3.07 – Die Ladung
The Shipment

Staffel 3, Episode 7: Die Ladung (The Shipment)Archer, Reed und Major Hayes infiltrieren eine Kolonie der Xindi-Faultiere, um dort mehr über eine Massenvernichtungswaffe der Xindi zu erfahren, mit der ein Angriff auf die Erde erfolgen soll.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 29.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 19.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 059
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black & Brent V. Friedman
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Gerüchten zufolge bauen die Xindi in einer Fabrik eine Waffe, die für den nächsten Angriff auf die Erde benutzt werden soll. Archer wird dazu bestimmt, diese Fabrik zu zerstören, um die Fertigstellung dieser Waffe zu verhindern. (23.08.2003)
  • Es soll eine sechste Xindi-Spezies geben, die Xindi-Avians, die allerdings durch zwei andere Xindi-Spezies vernichtet wurden. (23.08.2003)

Vektor-Grafik

Xindi Shipment XINDI002
Xindi-Shipment Logo

Zusammenfassung

In seinem Labor berät der Xindi-Wissenschaftler Degra mit einem Xindi-Reptil das weitere organisatorische Vorgehen. Es wurde bereits ein Planet für den Test der Waffe, mit welcher die Erde angegriffen werden soll, ausgewählt. Allerdings benötigt Degra noch weitere 100 kg einer Substanz namens "Kemosite". Der Reptil will Gralik verständigen. Falls der Test erfolgreich verläuft, ist es nur noch eine Frage von Wochen, bis die Waffe einsatzbereit sein wird.

Die Enterprise ist unterwegs zu einer Xindi-Kolonie, deren Lage sie vom Telepathen Tarquin erfahren hat. Im Kommandozentrum werten Archer, T'Pol und Reed die Daten der Langstreckenscans aus und stellen fest, dass es scheinbar keinerlei Verteidigungseinrichtungen gibt. Dementsprechend bleibt es zweifelhaft, ob sich auf dem Zielplaneten tatsächlich eine Einrichtung zum Bau der Waffe befindet. Trotzdem will Archer nachsehen. Er befiehlt, die NX-01 nach erreichen des Systems hinter einem Mond zu verstecken. Reed und der MACO-Major Hayes sollen ihn auf eine Aufklärungsmission begleiten. Zwei Stunden später landen die drei mit einer Fähre auf der Oberfläche. Es gelingt ihnen, dank entsprechender Vorsichtsmaßnahmen, unentdeckt zu bleiben. Nachdem sie einen dichten Wald durchquert haben, entdecken die drei eine Station. Mithilfe eines Fernglases identifiziert Archer die Einwohner als Xindi. Sie gehören der Faultier-Subspezies an, welche die Menschen bisher nur aus der Datenbank kennen. Archer teilt der Enterprise die neuen Erkenntnisse mit. Außerdem scheinen die Arbeiten im Inneren sehr energieaufwändig zu sein. Das bereitstehende Verstärkungsteam soll aber noch warten. Archer will sich zuerst im Inneren der Station umsehen.

Nachdem sich das Team Zugang verschafft hat, erreicht es ein Labor. Dort stößt Reed auf mehrere Kanister, gefüllt mit einem unbekannten radiolytischen Gemisch. Im Labor befinden sich davon größere Mengen. Als drei Laborarbeiter den Raum betreten, müssen sich die Menschen verstecken. Die Faultiere unterhalten sich darüber, dass sie einen größeren Auftrag zur Kemosite-Produktion erhalten haben. Einer der Arbeiter befürchtet, dass Degras Bestellung ihre Kapazitäten überfordern könnte. Der Leiter gibt seinen beiden Mitarbeitern aber klare Anweisungen, damit sie den Zeitplan einhalten können. Dann gehen die Xindi wieder. Archer lässt einen der Kanister auf die Enterprise beamen. Trip und T'Pol sollen den Stoff analysieren. Wieder im Freien schlagen Reed und Hayes dem Captain vor, die gesamte Station aus dem Orbit zu zerstören. Archer ist jedoch dagegen. Immerhin könnte sie die nächste Schiffsladung Kemosite zur Waffe führen. Etwas später geht der Leiter des Labors in sein nahe gelegenes Haus. Plötzlich stehen die drei Menschen mit gezückten Waffen in seiner Stube. Captain Archer hat einige Fragen an ihn.

