3.06 – Exil
Exile

Staffel 3, Episode 6: Exil (Exil)Ein mächtiger Telepath namens Tarquin nimmt Kontakt mit Hoshi auf und erzählt ihr, dass er der Crew der NX-01 helfen möchte, die Xindi zu finden. Die Enterprise findet Tarquin, der allein auf einem Planeten lebt, weil er von seinem Volk wegen seiner Fähigkeiten ins Exil geschickt wurde. Und obwohl die Menschen ein ungutes Gefühl bei ihm haben, drängt Hoshi Captain Archer, ihm zu vertrauen. Archer schiebt seine Verdächtigungen beiseite und ist mit Tarquins Hilfe einverstanden, doch der Preis könnte sich als zu hoch herausstellen…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 15.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 18.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 058
  • Story:
  • Drehbuch: Phyllis Strong
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Linda Park beschreibt die Beziehung ihres Charakters Hoshi Sato zu Tarquin als eine "Die Schöne und das Biest"-ähnliche Beziehung. (30.08.2003)
  • Die Dreharbeiten begannen am Mittwoch, dem 20. August, der gleiche Tag, an dem "Impulsiv" (Org. "Impulse") mit den Dreharbeiten fertig wurde, und endeten am Freitag, dem 29. August. (06.09.2003)
  • Sterling konnte den größten Teil der Dreharbeiten ohne Maske vor der Kamera verbringen, da Tarquin für Hoshi telepathisch in menschlicher Gestalt auftritt. Den Rest der Zeit trug er eine groteske Maske – das wahre Aussehen seines Charakters. (06.09.2003)

Zusammenfassung

Ensign Hoshi Sato ist abends in ihrem Quartier. Plötzlich hört sie eine männliche Stimme, die nach ihr ruft. Zuerst entdeckt sie niemanden, doch dann sieht sie eine Gestalt in einer Ecke stehen. Hoshi ruft den Sicherheitsdienst, doch die Gestalt ist schon wieder verschwunden.

Captain Archer trifft im Kommandozentrum überrascht auf T'Pol. Diese hat etwas Interessantes herausgefunden. Nachdem sie die Orte, an denen Anomalien aufgetreten sind, mit den Vektoren der gravimetrischen Wellen, welche die uralte mondgroße Sphäre aussendet, verglich, kam sie zu dem Schluss, dass es noch eine zweite ähnliche Sphäre geben muss. Die Anomalien treten dort auf, wo sich die gravimetrischen Wellen kreuzen. Mit genaueren Daten über das gravimetrischen Feld der zweiten Sphäre, könnte man eine Karte der Anomalien berechnen. Archer lässt sofort einen Kurs setzen. Derweil erklärt Malcolm Hoshi, dass er keine Anzeichen für einen Eindringling gefunden hat. Hoshi ist sich aber sicher, dass jemand in ihrem Quartier war. Reed versucht sie zu beruhigen. Auch er habe sich nachts schon eingebildet, ein Xindi-Soldat stünde neben seinem Bett. Dies sei gar nichts ungewöhnliches. Hoshi glaubt aber nicht an eine Einbildung. Also lässt sie sich auf der Krankenstation von Dr. Phlox untersuchen. Dieser findet aber nichts Beunruhigendes. Hoshi erzählt, dass sie schon seit Tagen das Gefühl hat, beobachtet zu werden. Phlox vermutet, dass ihr der Stress zu schaffen macht.

