Die Crew der Enterprise hat herausgefunden, dass es sich bei dem Piratenschiff, welches die Gegend unsicher machte, um eine unbemannten Schiff handelt, welches durch Telepathie ferngesteuert wurde. Das Hirnwellenmuster, das mit anderen Daten durch Tucker und Reed aus dem fremden Schiff mitgebracht wurde, kann mit Shran's Hilfe als das der Aenar gedeutet werden. Mit diesen Informationen setzt Archer Kurs nach Andoria um herauszufinden, wer das Piratenschiff kontrolliert.
Fakten
- Erstausstrahlung USA: 11.02.2005
- Erstausstrahlung BRD: 14.05.2006
- Produktionsnummer: 090
- Story: Manny Coto
- Drehbuch: Andre Bormanis
- Musik:
- Regie: Mike Vejar
- Missionsdatum: Unbekannt
Hauptdarsteller
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Gastdarsteller
- Jeffrey Combs als Shran
- Brian Thompson als romulanischer Admiral Valdore
- J. Michael Flynn als Nijil
- Geno Silva als Senator Vrax
- Scott Rinker als Gareb
- Alexandra Lydon als Jhamel
- Alicia Adams als Lissan
- Kim Koski als Andorianer (Stunt)
- Paul Elliot als andorianscher Antennen-"Puppensppieler"
- John Fifer als andorianscher Antennen-"Puppensppieler"
Wissenswertes
Die Dreharbeiten begannen am Montag, dem 22. November 2004 und endeten am Donnerstag, dem 2. Dezember 2004
Weitere Auftritte der Gastdarsteller
Geno Silva
ENT 4×13 "Vereinigt" – Senator Vrax
Scott Rinker
ENT 4×13 "Vereinigt" – Pilot
Kim Koski
ENT 4×12 "Babel" – Stunt
ENT 4×13 "Vereinigt" – Stunt
ST08 "Star Trek: Der Erste Kontakt" – Stunt
Zusammenfassung
Senator Vrax ist aufgebracht. Admiral Valdores Aktion hat Tellariten, Vulkanier und Andorianer zu Verbündeten gemacht. Der Senat arbeitet bereits daran, das Projekt einzustellen. Valdore will aber noch nicht aufgeben. Er sieht das Problem in der Präsenz der Menschen. Glücklicherweise ist das zweite Drohnenschiff startbereit. Der Romulaner will Jagd auf die Enterprise machen.
Die Enterprise sucht immernoch nach dem Piratenschiff. Shran ist an Bord geblieben, um zu helfen. Im Konferenzraum besprechen er und der Seniorstab der NX-01 die Erkenntnisse aus den Daten, die Trip und Malcolm vom Drohnenschiff mitgebracht haben. T'Pol erklärt, dass das Schiff mittels "Telepräsenz" ferngesteuert wird. Der Pilot kann das Schiff Lichtjahre entfernt bedienen. Shran wirft ein, dass die Andorianer vor Jahren erfolglos damit experimentierten. Offensichtlich war jemand anderes erfolgreicher. T'Pol glaubt, selbst eine Telepräsenz-Einheit bauen zu können, um damit den Piloten zu stören. Zur Bedienung des Geräts braucht man starke thelepatische Fähigkeiten. In Trips Scans findet sich auch ein Hirnwellenmuster des Piloten wieder. Dieses erinnert stark an einen Andorianer. Unterdessen informiert Nijil Valdore über die Schäden am Prototyp. Er macht sich Sorgen um ihren Piloten. Dieser sollte sich erst richtig erholen, bevor er wieder ein Schiff steuert. Zwei Schiffe gleichzeitig zu bedienen, könnte zu viel für ihn werden. Valdore schlägt vor, die Drogendosis zu erhöhen. Nijil befürchtet, dass dies den Piloten töten könnte. Der Admiral will das Erdenschiff vernichten. Der Rest kümmert ihn nicht.
