3.13 – Testgebiet
Proving Ground

Staffel 3, Episode 13: Testgebiet (Proving Ground)Die Besatzung des Andorianischen Schiffes, auf dem Shran der Captain ist, macht sich zusammen mit der Enterprise Besatzung auf, eine Waffe der Xindi zu stehlen, mit der die Xindi die Zerstörung der Erde planen. Doch ein Besatzungsmitglied der Andorianer sabotiert die Enterprise, denn Shran bekam von seinen Vorgesetzten den Auftrag die Waffe der Xindi an sich zu nehmen, damit die Andorianer diese in ihrem noch immer anhaltenden Konflikt mit den Vulkanier einsetzen können. Es gefällt ihm allerdings auch nicht ganz die Besatzung der Enterprise zu hintergehen, und sagt deswegen gegenüber einem General der Andorianer, dass eine Allianz mit den Menschen wohl der bessere Weg wäre.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 21.01.2004
  • Erstausstrahlung BRD: 22.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 065
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black
  • Musik: John Frizzell
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: 6. Dezember 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Der Dreh zu dieser Episode begann am 30. Oktober und endete 7 Tage später. (13.11.2003)
  • Jeffrey Combs und Molly Brinks kehrten rund einem Monat nach Abschluss der Dreharbeiten ins Studio zurück, für Nachdrehs erneut in ihr andorianisches Outfit und Makeup zu schlüpfen. Sogar die Brücke des andorianischen Schiffes und Shran's Bereitschaftsraum wurden aus dem Lager geholt. (13.12.2003)
  • Produktionsbericht. (13.11.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Molly Brink
– ENT 4×12 "Babel" – Talas
– ENT 4×13 "Vereinigt" – Talas
Granville Van Dusen
– ENT 2×19 "Das Urteil" – klingonischer Richter
Josh Drennen
– ENT 3×14 "Kriegslist" – Thalen

Zusammenfassung

Der andorianische Commander Shran wird auf die Brücke seines Schiffes gerufen. Lieutenant Talas meldet ihm, dass sie die Warpspur der Enterprise verloren haben. Shran befiehlt, weiterzusuchen. Seine Untergebene wendet ein, dass es hier in der Ausdehnung sehr gefährlich sei und die NX-01 vermutlich schon zerstört wurde. Shran rät ihr, die "Pink Skins" nicht zu unterschätzen.

Im Ratssaal der Xindi muss der Konstrukteur der Xindi-Waffe Degra erbost feststellen, dass nur drei Ratsmitglieder zu einer von ihm anberaumten dringenden Sitzung erschienen sind. Der Reptilien-Vertreter ist daraufhin wegen der Arroganz des Primaten beleidigt. Degra erklärt, dass der neue Prototyp der Waffe fertig gestellt wurde und in drei Tagen ein Test stattfinden soll. Sofern alles nach Plan verläuft, wird die Endversion der Waffe in spätestens einem Monat starten können. Unterdessen hat Hoshi das Signal des manipulierten Kemosites entdeckt. Archer befiehlt sofort einen Kurs und maximale Geschwindigkeit. T'Pol hält ihn aber zurück. Sie und Hoshi konnten etwa 30 % der gelöschten Datenbank wieder herstellen und einen Teil der Anomalien-Karte rekonstruieren. Demnach liegt der Ursprung des Signals hinter einem dichten Anomalienfeld. Es wird 17 Tage dauern, dieses mit Warp 5 zu umfliegen. Archer dauert das zu lange. Kurz darauf erreicht die Enterprise das Feld. Der Warpantrieb wird ausgeschaltet und T'Pol scannt nach Anomalien, um Kollisionen so gut es geht zu vermeiden. Schon kurz nachdem der Flug begonnen hat, wird es sehr unruhig. Schließlich kann Mayweather nicht mehr ausweichen, eine Anomalie durchfährt das gesamte Schiff. Überall explodieren Konsolen, Besatzungsmitglieder werden durch die Luft geschleudert. Als die Lage kritisch wird, entdeckt Mayweather plötzlich ein unbekanntes Schiff. Die NX-01 wird von einem Traktorstrahl erfasst und in Sicherheit gezogen. Der fremde Captain ruft die Enterprise und gibt sich als Shran zu erkennen.