Hoshi macht sich wieder an die Arbeit. Im Kommandozentrum befasst sie sich mit Übersetzungsarbeiten. Plötzlich hört sie wieder die Stimme. Alle Monitore im Raum zeigen einen Planeten und die Stimme erklärt, sie würde dort auf Hoshi warten. Die Kommunikationsoffizierin ruft den Sicherheitsdienst, doch plötzlich steht eine Gestalt im Schatten hinter ihr. Nun zeigen alle Monitore Hoshi. Der Unbekannte erzählt ihr, sie müsse keine Angst haben. Er sei nicht in der Nähe des Schiffes, wolle aber den Menschen seine Hilfe anbieten. Hoshi will wegrennen und findet sich plötzlich im Innern eines Schlosses wieder. Auch der Unbekannte ist da. Hoshi rennt zu einer Tür, die sie ins Freie führt. Vor ihr ist ein großer Abgrund in einem eisigen Gebirge. Plötzlich legt jemand seine Hand auf Hoshis Schulter. Es ist Reed und die beiden stehen in einem Korridor auf der NX-01. Phlox untersucht Hoshi erneut und kann wieder nichts finden. Reed erklärt, dass er keine Schiffe in der Umgebung und keine Eindringlinge an Bord gefunden hat. Hoshi ist aber sicher, dass sie sich das Ganze nicht einbildet. Captain Archer weiß nicht, was er davon halten soll, lässt aber sicherheitshalber Vorsichtsmaßnahmen treffen. Als die beiden alleine sind, bittet Hoshi Phlox, noch eine Weile auf der Krankenstation bleiben zu dürfen. Der Doktor hat nichts dagegen. Während sie die Tierchen füttert, erzählt Hoshi, dass sie das Gefühl hat, der Unbekannte sei in ihrem Kopf und würde alles durch ihre Augen sehen und erleben. Plötzlich steht der Unbekannte in Gestalt von Phlox vor ihr und erklärt, dass er ihre Gedanken schon seit Tagen erforscht. Er ist ein Telepath und hat in Hoshi den ersten kompatiblen Geist seit Jahren gefunden. Er verändert die Umgebund in ein Gewächshaus und erscheint als Mensch. Weiter bittet der Telepath um ein Treffen. Er möchte über die Mission der Menschen sprechen.

Hoshi erstattet dem Captain Bericht. Der Telepath hat angeboten, den Menschen bei ihrer Suche nach den Xindi zu helfen. Der Captain ist misstrauisch, doch Hoshi glaubt fest an den guten Willen des Fremden. Also lässt Archer sich zu einer Kursänderung überreden. Einige Zeit später erreicht die NX-01 den Zielplaneten und Archer, Hoshi und Reed landen mit einer Fähre. Ihr Ziel ist ein Schloss in einem verschneiten Gebirge, genauso, wie es Hoshi in ihrem Traum zuvor gesehen hat. Die drei treten ein und gelangen zum Arbeitszimmer des Telepathen. Entgegen seinen bisherigen Erscheinungsformen ist er aber kein Mensch, sondern ein sehr fremdartig aussehender Außerirdischer, der seine Gäste überraschend höflich begrüßt.

Der Telepath stellt sich als Tarquin vor und erklärt Hoshi, dass er sie nicht ängstigen wollte und ihr deshalb als Mensch erschien. Er ist über ihren Besuch sehr erfreut. Archer kommt sofort auf den Punkt. Er will Informationen über die Xindi. Tarquin erklärt, dass er ihnen bei der Suche nach der Xindi-Waffe helfen könnte. Jedes Artefakt enthalte eine Art Prägung seiner Erbauer. Der Telepath kann diese Prägung erspüren. Er braucht einen Gegenstand von den Xindi und einige Tage Zeit. Reed spricht ihn darauf an, dass es keine weiteren Lebenszeichen auf dem Planeten zu geben scheint. Tarquin erklärt, dass er schon seit langer Zeit alleine lebt. Archer verspricht, einen Gegenstand herunter zu bringen und will gehen. Tarquin stellt aber eine Bedingung: Hoshi soll während seiner Arbeit bei ihm bleiben.

Auf der Enterprise besprechen Archer und Sato Tarquins Bedingung. Hoshi hat nicht das Gefühl, als wolle er ihr etwas antun, doch Archers Instinkte sagen ihm, dass der Telepath etwas verbirgt. Reed schlägt vor, für einige Tage im Orbit zu bleiben, doch Hoshi ist klar, dass die Menschen nicht genug Zeit haben, um mehrere Tage einfach nur zu warten. Sie ist bereit das Risiko einzugehen. Der Captain stimmt widerwillig zu. Später kehren er und Hoshi auf den Planeten zurück. Sie geben Tarquin ein Teil der Xindi-Sonde, welche die Erde angriff. Archer hat immernoch Bedenken, doch Hoshi ist zuversichtlich und so kehrt der Captain zurück auf die Enterprise.

