rechte" angesprochen hat. Wenn ich darüber ein wenig nachdenke, dann machte man dies aber bereits zuvor, sowohl in der vierten Staffel mit der Episode "Der Isomorph" (Org. "Revulsion") als auch noch einmal in der sechsten Staffel mit "Der Virtuose" (Org. "Virtuoso"). Doch bei all diesen "holographischen Episoden" kann man diese Doppelfolge wohl am Besten als Fortsetzung von "Der Virtuose" (Org. "Virtuoso") und "Das Geistervolk" (Org. "Spirit Folk") betrachten, auch wenn Beide eine grosse Eigenständigkeit aufweisen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kritikern ist gerade "Das Geistervolk" (Org. "Spirit Folk") eine Episode, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Gefallen aber nur aus dem Grund, weil ich die Episode unterhaltsam fand, denn im Grunde ist sie nichts anderes als eine dümmliche Holodeckepisode, welche sogar an den Problemen ihrer eigenen Unwahrscheinlichkeit scheiterte. Doch "Fleisch und Blut" (Org. "Flesh and Blood") macht das etwas geschickter, und stellt die Hologramme als reale Lebensform da, denen man die gleichen Rechte wie organischen Lebensformen einräumen sollte. Sicherlich ist dies schon alleine durch den Umstand möglich, dass man durch eine Doppelfolge viel mehr Zeit hat, um der kompletten Problematik dieses Themas eine gewisse Tiefe zu verleihen, aber diese Möglichkeit hatte man auch schon zuvor und scheiterte kläglich. Wenn man es schließlich ganz genau nimmt, dann ist "Fleisch und Blut" (Org. "Flesh and Blood") nichts anderes als die Fortsetzung der Doppelfolge "Das Tötungsspiel" (Org. "The Killing Game"). Der Unterschied dieser Episoden liegt aber auf der Hand: "Das Tötungsspiel" (Org. "The Killing Game") ist eine Action-Episode ohne jeden Verstand oder Tiefgang, während "Fleisch und Blut" (Org. "Flesh and Blood") eine Action-Geschichte mit interessanten Themen ist, die sicherlich zu einigen Diskussionen unter den Fans führen werden.
Wie bereits in ihrem Vorgänger sind auch hier wieder die Hirogen beteiligt, denen Kathryn Janeway in "Das Tötungsspiel" (Org. "The Killing Game") die Holotechnologie der Sternenflotte überlassen hat, damit diese Spezies wieder die Möglichkeit hat eine neue, bessere Gesellschaft aufzubauen, aber dennoch der tief in ihnen verwurzelten Tradition der Jagd nachzugehen. Wie es aber nicht anders zu erwarten war, ist dies den Hirogen zu langweilig gewesen, und sie haben die Technik der Sternenflotte etwas verfeinert. So mancher wird sich bei diesem Erscheinen der Hirogen auch sicherlich fragen, wie weit dieses Volk sich eigentlich noch im Deltaquadrant ausgedehnt hat, und diese Frage ist sicherlich auch berechtigt, jedoch für diese Geschichte nicht relevant, weswegen ich diesen möglichen Fehler auch nicht als solchen betrachten möchte. Eher sollte man sich in dieser Episode mit der darin reichlich vorhandenen Komplexität befassen, welche die Schönheit dieser Episode ausmacht. Es geht nicht nur um die Jagd auf die Hologramme oder um die Frage, ob diese Jagd richtig oder falsch ist. Vielmehr sind es die Dialoge und die Situationen, die im Verlauf dieser Episode entstehen, und die uns dazu veranlassen sollen, die Situation immer aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die Kernfrage lautet doch ganz einfach, wer sind diese Programme eigentlich, und verdienen sie es wirklich zu leben, und wenn ja, warum verdienen sie es zu leben. Diese Frage wird in den zwei Stunden der Episode ausführlich erörtert. Hierbei sind vor allem die Diskussionen zwischen Iden und dem Doktor sehr hilfreich, die obwohl sie von der gleichen Art sind, doch sehr unterschiedliche Standpunkte haben, was die Individualität der einzelnen Hologramme noch verstärkt. Iden betrachtet den Doktor lediglich als Sklaven, der den von ihm gehassten "Organischen" dienen muss, was der Doktor natürlich völlig anders sieht, da er die Möglichkeit hat seinen eigenen Interessen nachzugehen, und die Beschränkung seiner ursprünglichen Programmierung schon lange hinter sich gelassen hat. Doch man muss auch den Hass von Iden auf alles Organische verstehen, da er ursprünglich auch nur dafür programmiert wurde, gejagt und getötet zu werden, und dies immer wieder. Sicherlich ist niemand davon begeistert ein solches Leben führen zu müssen. Doch einmal von diesen Diskussionen abgesehen, haben wir da noch ein weiteres Paar, dem man seine Aufmerksamkeit schenken muss, B'Elanna und Kejal. Die Abneigung von B'Elanna gegenüber allem cardassianischen ist ja hinlänglich bekannt, und Kejal bemerkt auch gleich die ihr entgegen gebrachte Antipathie. Sie allerdings ist durch einen kleinen Spitze sofort in der Lage B'Elanna zum Nachdenken zu bewegen. Ist die Lage der Hologramme nicht mit der von B'Elanna zu vergleichen? Kämpfte B'Elanna nicht zusammen mit dem Maquis gegen die Cardassianer, und somit gegen die Unterdrückung, und kämpfen diese Hologramme nicht auch nur gegen ihre Unterdrücker? Diese Frage muss man wohl nicht beantworten, denn es gibt darauf nur eine Antwort.

