1.16 – Allein
Shuttlepod One

Staffel 1, Episode 16: Allein (Shuttlepod One)Während der routinemässigen Untersuchung eines Asteroidenfeldes mit einem Shuttle, werden Trip und Reed plötzlich von der Enterprise abgeschnitten, und sind darauf von der Zerstörung ihres Mutterschiffes überzeugt. Mit begrenztem Sauerstoffvorrat und fast keinerlei Aussicht auf Rettung, müssen die beiden gegensätzlichen Besatzungsmitglieder gegen ihren bevorstehenden Tod ankämpfen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 13.02.2002
  • Erstausstrahlung BRD: 04.07.2003
  • Produktionsnummer: 016
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch:
  • Musik: Jay Chattaway
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: 9. November 2151

Hauptdarsteller

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Wissenswertes

  • Der für den Emmy nominierte Produzent und Regisseur David Livingston ist für die Episode verantwortlich, die nunmehr sein drittes Engagement bei Enterprise darstellt. Zuvor führte er bereits bei der Episode "Geistergeschichten" (Org. "Strange New World") Regie.
  • Rick Berman: "Es wird eine Folge geben, an der Brannon [Braga] und ich gerade arbeiten – sie wird eine starke Folge für Trip und Reed werden. Und ich denke, sie wird diese beiden Charaktere zusammenschweißen", sagte er über die Folge, in der die beiden Offiziere in einem Shuttle stranden. (22.12.2001)
  • Dominic Keating: "Es gibt eine Episode namens "Allein" (Org. "Shuttlepod One") und dies ist eine meiner aufregendsten und erinnerungswürdigsten schauspielerischen Erfahrungen für mich, egal ob auf der Bühne oder vor der Kamera. Es läuft zwischen mir und Trip, dem Ingenieur ab. Wir denken, dass wir im All alleine zurückgelassen sind im Shuttlepod One. Man könnte diese Story auch am Broadway laufen lassen als einen Ein-Akter. Rick [Berman] ist sehr zufrieden und er hat darüber gestern nur positives gesagt." (10.01.2002)
  • Dominic Keating: "Diese Episode war sehr schwer zu drehen, da wir den Thermostat runtergedreht hatten, um Sauerstoff zu sparen, wodurch eben die Temperatur fiel. Dazu bauten sie uns ein Iglo auf 'Stage 8', packten sechs Klimaanlagen und zwei Packungen mit Trockeneis hinein, worauf die Temperatur unter null Grad fiel, und wir mussten drei Tage darin verbringen. Das war ziemlich hart." (24.01.2002)
  • Dominic Keating: "Diese Folge ist eine der besten Arbeiten, die ich je abgeliefert habe, wenn ich das mal so sagen darf. Ich bin wirklich gespannt, wie sie ankommt. Ich denke, wir haben da etwas recht außergewöhnliches gemacht." (02.02.2002)

Zusammenfassung

In einem Shuttle durchfliegen Tucker und Reed ein Asteroidenfeld. Sie suchen die Enterprise. Da Sensoren und Kommunikation ausgefallen sind, haben sie keine Möglichkeit diese zu finden, bevor sie sie sehen. Während die beiden sich unterhalten entdeckt Reed plötzlich einen großen Trümmerhaufen auf einem der Asteroiden. Als sie näher heranfliegen erkennen sie auf einem Trümmerteil: NX-01.

Auf der Enterprise erstattet Hoshi derweil Bericht bei Captain Archer. Man erfährt, dass es zu einem Unfall kam, während ein fremdes Schiff andocken wollte. Durch ein Problem mit den Navigationssensoren stürzte dieses Schiff auf den Asteroiden. Dabei wurde ein Tor der Shuttlerampe der Enterprise mitgerissen. Momentan ist sie auf dem Weg, die Fremden, die sich alle retten konnten, nach hause zu bringen.

