1.17 – Verschmelzung
Fusion

Staffel 1, Episode 17: Verschmelzung (Fusion)Die Enterprise hat eine Gruppe von Vulkaniern an Bord, die anders als T'Pol und die anderen Vulkanier des vulkanischen Oberkommandos begierig darauf sind ihre Emotionen anzunehmen und zu erleben. Als ein ihr Gleichgestellter sie zu einer Annäherung an das mehr freidenkende Leben verleiten möchte, sieht sich T'Pol einem verwirrenden und faszinierenden Dilemma gegenüber gestellt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 27.02.2002
  • Erstausstrahlung BRD: 02.08.2003
  • Produktionsnummer: 017
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: Mike Sussman & Phyllis Strong
  • Musik: David Bell
  • Regie: Rob Hedden  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Regisseur Rob Hedden schrieb auch das Drehbuch zu Jonathan Frakes' Film "Clockstoppers".
  • Ursprünglich trug diese Episode den Titel "Equilibrium", wurde dann aber umbenannt, um einer Verwechslung mit der Episode des gleichen Namens aus der Serie "Deep Space Nine" vorzubeugen.
  • Laut früheren Berichten wird Commander Tucker in dieser Episode eine freundschaftliche Verbindung mit einem der Vulkanier eingehen. Der Ingenieur muss dem jungen Vulkanier bei einer schwierigen Entscheidung betreffend dessem Vater treffen, der ihm wegen seines Wunsches Emotionen zu erleben verstossen hat.

Zusammenfassung

Die Enterprise ist unterwegs zu einem Nebel, den man erforschen möchte. Im Quartier von Archer unterhält sich der Captain und T'Pol über diesen Nebel, wobei wir ein wenig was von den Träumen und Zielen des jungen Archers erfahren. Das Gespräch der Beiden wird von Hoshi unterbrochen als sich ein Schiff der Enterprise nähert, ein altes Transportschiff der Vulkanier, die Vauntless. Die Vulkanier haben Probleme mit ihrem Antrieb und dem Lebenserhaltungssystem, und erbitten deswegen die Hilfe der Enterprise, welche man ihnen natürlich auch gewährt.

Beim Abendessen mit dem Captain des vulkanischen Schiffes, Tavin, und einem anderen, jungen Vulanier, Tolaris, erfährt Archer, dass diese Gruppe von Vulkaniern ihren Heimatplaneten vor acht Jahren verlassen hat, und sich auch auf einer Forschungsmission befindet. Allerdings erforschen sie nicht das Weltall, sondern vielmehr sich selbst. Sie wollen Emotionen aus ihrem Leben nicht ausschliessen, sie wollen ein Gleichgewicht zwischen der Logik und ihren Gefühlen finden.

Die Reparaturarbeiten an der Vauntless werden ein paar Tage in Anspruch nehmen, Zeit in der die Besatzung der Enterprise diesen Nebel erforschen kann. Nur mit den Sensoren der Enterprise würde dies aber eine ganze Weile dauern, und deswegen bietet ihnen Tavin die Hilfe seines Schiffes an. Mit den Sensoren beider Schiffe lässt sich der Nebel um einiges schneller kartographierein. Archer ist darüber natürlich erfreut, und bittet deswegen T'Pol an Bord der Vauntless zu arbeiten, was Dieser nicht gerade gefällt, da sie der Ansicht ist, der Versuch von Tavin und seinen Leuten, Logik und Emotionen miteinander zu kombinieren, sei zum Scheitern verurteilt.

Während den Reparaturen an der Vauntless freundet sich Trip schnell mit dem Ingenieur des vulkanischen Schiffes an, Kov. Dieser hat einige erschreckende Sachen über die Menschheit gehört, und deswegen beginnen die Beiden auch ihre Freizeit miteinander zu verbringen, um diese falsche Vorstellungen der Vulkanier von den Menschen zu bereinigen.

Durch die Sternenflotte, genauer gesagt durch Admiral Forrester muss Archer erfahren, dass Kov der Sohn eines hochrangigen Vulkaniers ist, und sich schon seit Jahren nicht mehr bei seinem Vater gemeldet hat, der im sterben liegt. Kovs Vater möchte noch einmal mit seinem Sohn reden, was für Forrester höchste Priorität hat. Schliesslich taten die Vulkanier erst kürzlich Archer einen Gefallen, als sie T'Pol doch an Bord der Enterprise liesen, und deswegen sollte ihnen Archer nun auch einen Gefallen erweisen, denn ansonsten könnte der Hohe Rat den Wissenschaftsoffizier der Enterprise doch zurück beordern. Archer spricht auch mit Kov über dessen Vater, der sich aber nicht bei ihm melden möchte, da ihn sein Vater wegen seiner Lebensart verurteilte. Archer ist sich der Situation aber voll bewusst, und bittet deswegen Trip einmal mit Kov zu reden. Zwischen den Beiden ist eine Freundschaft entstanden, und vielleicht kann Trip ihn ja dazu überreden seine Meinung zu ändern.

