1.03 – Freund oder Feind
Fight or Flight

Staffel 1, Episode 3: Freund oder Feind (Fight or Flight)Die Crew erreicht ein außerirdisches Schiff, auf dem sie 15 humanoide Körper entdecken. Sie sehen aus, als ob sie Teil eines wissenschaftlichen Experimentes gewesen wären. Dieser schreckliche Anblick veranlasst Hoshi dazu in Panik zu geraten und ihre Rückkehr auf die Erde zu verlangen. Aber Archer will die Mission fortsetzen um mehr über die zurückgelassenen Toten zu erfahren. Probleme tauchen auf, als die Außerirdischen, die dieses Massaker angerichtet haben, zurückkehren und damit anfangen, Captain Archer und sein Team anzugreifen…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 03.10.2001
  • Erstausstrahlung BRD:21.03.2003
  • Produktionsnummer: 003
  • Story: Brannon Braga & Rick Berman
  • Drehbuch: Brannon Braga & Rick Berman
  • Musik: Jay Chattaway
  • Regie: Allan Kroeker
  • Missionsdatum: 6. Mai 2151

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

  • Jeff Rickets als Captain des außeridischen Schiffes
  • Efrain Figueroa als Stimme des Übersetzer
  • Brett Baker als Crewman #2
  • Max Williams als Crewman #1

Wissenswertes

  • Die erste "normale" Episode der Serie.
  • In dieser Episode soll es zwischen Captain Archer und T'Pol zu einer Diskussion kommen, ob oder auch nicht man ein verlassenes Raumschuff bergen soll.
  • Möglicherweise bekommen wir in dieser Episode die Axanar zu sehen, die Bewohner des gleichnamigen Planeten, den James T. Kirk einhundert Jahre später besuchte, wie es in der Episode "Wen die Götter zerstören" (Org. "Whom Gods Destroy") gesagt wird.
  • Linda Park über diese Episode: "Sie entscheidet schließlich, dass sie nicht für den Weltraum gemacht ist. Sie überlegt, dem Captain mitzuteilen, dass sie zurück auf die Universität möchte, erklärt Park. Es passiert sehr viel in dieser Episode. Es ist ein netter Wendepunkt so früh in der Staffel, an dem sie schließlich den Weltraum akzeptieren kann. Sie muss ihre Angst hinunterschlucken und sich selbst zwingen zu wachsen. Der Regisseur, Alan Kroeker, war unglaublich. Leute werden weggepustet werden. Und es gibt einige wirklich komische angsteinflössende Sachen in der Episode."

Zusammenfassung

Die Besatzung der Enterprise fliegt nun schon seit zwei Wochen durch die Weiten des All, und alles was man in dieser Zeit an ausserirdischem Leben gefunden hat, ist eine Nacktschnecke, welcher man den Namen 'Sluggo' gab, und die sich in der Krankenstation nicht besonders wohl fühlt. Während sich Hoshi um 'Sluggo' sorgt, haben Reed und Mayweather ganz andere Probleme, da die Zielerfassungsscanner der Enterprise nicht richtig ausgerichtet sind. Captain Archer befiehlt deswegen das Schiff aus dem Subraum zu holen, und die neue Waffenkonfiguration an einem Asteroidenfeld zu testen. Die Scanner sind aber immer noch nicht richtig ausgerichtet, und der anvisierte Gesteinsbrocken wird einmal nur ein wenig gestreift, worauf sie die abgefeuerte Rakete unkontrolliert zurück auf den Weg zur Enterprise macht, und kurz vor erreichen des Schiffes mit dem Selbstzerstörungsmechanismus ausser Gefecht gesetzt wird. T'Pol entdeckt dann aber endlich doch einmal etwas interessantes; ein unbekanntes Raumschiff, welches ohne Antrieb im Raum liegt. Sie schlägt vor die Privatsphäre dieser Aliens besser nicht zu verletzen, nachdem Diese nicht auf Funkrufe reagiert haben, aber Archer besteht darauf einen näheren Blick auf dieses Schiff zu werfen, um zu erfahren weshalb dieses Schiff hier tot im Raum liegt.
Archer hat auch Hoshi für das Aussenteam ausgewählt, die aber viel lieber an Bord der Enterprise bleiben würde, wo sie Zugriff auf die Sprachdatenbank des Schiffes hat. Der Captain verweigert ihr diese Bitte, worauf sie zugeben muss, dass sie in Raumanzügen doch ein wenig klaustrophobisch wird. Dennoch bleibt es beim Befehl des Captains, und zusammen mit Reed machen sich die Drei in einer Shuttlekapsel auf zu dem fremden Schiff. Was man auf dem Schiff findet ist nicht sehr angenehm. Die fünfzehn Besatzungsmitglieder des Raumers hängen tot an Haken, untereinander mit Schläuchen verbunden, die eine Flüssigkeit aus ihnen saugen. Hoshi beginnt beim Anblick der Leichen zu schreien. Zurück auf der Enterprise möchte Archer gerne hierbleiben, um die Verantwortlichen für diese Greueltat zu entlarven, doch er folgt schliesslich widerwillig dem Vorschlag von T'Pol dieses Gebiet zu verlassen, bevor die Aggressoren wieder zurückkommen und Anspruch auf die Leichen erheben.