Da Archer der Meinung ist, noch genug Zeit zu haben, bis Trip und Malcolm zum Treffpunkt kommen, stoppt die Enterprise kurz. Gemeinsam mit T'Pol besichtigt er den Schaden. Dabei äußert die Vulkanierin den Verdacht, dass Mikrosingularitäten für den Schaden am Schiff der Fremden verantwortlich sein könnten. Ein Phänomen, für das es noch keine wissenschaftlichen Beweise gibt.

Nachdem sie keine Rettungskapseln finden konnten, gehen Reed und Tucker derweil davon aus, dass es keine Überlebenden gegeben hat. Die beiden fragen sich, was sie nun tun sollen. Tucker ist der Meinung, man sollte in Richtung der "Echo 3"-Bake aufbrechen und der Sternenflotte eine Nachricht senden. Da sie aber nur noch Luftreserven für zehn Tage haben, findet Reed die Idee nicht sonderlich gut. Tucker will der Sternenflotte aber wenigstens das Shuttle intakt zurück bringen und so gibt er Reed den Befehl Kurs auf "Echo 3" zu nehmen. Ohne ihr Navigationssystem, welches ebenfalls ausgefallen ist, können die beiden nur vermuten, in welcher Richtung die Bake liegt und so nehmen sie nach einem kurzen Flug über die Wrackteile Abschied von der Enterprise in Richtung "Echo 3".

Im Angesicht ihres sicheren Todes beginnt Malcolm nun damit, im Logbuch die Umstände des Unglücks zu erklären. Ihr Shuttle musste für einen Test der Zielerfassungsscanner größeren Abstand zur Enterprise halten. Nach einem kurzen Stoß hatten sie bemerkt, dass die Sensoren ausgefallen waren. Sie kehrten zurück zur Enterprise, wo sie jedoch nur noch Trümmer fanden. Reed ist sichtlich erschüttert und versucht auch seine Gefühle auszudrücken. Gleichzeitig versucht Trip das Shuttle so gut es geht zu reparieren. Dabei unterbricht er Reed mehrfach mit unpassenden Kommentaren bei dessen Aufzeichnung. Er will die Hoffnung auf Rettung nicht so einfach aufgeben, denn seiner Meinung nach kann in den verbleibenden neun Tagen noch viel passieren. Reed ist da eher pessimistisch, da die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist und sie ohne Warpantrieb auch viel zu weit von irgendwelchen Planeten entfernt sind.

Während Malcolm Briefe an seine Verwandten schreibt versucht der stark genervter Trip zu schlafen. Schließlich beendet dieser einfach Reeds Aufzeichnung.

Reed erwacht auf der Krankenstation. Archer und T'Pol erklären, dass Reed Trip durch seinen Heldenmut gerettet hat. Als T'Pol und Malcolm alleine sind kommen sie sich immer näher. Er bringt die Vulkanierin sogar zum Lachen. Doch kurz bevor sie sich küssen hört er ein komisches Geräusch und erwacht im Shuttle, wo Trip ihm mitteilt, dass der Empfänger der Kommanlage wieder funktioniert, der Sender jedoch nicht.

Plötzlich wird das Shuttle durchgeschüttelt. Irgendwo tritt Luft aus. Um das Loch zu finden flutet Trip das Shuttle mit gekühltem Stickstoffgas. Sofort finden die beiden zwei Löcher und da nichts anderes in Griffreichweite steht, stopfen sie die Löcher vorerst mit Kartoffelbrei, welcher noch vom letzten Abendessen übrig ist. Doch dann folgt die Hiobsbotschaft: Die Luft reicht nur noch für weniger als zwei Tage.

Nachdem das Loch richtig geflickt ist, fragen die beiden sich, was es verursacht hat, und ob dies auch für die Zerstörung der Enterprise verantwortlich war. Wieder beginnt eine Diskussion, denn Trip will die Hoffnung auch trotz der extrem misslichen Lage noch nicht aufgeben. So beschließen sie, die Heizung herunter zu drehen, um mit der gesparten Energie noch einen halben Tag länger zu überleben.

