4.18 – Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1
In a Mirror, Darkly, Part I

ent4x18Im Spiegeluniversum meutert Commander Archer gegen Captain Forrest. Er will ein Schiff aus der Zukunft übernehmen, das in tholianischem Raum gefunden wurde.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 22.04.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 11.06.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 094
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman & Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: James Conway  
  • Missionsdatum: 13. Januar 2155

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

  • Vaughn Armstrong als Captain Maxwell Forrest
  • Shawn Crowder als MACO-Offizier
  • Yoshio Iizuka als MACO-Offizier
  • Paul Sklar als MACO-Offizier
  • Mickey Cassidy als MACO-Offizier
  • Craig Baxley Jr. als Taktischer Offizier
  • Franc Ross als grauhaariger Mann

Wissenswertes

  • Laut dem Ausführenden Produzenten Manny Coto soll für den Spiegeluniversum-Zweiteiler auch die Titelsequenz geändert werden (09.01.2005)
  • Die Gerüchte um die USS Defiant verdichten sich (25.01.2005)
  • Bilder der Defiant-Kulissen (26.01.2005)
  • Auf der offiziellen Seite kann man einen Audiokommentar (sog. "Podcast") des Autoren und Produzenten Mike Sussman zur Folge kostenlos herunterladen.

Zusammenfassung

Bozeman, Montana, 5. April 2063: Eine kleine Gruppe von Menschen beobachtet gebannt die Landung eines außerirdischen Raumschiffes. Ein Vulkanier kommt heraus und begrüßt sie. Zeframe Cochrane tritt hervor und versucht den Handgruß zu erwidern. Als seine Finger nicht mitspielen, zückt er kurzerhand eine Schrotflinte und erschießt den Außerirdischen. Die Menschen entern das Raumschiff – so verlief der Erstkontakt mit den Vulkaniern im Spiegeluniversum.

Das Flagschiff der terranischen Angriffsflotte, die ISS Enterprise ist unterwegs zum Rendevous mit den restlichen Schiffen. Unterwegs demonstrieren Dr. Phlox und MACO-Major Reed Captain Forrest ihre neuste Erfindung: die Agonie-Zelle, ein hochentwickeltes Folterinsturment. Forrest ist beeindruckt. Im Korridor spricht Commander Archer ihn auf einen zuvor gemachten Vorschlag an. Forrest lehnt ab. Er will die Flotte, wie geplant erreichen. Immerhin müssten sie eine Rebellion niederschlagen. Das Risiko sei außerdem zu groß und die Informationen zu vage. Archer müsse seine Kommandoambitionen ein ander Mal ausleben. Der Commander lenkt zähneknirschend ein.

In seinem Quartier sucht Captain Forrest Entspannung bei seiner aufreizenden Geliebten Hoshi Sato. Sie erkundigt sich nach den letzten Entwicklungen im Krieg mit den Rebellen. Forrest ist ehrlich, entgegen der Propaganda hat das Imperium bei Tau Ceti einen schweren Rückschlag einstecken müssen. Hoshi muntert ihn ein wenig auf. Etwas später wird Forrest in einem Korridor von Archer, Reed und weiteren MACOs überfallen. Reed würde den Captain am liebsten gleich erledigen, doch Archer will ihn lebend in einer Zelle. Dann geht er auf die Brücke und verkündet, dass er den Captain abgelöst hat, um das Schiff für eine wichtige Geheimmission in tholianischen Raum zu bringen. Commander T'Pol glaubt Archer nicht, muss seine Befehle aber befolgen. Er schickt sie in den Maschinenraum, um mit Tucker eine sulibanische Tarnvorrichtung zu installieren.

In seinem neuen Büro bespricht sich Archer mit T'Pol. Mittlerweile befinden sie sich in tholianischem Gebiet. Die Vulkanierin soll nach einer bestimmten Warpsignatur Ausschau halten. Außerdem wird sie zum Ersten Offizier befördert. In seinem Quartier macht Captain Archer den MACO-Seargant Mayweather zu seiner persönlichen Leibwache. Dann lässt er Hoshi zu sich bringen. Als Kommunikationsoffizierin weiß sie, dass Archer keine Geheimbefehle erhalten hat. Er überzeugt sie mit Bildern aus dem Zellentrakt, dass Forrest noch lebt. Sato soll keinen Ärger machen. Außerdem benötigt er ihre Fähigkeiten. Hoshi bietet ihm auch noch andere Fähigkeiten an und beginnt ihn zu küssen. Heimlich zückt sie ein Messer, doch Archer nimmt es ihr ab. In diesem Moment wird er von T'Pol auf die Brücke gerufen. Sie hat die Warpsignatur entdeckt. Die Enterprise nähert sich einem tholianischen Schiff. Archer lässt es kampfunfähig schießen und den Piloten an Bord beamen.