Sato ist wieder bei "Sluggo", zusammen mit Dr. Phlox. Ihm gegenüber gibt sie zu, dass sie eigentlich nicht in den Weltraum gehört, was durch ihre Reaktion auf dem fremden Schiff bestätigt wurde. Der Doktor macht ihr deswegen den Vorschlag, sowohl sie als auch 'Sluggo' sollten sich lieber in ein Gebiet zurückziehen, welches für sie besser geeignet ist.

Beim Abendessen ärgert sich Archer über seine Entscheidung die Leichen zurück zu lassen. Als T'Pol zu ihm sagt, ein Vulkanier wäre erst überhaupt nicht an Bord dieses Schiffes gegangen, da Vulkanier eben gewisse Verhaltensregeln haben, da wird es Archer zu bunt. Auch die Menschen haben gewisse Verhaltensregeln und was da an Bord dieses Schiffes geschehen ist, verstösst gegen alles an das er glaubt. Er befielt die Enterprise zurück zu dem fremden Schiff zu bringen.

Zum nächsten Aussenteam gehören dieses Mal wieder Archer und Hoshi Sato, aber auch Dr. Phlox und Charlie Tucker. Phlox untersucht die Leichen und findet dabei heraus, dass wer immer sie auch umbrachte, ein Stoff namens Triglobulin aus den Leichen gewinnt. Hoshi beschäftigt sich in der Zwischenzeit mit der Sprachdatenbank des Schiffes, und nach einer Weile ist sie in der Lage einen Notruf in der Sprache der Ausserirdischen, die sich übrigens Axanar nennen, zu senden.

Wie es natürlich kommen muss, erscheinen nach einer Weile die Verantwortlichen für diese Greueltat, und ihr Schiff ist doch sehr imposant. Schnell verlässt man das ausserirdische Schiff, und noch bevor das Shuttle zurück auf der Enterprise ist, wird das Schiff der Sternenflotte von dem anderen Schiff angegriffen. Auf der Brücke angekommen befiehlt Archer den Abschuss von Torpedos, trotz der noch immer nicht richtig funktionierenden Zielerfassungsscanner. Wie zu erwarten ist dieser Versuch zum scheitern verurteilt. Die Besatzung der Enterprise wird von dem fremden Schiff gescannt und danach erfasst man das Schiff mit einem Traktorstrahl.

Auch ein Schiff der Axanar, welches auf den Notruf von Hoshi reagierte, ist derweil erschienen, doch dummerweise ist dessen Captain der Ansicht, die Besatzung der Enterprise hätte seine Kameraden umgebracht. Mit dem Universalübersetzer kommt man hier nicht weiter, weswegen Hoshi mit ihm persönlich reden muss, auch wenn sie die Sprache der Axanar noch nicht einmal ansatzweise richtig kann, geschweige denn einen grossen Wortschatz besitzt.