Shran kommt an Bord, um sich mit Archer zu unterhalten. Er erzählt, dass die Andorianer einige Tricks entdeckt haben, um mit den Anomalien klar zu kommen. Von ihrem letzten Zusammentreffen haben die Andorianer die Warpsignatur der Enterprise. Da andorianische Schiffe schneller sind, konnten sie die NX-01 einholen. Archer möchte die Gründe für Shrans Auftauchen wissen. Der erklärt, die Andorianische Imperiale Garde wolle den Menschen helfen. Als Archer immer noch nicht überzeugt ist, verweist Shran darauf, dass die Vulkanier nicht einen Offizier zur Unterstützung abstellen wollten. T'Pol musste ihre Position sogar aufgeben. Die Andorianer wollen hingegen helfen, allerdings nicht gegen Archers Willen.

Einige Zeit später gibt Reed dem Captain in der Waffenkammer einen Schadensbericht. Sämtliche Waffensysteme sind ziehmlich mitgenommen. Archer erwähnt, dass Shran seine Waffenoffizierin schicken will. Reed ist gar nicht begeistert, da diese Zugang zu sensiblen Informationen bekommen könnte. Der Captain ist sich dessen bewusst, doch bietet sich den Menschen durch das Kemosite-Signal eine wichtige Chance, die sie nicht verstreichen lassen dürfen. Ohne Waffen sind sie aber handlungsunfähig. Reed sieht dies ein. Kurz darauf trifft Archer auf T'Pol. Auch sie rät ihm, den Andorianern mit Vorsicht zu begegnen. Die Vulkanier haben in der Vergangenheit trotz eines vielversprechenden Erstkontaktes, schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Archer gibt zu, den Andorianern nicht zu trauen. Doch aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen traut er Commander Shran.

Trip und Reed machen in der Messe eine kurze Pause, um etwas Koffein zu tanken. Plötzlich betritt Talas den Raum. Sie ist überrascht, Reed nicht in der Waffenkammer, sondern beim Ausspannen anzutreffen. Malcolm hält entgegen, dass er in den letzten 12 Stunden fast durchgehend dort war. Nach einer knappen Vorstellung will Talas sofort an die Arbeit. Je schneller sie wieder auf ihr Schiff kommt, umso besser. Unterdessen sitzen Archer und Shran in der Offiziersmesse. Der Andorianer hat zur Feier ihres Wiedersehens eine Flasche andorianisches Ale mitgebracht. Nach dem Getränk beginnt er zu erzählen. Shran hat sich für die Mission freiwillig gemeldet. Immerhin hat er schon am meisten Erfahrung mit Menschen gesammelt. Außerdem steht er seit ihrem letzten Treffen mal wieder in Archers Schuld. Der Captain bemerkt, dass sie sich ständig gegenseitig Gefallen erweisen. Shran meint, so entstünden Allianzen. Derweil geht T'Pol zu Trip in den Maschinenraum, um den Stand der Reparaturen zu erfahren. Dank der andorianischen Hilfe, müsste der Warpantrieb in zwölf Stunden wieder arbeiten. Trip erzählt T'Pol, er habe das Gefühl, die Vulkanierin meide ihn. Diese entgegnet nur, dass man bei drei Massagesitzungen pro Woche nicht von meiden sprechen könne.