An Bord der Vauntless spricht Trip dann auch Kov, der aber noch immer nicht mit seinem Vater sprechen möchte. Trip erzählt ihm darauf hin eine Geschichte aus seiner Jugend, ein Ereignis mit einer Frau, bei dem er sich nicht traute sie anzusprechen, was er noch heute bereut. Und Reue ist eine Emotion, die sehr schmerzhaft ist, und die der Vulkanier wohl bisher noch nicht erfahren hat, und die er wohl auch besser niemals kennenlernen sollte, da dieses Gefühl niemals wieder verschwindet.

Auf der Brücke der Vauntless erzählt Tolaris T'Pol, wie sie mehr über ihre Emotionen erfahren kann, und fordert sie auch heraus. Sie soll in dieser Nacht einmal nicht meditieren, und dadurch wird sie eine Veränderung in ihren Träumen bemerken. Als Wissenschaftlerin sollte dies doch für sie eine interessante Erfahrung sein. T'Pol erklärt sich schliesslich dazu bereit, und hat in dieser Nacht einen sehr verwirrenden Traum, der sie auch nicht mehr los lässt. Am nächsten Tag muss sie deswegen sogar Dr. Phlox aufsuchen, und sich ein Beruhigungsmittel geben lassen. Tolaris spricht sie natürlich auf ihre nächtliche Erfahrung an, und ist richtige aufgeregt als er erfährt, dass sie in ihrem Traum Emotionen erlebt hat. Er möchte mehr darüber wissen, doch sie behauptet einfach sich an nichts weiteres mehr erinnern zu können.

Später überredet er sie dazu mit ihm eine Gedankenverschmelzung einzugehen. Sie stimmt schliesslich zu, und er bringt sie zurück in diesen Traum. T'Pol fühlt sich dort aber überhaupt nicht wohl, und bittet ihn die Verbindung zu trennen, was er aber verweigert. Sie muss die Gedankenverschmelzung mit ihm deswegen selbst trennen, indem sie ihn von sich wegstösst. Tolaris verlässt daraufhin ihr Quartier, und mit letzter Kraft kann sich T'Pol zu einem Kommunikator schleppen und Dr. Phlox kontaktieren. Das durch die Gedankenverschmelzung entstandene Trauma bringt sie erneut auf die Krankenstation, dieses Mal für eine etwas längere Zeit.

Als Archer davon erfährt, konfrontiert er natürlich Tolaris damit. Tolaris möchte daraufhin zu T'Pol, was Archer aber nicht zulassen wird. Als er dem Vulkanier nicht aus dem Weg geht, muss er am eigenen Leib die körperliche Kraft dieser Spezies erfahren, denn Tolaris schleudert ihn einfach quer durch den Raum, nachdem er ziemlich wütend wurde. Als Tolaris auch weiterhin auf Archer losgehen will, kann ihn Dieser mit einer Phasenpistole in Schach halten, und nun braucht der Captain der Enterprise auch keinen weiteren Beweise mehr dafür, dass ihre neuen vulkanischen "Freunde" ihre Gefühle nicht kontrollieren können, wie es auch T'Pol bereits wusste, und dass sie deswegen an Bord der Enterprise nicht mehr länger willkommen sind.

Trip verabschiedet sich von Kov, der dem Ingenieur sagt, es würde seinem Vater wieder besser gehen. Auch dankt ihm Kov für seinen Ratschlag, denn er hat seinen Vater kontaktiert, und sie konnten die Kluft zwischen sich überbrücken. An diesem Abend besucht Archer seinen Wissenschaftsoffizier in deren Quartier, wo T'Pol wie üblich vor dem schlafengehen meditiert. Nachdem Archer nun einen kurzen Einblick in die dunkle Seite der Vulkanier erhalten hat, kann er das disziplinierte Verhalten der Vulkanier nun besser verstehen, und er weiss es nun auch zu würdigen.

Analyse

Das war sie also nun, die Berman/Braga-Star Trek-Adaption von "9½ Wochen", und ich kann dazu eigentlich nur sagen, wenn Kim Basinger diese Interview mit den beiden Autoren gelesen und diese Episode auch gesehen hat, dann wird sie sich wohl eine Glatze rasieren lassen und sofort in ein nepalesisches Kloster eintreten, welches sie niemals wieder verlassen wird. Die ganze Episode ist, um es auf den Punkt zu bringen, einfach nur langweilig, und das beste positive Prädikat, welches man ihr noch geben könnte, lautet vorhersehbar.