Die fremden Angreifer wollen die Enterprise nicht zerstören, denn offenkundig sehen sie in der Besatzung weitere Kandidaten zur Produktion von Triglobulin. Von der Unterseite des Schiffes werden zuerst Klammern ausgefahren, welche sich an der Enterprise festsetzen, und danach folgt ein recht grosser Bohrkopf, der sich durch die Aussenhülle des Schiffes zu fressen beginnt.

Sato kann durch ein Gespräch mit dem fremden Captain schliesslich endlich beweisen, dass nicht sie für den Mord an dessen Kameraden verantwortlich waren, und deren Mörder offensichtlich gerade das Gleiche mit ihnen vorhat. Er eröffnet das Feuer auf das fremde Schiff, welches dadurch von der Enterprise ablässt, und mit vereinten Kräften gelingt die Zerstörung dieses Schiffes, nachdem Reed endlich seine Zielerfassungsscanner in Ordnung bringen konnte. Archer bedankt sich bei Sato, da sie möglicherweise nun den ersten Alliierten gewonnen haben, was ohne ihre sprachlichen Talente niemals möglich gewesen wäre.

Hoshi hat sich entschlossen an Bord der Enterprise zu bleiben, aber "Sluggo" hat ein neues Zuhause verdient, welches mehr seinem Lebensraum entspricht. Auf einem Planeten entlässt sie die Nacktschnecke in die Freiheit.

Analyse

Um es auf den Punkt zu bringen, "Freund oder Feind" (Org.: "Fight or Flight") ist eine sehenswerte Episode. Wie bereits im Pilotfilm werden uns die Charaktere dieser neuen Serie etwas nähergebracht, wobei der Fokus hier eindeutig auf Hoshi Sato liegt. Hoshi muss ihr bisheriges Leben und ihre Unsicherheit aufgeben, damit sie zu einem wichtigen Mitglied der Besatzung werden kann. Sie ist ein sprachliches Genie, wie wir es bereits in "Aufbruch ins Unbekannte" (Org.: "Broken Bow") erfahren haben, aber daneben ist sie lediglich eine sehr unsichere, junge Frau. Sie kann in keinem Quartier schlafen, welches auf der Steuerbordseite des Schiffes liegt, da dort die "Sterne in die falsche Richtung ziehen", sie ist klaustrophobisch in Raumanzügen, und auf der Akademie musste sie sich bei Trainingseinheiten in den Raumanzügen immer auf die Lippen beissen, um nicht durchzudrehen, und wenn sie der Gefahr ins Auge sieht, wird sie doch recht panisch.

Gut, das Quartier an Bord der Enterprise zu tauschen ist kein Problem, aber ihre anderen Probleme muss sie in den Griff bekommen. Eine ganze Weile wird sie wohl das schwächste Glied in der Kette sein, ein Umstand den man sicherlich nicht innerhalb weniger Episode ändern kann, aber irgendwann wird sich dies wohl legen müssen, oder zumindest nicht mehr so offensichtlich sein, denn sonst würde sie zu einem recht langweiligen, farblosen Element der Serie werden. T'Pol andererseits hat solche Probleme natürlich nicht. Sie ist die gewohnte scheinheilige und selbstsichere Vulkanierin, die nichts so leicht aus der Ruhe bringen kann, sozusagen eine wahre Vertreterin ihrer Spezies. Momentan ist sie aber wirklich noch etwas zu "vulkanisch", was sich aber hoffentlich in naher Zukunft auch einmal ändern wird. Ihre Streitereien mit Archer im Verlauf dieser Episode sind ein sehr gutes Element, und man bekommt dabei richtig Appetit auf mehr.

Auf der einen Seite steht der neugierige Mensch, der das Sagen an Bord des Schiffes hat, und auf der anderen Seite die logische, pragmatische Vulkanierin, die zwar Vorschläge machen kann, welche aber nach kurzer überlegung und auch Ausführung dann doch wieder verworfen werden. Die Spannungen zwischen den Beiden sind klasse, und ich fühle mich immer wieder an alte Zeiten erinnert, in denen sich Spock und McCoy in die Haare gerieten. Andererseits haben wir hier auch noch Tucker, die scheinbar bei dem täglichen Abendessen von Archer und T'Pol immer dabei ist, sich dabei aber wortlos im Hintergrund hält. Mal sehen was hieraus in der Zukunft wird.