In der Waffenkammer ist Reed mit den Reparaturen beschäftigt. Talas darf ihm die Werkzeuge reichen. Die Andorianerin erklärt, sie wolle keine Geheimnisse der Menschen stehlen, dies würde sich sowieso nicht lohnen. Die Technologie der Menschen sei der andorianischen unterlegen und sorge bei Talas höchstens für Nostalgie. Als die Offizierin den Raum verlassen will, warnt sie Reed noch davor, das System, an dem er gerade arbeitet, zu aktivieren. Er hat etwas vergessen und würde daher einen Kurzschluss verursachen. Dem Menschen wird klar, dass Talas über eine gewisse Kompetenz verfügt. Er hält sie zurück, entschuldigt sich und will nun mit ihr zusammenarbeiten. Mit Unterstützung der Andorianer gelingt es der Enterprise schließlich, das Anomalienfeld unbeschadet zu durchqueren. In sicherem Abstand von der Kemosite-Signalquelle halten die beiden Schiffe an. T'Pol kann in besagtem System sechs Planeten mit über hundert Monden ausmachen. Für genauere Daten sind sie aber zu weit entfernt. Shran arrangiert, dass die Menschen die Sensordaten der Andorianer bekommen, deren Scanner deutlich fortschrittlicher sind. Sekunden später kommt ein Bild auf den Hauptschirm. Dieses zeigt vier Xindi-Schiffe.

In der Kommandozentrale analysieren T'Pol, Archer und Shran die Sensordaten. Verschiedene Krater auf vielen der Monde lassen darauf schließen, dass die Xindi das System als Testgelände für ihre Waffe benutzen. Wenn die Waffe also schon getestet wird, müssen die Menschen sich beeilen. Shran rät von einem direkten Angriff ab. Viele wichtige Systeme der NX-01 seine beschädigt und sie ist zahlenmäßig unterlegen. Offensichtlich plant Shran nicht, mitzukämpfen. Das Risiko ist ihm zu groß, insbesondere da sie nichteinmal wissen, ob die Waffe wirklich hier ist. Archer stimmt zu. Sie brauchen genauere Daten und er hat auch schon einen Plan. Auf dem Weg zur Luftschleuse trifft Shran auf Trip. Der Ingenieur bittet um einen Antimaterie-Injektor der Andorianer. Dieser würde den Menschen wirklich weiterhelfen. An der Luftschleuse angekommen, spricht Shran Trip sein Beileid zum Tod von dessen Schwester aus. Der Commander erklärt, dass Siege immer Opfer fordern. Er selbst ging noch zur Schule, als sein älterer Bruder im Kampf mit den Vulkaniern ums Leben kam. Daher kann Shran nachvollziehen, dass Trip sich an den Xindi rächen will. Der Ingenieur entgegnet, dass er die Urheber des Anschlags liebend gerne in die Finger bekäme, doch dies ist nicht die Mission der Enterprise. Es ist wichtiger, zu verhindern, dass deren Plan vereitelt wird. Daher benötigen die Menschen jede Hilfe. Shran will einen Antimaterie-Injektor bringen lassen.

Während der Xindi-Rat – dieses Mal vollzählig – allmählich ungeduldig wird, schließt Degra an Bord seines Schiffes die Vorbereitungen für den Test ab. Die Waffe wird gestartet und aufgeladen. Plötzlich ertönt eine Alarmglocke. Ein unbekanntes Schiff ist in das System eingeflogen. Degra lässt den Test sofort abbrechen und alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen treffen. Das Schiff meldet sich und Shran (vom Andorianischen Bergbau Konsortium) erscheint auf dem Bildschirm. Er und seine Männer suchen nach dem seltenen Mineral Archerit. Degra fordert ihn auf, sofort zu verschwinden. Shran lässt noch einen letzten Scan auf der Suche nach Archerit durchführen, wobei unglücklicherweise auch die Xindi-Schiffe gescannt werden. Degra droht Shran, woraufhin dieser einlenkt und geht. Allerdings hätten die Xindi sich vielleicht gerade um einen enormen Gewinn gebracht.