Am Abend bereitet Tarquin für Hoshi ein großes Essen im Speisesaal. Er hat mit Hilfe ihrer Erinnerungen ihre Lieblingsgerichte nachgebildet. Während sie essen, erkundigt sich Hoshi nach Tarquins Vergangenheit. Er erzählt, dass seine Heimatwelt 30 Lichtjahre entfernt ist. Er hatte das große Pech, als Telepath geboren zu werden. Die Gesellschaft betrachtet diese als Bedrohung. Ihnen bleibt nur das einsame Exil. Tarquin erhebt sein Glas auf die Einsamkeit, mit der Hoshi ja vertraut sei. Diese erkundigt sich, was er meine, woraufhin der Telepath sie daran erinnert, wie sie schon als Kind die meiste Zeit alleine verbrachte und Sprachen studierte. Hoshi ist davon nicht gerade begeistert, weshalb Tarquin sich entschuldigt. Er erklärt, dass er ihre Gedanken seit sie eingetroffen ist nicht mehr liest. Er möchte sie lieber auf normale Weise kennen lernen. Hoshi erklärt, sie sei müde, woraufhin Tarquin sie zu ihrem Zimmer führt. Er stellt es ihr frei, sich im Schloss nach Belieben umzusehen. Allerdings soll sie nicht ins Freie, die Winde seien angeblich sehr stark. Weiterhin gibt er der Linguistin ein Buch, geschrieben in einer alten, toten Sprache von einem Volk, das mittlerweile vergessen ist. Bevor Tarquin geht, meint er noch, dass Hoshi sich nicht alleine oder isoliert fühlen müsse.

Zur gleichen Zeit nähert sich die Enterprise dem mutmaßlichen Standort der zweiten Sphäre. Dies wird spürbar, als überall an Bord Anomalien auftreten. Schließlich wird sogar ein Teil der Hülle von der Untertassensektion gerissen. Die NX-01 kann nicht weiter vordringen. T'Pol vermutet, dass die zweite Sphäre deutlich mehr gravimetrische Energie abstrahlt. Archer befiehlt Trip, eine Fähre mit Trellium-D zu isolieren. T'Pol soll sich im Lauf der nächsten Tage vom Hangar fernhalten.

Am nächsten Tag sieht Hoshi sich im Schloss um. Schließlich erreicht sie Tarquins Arbeitszimmer und beobachtet, wie der Telepath über einer blauen leuchtenden Kugel meditiert. Er bemerkt sie und bittet sie herein. Tarquin hat noch nichts Neues über die Xindi erfahren. Er braucht noch mehr Zeit. Hoshi zeigt Interesse an der Kristallkugel. Tarquin erklärt, dass sie die Reichweite seiner telepathischen Fähigkeiten erweitert. Mit ihrer Hilfe hat er Hoshi gefunden. Er bietet ihr an, die Kugel auszuprobieren. Hoshi nimmt sie in die Hand, während Tarquin ihr Anweisungen gibt. Plötzlich sieht sie Bilder von früheren Erlebnissen und schließlich auch von einem Xindi. Hoshi ist beeindruckt, lehnt einen zweiten Versuch aber dankend ab. Sie geht ins Gewächshaus und bewundert die Blumen. Die junge Frau bemerkt eine Tür, die ins Freie führt und geht hinaus. Sie entdeckt vier Gräber und plötzlich steht auch schon Tarquin hinter ihr, der nicht sehr erfreut über ihren Ausflug ist. Hoshi will aber wissen, wer hier begraben liegt. Tarquin erklärt, dass er über eine außergewöhnlich lange Lebensspanne verfügt. Die Verstorbenen sind seine früheren Gefährten, wie Hoshi hatten sie einen einzigartigen Geist. Tarquin leidet sehr unter der Einsamkeit und bittet Hoshi, seine nächste Weggefährtin zu werden. Die Kommunikationsoffizierin ist wenig begeistert und macht klar, dass sie das Angebot nicht annehmen will. Sie geht zurück ins Schloss und trifft dort auf Tarquins menschliche Gedankenprojektion. Er versucht sie zu überzeugen bei ihm zu bleiben. Er könne sie verstehen, wie kein anderer und eine einzigartige Verbindung zu ihr aufbauen. Er erinnert sie daran, wie einsam und isoliert sie sich manchmal auf der Enterprise fühlt. Hoshi bleibt ablehnend. Tarquin erinnert sie an ihren Großvater, den letzten Menschen, zu dem sie eine richtig nahe Beziehung hatte. Hoshi ist sehr aufgebracht und will gehen. Tarquin bittet sie, nocheinmal darüber nachzudenken. Sie werde genügend Zeit dafür haben.