Der Faultier-Xindi ist verwirrt, da er nicht weiß, wer vor ihm steht. Nachdem Reed und Hayes das Haus durchsucht haben, gehen sie nach draußen, um Wache zu halten. Archer beginnt mit der Befragung und der Xindi stellt sich als Gralik vor. Als der Captain die Erde erwähnt, scheint sein Gefangener diese nicht zu kennen. Archer möchte mehr über Kemosite wissen. Gralik erklärt, dass es dafür viele Anwendungsmöglichkeiten gibt, abhängig vom Reinheitsgrad. Archer erkundigt sich nach Degra und wofür dieser das Kemosite brauche. Gralik entgegnet, dass er seine Kunden normalerweise nicht nach dem Verwendungszweck frage. Archer erzählt ihm wütend, dass damit eine Waffe gebaut wird, um die Menschheit auszulöschen. Er will Informationen über diese. Gralik ist sehr überrascht. Er hatte offensichtlich keine Ahnung davon. Während Archer eine Befragungspause einlegt, erhält er von der Enterprise die Bestätigung, dass die Sonde, welche die Erde angriff, Kemosite enthielt. Außerdem ist es Bestandteil des Xindi-Gewehrs, welches die Menschen kürzlich erbeuten konnten. Trip möchte dieses genauer untersuchen. Archer stimmt zu und beendet das Gespräch. Reed gratuliert dem Captain, dass sie nach dreimonatiger Suche in der Ausdehnung endlich eine Waffenfabrik der Xindi zerstören können. Archer hat aber Zweifel. Immerhin würde er die Ängste der Xindi vor den Menschen bestätigen und wahrscheinlich einen Krieg beginnen. Trotzdem befiehlt er Major Hayes, Sprengladungen zu legen. Allerdings soll nur die Fabrik, nicht aber die Siedlung zerstört werden. Graliks Schicksal bleibt vorerst offen, jedoch soll niemand erfahren, dass die Menschen hier waren.

Captain Archer hat bei Trip und T'Pol einen Gegenstand angefordert. Während sie ihn auf den Planeten beamen, fragen sie sich, was er wohl damit vor hat. Unterdessen wird Gralik langsam ungeduldig. Major Hayes macht ihm aber klar, dass er besser sitzen bleibt. Archer tritt ein. Nachdem Hayes gegangen ist, wirft der Captain Gralik ein Trümmerstück vor die Nase. Der Xindi bestreitet erneut, etwas darüber zu wissen. Archer klärt ihn auf, dass es ein Teil der Sonde ist, die sieben Millionen Menschen ermordete hat. Der Pilot war ein Xindi, die Baustoffe waren xinditypisch und enthielten ein Gemisch, das in Graliks Fabrik produziert wird. Archer will jetzt endlich wissen, wo die große Version der Waffe gebaut wird. Gralik ist sehr überrascht. Allerdings lässt er sich nicht einfach als Mörder bezichtigen. Immerhin habe er zuvor noch nie einen Menschen gesehen oder von der Erde gehört. Er hat mit der Waffe nichts zu tun. Zur selben Zeit macht Trip sich an die Untersuchung des Xindi-Gewehrs. Er hat Phlox hinzugezogen, da es laut den Scans organische Komponenten enthält. Als Trip die Waffe öffnet, erblicken die beiden zwei kleine Würmer. Phlox bemerkt, dass sie synaptische Impulse aussenden und mit Sicherheit organisch sind. Während sie einen Wurm genauer ansehen, wächst an seinem Platz plötzlich ein neuer nach.