Im Kommandozentrum analysieren Archer, T'Pol und Shran wenig später die Scans der Waffe. Sie hat die gleiche Struktur wie die Sonde, welche die Erde angriff. Archer erkundigt sich nach dem Stand der Reparaturen. T'Pol erklärt, dass die Waffen immernoch nicht arbeiten. Der Antrieb ist in schlechtem Zustand. Insgesamt dürften sie noch zwei weitere Tage brauchen. Archer dauert dies zu lange. Shran versteht ihn nicht. Die Daten zeigen, dass es sich nicht um eine finale Version der Waffe handelt. Es wäre sinnvoller, den Test zu beobachten und Daten zu sammeln, anstatt den Prototyp zu zerstören. Archer will ihn aber nicht zerstören, sondern kapern. Durch genaue Analysen könnte die Sternenflotte vielleicht Abwehrmaßnahmen entwickeln. In der Waffenkammer arbeiten Reed und Talas an den Phasenkanonen. Dabei kommen sie ins Plaudern und erzählen sich von ihren Familien. Sie entdecken manche Gemeinsamkeit. Inzwischen scheinen sich die beiden gut zu verstehen. Als Reed Talas jedoch kurz alleine lässt, macht diese sich am System zu schaffen. Etwas später werden Archer und Shran auf die Brücke gerufen. Die Xindi beginnen mit dem Waffentest. Dank der andorianischen Sensoren könne auch die Menschen zusehen. Sie werden Zeuge, wie die Waffe einen Mond in mehrere große Stücke spaltet.

Der Xindi-Rat ist vom Ergebnis des Tests nicht sonderlich beeindruckt. Der Mond sollte komplett zerstört werden, nicht nur zerbrechen. Degra erklärt, dass eine Energieüberladung sie zum Abbruch zwang. Er braucht etwas Zeit, um die Daten zu analysieren. Der Reptilien-Vertreter erklärt, dass ihre Geduld langsam erschöpft ist. Der Faultier-Vertreter wendet ein, dass das Zerbrechen des Mondes einen deutlichen Fortschritt zeigt. Der Reptilien-Vertreter hält dagegen, dass dies nicht reiche. Jeder verstrichene Tag erhöhe ihr Risiko. Zur gleichen Zeit findet im Kommandozentrum auf der Enterprise eine weitere Analysesession statt. T'Pol erklärt, dass die Waffe noch nicht ihre maximale Stärke erreicht hat, da sie sich offenbar überlud. Archer wird klar, dass Graliks Manipulation des Kemosites offensichtlich Wirkung gezeigt hat. Die Waffe wurde aber immer noch nicht zurückgeholt, da sie eine starke Strahlung abgibt. Erst in sechs Stunden wird man sie gefahrlos holen können. Archer schlägt vor, den Hangar abzuschirmen und die Waffe früher zu holen. T'Pol rät davon ab. Die Crew würde gefährdet werden. Shran bietet sein Schiff an. Dieses ist mit Kraftfeldern ausgestattet. Archer ist von diesem großzügigen Angebot überrascht. Er erkundigt sich bei Reed, wie der Status der Waffen ist. Dieser teilt ihm mit, dass Torpedos und Phasenkanonen dank Talas' Hilfe wieder funktionieren. Archer nimmt Shrans Angebot an. Allerdings will er das Kommando haben. Shran ist dagegen. Seine Crew wird keine Befehle von einem Menschen annehmen. Archer erklärt aber, dass er das Schicksal der Menschheit nicht in die Hände der Andorianer legen wird. Shran lenkt ein.

Zurück auf seinem Schiff unterhält Shran sich mit seinem Vorgesetzten. Dieser ist von den Daten über die Xindi-Waffe beeindruckt und befiehlt, wie geplant weiterzumachen. Shran erklärt, dass die Menschen wertvolle Verbündete werden könnten. Der General entgegnet, dass sie bei Erfolg ihrer Mission keine Verbündeten brauchen werden. Bei aller Bewunderung für Archer darf Shran seine Mission nicht vergessen. Auf der Enterprise erkundigt sich Reed bei Talas, warum sie unnötigerweise die Sensoren benutzt. Die Andorianerin erklärt, sie prüfe, ob nach den vielen Reparaturen nicht ungewollt eines der anderen Systeme beeinträchtigt wurde. Mittlerweile arbeite aber alles, wie geschmiert.

