2.22 – Cogenitor
Cogenitor

Staffel 2, Episode 22: Cogenitor (Cogenitor)Während man einen Stern untersucht, der sich in einem frühen Stadium auf seinem Weg zur Supernova befindet, trifft die Enterprise auf eine Spezies namens Vissianer. Die beiden Besatzungen kommen grossartig miteinander aus, bis Trip ein wenig zu neugierig bezüglich des dritten Geschlechts dieser Spezies ist, einem namenlosen Individuum namens "Cogenitor".

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 30.04.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 07.11.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 048
  • Story:
  • Drehbuch: Rick Berman & Brannon Braga
  • Musik:
  • Regie: LeVar Burton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Andreas Katsulas spielte bereits in Star Trek The Next Generation in 4 Episoden die Rolle des romulanischen Commander Tomalak. Außerdem spielte er in der SciFi-Serie Babylon 5 die Rolle des Narn G'Kar. Katsulas verstarb am 13. Februar 2006 im Alter von nur 59 Jahren in Los Angeles.
  • LeVar Burton (TNG: Geordi La Forge) führte bereits zum dritten Mal, nach "Terra Nova" (Org. "Terra Nova") und "Familienbande" (Org. "Fortunate Son"), bei Enterprise Regie.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Die Enterprise untersucht einen Stern, der in ein- bis zweihundert Jahren zur Nova werden wird. Sie ist dem Ereignis dabei so nahe, wie noch kein Erdenschiff zuvor. Da die Hüllentemperatur kein weiteres Vordringen mehr erlaubt, befiehlt Archer, die Scans vom momentanen Standort aus zu beginnen. Reed entdeckt ein unbekanntes Schiff, welches noch etwa 20.000 Kilometer weiter vorgedrungen ist. T'Pol kennt die Spezies nicht und so lässt Archer die Außerirdischen rufen. Captain Drannek meldet sich am anderen Ende. Sein Schiff stammt aus dem Vissia-System und befindet sich, wie die Enterprise, auf einer Forschungsmission. Der Vissianer zeigt sofort Interesse an den Menschen und so kommt es, dass Archer ihn und seine Crew auf einen Besuch zur NX-01 einlädt. Drannek nimmt gerne an.

Nur wenige Zeit später hat das vissianische Schiff an die Enterprise angedockt. In der Offiziersmesse treffen sich die Captains Archer und Drannek zu Kaffee und Kuchen. Dabei erzählt der Vissianer ein wenig von der Technik, die es seinem Volk erlaubt, so weit in die Atmosphäre eines Sterns vorzudringen. Archer ist beeindruckt. Drannek erzählt weiter von einer Spezialfähre, die sogar noch viel weiter vordringen kann. Archer muss eingestehen, dass die Menschheit noch weit davon entfernt ist, in Sternenatmosphären hineinfliegen zu können. Drannek macht ihm Mut. Die Hauptsache sei doch, dass sie weiterforschen. Der Vissianer beschließt, Archer auf eine kleine Reise mit der Spezialfähre in die tiefere Atmosphäre des Sterns einzuladen. Der Captain nimmt an. In der Messe macht Tucker zwei weibliche Vissianerinnen, eine Xenobiologin und die Waffenoffizierin, mit dem menschlichen Brauch des Eisessens vertraut. Reed gesellt sich zu den Dreien und erzählt, dass er gerade mit dem vissianischen Chefingenieur gesprochen habe. Daraufhin geht Trip zu dessen Tisch. Dort sitzen der Ingenieur, dessen Frau Calla und ein dritter Vissianer. Als Trip sich diesem vorstellen will, erklärt Calla, dass es keinen Namen hat und der Cogenitor der beiden ist. Sie möchten nämlich ein Kind haben. Der Chefingenieur wechselt wieder zu einem technischen Thema und rät Trip, sich mit dem Schiffsarzt über die Strahlung des vissianischen Warpantriebes zu informieren, wenn er diesen besichtigen möchte.

Einige Zeit später wird Tucker auf der Krankenstation von Phlox geimpft. Er spricht den Doktor auf den Cogenitor an. Dieser erklärt ihm, dass es sich dabei um ein drittes Geschlecht handelt, das bei der Zeugung eine Rolle spielt. Trip kann sich gar nicht vorstellen, dass drei Geschlechter nötig sind, um ein Kind zu zeugen. Bevor er geht, rät Phlox ihm, unvoreingenommen zu bleiben.