Nachdem die Fähre isoliert ist, machen sich Archer und Tucker auf den Weg. Dank des Trelliums bleiben sie von den Anomalien verschont. Sie erreichen das Tarnfeld und werden bei dessen Durchquerung kräftig durchgeschüttelt. Wie erhofft befindet sich auf der anderen Seite die Sphäre. Leider wurden die Sensorenrelais beim Flug durch das Tarnfeld beschädigt. Trip kann den Schaden nur von außen reparieren. Archer beschließt, auf der Sphäre zu landen. Während Trip die Reparaturen durchführt, sieht Archer sich um und macht einige Scans. Kurz bevor Trip fertig ist, verursacht er ungewollt einen Kurzschluss. Dadurch wird eine Düse aktiviert und die Fähre driftet ins All davon. Die beiden Menschen versuchen mit ihren Phasenpistolen die Düse zu treffen, was schließlich auch gelingt. Die Fähre stürzt zurück auf die Sphärenoberfläche, direkt vor die Füse der beiden Offiziere. Daraufhin kehren sie mit den Scans zurück zur Enterprise. Anschließend machen sie sich auf den Weg zu Tarquins Planeten, während T'Pol mit der Auswertung der gesammelten Daten beginnt.

Hoshi liegt auf ihrem Bett und liest, als Tarquin das Zimmer betritt. Er teilt ihr mit, dass die Enterprise in einigen Minuten eintreffen wird. Außerdem hat er viele Informationen über die Xindi-Waffe sammeln können. Der Telepath erkundigt sich nocheinmal, ob Hoshi ihre Meinung bezüglich seines Angebots geändert hat, doch leider verneint sie dies. Tarquin ist natürlich enttäuscht. Er schenkt ihr das außerirdische Buch als Erinnerung an ihren Aufenthalt und verabschiedet sich. Wenig später ist Hoshi bereits wieder in ihre Uniform geschlüpft, als Captain Archer eintrifft. Die Kommunikationsoffizierin kann es kaum erwarten, wieder auf die NX-01 zu kommen. Archer erzählt ihr aber, dass Tarquin ihnen viele wichtige Informationen geliefert hat. Er will ihnen weiterhin helfen, solange das Schiff in Reichweite ist. Allerdings soll Hoshi dafür bei ihm bleiben. Zu ihrer Überraschung bittet Archer sie, diesem Wunsch nachzukommen. Hoshi kann sich dazu überwinden, möchte aber einige Dinge aus ihrem Quartier holen. Archer meint, sie müsse den Planeten dafür nicht verlassen und solle ihm eine Liste geben. Hoshi möchte sich zumindest von ihren Freunden verabschieden, doch Archer entgegnet, dafür wäre keine Zeit. Travis würde es sicher verstehen. Hoshi wird stutzig, denn gerade hat sie noch an den Ensign gedacht. Ihr wird klar, dass nicht der Captain sondern eine von Tarquins Gedankenprojektionen vor ihr steht.

Zur gleichen Zeit trifft die Enterprise im Orbit ein. Archer lässt Hoshi rufen, doch das Signal kommt nicht bis zur Oberfläche durch. Ohne Vorwarnung schalten sich sämtliche Systeme ab. Es wird dunkel auf der NX-01. Hoshi geht wütend zu Tarquin. Sie fragt ihn, wie er dem Captain hätte erklären wollen, dass sie nicht mehr auf die Enterprise zurückkehrt. Ihr ist klar geworden, dass Tarquin nur sie beeinflussen kann. Doch der Telepath reagiert überraschend gelassen. Die Enterprise sei schon zurück und ihr Schicksal liege jetzt in Hoshis Hand. Tarquin habe zu lange nach jemandem wie ihr gesucht, um sie einfach so gehen zu lassen. Wenn Hoshi bei ihm bleibt, werde der Crew nichts passieren. Andernfalls wird die Enterprise weiter ohne jegliche Energie bleiben. Hoshi ist über Tarquins Bereitschaft so viele Leute zu töten entsetzt. Sie nutzt die Gelegenheit, schnappt sich die Kristallkugel und droht, sie zu zerbrechen. Tarquin spielt die Drohung herunter, doch Hoshi erinnert ihn, dass er eines Tages auch sie begraben wird und ohne die Kugel niemals wieder einen Gefährten finden würde. Schließlich gibt der Telepath nach, die Enterprise erhält ihre Energie zurück.