Gralik analysiert das Trümmerstück und muss zugeben, dass das enthaltene Kemosite von seiner Fabrik stammt. Der Faultier-Xindi erklärt erneut, wie vielfältig man das radiolytische Gemisch einsetzen kann. Er und seine Mitarbeiter feierten ihren Geschäftserfolg, als Degra größere Mengen bestellte. Über die Verwendung solch reinen Kemosites hatte sich niemand Gedanken gemacht. Archer erkundigt sich über Degra. Gralik erzählt, dass er ein Xindi-Primat ist. Die Primaten waren bisher immer glaubhaft und vertrauenswürdig gewesen. Vielleicht kann man ihnen inzwischen aber so wenig vertrauen wie den Reptilien. Archer erzählt, dass er es sich kaum vorstellen kann, dass fünf intelligente Spezies auf dem gleichen Planeten nebeneinander existieren. Gralik stutzt bei der Zahl fünf. Er erzählt, dass es einst eine sechste Subspezies, die Xindi-Vögel gab. Seit dem Krieg sind sie verschwunden. Kein einziger konnte den Heimatplaneten vor dessen Zerstörung verlassen. Archer möchte mehr über den Krieg wissen. Gralik erzählt, dass er hundert Jahre dauerte. Am Ende zündeten die Insektoiden und Reptilien entsprechend gelegte Sprengladungen und zerstörten den ohnehin schon geologisch instabilen Planeten. Die Vögel kennt man jetzt nur noch aus Erzählungen. Die Nachkommen der Überlebenden sind über die ganze Ausdehnung verstreut. Die meisten sind friedlich, doch nicht alle. Major Hayes unterbricht das Gespräch. Er holt Archer nach draußen und meldet, dass die Sprengladungen verteilt sind. Allerdings scheint es in der Fabrik unruhig zu sein. Etwas passiert. In diesem Moment meldet T'Pol, dass sich ein Schiff der Reptilien nähert.

Am nächsten Morgen landet eine Fähre der Reptilien. An Bord sind auch zwei Primaten. Archer und Reed beobachten alles aus der Ferne. Offenbar sind die Reptilien über etwas aufgebracht. Derweil wird Trip auf die Krankenstation gerufen. Phlox hat die organische Komponente des Gewehrs genauer untersucht. Offenbar ist sie für die Stärke des Energieausstoßes verantwortlich. Leider ist es Phlox nicht gelungen, die Würmer krank zu machen. Einzig eine anhaltende Bestrahlung mit Delta-Strahlung war erfolgreich. Theoretisch könnte man so die Xindi-Waffen problemlos außer Gefecht setzen. Unglücklicherweise ist die erforderliche Dosis für Menschen ebenfalls sehr gefährlich. Für Trip ist es immerhin ein Ansatzpunkt.

Gralik erklärt Archer, dass die Reptilien drei Tage zu früh eingetroffen sind. Archer wird sich mit seiner Mission beeilen müssen, denn Degras Männer wollen ihre letzte Schiffsladung abholen. Als Laborleiter ist es Graliks Aufgabe, die Reinheit des Kemosites zu prüfen und sicherzustellen, dass die gewünschten Anforderung erfüllt sind. Er bietet an, für Archer Informationen zu beschaffen, auch wenn es riskant ist. Der Captain ist immer noch misstrauisch. Gralik könnte ihn verraten. Der Faultier-Xindi erklärt, dass er auf seine Arbeit sehr stolz ist und nicht zulassen will, dass sie derart missbraucht wird. Er hätte vielleicht schon den Tot von sieben Millionen Menschen verhindern können. So etwas soll nicht wieder passieren. Reed benachrichtigt Archer, dass zwei Xindi zum Haus kommen. Es sind Graliks Mitarbeiter. Sie klopfen mehrmals an die Tür und gehen wieder, als sie keine Antwort erhalten. Gralik warnt, dass sie zurückkommen werden, mit bewaffneten Reptilien. Da nicht einmal hundert Leute auf dem Planeten leben, bleibt es nicht unbemerkt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Degra wird erst gehen, wenn Gralik die Abschlussanalyse durchgeführt hat.