Shran teilt Archer mit, dass die Andorianer das Hirnwellenmuster identifizieren konnten. Es stammt von einem "Aenar". Die Aenar sind eine andorianische Subspezies. Sie sind blind, weißhäutig, leben sehr zurückgezogen in den kalten nördlichen Eiswüsten Andorias – und haben starke telepathische Fähigkeiten. Bis vor Kurzem wurden sie noch als Mythos betrachtet. Allerdings bezweifelt Shran, dass sie für die Angriffe verantwortlich sind. Es gibt nur noch wenige tausend Aenar und diese sind Pazifisten. Archer folgert, dass zumindest einer von dieser Philosophie abgekommen ist. Er befiehlt Kurs nach Andoria. Auf der Krankenstation beginnen T'Pol und Tucker mit dem Bau einer Telepräsenz-Einheit. Dabei versucht Trip, ein Gespräch über ihre Beziehung einzuleiten. Seit er sich auf dem Piratenschiff kürzlich dem sicheren Tod gegenübersah, hat er sein Leben überdacht. Die Vulkanierin versteht Trips Andeutungen aber nicht, weshalb dieser das Thema wechselt.
Einige Zeit später erreicht die Enterprise Andoria. Archer und Shran wollen die Aenar suchen. Reed hat Bedenken, sie alleine gehen zu lassen. In der Eiswüste gibt es ein Dämpfungsfeld, das Funkkontakt zur Enterprise verhindern würde. Shran hält es trotzdem für weiser, ohne Armee hinunterzubeamen. Kurz darauf materialisieren Archer und Shran in der Eiswüste. Wie alle Andorianer, bauen auch die Aenar ihre Siedlung unter der Oberfläche, um die geothermale Energie zu nutzen. Also beginnen die beiden, das umfassende örtliche Höhlensystem zu durchsuchen.
Nijil teilt Admiral Valdore mit, dass der Pilot in zwölf Stunden einsatzbereit sein wird. Valdore ist beruhigt, dass der Techniker die Verpflichtung für sein Volk eingesehen hat. Er beginnt aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Einst war Valdore ein Senator. Dann wagte er es aber, öffentlich an der romulanischen Eroberungspolitik zu zweifeln. Während man ihn aus den Senatsräumen führte, schwor Valdore sich, nie mehr einen solchen Fehler zu begehen. Er rät Nijil, aus seiner Geschichte zu lernen. Derweil wandern Archer und Shran durch die Höhlen Andorias. Shran hat wegen des Verlustes einer Antenne noch Gleichgewichtsprobleme, will sich aber nicht von Archer stützen lassen. So kommt es, dass er abrutscht und sein Bein von einem Eiszapfen durchbohrt wird. Archer versorgt das Bein. Die beiden können nicht mehr weitergehen und auch nicht mit der Enterprise kommunizieren. In diesem Moment kommen mehrere Aenar scheu aus Seitengängen hervor und bieten ihre Hilfe an.
Der Bau der Telepräsenzeinheit ist soweit fertig. Phlox würde das Gerät aber gerne noch testen, um Hirnschäden beim Anwender durch Fehlfunktionen zu verhindern. Trip bietet sich als Testperson an. T'Pol lehnt dies ab, da er keine telepathischen Fähigkeiten besitzt. Sie selbst wird die Einheit testen. Trip wendet ein, dass sie der kommandierende Offizier sei. Die Vulkanierin lässt nicht mit sich diskutieren. Archer und Shran haben in der Zwischenzeit die unterirdische Stadt der Aenar erreicht, wo der Andorianer medizinsch behandelt wird. Er wird bald wieder laufen können. Die Aenar Lissan wendet sich an Archer. Sie wurde von ihrem Volk vorübergehend zur Sprecherin ernannt. Um Zeit zu sparen, erlaubt Archer der Außerirdischen, seine Gedanken zu lesen. Sie sieht ein, dass die Beweise recht eindeutig sind und hat auch schon einen Verdacht. Ein Aenar namens Gareb verschwand ein Jahr zuvor. Man vermutete ein Unglück, seine Leiche wurde aber nie gefunden. Lissan glaubt, dass er entführt und ausgenutzt wurde. Die Menschen brauchen einen Aenar, um die Telepräsenzeinheit an Bord der Enterprise zu bedienen. Sie will mit den anderen darüber beraten.
Am Abend trifft Trip im Korridor auf T'Pol. Die Vulkanierin bedankt sich für Trips Sorge um ihre Sicherheit, fürchtet aber, dass seine Gefühle die Arbeit des Ingenieurs beeinträchtigen. Trip versichert knapp, dass er klar kommt und lässt sie stehn. Shran erhält in seinem Zimmer Besuch von Jhamel, einer jungen Aenar. Sie ist die Schwester von Gareb, dem vermissten Aenar. Sie erzählt dem Andorianer von Alpträumen, in denen ihr Bruder um Hilfe ruft. Dieser wird zur gleichen Zeit von den Romulanern wieder in die Telepräsenzeinheit gesteckt. Nijil injeziert ihm schweren Herzens eine weitere Dosis Drogen. Auf der Enterprise startet T'Pol den ersten Test der Telepräsenzeinheit. Das Gerät funktioniert, doch schon nach kurzer Zeit verschlechtert sich T'Pols Zustand. Trip bricht den Test ab. T'Pol will es aber noch einmal versuchen.