Archer und Drannek machen sich schließlich in der Spezialfähre auf einen kleinen Trip in die Atmosphäre des Sterns. Archer ist von der Aussicht beeindruckt. Noch erstaunter wird er, als Drannek plötzlich aus "Hamlet" zitiert. Archer kann kaum fassen, dass der Vissianer schon aus der Literatur der Erde zitiert, obwohl er die Daten erst am Vortag erhalten hat. Drannek erklärt, dass die Vissianer den größten Teil von dem, was sie lesen auch behalten. Zudem lesen sie sehr schnell. So hat Drannek in der vergangenen Nacht bereits alle Werke von Shakespeare gelesen und ist davon beeindruckt. Zur gleichen Zeit führt der vissianische Ingenieur Trip durch seinen Maschinenraum. Er erklärt dem Menschen alles. Tucker kommt aber sofort auf den Cogenitor zu sprechen. Der Vissianer erzählt ihm, dass nur etwa 3% ihrer Bevölkerung diesem Geschlecht angehören und so werden sie immer dann einem Paar zugeteilt, wenn es gerade ein Kind bekommen möchte. Der Cogenitor, den Trip auf der Enterprise getroffen hat, ist der einzige an Bord des Schiffes. Der Ingenieur möchte aber lieber mit der Besichtigung des Antriebs fortfahren. Trip ist noch nicht zufrieden und erkundigt sich weiter über den Cogenitor. Er entlockt dem Vissianer, dass das dritte Geschlecht in seiner Freizeit im Quartier des Paares bleibt, wo es isst und schläft. Die Schule besucht es nicht, da dies in den Augen der Vissianer sinnlos wäre. Dann wechselt der vissianische Ingenieur wieder das Thema hin zur Technik.

Am nächsten Tag packt Archer einige Sachen zusammen. Er wird zusammen mit Drannek eine dreitägige Tour ins Innere des Sterns machen. T'Pol ist nicht sicher, ob Archer drei Tage lang mit einem Fremden in einer engen Fähre aushält. Der Captain ist aber optimistisch. Er findet die Vissianer sehr faszinierend. Zum Schluss gibt er T'Pol noch den Auftrag, den Vissianern einige Filme aus der Datenbank zu übermitteln. Die Vulkanierin geht daraufhin zum Maschinenraum, wo Tucker gerade am Warpantrieb arbeitet. Sie gibt die Aufgabe mit den Filmen an Trip weiter. Der Ingenieur kommt sofort wieder auf das Thema "Cogenitor" zu sprechen. Er erklärt T'Pol, dass er mit der Art, wie die Vissianer diese, für Trip hat sie etwas weibliches, behandeln nicht einverstanden ist. T'Pol erwidert, es stehe ihnen nicht zu, über die Bräuche anderer Kulturen zu urteilen. Trip sieht dies aber nicht ein. Für ihn geht es hier um Menschenrechte. T'Pol entgegnet, dass die Vissianer keine Menschen seien. Captain Archer möchte eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen, weshalb Tucker sich besser zurückhalten sollte. Auch Phlox ist dieser Meinung, als Trip ihn später auf der Krankenstation besucht. Der Ingenieur kommt bei dem folgenden Gespräch auf die Idee, anhand von neuralen Scans festzustellen, wie hoch die geistige Kapazität der Cogenitor im Vergleich zu den restlichen Vissianern ist. Auf seine Nachfrage meint Phlox, dass Tucker durchaus in der Lage wäre, derartige Scans durchzuführen.

Derweil zeigt Reed der vissianischen Waffenoffizierin in der Messe verschiedene Käsesorten von der Erde. Da die Vissianer beim Essen großen Wert auf den Geruch legen, will er die Außerirdische nun beeindrucken. Dies gelingt ihm auch und schließlich kommen die beiden sich beim gemeinsamen Käseknabbern näher.