Bisher ging man bei "Enterprise" den Nebenhandlungen bei einer Episode immer so weit wie möglich aus dem Weg, sprich man versuchte die Nebenhandlung in die Haupthandlung zu integrieren, um eine Episode zu erschaffen, die keinerlei Probleme bei ihrem Fortgang hat. Hier versucht man dies auch wieder, doch dieses Mal versagt man völlig. Jeder der auch nur einmal eine Episode von Star Trek gesehen hat, weiss genau was sowohl in der Haupthandlung um T'Pol und Tolaris geschehen wird, und zwar von Anfang bis Ende, und auch die sogenannte Nebenhandlung mit Trip und Kov ist alles andere als spannend oder sogar nur originell. Natürlich muss sich auf diesem Schiff der Vulkanier wieder jemand Wichtiges befinden, und natürlich muss derjenige ein Problem haben, und wie üblich muss dieses Problem am Ende gelöst werden, und zwar vollkommen. Admiral Forrest informiert Archer von dem Umstand, dass der Vater von Kov nicht nur ein hochrangiger Politiker ist, sondern natürlich auch im sterben liegt. Und Kov hatte natürlich Streit mit seinem Vater, weswegen er sich jahrelang nicht bei ihm gemeldet hat. Wie das Ganze ausgeht, muss ich eigentlich nicht näher beschreiben, denn natürlich kontaktiert Kov am Ende seinen Vater, und – oh Wunder der modernen Medizin – wird sein Vater durch ein Gerät auch noch ein paar Jahre leben. Friede, Freude, Eierkuchen in der Welt von Star Trek.

Und dann haben wir da auch noch die Haupthandlung um T'Pol und Tolaris. Diese ganze Haupthandlung zieht sich wie Kaugummi hin, und wird lediglich von einer kurzen Sexszene – natürlich im Trekkonformen Stil – unterbrochen, doch selbst diese Szene ist absolut unnötig, da sie nichts, aber auch rein gar nichts zur eigentlich Handlung beiträgt. Und ich muss an dieser Stelle auch mal Herrn Berman den ernstgemeinten Rat geben, sich mal wieder ein paar seiner Episoden anzusehen. Wenn er dies nämlich einmal machen würde, dann würde er endlich – oder besser gesagt hoffentlich – einmal erkennen, dass mentale Gewalt als Ersatz für sexuelle Gewalt bereits seit Jahren ein abgegriffenes Thema bei Star Trek ist, und man das schon so oft gesehen hat, dass es einfach langweilig wird. Auch versuchte man etwas Witz in die Episode zu bringen, was aber dieses Mal absolut nicht gelingt. Wenn der einzige Scherz in einer Episode die Aussage von Trip ist, 'They're not trying to kill the quarterback!', dann sagt das meiner Meinung schon einiges über den Spassfaktor der Episode aus. Vor allem da dies mehr oder weniger seine einzige gute Textzeile überhaupt war, denn sein Gerede über das 'Girl of my dreams' hat wohl jeder schon einmal selbst im wirklich Leben erlebt, und von daher interessiert das wohl auch die Wenigsten.

Bleibt natürlich die Frage offen, was hat diese Episode überhaupt an Positivem zu bieten. Nun, da wäre eigentlich nur der Umstand, dass Archer als sehr starker Charakter in dieser Episode auftritt, und die absolut letzte Szene mit ihm und T'Pol kann die Episode zumindest noch etwas retten. Ironischerweise haben wir in der ganzen Episode wirklich nur ein paar gute Minuten, die sich aus dem Teaser und eben dieser Schlusszene zusammensetzen. Den ganzen Mittelteil aber kann man getrost vergessen, da dort weder etwas Neues und/oder etwas Aufregendes geschieht. Und ich kann mich noch sehr gut an Interviews erinnern, in denen von Seiten der Produzenten gesagt wurde, man wolle genau dies mit Enterprise machen, also etwas Frisches und Unverbrauchtes erschaffen.

Positiv:

  • Die Darstellung des Captain Archer als starken und unnachgiebigen Charakter konnte überzeugen.
  • Die FX dieser Episode war wieder einmal sehr gut gemacht, was sowohl für den Nebel als auch für das Schiff der Vulkanier gilt.

Negativ:

  • Hoshi und Travis hatten noch weniger Bildschirmzeit als die Gastdarsteller. So manch unregelmässiger Zuschauer wird sich wohl einmal fragen, wer die Beiden überhaupt sind und was sie auf dem Schiff machen.
  • Auch Porthos war wieder einmal nicht zu sehen.
  • T'Pol kannte das Konzept der Gedankenverschmelzung nicht? Erscheint mir doch sehr seltsam.
  • Die Bettszene zwischen T'Pol und Tolaris war mehr als nur unnötig. Star Trek-Autoren sollten mittlerweile wissen, dass es sich beim Gros ihres Publikums nicht um hormongesteuerte Sechzehnjährige handelt.
  • Die Handlung der Episode an sich ist abgegriffen und völlig überholt, da man das alles schon einmal gesehen hat.

Wertung

Alles in allem kann ich wirklich nur auf eine Story hoffen, in der auch Travis mal wieder gewürdigt wird. Diese Episode allerdings wird sich bei mir zu einem Staubfänger entwickeln, denn sie ist es nicht einmal wert sie sich ein zweites Mal anzusehen. Und nur wegen diesen wenigen positiven Aspekten kann ich ihr noch drei von zehn möglichen Punkten geben!

Fehler

  • T'Pol kennt das Konzept einer Gedankenverschmelzung nicht, was doch sehr unwahrscheinlich ist.

bp

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