Einige Zeit später entdeckt Degras Stellvertreter an Bord des Xinid-Führungsschiffes ein näherkommendes Schiff. An Bord befinden sich Menschen. Degra befiehlt den Verteidigungsschiffen, sofort anzugreifen. Als sich zwei Xindi-Schiffe auf die Enterprise zubewegen, verständigt T'Pol Archer auf dem andorianischen Schiff. Während die NX-01 die Xindi beschäftigt, holen die Andorianer den Prototyp. Beide Schiffe ziehen sich zurück. Die Enterprise konnte die Antriebe der Xindi-Schiffe außer Gefecht setzen, weshalb sie nicht verfolgt werden. Archer ordnet an, mit der Enterprise einen Treffpunkt zu vereinbaren, doch Shran befiehlt Kurs nach Andoria. Archer wird klar, dass die Großzügigkeit der Andorianer nicht gerade durch Selbstlosigkeit begründet war. Shran erklärt, dass sein Befehl lautet, die Xindi-Waffe um jeden Preis zu bergen. Ihre Feuerkraft werde die Vulkanier ein für allemal von einer Invasion Andorias abhalten. Archer entgegnet, dass die Enterprise die Waffe nicht kampflos aufgeben wird. Shran meint nur, dass die NX-01 zu langsam wäre, um die Andorianer einzuholen. Außerdem hat Talas die Hauptsensorplattform außer Gefecht gesetzt, so dass die Menschen sie nicht finden werden, wenn sie abbremsen müssen, um durch das Anomalienfeld zu fliegen. Daraufhin verpasst Archer Shran eine harte Linke. Der Captain wird zu einer Fluchtkapsel gebracht.

Wenig später wird Archer von der Enterprise aufgenommen. Die Xindi haben keine Maßnahmen zu ihrer Verfolgung ergriffen. Da Reed Talas die ganze Zeit über überwachte, war es kein Problem, ihre Manipulation rückgängig zu machen. Die Enterprise wird die Andorianer in 14 Minuten erreichen. Derweil spricht Shran wieder mit seinem Vorgesetzten. Die Andorianer haben bereits mit der Untersuchung der Waffe begonnen. Der General ist zufrieden. Shrans Begeisterung hält sich hingegen in Grenzen. Plötzlich ruft Talas ihn auf die Brücke. Die Enterprise kommt näher. Archer meldet sich und fordert die Herausgabe der Waffe. Shran bleibt unbeeindruckt, ist sein Schiff doch waffentechnisch überlegen. Archer erwähnt, dass die Menschen, dank den Sensordaten der Andorianer, die Aktivierungscodes der Waffe abfangen konnten. Sollte Shran sich weigern, wird Archer die Waffe innerhalb des andorianischen Frachtraums aktivieren. Er kann nicht riskieren, dass die Andorianer sie gegen die Vulkanier einsetzen. Shran zweifelt daran und meint, Archer bluffe. Daraufhin lässt dieser die Waffe aktivieren. Schließlich gibt Shran nach und lässt die Waffe abwerfen. Sekunden später explodiert sie. Die Enterprise hat genug Abstand, doch die Andorianer nehmen beachtlichen Schaden. Archer bietet ihnen seine Hilfe an.

Etwas später fliegt die Enterprise wieder alleine durchs All. Shran hat das Hilfsangebot abgelehnt. Die Andorianer werden sich alleine durchschlagen. Archer wird ins Kommandozentrum gerufen. Hoshi hat eine verschlüsselte Nachricht entdeckt, welche jemand auf dem andorianischen Schiff heimlich an die Menschen schickte. Es handelt sich um die ersten genaueren Untersuchungen der Xindi-Waffe. Archer lässt sie sofort zur Erde schicken. Dann lädt er Trip und T'Pol ein, dies mit ihm bei einer Flasche andorianischem Ale zu feiern.