Inzwischen hat T'Pol auf der Enterprise Beweise für die Existenz der Mikrosingularitäten gefunden. Archer macht sich nun Sorgen um Trip und Malcolm, da die Hülle des Shuttles nicht so widerstandsfähig ist, wie die der Enterprise. Er beschließt, mit ihnen Verbindung auf zu nehmen.

In einem sehr kalten Shuttle zeichnet Reed derweil wieder einige Nachrichten auf, und zwar an seine Ex-Freundinnen. Erneut reagiert Trip genervt. Als Reed ihm vorschlägt, selbst ein paar Briefe aufzuzeichnen, kommt es wieder zum Streit. Wütend will Tucker nun ein letztes Mal mit Reed essen. Doch im Fach mit den Notrationen fällt ihm eine Flasche Kentucky Bourbone, vermutlich vom Captain, in die Hand. Er füllt gleich zwei Gläser und , für die Stimmung, zündet er noch einen Gasbrenner, als obligatorische Kerze, an. Dann trinken die beiden "auf die tapferen Männer und Frauen des Raumschiffs Enterprise". Als Reed bemerkt, dass der Brenner unnötig Sauerstoff verbraucht, meint Tucker nur, dass es auf fünf oder sechs Minuten auch nicht mehr ankommt. Malcolm beginnt sich nun gegenüber Trip zu öffnen. Er sagt, er wolle nicht sterben und dass er jeden verloren hat, der ihm etwas bedeutete. Die Crew der Enterprise war ihm offenbar sogar näher, als seine eigene Familie. Er hatte angefangen, sich bei ihnen wohl zu fühlen. Nach diesem Geständnis löscht Trip die Kerze und meint, dass fünf oder sechs Minuten mehr nicht schlecht wären.

Einige Zeit später ist die Bourbone-Flasche zu drei Vierteln leer und die beiden Todgeweihten sitzen sturzbetrunken, eingehüllt in Decken, auf dem Boden des Shuttles. Nach einer kurzen Unterhaltung über Reeds Meinung von T'Pol (*g*) bemerkt Tucker, dass jemand versucht sie zu Kontakten. Es ist Hoshi. Doch die anfängliche Freude darüber, dass die Enterprise noch heil ist, verfliegt, als sie hören, dass diese erst in zwei Tagen eintreffen wird. Ihr Sauerstoff reicht aber nur noch für etwas mehr als einen Tag und sie haben keine Möglichkeit zu antworten.

Nachdem sie gewendet und die Temperatur noch weiter gesenkt haben denken Trip und Malcolm darüber nach, wie sie die Aufmerksamkeit der Enterprise erregen könnten, um diese dazu zu bringen schneller zu fliegen. Da sie sich schon in Reichweite der Langstreckenscanner der Enterprise befinden, schlägt Malcolm vor, den Antrieb zu sprengen. Dies würde die Enterprise sicher bemerken. Und so schreitet Trip, widerstrebend, zur Tat.

Die beiden leiden inzwischen immer mehr unter der Kälte und nachdem sie die Bourbone-Flasche geleert haben kommt Trip die Idee, dass ein Einzelner genug Luft hätte, um bis zum regulären Eintreffen der Enterprise zu überleben. So fasst er den Entschluss in die Luftschleuse zu steigen, um Reeds Chancen zu vergrößern. Doch dieser ist der Meinung, wenn jemand geht dann er. Mit Hilfe einer Phasenpistole untermauert er seinen Standpunkt. Trip klettert wieder zurück ins Shuttle und Malcolm erklärt ihm, dass er nicht bereit ist ihn aufzugeben. Er hofft weiter auf die kleine Chance, gerettet zu werden.

Reed erwacht auf der Krankenstation. Archer erklärt, dass sie die Explosion gesehen hatten. Doch nun sollten sie sich erst einmal erholen. Als er und T'Pol gehen wollen, fragt Reed die Vulkanierin, ob sie ihm nichts über Heldentaten erzählen wolle. Doch sie wünscht ihm nur eine gute Nacht und geht. Am Ende liegen Malcolm und Trip alleine auf der Krankenstation. Von nun ab werden die beiden sehr gute Freunde sein.