Auf dem Weg zur Photosphäre unterhalten sich Drannek und Archer über die Entwicklung des Warpantriebs. Die Vissianer verfügen schon beinahe 1000 Jahre darüber, haben aber die nähere Umgebung ihres Heimatplaneten niemals verlassen. Archer lädt sie ein, die Erde zu besuchen. Auch Trip besucht wieder seinen vissianischen Kollegen auf dessen Schiff. Dieser demonstriert ihm im Maschinenraum eine Möglichkeit, die Effizienz des Antriebes stark zu erhöhen. Er sieht sogar eine Möglichkeit, die Technologie für die NX-01 zu modifizieren. Trip erkundigt sich anschließend nach dem Quartier des vissianischen Ingenieurs. Er bittet darum, einen Blick darauf werfen zu dürfen, da ihm nur ein sehr begrenzter Wohnraum zur Verfügung steht. Der vissianische Ingenieur lädt Tucker daraufhin zum Abendessen ein. Trip nimmt an. Abends lobt er die Kochkünste von Calla. Dann fragt er nach, ob denn die Cogenitor nicht mitessen wird. Die beiden Vissianer erklären geduldig, dass diese nur einmal am Tag isst. Außerdem war es eine Ausnahme, als sie sie auf die Enterprise mitgebracht haben. Da Tucker gerne Hallo sagen würde, holt Calla sie. Später analysiert er zusammen mit Phlox auf der Enterprise die neuralen Scans, die er heimlich beim Essen von den drei Vissianern gemacht hat. Der Doktor bestätigt, dass die Cogenitor genauso intelligent ist, wie die anderen beiden Geschlechter.

An Bord der Spezialfähre bittet Archer darum, das Steuer kurz übernehmen zu dürfen. Obwohl Drannek nicht sicher ist, dass der Mensch damit klar kommt, stimmt er zu. Nach kleinen Turbulenzen gelingt es Archer dann auch, die Fähre ruhig zu halten. Unterdessen besucht Trip erneut den vissianischen Ingenieur. Unter dem Vorwand, in der Messe etwas essen zu wollen, geht er zum Quartier des Ingenieurs. Dort öffnet ihm die Cogenitor die Tür. Sie ist verwundert, als Tucker ihr offenbart, dass er ihr das Lesen beibringen möchte. Die Cogenitor geht nur widerwillig auf Trips Vorschlag ein. Sie glaubt, es sei falsch, wenn sie Lesen lernt. Trip erklärt ihr, dass sie so intelligent wie die anderen Vissianer sei und auch die gleichen Rechte habe. Die Außerirdische glaubt aber, dass dies nicht für ihre Welt gelte. Trip erzählt ihr von dem Scan und macht ihr klar, dass sie keine Angst haben müsse. Die Cogenitor lässt sich überzeugen und startet erwartungsvoll das Lernprogramm.

Archer sitzt immernoch am Steuer der Spezialfähre und hat daran inzwischen Gefallen gefunden. Auf Dranneks Wunsch fliegt er noch etwas tiefer, damit der Vissianer einige Scans machen kann. Unterdessen führt Reed die vissianische Waffenoffizierin durch die Waffenkammer der NX-01. Die Außerirdische bemerkt, dass ein Teil der Waffensysteme der Menschen noch nicht so weit fortgeschritten sind, wie ihre. Einzig die Phasenwaffen erregen ihre Aufmerksamkeit. Reed schlägt vor, ihr eine Phasenkanone zu zeigen. Als die beiden in dem engen Schacht sind, offenbart die Vissianerin, dass sie Reed schon den ganzen Tag näher kommen und mit ihm schlafen möchte. Der Offizier fällt aus allen Wolken und erklärt, dass man auf der Erde zuerst mit einer Frau ausgeht und dann eine Nacht mit ihr verbringt. Auf Vissia muss sich der Mann das Rendezvous aber offenbar erst verdienen.

Schon nach kurzer Zeit liest die Cogenitor flüssig und ohne Probleme aus einem normalen Buch. Trip ist beeindruckt. Er ermutigt sie, zu studieren und Dinge, wie Bergsteigen oder Musik, selbst zu erleben. Dann verabschiedet sich der Ingenieur, da man ihn inzwischen wahrscheinlich erwartet. Als er geht, meint die Cogenitor, sie würde gerne Charles heißen, so wie Trip. Archer und Drannek fliegen immernoch durch die Atmosphäre. Plötzlich baut sich vor ihnen ein großer Wirbel auf. Der vissianische Captain weist Archer an, auszuweichen. Der Erdencaptain erkennt aber, dass sie es nicht schaffen werden, wehalb er kurzerhand "durch die Welle hindurchtaucht". Drannek ist beeindruckt. Trotzdem beschließt Archer, den Vissianer wieder ans Steuer zu lassen.