Nachdem Hoshi – ohne neue Informationen – zurück an Bord ist, geht die NX-01 wieder auf alten Kurs. T'Pol hat nach einiger Zeit die Daten der zweiten Sphäre analysiert und ruft Archer ins Kommandozentrum. Die Vulkanierin hat mit den Daten der beiden Sphären versucht eine Karte der Anomalien herzustellen. Leider ist diese an einigen Stellen, wo die Enterprise schon auf Anomalien gestoßen ist, nicht ganz zutreffend. Von diesen Daten ausgehend, ist T'Pol zu dem Schluss gekommen, dass mindestens 50 solcher Sphären existieren müssen. Es scheint als habe irgendjemand einst absichtlich mit diesen Sphären die delphische Ausdehnung erschaffen. Unterdessen ist Hoshi in ihrem Quartier. Sie hat das Buch von Tarquin fertig gelesen. Plötzlich sitzt der Telepath, genauer gesagt seine Gedankenprojektion, neben ihr. Er verspricht, dass er sie zum letzten Mal besucht und hat Informationen für Captain Archer. Tarquin möchte nicht, dass Hoshi verletzt wird und vielleicht ändert sie ihre Meinung noch eines Tages.

Hoshi kommt zu Captain Archer in den Bereitschaftsraum und erzählt von Tarquins Besuch. Er hat ihr die Koordinaten einer Xindi-Kolonie gegeben. Dort wird offenbar ein Teil der Waffe gebaut…

Analyse

Nach 22 Folgen sehen wir mit "Exil" (Org. "Exile") endlich wieder eine Hoshi-Folge. Beim letzten Mal konnte man mit "Vermisst" (Org. "Vanishing Point") weder Hoshis Charakter, noch Linda Parks Fähigkeiten als Schauspielerin gerecht werden. Nun wagen die Autoren einen erneuten Versuch.

Schon recht bald bemerkt man, dass der Hauptplot überraschenderweise einmal ohne Action auskommt. Dafür konzentriert man sich viel stärker auf die Charaktere Hoshi und Tarquin und das beherrschende Thema Einsamkeit. Selbst auf der Enterprise unter 80 anderen Menschen fühlt Hoshi sich manchmal einsam und isoliert, was ihr Tarquin mehrfach sehr deutlich vor Augen führt. Trotzdem möchte sie nicht bei ihm bleiben, obwohl der Telepath sie versteht, wie kein anderer es könnte. Vor allem ihr Pflichtgefühl spielt bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Eine Eigenschaft Hoshis, die wir schon früher gesehen haben. Natürlich fällt es ihr auch schwer, ihre Freunde verlassen zu müssen, wie bei dem Gespräch mit Tarquins Projektion von Archer klar wird. Als hierbei Ensign Mayweather zur Sprache kommt, fiel mir aber überraschend auf, dass wir von dem Steuermann bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nichts gesehen haben. Bei genauerem Nachsehen, stellte ich fest, dass er nur in einer kurzen Szene zuvor für wenige Sekunden im Bild saß – natürlich ohne irgendwelchen Text. Zwar sind wir derartiges inzwischen (leider) gewohnt, allerdings fällt es aufgrund des Gesprächs über Travis stärker auf als sonst. Bei der gleichen Szene erinnerte ich mich wieder daran, dass Hoshi und Travis eigentlich richtig gute Freunde sind. In der ersten Staffel hatte man davon sogar öfter etwas gesehen, wenn sie beispielsweise zusammen gegessen haben und über aktuelle Themen plauderten. Zuletzt gab es so eine Szene, so weit ich mich erinnere aber in der Episode "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave"). Es ist wirklich schade, dass dies im Laufe der zweiten Staffel vollkommen in Vergessenheit geriet und deshalb würde ich mir wünschen, wenn sich die Autoren wieder besinnen. Nicht nur, dass es die beiden bisher so vernachlässigten Charaktere Hoshi und Travis wieder etwas mehr auf den Bildschrim bringen würde, solche Szenen bringen einem die Charaktere auch oftmals näher, da man mehr auf ihr Privatleben eingehen kann.