Am nächsten Morgen teilt Lissan ihren Besuchern die Entscheidung der Aenar mit: Sie wollen Gareb nicht mit Gewalt helfen. Archer und Shran machen sich wieder auf den Rückweg. Jhamel begleitet die beiden gegen den Willen der Anderen. Sie will ihren Bruder nicht im Stich lassen. In der Zwischenzeit haben die Romulaner alles vorbereitet. Die beiden ferngesteuerten Schiffe starten von Romulus.
In der Krankenstation der NX-01 spricht Trip mit Phlox unter vier Augen. Er hält nichts von einem zweiten Test. Phlox erinnert daran, dass T'Pol die Risiken kennt. Er rät Tucker, nicht einzugreifen. Dieser weiß aber nicht, was er tun soll. Der Doktor hat natürlich bemerkt, dass Trip an Liebeskummer leidet. Allerdings hat er dafür kein Heilmittel. Trip wird den Schmerz durchstehen müssen.
Archer, Shran und Jhamel wandern einige Zeit durch die Höhlensysteme Andorias. Schließlich bemerken sie, dass sie im Kreis laufen. Jhamel erkennt, dass die anderen Aenar sie den Ausgang nicht sehen lassen. Plötzlich erscheint eine Gedankenprojektion von Lissan. Sie fordert Jhamel auf, zurückzukommen und nicht am Krieg der Andorianer teilzunehmen. Die junge Frau möchte aber ihrem Bruder helfen. Sie erlaubt Lissan, ihre Gedanken zu lesen. Daraufhin erkennt diese, dass Jhamel einzig ihrem Gewissen folgt und lässt sie gehen.
Zurück auf der Enterprise erfährt Archer von einem vermissten Frachter. Das Schiff bricht zu dessen letzter Position auf. Unterwegs testet Jhamel die Telepräsenzeinheit. Sie erzielt deutlich bessere Ergebnisse als T'Pol und versucht sich an schwierigeren Trainigsprogrammen. Plötzlich verschlechtert sich aber auch ihr Zustand, als ihre Synapsen überfordert werden. Trip bricht den Test ab und Phlox behandelt Jhamels Zustand.
Einige Stunden später erreicht die Enterprise ein Trümmerfeld. Der vermisste Frachter wurde zerstört, die Besatzung ist tot. Auf der Krankenstation besucht Shran Jhamel. Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung, Phlox hält es aber für zu riskant, sie noch einmal in die Telepräsenzeinheit zu setzen. Jhamel hat wieder von Gareb geträumt und glaubt nun, versagt zu haben. Sie befürchtet, dass ihr Bruder sterben wird. Shran muntert sie etwas auf und macht ihr Mut.
Die Enterprise erhält Besuch von einem fremden Schiff, scheinbar ein tellaritischer Frachter. Die Menschen durchschauen die Täuschung aber und eröffnen das Feuer. Der Frachter entpuppt sich als romulanische Drohne. Im folgenden Kampf muss die NX-01 einiges einstecken. Auf der Krankenstation erklärt Jhamel, sie könne Garebs Gegenwart spüren. Gegen Phlox' Einwand setzt sie sich wieder in die Telepräsenzeinheit. Obwohl die Enterprise auch so schon schlechte Karten hat, mischt sich kurz darauf auch die zweite romulanische Drohne in den Kampf ein.
Die Lage der Menschen wird kritisch. Dann gelingt es Jhamel allerdings, in die telepathische Verbindung zwischen den Drohnen und Gareb einzudringen und Kontakt zu ihrem Bruder herzustellen. Als dieser hört, dass sich seine Schwester an Bord des Erdenschiffes befindet, stoppt er den Angriff umgehend. Seine Entführer hatten ihm erklärt, alle anderen Aenar seien umgebracht worden. Gareb erkennt, dass er ausgenutzt wurde und lässt die Drohnen aufeinander feuern. Valdore hält ihm daraufhin eine Waffe an den Hals und befiehlt ihm aufzuhören. Nijil will dem Aenar helfen, wird aber von Wachen aufgehalten. Als eine der beiden Drohnen zerstört wird, drückt Valdore ab. Archer nutzt die Gelegenheit und vernichtet den zweiten Angreifer mit einer Salve Photonentorpedos.