Phlox passt die Atmosphäre in der Dekontaminationskammer an die Bedürfnisse des Tholianers an. Mit Hoshis Übersetzungsfähigkeiten beginnt Archer das Verhör. Er will Informationen über ein terranisches Schiff, dass die Tholianer gekapert haben. Der Pilot zeigt sich zunächst sehr unkooperativ. Als Phlox die Temperatur in der Kammer senkt, gibt er die Position des Schiffes aber preis. Dann gibt der Tholianer einen ungewöhnlichen Laut von sich, offenbar ein natürliches Kurzstrecken-Notsignal. Archer will ihn vorerst noch am Leben lasst. Phlox soll den Piloten aber ruhigstellen. Im Maschinenraum arbeiten Tucker und T'Pol am Einbau der Tarnvorrichtung. Plötzlich gibt es eine Überladung in der Energieleitung. Archer ist gar nicht begeistert, da sie die Tarnvorrichtung bald brauchen. Tucker muss sich mit der Reparatur beeilen. Reed hält es für verdächtig, dass von allen System ausgerechnet die Tarnung beschädigt wurde. Archer weist ihn an, den Saboteur zu finden.

Kurz darauf weist Reed erste Ermittlungserfolge vor. Der Saboteur konnte in einen normalerweise abgeriegelten Bereich eindringen und die Überladung verursachen. Die Alarmsysteme waren abgeschaltet, weil Tucker einen Diagnosescan durchführte. Also wird der Chefingenieur in die Agonie-Zelle gesteckt und verhört. Er streitet aber selbst unter großen Schmerzen sämtliche Anschuldigungen ab. Reed erhält den Auftrag, Tuckers Willen zu brechen.

Hoshi hat sich mittlerweile mit dem neuen Captain abgefunden. Im Bett erkundigt Archer sich, ob sie ein bestimmtes Datenpacket schon an den Flottenadmiral geschickt habe. Hoshi bejaht dies. Archer ist beruhigt, da es sich um eine Rückversicherung für ihn handelt. Gleichzeitig hat er Zweifel, ob Tucker wirklich der Saboteur ist. Hoshi erinnert, dass T'Pol während des Zwischenfalls bei ihm war. Archer will wissen, wo sich die Vulkanierin befindet, doch die internen Sensoren sind ausgefallen. Der Captain zieht sich an, schnappt sich eine Phasenpistole und eilt hinaus. Unterdessen geht T'Pol zusammen mit zwei anderen vulkanischen Offizieren zum Zellentrakt und befreit Forrest. Archer will ebenfalls zu Forrest, muss sich aber aufgrund der gegnerischen Übermacht zurückziehen. Forrest und T'Pol erobern kurz darauf die Brücke. Die Vulkanierin kann den Kurs des Schiffes aber nicht ändern. Die Konsole reagiert nicht. Archer kommt unbewaffnet aus dem Turbolift. Er erklärt, dass der Autopilot erst abgeschaltet wird, wenn sie ihr Ziel erreichen. Daran kann nichteinmal er etwas ändern. Forrest übernimmt wieder das Kommando.

Nun muss Archer in die Agonie-Zelle. Nach zehn Stunden lässt Forrest ihn heraus. Flottenadmiral Gardener hat Archers Daten erhalten. Da die Enterprise den Kurs nicht ändern kann, soll Forrest Archers Hinweise genauer untersuchen. Forrest verspricht aber, dass er Archers Verrat nicht vergessen werde. Eine Stunde später muss Archer die Senioroffiziere über seine Erkenntnisse informieren. Ein humanoider Minenarbeiter, der für die Tholianer arbeitet, hat ihm interessante Daten geliefert. Demnach experimentieren die Tholianer mit Theorien über die Existenz von Paralleluniversen. Sie konnten ein instabiles Tor zu einem anderen Universum öffnen und ein Schiff mit einem Notruf hineinlocken. Der Informant hat auch Bilder vom Hangar im Innern eines Asteroiden geschickt. Darin befindet sich ein Erdenschiff, dass nicht nur aus einem Paralleluniversum, sondern auch hundert Jahre aus der Zukunft stammt. T'Pol glaubt an eine Täuschung, doch Forrest will einen Blick riskieren.