Analyse

Es geht ja doch noch. Nach vier Folgen, die allesamt nicht so recht überzeugen wollten, haben wir mit "Testgebiet" (Org. "Proving Ground") endlich wieder eine Episode, die an das letzte Highlight "Dämmerung" (Org. "Twilight") heranreicht. Dies ist sicher nicht nur aber auch deshalb so, weil nach einem Jahr endlich wieder die Andorianer vorbeischauen.

"Testgebiet" (Org. "Proving Ground") ist eine Folge, die – zumindest für Enterprise-Verhältnisse – sehr viel von dem hat, was man von einer guten Folge erwartet. Das beginnt bei den mittlerweile gewohnt überragenden visuellen Effekten. Wie die Zusammenfassung erahnen lässt, gibt es einige Szenen, bei denen es im All doch recht heiß her geht. So sehen wir kurze Raumschlachten, den Test der Xindi-Waffe und deren spektakuläre Zerstörung. Auch wenn ich inzwischen in dieser Hinsicht bei Enterprise ein hohes Niveau gewohnt bin, so klappt mir doch immer wieder die Kinnlade runter. Doch nicht nur die visuellen Effekte, auch die Story kann sich diese Mal sehen lassen. Sie bringt nicht nur die Andorianer zurück, sondern führt auch die Xindi-Handlung fort. Inzwischen zeichnet sich schon ab, dass man einige Folgen als Vorwissen benötigt, um voll durchzusteigen. Vor allem aber die Ereignisse aus "Die Ladung" (Org. "The Shipment") spielen endlich eine entscheidende Rolle. Ich hatte mich schon gefragt, wann das Kemosite-Signal denn nun endlich entdeckt wird oder ob die Ereignisse wie damals in "Dämmerung" (Org. "Twilight") prophezeit ablaufen würden. Doch auch andere vorherige Ereignisse spielen eine Rolle. Zudem wurde der Grundstein für neue Entwicklungen gelegt und es bleibt abzuwarten, wies denn nun weitergeht. Wie werden die Xindi auf die Zerstörung des Prototyps reagieren? Kann die Sternenflotte rechtzeitig Schutzmaßnahmen gegen die Waffe entwickeln? Was wird aus den Andorianern? … Nun ja, dass die letzte Frage so schnell beantwortet werden wird, bezweifle ich. Allerdings sind die Andorianer immer noch in der Ausdehnung und vielleicht sehen wir sie ja noch einmal.

Neben der vielen Action und der Weiterführung des Storybogens blieb glücklicherweise sogar noch etwas Zeit für einige Charakterszenen. So erfahren wir mal wieder etwas mehr über Malcolm Reed, der ja schon seit längerem meist im Hintergrund agieren musste. Dabei freundete er sich mit Talas an und auch wenn sie sich letzten Endes als unehrlich entpuppte, hatte ich doch das Gefühl, dass Shran inzwischen nicht mehr der einzige Andorianer ist, der die Menschen lieber als Freunde sehen würde. Während Reed etwas mehr im Vordergrund stand, gab es da noch eine kleine unscheinbare Szene zwischen Trip und T'Pol. Trip erklärte der Vulkanierin, dass er das Gefühl habe, sie gehe ihm aus dem Weg. Obwohl oder gerade weil dies mit dem Rest der Folge eigentlich nichts zu tun hatte, glaube ich, dass es noch eine Rolle spielen wird. Wenn dem so ist, dann muss ich den Autoren wirklich ein Kompliment aussprechen, denn obwohl mir diese Massagesitzungen bisher wenig behagten, finde ich es gut, wenn ein Handlungsbogen mehr oder weniger kontinuierlich weitergeführt wird. Derartige kleine Szenen, die im ersten Moment vollkommen unscheinbar wirken, entfallten im besten Fall, erst nach einigen Folgen ihre volle Wirkung. In anderen Serien (beispielsweise Angel oder 24) wurde das schon hervorragend umgesetzt. Sollte es denn tatsächlich etwas bedeuten, würde mein Vertrauen in die Fähigkeit der Autoren wieder etwas gestärkt werden. Dann bräuchten sie nur noch interessante Handlungsstränge, welche sie fortführen könnten. Oder aber sie entwickeln die Massagesitzungen so weiter, dass es interessant wird. Wie immer gilt allerdings, abzuwarten. Weiterhin wird auch die Darstellung der Xindi immer interessanter. Die Positon der Reptilien im Rat wird zunehmend aggressiver, während die Insektoiden und die Aquatiker sie mehr und mehr unterstützen. Die Faultiere hingegen sind weiterhin auf Verständigung zwischen den Subspezies aus und die Primaten wollen die Bedrohung durch die Menschheit vernichten, müssen aber berücksichtigen, dass Degra einer von ihnen ist. Im Großen und Ganzen hat sich zwar noch nicht viel verändert, aber die einzelnen Standpunkte wurden gefestigt und langsam aber sicher weiter auseinandergetrieben. Hier verbirgt sich noch viel Konfliktpotential, welches hoffentlich auch ausgeschöpft werden wird.