Analyse

Wow. "Allein" (Org. "Shuttlepod One") war bis jetzt meiner Meinung nach mit die beste Folge der Staffel. Die Autoren mussten ein "Low-Budget-Folge" schreiben und dies haben sie auf die bestmögliche Art gemacht. Sie haben eine Charakterfolge geschrieben, die sich wirklich sehen lassen kann, und Connor Trinneer und Dominic Keating haben beide sehr gute schauspielerische Leistungen erbracht. Die beiden sind wirklich ein tolles Team und das Ende der Folge lässt vermuten, dass sie auch in Zukunft noch einiges zusammen erleben werden.

Weiterhin finde ich auch gut, dass "Allein" (Org. "Shuttlepod One") den Charakteren der beiden treu bleibt. Tucker ist Ingenieur mit Leib und Seele. Geht etwas kaputt, dann muss es gleich repariert werden. Ans Aufgeben denkt er nicht. Reed hingegen ist nicht so optimistisch. Für ihn bricht eine Welt zusammen, was auch sehr deutlich wird. Da hat er, nachdem er am Anfang doch sehr zurückhaltend und zurückgezogen wirkte, endlich ein paar Leute gefunden, bei denen er sich wohl fühlt und denen er sich auch langsam öffnet, und nun sind sie tot. Zudem sieht er sich auch noch mit dem eigenen Tod konfrontiert. Meiner Meinung nach ist es nur logisch, dass er das nicht einfach so wegsteckt. Um so überraschender ist es nun, zu erfahren, dass gerade der schücherne Reed einen Haufen Ex-Freundinnen auf der Erde hat. So etwas hätte ich ihm nicht zugetraut. Auch die Lösung am Ende bleibt den Charakteren treu. Reed schlägt das vor, was er am besten kann und zwar, etwas in die Luft zu sprengen. Tucker sträubt sich zwar dagegen, aber er tut es.

Ein weiteres Plus der Folge war die geschickte Balance zwischen Komödie und Drama. Es gab einige Stellen die wirklich lustig waren. Besonders die Diskussion am Anfang und die Szene, als die beiden betrunken waren, lässt einen zumindest schmunzeln. Allerdings gab es auch Szenen, in denen die tragische Lage sehr deutlich wurde. Das Wichtigste aber ist, dass die Mischung stimmt. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Es wirkt einfach glaubwürdig.

Ich persönlich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass der Zuschauer über das Schicksal der Enterprise etwas länger im Dunkeln gelassen wird. Es war zwar klar, dass sie nicht zerstört wurde, aber trotzdem hätte man sich etwas mehr Zeit mit der Aufklärung lassen können.

Die einzige Sache, die mich an "Allein" (Org. "Shuttlepod One") wirklich gestört hat war, dass alle anderen Hauptpersonen ihren Auftritt hatten, bis auf Mayweather. Alles was er tun durfte, war einen kurzen Satz durchs Komm sagen. Mehr nicht. Anthony Montgomery war bisher meistens unterbeschäftigt. Hoffentlich ändert sich das noch in den verbleibenden Folgen, denn ich denke sein Charakter hat doch etwas mehr Potential als er bis jetzt zeigen durfte.

Positiv:

  • Tolle Schauspieler
  • Gute Balance zwischen Drama und Komödie
  • Tolle Charakterentwicklung

Negativ:

  • Fehlender Auftritt von Anthony Montgomery

Wertung

Abschließend kann ich der Folge guten Gewissens acht von zehn Punkten geben. Meiner Meinung nach stellt sie klar eines der Highlights der ersten Staffel dar. Also liebe Enterprise-Macher bitte mehr davon.

Fehler

  • Bevor Trip den Gasbrenner herausholt stellt er sein leeres Glas auf den Boden. Nachdem er den Brenner angezündet hat, sieht man ein volles Glas auf der seitlichen Sitzbank stehen. Trip war aber die ganze Zeit mit dem Brenner beschäftigt und auch Reed hat nichts gemacht.

bp

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