Tucker arbeitet wieder an der Tarnvorrichtung, um sie rechtzeitig fertig zu stellen. T'Pol kommt hinzu und verlangt einen Statusreport. Tucker ist sauer auf sie, da er unschuldig vier Stunden in der Agonie-Kamer zubringen durfte. T'Pol offenbart, dass er durchaus bei der Sabotage geholfen hat. Sie manipulierte ihn mittels Gedankenverschmelzung, so dass er ihre Drecksarbeit ausführte. Anschließend veränderte die Vulkanierin seine Erinnerungen. Tucker verspricht, dass sie das noch bereuen werde. Dann meldet er der Brücke, dass die Tarnvorrichtung einsatzbereit ist und aktiviert sie. Alles funktioniert wie gewünscht und schließlich erreicht die Enterprise ihr Ziel. Tatsächlich finden die Menschen auch den Hangar. Darin befindet sich ein Schiff der Constitution-Klasse, Registrierung: NCC-1764, USS Defiant.

T'Pol scannt das Schiff aus der Zukunft. Die Lebenserhaltung ist abgeschaltet. An Bord befinden sich 35 Außerirdische in der Antriebssektion. Einer davon scheint ein Reptil zu sein. Die menschliche Besatzung wurde wohl getötet. Forrest will ein Team unter Archers Führung an Bord schicken. Er soll möglichst viele Daten sichern und das Schiff dann zerstören. Archer protestiert. Er will das Schiff mitnehmen, doch der Captain hält dies für zu gefährlich. Immerhin befinden sie sich tief in tholianischem Gebiet. Unter vier Augen befiehlt Forrest T'Pol, dafür zu sorgen, dass Archer von der Außenmission nicht zurückkehrt.

Archer, T'Pol, Reed, Tucker und Mayweather beamen in Raumanzügen auf die Defiant. Bei einem toten Sicherheitsmann findet Archer einen Handphaser aus dem 23. Jahrhundert und nimmt diesen an sich. Derweil erwacht der tholianische Pilot in der Dekontaminationskammer der Enterprise und sendet wieder sein Notsignal. Phlox kann ihn nicht ruhigstellen und tötet ihn schließlich. Die Tholianer haben das terranische Schiff aber bereits entdeckt. Mehrere tholianische Schiffe Sammeln sich um die getarnte Enterprise und spinnen in kürzester Zeit ein Netz. Forrest will die Tholianer beschießen, die Torpedos können das Netz aber nicht durchdringen. Die Außeridischen hingegen kennen nun aber die Position des Terranerschiffes und eröffnen ein gnadenloses Kreuzfeuer.

Unterdessen hat das Außenteam die futuristische Brücke des Zukunftsschiffes erreicht. Tucker kann sogar die Systeme wieder aktivieren. T'Pol stellt fest, dass die Enterprise unter schwerem Beschuss steht. Deren Reaktor steht kurz davor, zu brechen, weshalb Captain Forrest die Evakuierung befiehlt. Er selbst bleibt auf der Brücke, um für die anderen Zeit zu gewinnen. Archer versucht, die Waffensysteme der Defiant einzusetzen, wird aber nicht rechtzeitig fertig. Nachdem einige Fluchtkapseln gestartet sind, explodiert die Enterprise.

to be continued…

Analyse

Mit Enterprise werfen die Macher einen Blick in die Vergangenheit des Star Trek-Universums. Bekanntermaßen existiert von jedem Menschen (und natürlich auch Außerirdischen) ein Gegenstück im Spiegeluniversum. Mit "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") nutzen die Autoren nun die Gelegenheit, um auch ein wenig aus dessen Vergangenheit zu zeigen.

Die erste Spiegeluniversums-Folge seit DS9 beginnt mit einer beeindruckenden Filmmontage. Wir sehen die Erstkontaktszene aus Star Trek – Der Erste Kontakt, ausnahmsweise aber in der Spiegeluniversumsversion. Wer nicht weiß, um was es geht, wird wohl ziehmlich verdutzt sein, wenn Zefram Chochrane plötzlich eine Schrotflinte zieht und den vulkanischen Gesandten ohne Vorwarnung erschießt. Danach geht es mit einem eigens für diesen Zweiteiler angefertigten Intro weiter, das neben einer anderen Musik auch neue Bilder, hauptsächlich von Waffen und Krieg, zeigt. Diese kleine Spielerei ist wirklich eine nette Idee und gleichzeitig wird dem Zuschauer vermittelt, dass ihm keine übliche Enterprise-Folge bevorsteht.