Trip und Phlox bereiten in der Waffenkammer einen Test des Xindi-Gewehrs vor. T'Pol ist der Meinung, man sollte dafür eine geeignetere Umgebung finden. Trip und Phlox werfen aber ein, dass ihnen die Zeit fehlt. Außerdem kommen sie ohne einen praktischen Test bei ihren Untersuchungen nicht weiter. Ohne genaueres Wissen über die Waffentechnologie der Xindi werden sie beim nächsten Angriff wieder unvorbereitet getroffen werden. T'Pol gibt ihr Einverständnis. Auf dem Planeten beschwert sich der Reptilien-Kommandant bei Degra, dass die Faultiere immernoch nicht fertig sind. Der Wissenschaftler ist da etwas verständnisvoller, immerhin sind sie drei Tage zu früh. Die beiden Faultier-Arbeiter kommen hinzu und melden, dass sie Gralik nicht finden können. Niemand hat ihn gesehn. Allerdings geht er oft außerhalb der Siedlung spazieren. Der Reptilien-Kommandant beschließt, die Suche in die Hand zu nehmen. Die Menschen sind mit Gralik inzwischen in den Wald geflohen. Während sie weitergehen, bemerkt Reed zwei näherkommenden Objekte. Sie nähern sich sehr schnell. Das Team versteckt sich hinter den Bäumen und erblickt schließlich zwei fliegende Suchdrohnen. Archer kann eine zerstören, die andere entkommt beschädigt. Die Menschen sind aufgeflogen. Gralik schlägt vor in einigen Höhlen Schutz zu suchen. Dort müssten sie sicher sein.

Auf der Enterprise will Trip das Gewehr testen. Allerdings lässt es sich nicht abfeuern. Der Ingenieur bemerkt eine Anzeige, die immer kleiner wird, ein Countdown. T'Pol stellt fest, dass sich die Waffe überlädt. Trip findet keine Möglichkeit, dies zu verhindern. Er spurtet los und erreicht im letzten Moment den Transporter. Kurz nachdem das Gewehr im All materialisiert, explodiert es auch schon.

Archer berät mit T'Pol das weitere Vorgehen. Es sind keine weiteren Schiffe eingetroffen, doch die Vulkanierin schlägt dem Captain vor, angesichts seiner Entdeckung aufs Schiff zurückzukehren. Archer will aber bleiben. Er hat noch etwas zu erledigen. Reed kann keine näherkommenden Truppen ausmachen. Offensichtlich konnten sie verhindern, dass die Suchdrohnen ihre Position übermitteln. Gralik ist sicher, dass die Reptilien sie in diesen Höhlen nicht finden werden. Das Gestein stört ihre Scans. Der Faultier-Xindi möchte wissen, wie Archer weiter vorgehen will. Er rechnet damit, dass die Menschen die Fabrik zerstören und ihn gleich hier im Wald "entsorgen" wollen. Überraschenderweise hat der Captain etwas anderes im Sinn. Ihm ist klar geworden, dass die Bewohner dieses Planeten nichts mit dem Angriff auf die Erde zu tun hatten. Er kann sie nicht dafür bezahlen lassen. Archer ist bereit, Graliks Angebot anzunehmen. Degra wird sein Kemosite bekommen, allerdings nicht ganz so, wie er es wollte. Nachdem sie den Plan besprochen haben, geht Gralik nach hause. Reed und Hayes haben Bedenken, ihn alleine gehen zu lassen. Doch Archer vertraut dem Xindi. Dann ruft er die Enterprise. Hoshi und T'Pol müssen etwas für ihn vorbereiten.

Gralik geht ins Labor und teilt seinen beiden Mitarbeitern mit, dass er einen weiteren Test des Kemosites durchführen will. Er trägt ihnen auf, den ersten Teil des Tests durchzuführen, während er sich dem zweiten Teil widmet – alleine. T'Pol und Hoshi haben in der Zwischenzeit das Kemosite, welches Archer am Vortag zur Analyse beschafft hatte, so verändert, dass man seiner Spur folgen kann. Sie beamen den Kanister auf den Planeten zu Archer. Während Gralik im Labor arbeitet, kommen Degra und der Reptilien-Kommandant zu ihm. Der Reptil-Xindi spricht Gralik auf dessen Ausflug in den Wald an. Der Faultier-Xindi erzählt, dass er jagen war. Die Suchdrohne hat die Beute verschreckt, weshalb er sie zerstörte. Außerdem stellt er klar, dass er alleine war. Degra und der Reptil möchten wissen, was Gralik mit dem Kemosite macht, immerhin wurde ihnen gesagt, die Ladung sei fertig. Gralik reagiert genervt und meint, dass er in 42 Jahren niemals eine Ladung abschickte, deren Reinheit er nicht persönlich geprüft hat. Degra hält ihn zu Eile an.