Shran und Jhamel werden von der NX-01 nach Andoria gebracht. Die junge Aenar-Frau bedankt sich bei Archer. Dank ihm, musste ihr Bruder nicht einsam und verlassen sterben. Auch Shran verabschiedet sich. Er bezweifelt, in naher Zukunft ein neues Schiff zu bekommen, hofft aber auf ein baldiges Wiedersehen.
Archer erhält Besuch von Trip. Dieser geht in seinem Missionsreport hart mit sich ins Gericht. Er gibt zu, mit seinen Gedanken nicht bei der Arbeit gewesen zu sein. Archer sieht dies nicht so eng. Unerwartet bittet Tucker dann aber um seine Versetzung auf die NX-02 Columbia. Dort würden erfahrene Leute gebraucht. Archer reicht diese Erklärung nicht. Er kennt Trip besser. Dieser will aber nicht ins Detail gehen und bittet seinen Freund, ihm den Gefallen zu erweisen. Schweren Herzens stimmt Archer der Versetzung zu…
Analyse
"Die Aenar" (Org. "The Aenar") bringt das mittlerweile schon dritte drei Folgen umfassende Abenteuer der Enterprise-Besatzung zum Abschluss, unterscheidet sich dabei aber von den beiden vorherigen Folgen. Als ich die Episode zum ersten Mal sah, war ich zugegebenermaßen etwas irritiert, da ich damit nicht gerechnet hatte: "Die Aenar" ist eine ruhige Folge, die nur wenig Action bietet und sich dafür deutlich stärker auf die Darstellung der Aenar und Trips Kampf mit seinen Gefühlen konzentriert.
In der letzten Zeit haben wir ja schon manch Neues über die Andorianer erfahren. Nun bekommen wir auch noch eine neue Unterspezies von ihnen, die so genannten "Aenar" (sprich: "Inar") zu sehen. Die Autoren nutzen diese Chance auch gleich und spendieren Archer & Co. einen kleinen Ausflug nach Andoria. Die Heimatwelt der blauhäutigen Antennenträger ist ein Mond im Orbit eines großen Ringplaneten und stark mit Schnee und Eis bedeckt. Die Umgebung ist den Designern wirklich gelungen. Sei es die Außenansicht mit der NX-01 im Orbit des Mondes, das Bild der unterirdischen Siedlung oder auch die Begegnung Archers mit den einheimischen "Eiswürmern". Man hat schon das Gefühl, eine fremde Welt zu sehen. Die Aenar passen hier auch sehr gut hinein, denn sie wirken irgendwie mysteriös und fremd. Es hat mich ein wenig irritiert, dass alle Aenar blind sein sollen, denn irgendwie hatte ich nicht sonderlich diesen Eindruck. Bei Jhamel konnte ich darüber aber beruhigt hinwegsehen, denn ihr Zusammenspiel mit Shran war einfach schön anzusehen. Zwischen den beiden gibt es einige wunderbare, ruhige Szenen, in denen auch Shran sehr gut zur Geltung kommt. Der Andorianer ist und bleibt der beste und interessanteste wiederkehrende Charakter von Enterprise. Ich hoffe, dass wir ihn nocheinmal wiedersehen werden.
Das Näherkommen zwischen Shran und Jhamel spielt sich aber eher im Hintergrund ab, denn das "Hauptpärchen" dieser Folge bilden Trip und T'Pol, wobei sich "Die Aenar" hauptsächlich mit Trips Gefühlswelt befasst. Er hat, nachdem er letzte Woche in "Vereinigt" (Org. "United") dem Tod gerade noch so von der Schippe springen konnte, über sein Leben nachgedacht. Nebenbei verwundert es mich ein wenig, dass Tucker erst jetzt diese Zweifel hat, nachdem er ja bereits ein Abenteuer zuvor, in "Beobachtungseffekt" (Org. "Observer Effect"), auch todkrank war (und genaugenommen sogar gestorben ist). Auf jeden Fall will Tucker aber den Status Quo in seiner Beziehung zu T'Pol nicht mehr länger hinnehmen. Ihm ist klar geworden, dass er die Vulkanierin liebt. Seine Chancen stehen allerdings nicht sehr gut und schlussendlich entscheidet er sich für eine Versetzung auf ein anderes Schiff. Der Kampf Trips mit seinem Innenleben ist wirlich gut dargestellt. Man kann den Ingenieur größtenteils recht gut verstehen und sein Handeln auch nachvollziehen. Trotzdem kommt sein Versetzungsgesuch doch etwas überraschend. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich den Autoren so ein offenes Ende nicht zugetraut hätte. Denn eigentlich ist es klar, dass Tucker der NX-01 niemals endgültig den Rücken kehren würde, immerhin gehört er zu den Stammcharakteren. Warten wir also ab, was da noch passieren wird.