Die Folge hatte eigentlich nur wenige kleinere Schwächen im Bezug auf die innere Logik: So verwundert es vor allem, dass die Xindi zum Schluss weder Menschen, noch Andorianer verfolgten, um ihren Prototyp zurück zu holen. Dass ihre Antriebe außer Gefecht gesetzt wurden, klang nicht so ganz überzeugend. Genau genommen, ist es schon etwas ungewöhnlich, dass die Xindi nur vier Schiffe zur Verteidigung einsetzen, wenn man bedenkt, dass sie so schnell unterliegen. Außerdem ist mir nicht so ganz klar, weshalb die Xindi von ihren Informanten aus der Zukunft so ausführlich über die Menschen aufgeklärt wurden, andere wichtige Mitglieder der Föderation, wie die Andorianer aber offensichtlich nicht kennen. Hierbei wäre es aber – ich weiß, dass ich mich wiederhole – mal interessant endlich mehr Informationen über diese Helfer aus der Zukunft zu erhalten. A Propos Informationen. Die Menschen haben also offiziell kein Backup ihrer Datenbank, welche in der letzten Folge "Das auserwählte Reich" (Org. "Chosen Realm") gelöscht wurde. Keine Sicherungskopie, keine Kopie auf der Erde, nichts. Das erscheint mir doch etwas ungewöhnlich. Vor allem, dass nicht zumindest ein großer Teil der Daten an die Erde geschickt worden war, finde ich unlogisch. Am Ende der Folge weist Archer Hoshi ja an, die Pläne des Prototyps an die Erde zu senden. Demnacht dürfte dies kein technisches Problem sein, dafür aber mehr ein logisches.

Positiv:

  • Rückkehr der Andorianer
  • sinnvoller Aufbau auf frühere Folgen
  • Charakterszenen
  • tolle visuelle Effekte

Negativ:

  • kleinere Logikschwächen

Wertung

So wie es den Anschein hat müssen wir auf das nächste Treffen mit den Andorianern wieder längere Zeit warten. Schade eigentlich, denn sie bergen viel Potential, vor allem nachdem wir mit dem andorianischen General wieder ein Gegengewicht zum "guten" Shran gesehen haben. In jedem Fall erhält "Testgebiet" (Org. "Proving Ground") acht von zehn Punkten. Wie schon erwähnt kann man sie mit "Dämmerung" (Org. "Twilight") zu den Höhepunkten der bisherigen Staffel einreihen. Wenn der Xindi-Handlungsbogen schließlich abgeschlossen sein wird, hoffe ich doch, dass man deutlich mehr auf den Vulkanier-Andorianer-Konflikt eingehen wird. Der ist sicher interessant und würde deutlich besser zur bevorstehenden Föderationsgründung hinleiten.

Review von Bernd Paulus

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