Bereits gegen Ende der Geschichte nimmt die Handlung aber eine etwas unerwartete und auch etwas krasse Wendung. Iden wird plötzlich absolut größenwahnsinnig und sieht sich selbst als der Messias an, der seine Schäfchen in der gelobte Land führen muss. Auch wenn er als Bajoraner mit einem tiefen religiösen Glauben programmiert wurde, so ist dieser Bezug doch etwas zu extrem. Zu diesem Zeitpunkt haben die Autoren der Episode auch bereits den Zuschauer in der Kernfrage der Episode in eine Richtung gestoßen, und werfen ihm jetzt erneut etwas zum grübeln vor. Sie lassen Iden ein Schiff angreifen, um von Diesem einige völlig vertrottelte Hologramme zu befreien, auf Kosten von zwei organischen Leben. Eine deutliche Demonstration der Gewaltbereitschaft Idens, der hiermit eindrucksvoll demonstriert, dass er für seine Ziele über Leichen gehen wird. Dieser Eindruck wird zum Ende der Episode noch einmal verstärkt, als Iden die komplette Besatzung eines Hirogenschiffes auf den Planeten beamt, um die wehrlosen, unbewaffneten Hirogen dort abzuschlachten. Durch diese Aktion zwingt er den Doktor gegen seine Programmierung zu verstoßen, und Iden zu töten, um anderes Leben zu retten. Auch dies ist eine Frage, die man sich sicherlich schon oft stellte. Kann der Doktor als Arzt töten, um damit anderes Leben zu retten? Er kann es, doch ist das holographische Leben nun wirklich Leben im Sinn des Wortes? Genau diese Frage bringt uns nun wieder zur Kernfrage der Episode zurück: Wer sind diese Programme eigentlich, und verdienen sie es wirklich zu leben, und wenn ja, warum verdienen sie es zu leben?

Wertung

Well, diese Antwort überlasse ich jedem selbst. Ich für meinen Teil empfinde diese Episode aber als eine der besten Voyager-Episoden überhaupt. Es wurden frühere Episode aufgegriffen, diese ohne größere Kontinuitätsfehler weitergeführt, und das Ganze in eine interessante, unterhaltsame aber auch nachdenklich machende Episode gepackt. Neun von zehn Punkten, und einen Halben vergebe ich noch zusätzlich für einen Satz von B'Elanna:

"It may be the warriors who get the glory, but it's the engineers who build societies."

Macht also alles in allem 9.5 von zehn Punkten.

Fehler

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