Positiv:

  • Hoshi Sato: Sie war bereits in "Aufbruch ins Unbekannte" (Org.: "Broken Bow") eine angenehme überraschung, und dies setzt sich auch in dieser Episode fort. Momentan ist sie wirklich mein Lieblingscharakter bei dieser neuen Serie, da sie einfach eine sehr "ehrliche" Person verkörpert, ein natürlicher, ungekünstelter Charakter.
  • Dr. Phlox: Ich würde einfach einmal behaupten, eine gewisse ähnlichkeit zwischen ihm und Neelix aus "Star Trek: Voyager" ist unverkennbar. Allerdings ist dies im Gegensatz zu Neelix nicht nervend, sondern eher angenehm. Und sein Benehmen im Kasino war einfach nur spassig.
  • Das nicht perfekte Waffensystem: Schön zu sehen, dass an Bord eines Raumschiffes der Sternenflotte, welches auch noch recht neu ist, nicht alles richtig funktioniert, und man es auch nicht im passenden Moment wieder zum funktionieren bringt.
  • Die Torpedos an sich. Sie sehen aus wie zur Zeit moderne Raketen, was einfach nur zu dieser Serie passt.
  • Porthos: Der Hund von Archer sorgte schon in "Aufbruch ins Unbekannte" (Org.: "Broken Bow") für ein wenig Abwechslung, und auch hier ist das wieder sehr nett.
  • Der Weggang von diesen sowieso niemals einheitlichen Sternzeiten. Man benutzt das bekannte gregorianische System, mit dem man auch etwas anfangen kann, was meiner Meinung nach niemals ein Fehler sein kann.
  • T'Pol und Archer: Hier stossen vulkanische Logik und menschliche Neugier aufeinander, was zu netten Wortgefechten führt, die uns hoffentlich auch noch in der Zukunft erhalten bleiben.
  • Die FX: Ich kann es noch nicht näher erläutern, aber die CGI sieht einfach anders aus als bei allen bisherigen Serien, wobei ich sie noch am ehesten mit dem düsteren Erscheinungbild von "Star Trek: Deep Space Nine" vergleichen würde. Aber dennoch ist sie anders. Vielleicht habe ich in der Zukunft mal eine etwas präzisere Erklärung.

Negativ:

  • Das übliche "Alien der Woche"-Phänomen, welches man bei "Star Trek: Voyager" schon sehr gerne benutzte. Gut, dies war die erste reguläre Episode einer neuen Serie, und man konnte die Besatzung nicht nur durch das Weltall stolpern lassen, ohne auf irgend etwas zu stossen. Ich hoffe aber nur, dass man jetzt nicht jede Woche einen neuen Ausserirdischen zeigen wird.
  • Das Raumschiff der Angreifer wurde für meinen Geschmack etwas zu einfach zerstört. Das erinnerte mich wieder ein wenig an die Voyager, die aus allen Rohren feuern konnte, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, und beim nächsten Angriff mit ein, zwei plazierten Treffern ihre Gegner zu Weltraumschrott verwandelte. Kann man den nicht einfach mal eine Schlacht machen, bei der es wirklich bis auf die letzte Rille geht? "Ein Jahr Hölle" (Org.: "Year of Hell") beispielsweise. So hat so etwas auszusehen; meiner bescheidenen Meinung nach natürlich.

Wertung

Die ganze Episode ist in sich sehr unterhaltsam, kurzweilig und sie stellt potentielle Handlungsstränge für die Zukunft her, auch wenn sie eigentlich in sich abgeschlossen ist. Es gibt keine grossartigen Mängel, was an für sich immer ein gutes Zeichen ist, und deswegen ist sie mir neun von zehn möglichen Punkten wert.

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