Tucker schmuggelt die Cogenitor an Bord der Enterprise. Die Außerirdische ist beunruhigt, da sie bestraft wird, wenn die Vissianer davon erfahren. Trotzdem möchte sie gerne mehr von der NX-01 sehen. Zuerst zeigt Trip ihr den Transporter und erklärt dessen Funktionsweise. Die Cogenitor ist fasziniert. Dann möchte sie den Maschinenraum sehen. Trip bringt sie hin und zeigt ihr den Warpkern. Als nächstes gehen die beiden zu Tuckers Quartier, wo er der Vissianerin einen Film zeigt. Die Wahl fällt Trip schwer, doch schließlich entscheidet er sich für den Science-Fiction-Klassiker "Der Tag, an dem die Erde stillstand". Nach dem Film sprechen die beiden bei einer Partie Go über dessen Inhalt. Die Cogenitor ist verwundert über die feindselige Reaktion der Menschen auf die Außerirdischen. Trip erklärt, dass sein Volk vor dem Erstkontakt mit den Vulkaniern sehr gewalttätig war und die Leute im Film aus Angst vor dem Unbekannten handeln. Nebenbei muss der Ingenieur feststellen, dass die Cogenitor ihn bei der Go-Partie besiegt hat, was schon seit zwei Jahren niemandem mehr gelungen ist. Trip beschließt, die Außerirdische zurück auf ihr Schiff zu bringen, bevor noch jemand ihre Abwesenheit bemerkt.

Zu Tuckers Leidwesen erfahren die Vissianer von der Aktion, weshalb der Ingenieur nicht länger auf deren Schiff willkommen ist. T'Pol stellt ihn zur Rede. Sie will wissen, wo er sich aufgehalten hat, als die Vissianer versuchten, ihn in der Messe und den Laboren zu erreichen. Tucker gesteht, dass er bei der Cogenitor war, ihr lesen beigebracht und die Enterprise gezeigt hat. T'Pol meint, Trip würde Captain Archers Pläne untergraben. Trip versucht sein Verhalten mit dem beeindruckenden Erfolg seiner Bemühungen zu rechtfertigen. T'Pol befürchtet aber, dass er dem Erstkontakt mit den Vissianern schweren Schaden zugefügt hat. Trip fühlt sich vollkommen missverstanden und geht. Später erhält er im Maschinenraum überraschend Besuch von der Cogenitor. Sie erzählt außer sich, dass die Vissianer ihr keine Rechte zugestehen wollen. Außerdem sind sie verärgert und wollen abreisen, sobald Captain Drannek zurück ist. Darum bittet die Cogenitor auf der Enterprise bleiben zu dürfen.

Schließlich kehren die beiden Captains aus der Atmosphäre des Sterns zurück. Als Archer die Enterprise ruft, teilt T'Pol ihm mit, er solle umgehend an Bord kommen. Es hat einen Zwischenfall gegeben. Nachdem er über die Ereignisse informiert wurde, zitiert Archer Trip zu sich in den Bereitschaftsraum. Der gibt zu, dass die Cogenitor sich in seinem Raum befindet. T'Pol erklärt, dass die Vissianer ihre sofortige Rückkehr fordern. Trip mischt sich ein und erklärt, er habe das gleiche getan, wie Archer. Der Captain bittet T'Pol zu gehen und als sie alleine sind, bringt er seine Enttäuschung über Tuckers Verhalten zum Ausdruck. Der Chefingenieur sollte als Senioroffizier eigentlich wissen, wie schwer Archer moralische Entscheidungen immer wieder fallen. Sich in außerirdische Gesellschaften einzumischen ist niemals eine leichte Wahl. Trip hat es aber für ungefährlich gehalten, der Cogenitor lesen beizubringen. Außerdem sieht er dabei keinen Unterschied dazu, dass Archer den Vissianern Literatur und Filme gegeben hat. Doch der Captain macht Trip klar, dass es sehr wohl etwas anderes ist, den Außerirdischen Bücher zu geben, als sie zu zwingen, ihre Kultur neu zu überdenken. Außerdem haben sie nach den Büchern gefragt, während dies auf die Cogenitor nicht zutrifft. Archer will die Gründe für Trips Taten wissen, doch der schweigt nur betroffen. Also gehen die beiden zur Cogenitor. Archer erklärt ihr, dass sie vorerst auf ihr Schiff zurück muss.