Nachdem wir zwei Folgen lang den Romulanern dabei zusehen durften, wie sie ihre finsteren Pläne schmieden und ausführen, bekommen Nijil und Valdore dieses Mal sogar noch etwas mehr Hintergrund. Schon zuvor hatte man gesehen, dass Nijil eher ein Wissenschaftler ist und weniger dem ideal eines romulanischen Kriegers entspricht. Dieses Mal wird das nur umso deutlicher, als er ganz klar Sorge um den Aenar-Piloten zeigt und diesem eigentlich sogar helfen will. Auch Valdore bleibt kein zweidimensionaler Bösewicht. Vielmehr blickt er auf eine gescheiterte Karriere zurück und hat aus seiner Niederlage offensichtlich die falschen Schlüsse gezogen. Als man ihn aus dem Senat warf, weil er an den romulanischen Grundsätzen der "unendlichen Expansion" zweifelte, schwor er sich, niemals mehr vom Weg des folgsamen Kriegers abzukommen. Das macht ihn vielleicht nicht weniger zum Bösewicht, aber doch ein wenig interessanter. Dies ist wiedermal ein Beweis dafür, dass die Autoren in dieser Staffel deutlich mehr Wert auf interessante und vielschichtige Charaktere legen. Schade ist in diesem Zusammenhang nur, dass Malcolm, Travis und Hoshi in "Die Aenar" mal wieder sehr weit in den Hintergrund treten müssen. Es geht wohl leider nicht immer so vielfältig, wie in "Vereinigt".
Die größte Schwäche der Folge besteht wohl darin, dass ihre Story stellenweise etwas unausgereift wirkt und in manchen Details Fragen aufwirft, die ich ja teilweise schon weiter oben angesprochen habe: Warum brachte Trips Nahtoderfahrung in "Beobachtungseffekt" ihn nicht zum Nachdenken? Warum wirkt es, als seien die Aenar nicht blind? Warum jagt die NX-01 das ferngesteuerte Piratenschiff alleine, nachdem sich dieses in "Vereinigt" gegen mehrere Allianz-Schiffe (die teilweise der NX-01 technologisch überlegen sind) behaupten konnte? Wo waren eigentlich all die Schiffe der Allianzflotte? Warum haben die sonst so schlauen und gut vorbereiteten Romulaner keine Möglichkeit, die Verbindung Garebs zu den Drohnen zu unterbrechen und ihre Schiffe selbst irgendwie nach Hause zu bringen? Man könnte hier wahrscheinlich noch etwas mehr aufzählen. Manche Fragen lassen sich mit den Produktionsbedingungen oder als notwendige Voraussetzung für die Dramatik erklären. Allerdings läuft die Story dadurch weniger rund. Die vorigen Folgen wirkten da einfach besser ausgefeilt.
Positiv:
- ruhige Folge mit vielen schönen Charakterszenen
- Ausflug nach Andoria
- gute Darstellung von Trip
- romulanische Charaktere bekommen etwas Hintergrund
Negativ:
- Reed, Sato und Mayweather bleiben außen vor
- kleinere Logikschwächen in der Story
Wertung
"Die Aenar" (Org. "The Aenar") schließt den Dreiteiler auf eher unerwartete, aber trotzdem zufriedenstellende Art und Weise ab. Die Action-Fans kommen dabei allerdings nicht ganz auf ihre Kosten, dafür haben die Romantiker etwas mehr davon. Nach den beiden Action-geladenen Vorgängerfolgen wirkt die abschließende Vernichtung der romulanischen Drohnen (zumindest optisch) fast schon unspektakulär, was mich allerdings nicht sonderlich stört. Viel mehr schlagen da schon die angesprochnenen kleineren Logikschwächen ins Gewicht, weshalb "Die Aenar" mit acht von zehn Punkten auch nicht ganz an "Vereinigt" (Org. "United") heranreichen kann.
Fehler
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