Weiter oben hatte ich geschrieben, dass der Hauptplot endlich einmal auf Action verzichtet. Allerdings scheinen die Macher weiterhin darauf zu setzen, dass jede Folge zumindest eine actionlastige Szene enthalten muss, und so dürfen sich Archer und Trip bei ihrem Besuch der Sphäre im "Tonfährenschießen" üben. Besagte Szene zeigt deutlich, dass man es mit den Spezialeffekten auch übertreiben kann. Die abhebende Fähre und ihr anschließender Rücksturz auf die Oberfläche wirkt dermaßen unrealistisch, dass nicht einmal die eigentlich schöne Optik das Kopfschütteln über die offensichtliche Verachtung physikalischer Prinzipien verhindern kann. Es hieß zwar einst, in der Ausdehnung würde die Physik nicht immer greifen, aber beim besten Willen geht man hier deutlich zu weit. Die "Sphären-Story" an sich und das Resultat, dass es noch viele andere Sphären gibt, sind da schon interessanter und mysteriöser. Wir dürfen gespannt sein, wer die Ausdehnung geschaffen hat. Allerdings könnte ich mir inzwischen schon lebhaft vorstellen, dass die Delphic-Ausdehnung zum Schluss durch die Vernichtung der Sphären verschwinden wird. Jedenfalls wäre es eine Erklärung, weshalb man in späteren Serien nicht mehr über sie spricht. Die Frage ist nur, ob wir die Identität der Erbauer und ihre Motive erfahren werden. Möglicherweise gibt es da ja wieder eine Verbindung zum Temporalen Kalten Krieg.

Das Ende von "Exil" (Org. "Exile") ist, wie mittlerweile für die neue Staffel üblich offen, fast noch offener als sonst, denn dieses Mal wird unmissverständlich die nächste Folge "Die Ladung" (Org. "The Shipment") eingeleitet. Ein wenig enttäuscht war ich mal wieder, dass man auf das offene Ende der letzten Folge "Impulsiv" (Org. "Impulse") nicht richtig eingegangen ist. Wir erinnern uns, T'Pol hatte einen schrecklichen Alptraum und litt noch unter den Nachwirkungen ihres Besuches auf dem vulkanischen "Zombieschiff". Nun, eine Folge später, ist sie schon wieder die beherrschte logische Vulkanierin, die scheinbar nie ausgetickt ist. Verstehen sie mich nicht falsch, ich habe es begrüßt, dass T'Pol zu Gunsten von Hoshi in den Hintergrund trat. In ihren wenigen Szenen, hätte man aber doch zumindest andeuten können, dass ihre Welt noch nicht wieder so heil ist, wie sie es gerne hätte. Es hätte mir ja schon gereicht, wenn sie zu Beginn, als Archer überrascht feststellt, dass T'Pol so spät noch arbeitet, eine Antwort à la "Ich konnte nicht schlafen" gegeben hätte. Dem aufmerksamen Zuschauer wäre klar gewesen, dass sie immer noch mit Alpträumen hadert. Andererseits ist es aber auch postiv, dass man darauf verzichtet hat, ihr eine Massage von Trip zu verpassen.

Positiv:

  • Hoshi im Vordergrund
  • interessante charakterbezogene Hauptstory, die ohne Action auskommt

Negativ:

  • Statisten-Travis hat so gut wie nichts zu tun

Wertung

Phyllis Strong ist es geglückt eine schöne Folge über Hoshi zu zaubern, in einem Stil, der bei Enterprise bisher zu selten zu sehen war. Leider werden wir gleichzeitig daran erinnert, was uns vor allem in Bezug auf Hoshi und Travis in der zweiten Staffel alles verloren ging. Viele der anderen Autoren dürfen sich an dieser Folge gerne ein Beispiel nehmen. "Exil" (Org. "Exile") erhält sechs von zehn Punkten. Hoffentlich dauert es nicht wieder 22 Episoden bis zur nächsten Hoshi-Folge.

Review von Bernd Paulus

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