Captain Drannek, der vissianische Chefingenieur und dessen Frau kommen zu einem Gespräch auf die Enterprise. Drannek hofft eine Lösung zu finden, immerhin haben er und Archer eine starke Freundschaft entwickelt. Der Captain der NX-01 ist weniger zuversichtlich. Er muss eine Bitte um Asyl ernsthaft überdenken. Als er sich genauer erkundigen will, meldet sich der vissianische Chefingenieur zu Wort. Für ihn ist klar, dass der Platz der Cogenitor auf dem vissianischen Schiff ist. Außerdem scheint sich niemand um die Bedürfnisse von ihm und seiner Frau zu kümmern. Für die beiden war es offenbar nicht leicht, die Cogenitor zu bekommen, mit der sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen wollen. Zudem stellt der Ingenieur klar, dass die Menschen viel zu wenig über die vissianische Kultur wissen, um sich ein objektives Urteil machen zu können. Trotzdem kann Archer die Bitte nicht einfach ignorieren. Drannek lässt ihm soviel Zeit, wie er braucht, um nachzudenken. Dann kehren die Vissianer auf ihr Schiff zurück.

Nach längerer Bedenkzeit beschließt Archer, die Cogenitor auf ihr Schiff zurückzuschicken. Schweren Herzens holt er sie in Trips Quartier ab. Anschließend brechen die Vissianer auf. Drannek verabschiedet sich und hofft, dass sich der unglückliche Zwischenfall nicht negativ auf zukünftige Beziehungen auswirkt. Dann macht sich auch die Enterprise auf den Weg.

Einige Zeit später wird die Enterprise per Langstreckenkommunikation von den Vissianern gerufen. Drannek will mit Archer sprechen. Er scheint wütend zu sein. Kurz darauf zitiert der Captain Tucker in seinen Bereitschaftsraum. Er teilt seinem Chefingenieur mit, dass die vissianische Cogenitor Selbstmord begangen hat. Trip kann es kaum glauben, bis ihm klar wird, dass er dafür verantwortlich ist. Archer macht ihm klar, dass es nicht nur um die Cogenitor, sondern auch um das Kind des vissianischen Ehepaares geht. Trip muss endlich lernen, sich den möglichen Auswirkungen seiner Taten bewusst zu werden. Archer hofft, dass er dieses Mal seine Lektion lernt. Trip muss einsehen, dass sie sich nicht auf der Erde befinden. Eine Person ist tot, weil er sich eingemischt hat. Dann schickt Archer den am Boden zerstörten Trip weg.