Bei "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") haben die Schauspieler die Möglichkeit, ihren Charakter einmal vollkommen anders zu spielen. Man merkt als Zuschauer richtig, dass sie Spaß daran haben und so kann auch fast die gesamte Crew überzeugen. Meine persönlichen Favoriten sind "Dr. Phloxenstein" und der hinterhältige und sadistische MACO-Major Reed. Allerdings machen auch die anderen in den Rollen ihrer bösen Gegenstücke gute Figuren. Einzig Scott Bakula fällt hier leider ein wenig aus der Reihe. Archer wirkt stellenweise doch etwas hölzern und steif. Im Gegensatz zur dritten Staffel, wo er oftmals ähnlich auftrat, fällt das dieses Mal doch etwas auf, eben weil um ihn herum alle locker wirken.

Natürlich sollte so eine Doppelfolge, die im Spiegeluniversum spielt, auch einen gewissen Bezug zu "unserem" Universum haben. "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") bezieht sich ausnahmsweise aber (zumindest bisher) kein bisschen auf die parallelen Geschehnisse von Enterprise. Vielmehr wird nach den klingonischen Stirnwülsten in "Divergenz" (Org. "Divergence") nun ein zweites TOS-Geheimnis gelüftet. Erinnern wir uns zurück an die TOS-Folge "Das Spinnennetz" (Org. "The Tholian Net"): Damals traf die USS Enterprise auf die USS Defiant, welche am Ende in einem ungewöhnlichen Raumphänomen verschwand. Woher dieses Phänomen kam oder wohin die Defiant verschwand, wurde nie geklärt… bis heute. Jetzt wissen wir nämlich, dass die Tholianer des Spiegeluniversums das Phänomen erzeugten und die Defiant hineinlockten. Was aus ihr wird, sehen wir dann wohl in der nächsten Folge. Darüber hinaus hat "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") aber noch mehr zu bieten. Nicht nur, dass wir wiedermal auf die Tholianer treffen (ihre Schiffe sahen wir ja schon in "Die Zukunft" (Org. "Future Tense")) und sie zum ersten Mal seit TOS wieder eines ihrer Netze spannen, dieses Mal sehen wir sogar einen echten Tholianer in voller Größe. Die Computeranimation kann vielleicht nicht mit den Insektoiden aus der letzten Staffel mithalten, ist aber trotzdem sehr ansehnlich.

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt allerdings. Nachdem die Serie mittlerweile abgesetzt wurde und entsprechend nur noch fünf Folgen bis zum Finale bleiben, gehen mit "Die dunkle Seite des Spiegels" (Org. "In a Mirror, Darkly") zwei Folgen verloren, die sich eben nicht um "unsere" Helden drehen. Glücklicherweise bietet zumindest der erste Teil schoneinmal Unterhaltung vom Feinsten. Die Story ist spannend und durchdacht. Es gibt Reibereien zwischen den Charakteren und so manche Detail-Anspielung auf das bekannte Star Trek-Universum. Daher kann ich mich mit der "neuen" Crew auch gut abfinden.

Positiv:

  • spannende Folge
  • hervoragende Einbettung in das bekannte Star Trek-Universum
  • der Tholianer
  • fast durchweg gute Schauspielerleistungen
  • tolle Anfangssequenz

Negativ:

  • Bakula wirkt teilweise hölzern

Wertung

Ein weiteres Mal zeigt Enterprise, dass es die vollen sieben Jahre verdient hätte. Aber selbst in dieser vierten Staffel, wo sich bisher Highlight an Hightlight gereiht hat, sticht "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") noch heraus. Man merkt einfach an allen Ecken und Enden, nicht nur auf die Schauspieler bezogen, dass das Produktionsteam großen Spaß an dieser Folge hatte. Diese gute Laune überträgt sich dann auch nahtlos auf den Zuschauer. "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") hat sich sicherlich seinen Platz in den höchsten Rängen der Star Trek-Folgen verdient. Dies schreit förmlich nach der Höchstpunktzahl, weshalb ich eben diese ohne Zögern auch vergebe: zehn von zehn Punkten und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

Fehler

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