Analyse

"Cogenitor" (Org. "Cogenitor") beginnt überraschend gut. Die ersten Minuten sind recht kurzweilig und es ist fast schon lustig, dass die Menschen aucheinmal einer Rasse von Außerirdischen begegnen, die nichts im Schilde führt, sondern sich auf der gleichen Mission wie die Crew der NX-01 befindet. Leider kann die Episode über längere Zeit nicht halten was sie verspricht. Erst gegen Ende kommt nocheinmal Atmosphäre auf, dieses Mal aber überhaupt nicht auf humorvolle Art. Die Schlussszene zwischen Archer und Tucker ist sehr gut gemacht und schreit geradezu danach, dass darauf in kommenenden Folgen wieder eingegangen wird. Doch dazu später mehr. Nach einer kurzen Einführung der einzelnen vissianischen Personen entwickeln sich die einzelnen Beziehungen zwischen den beiden Besatzungen. Trip wird nach seiner Begegnung mit der Cogenitor neugierig und möchte mehr erfahren. Allerdings hätte er spätestens nach seinem Gespräch mit T'Pol im Maschinenraum, als sie ihm erklärt, dass Menschenrechte nicht unbedingt auf Vissianer anwendbar sind, mal nachdenken sollen, was er da überhaupt tut. Auch in der folgenden Zeit gibt es niemanden, der Trip in seinen Ansichten unterstützt. Und so kommt es, dass der Chefingenieur in einem Anfall von Besserwisserei, die ihn nicht sonderlich sympathisch erscheinen lässt, blindlinks ins Verderben rennt. Als Archer ihm dann die Leviten liest, kann man die Wut und Enttäuschung des Captains richtig gut verstehen. Der hat es nämlich in der Zwischenzeit geschafft, im Gegensatz zu Tucker, eine tiefe Freundschaft zu seinem vissianischen Gegenüber zu knüpfen. Allerdings bezweifle ich, dass ich dies bemerkt hätte, wäre es nicht von Drannek erwähnt worden. Denn die Szenen in der Spezialfähre beschränken sich hauptsächlich auf "beeindruckende" Flugmanöver in der Atmosphäre des Sternes. Sicher, die Spezialeffekte sind mal wieder sehr gut gelungen, aber ich persönlich hätte mir dann doch etwas mehr Charakterdarstellung gewünscht. Nur durch die Darstellung von Archers Fähigkeiten als Pilot wurden die beiden ja noch lange nicht so dicke Freunde. Da wären einige interessante Gespräche und Diskussionen, beispielsweise über die Unterschiede der beiden Kulturen, sicher förderlicher und gleichzeitig auch billiger gewesen. Dass es diese Unterschiede gibt, wissen wir ja nicht nur von Trips Erlebnissen, sondern auch von Reed und der vissianischen Waffenoffizierin. Wenn wir gerade dabei sind: Was ist eigentlich aus den beiden "Turteltauben" geworden? Nach ihrem Gespräch im Phasenkanonenwartungsschacht wird kein Wort mehr über sie verloren. Ich gebe zu, es hätte später eventuell nicht mehr in die veränderte Atmosphäre der Folge gepasst, aber auch da hätte sich etwas machen lassen. Zumindest eine kleine Abschiedsszene zwischen den beiden wäre wünschenswert gewesen. Wahrscheinlich hat aber die Zeit hierfür nicht mehr gereicht. Denn wie oben schon erwähnt, sehen wir zum Schluss noch eine interessante und gelungene Szene zwischen Archer und Trip. Der Captain muss seinem Chefingenieur klar machen, dass man nicht alle Grundsätze und Werte von der Erde automatisch in den Weltraum übertragen kann. Es sieht so aus, als hätte Archer mitlerweile seine Lektion gelernt, denn er war auch nicht immer das gute Beispiel, für welches er sich offenbar gehalten hat. Erinnern wir uns beispielsweise zurück an die Episode "Eine Nacht Krankenstation" (Org. "A Night in Sickbay"). Damals hatte er sich gegenüber den Außerirdischen auch nicht sonderlich positiv verhalten. Man muss Archer aber zu Gute halten, dass er mit Porthos' Erkrankung aufgrund der damaligen Unachtsamkeit der Außerirdischen, zumindest einen mehr oder weniger akzeptablen Grund hatte. Zudem lies er am Ende eine mehr als ungewöhnliche Entschuldigungszeremonie über sich ergehen. Trip hingegen hat seinen Fehler aber nur wegen seiner Überheblichkeit begangen und am Ende kann er nicht mehr tun, als daraus zu lernen. Die Cogenitor ist tot und keine Entschuldigung seitens Trip bringt sie zurück. Glücklicherweise sieht man dem Ingenieur zum Schluss aber auch an, dass ihm die Sache nahe geht und er einsieht etwas falsch gemacht zu haben. Das Gute an dieser Szene ist aber, dass das Verhältnis zwischen den beiden Freunden Archer und Trip belastet wurde. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn dies in den nächsten Folgen noch berücksichtigt wird, zum Beispiel indem eine unterschwellige Distanz zwischen den beiden bemerkbar ist, die sich erst allmählich wieder abbaut. Denkbar wäre auch, dass Trip beim nächsten Kontakt mit einer unbekannten Rasse zur Zurückhaltung angehalten wird. Doch warten wir ab, was die Autoren noch für uns bereit halten.

Positiv:

  • die starke Schlussszene

Negativ:

  • Reed und die Vissianerin werden einfach vergessen
  • bei der Darstellung von Archers und Dranneks Reise wird mehr Wert auf Effekte als auf Charaktere gelegt

Wertung

"Cogenitor" (Org. "Cogenitor") beinhaltet einige gute Ansätze und vor allem die Entwicklung von Trips Charakter lässt noch recht viel Raum für zukünftige Entwicklungen offen. Leider scheint es, als haben sich die Autoren etwas übernommen. Den Handlungsstrang um Reed hätte man vielleicht doch weglassen sollen, wenn man ihn schon nicht voll ausbauen konnte. Dafür hätte man die Beziehung zwischen Archer und Drannek richtig entwickeln können, wodurch der Gastdarsteller Andreas Katsulas vielleicht auch ernsthaft gefordert worden wäre. Vor allem aber hätte man die Geschichte um Trip noch etwas besser ausarbeiten können. Leider entsteht nämlich nach den ersten Minuten der Episode ein "Stimmungsloch", aus dem man erst gegen Ende wieder richtig herausfindet. So erhält "Cogenitor" (Org. "Cogenitor") leider nur 6,5 von zehn Punkten. Schade eigentlich.

bp

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