Einige Zeit später beziehen Reed und Hayes auf einem Felsvorsprung Posten. Von dort überblicken sie den Landeplatz. Als niemand zu sehen ist, geben sie Archer ihr Ok. Dieser schleicht sich in die Xindi-Fähre. In einem Frachtraum an Bord gelangt er zu mehreren Truhen, gefüllt mit Kemosite-Kanistern. Er tauscht einen davon durch die präparierte Probe aus. Unterdessen verlassen Degra und der Reptilien-Kommandant zusammen mit Gralik den Komplex. Während der Faultier-Xindi seine Kunden verabschiedet bemerkt er, wie Archer die Laderampe der Fähre verlässt. Um Zeit für den Menschen zu gewinnen, erkundigt Gralik sich nach dem Verwendungszweck des Kemosites. Der Reptil-Kommandant meint, es gehe ihn nichts an, doch Degra findet, dass es alle Xindi angehe. Sie bereiten nämlich einen Schlag gegen eine "unbarmherzige außerirdische Rasse" vor, die droht die Xindi auszulöschen. Gralik könne auf seine Beteiligung stolz sein. Kurz darauf verlässt das Reptilienschiff den Orbit. Hoshi hat ein klares Signal vom veränderten Kemosite.

Archer bedankt sich bei Gralik. Dieser ist unsicher, ob er seinem Volk nun geholfen oder es verraten hat. Der Captain bittet ihn, ihm zu vertrauen. Dann stoßen die beiden zusammen an. Archer ist besorgt, dass Degra herausfinden wird, dass Gralik das Kemosite sabotiert hat. Der Faultier-Xindi sieht darin aber kein größeres Problem. Ihm ist wichtiger, dass der Bau der Waffe dadurch ernsthaft verzögert wird. Archer soll sich keine Sorgen um ihn machen und sich ganz auf die Suche nach der Waffe konzentrieren. Leider haben die Menschen das Signal verloren, als das Reptilienschiff durch ein Energieportal flog. Gralik macht ihm Mut. Die Reichweite der Protale ist nicht sehr groß, weshalb sie weitersuchen sollen. Bevor der Captain geht, erinnert Gralik ihn daran, dass nicht alle Xindi seine Feinde sind. Archer verspricht, daran zu denken.

Analyse

Langsam geht es voran mit der Suche der Menschen. Zwar haben sie die Waffe der Xindi oder ihre Stützpunkte noch nicht gefunden, aber im Verlauf von "Die Ladung" (Org. "The Shipment") können Archer und seine Mannen immerhin einen gewissen Erfolg verbuchen. Nicht nur, dass sie den Bau der Waffe beträchtlich verzögern konnten, es besteht jetzt zumindest die Möglichkeit, den Standort der Waffe auszumachen. Die wichtigste Lektion für Archer war aber, dass nicht alle Xindi automatisch seine Feinde sind. Diese Entwicklung ist eigentlich recht gut dargestellt, denn im Verlauf der Folge sieht man, wie Archers Misstrauen gegenüber Gralik immer mehr verschwindet. Allerdings steht das ganze in einem gewissen Gegensatz zu dem Archer, den wir in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") gesehen haben. Damals war er deutlich aggressiver und wollte die Informationen um jeden Preis. Dieses Mal wirkt der Captain der NX-01 deutlich einsichtiger und verständnisvoller, mehr einem Sternenflottenkommandanten und auch seinem Auftreten zu Beginn der Serie entsprechend. Die Rolle, die man von ihm erwartet hätte, nehmen nun Reed und Hayes, die Soldaten, ein. A Prospos Major Hayes, was ihn betrifft war ich doch etwas enttäuscht. Denn obwohl sich genügend Möglichkeiten offenbart hätten, verzichteten die Autoren darauf, seinen Charakter, seine Ansichten oder irgendetwas an dem MACO näher zu beleuchten. Wie schon die meisten MACOs bisher blieb er blasser als T'Pols Landeinsatzuniform. Dies ist vor allem deshalb schade, weil man in "Impulsiv" (Org. "Impulse") anhand von Hawkins bereits zeigte, dass es durchaus möglich ist, die MACOs nebenbei etwas interessanter zu gestalten.

Der Hauptplot war an sich interessant und stellenweise sogar recht spannend gestaltet, auch wenn man sich wieder an die ein oder andere Szene aus anderen Serien und Filmen erinnert fühlte. Immerhin muss man dem Autorenteam dieses Mal nicht vorwerfen nur billig geklaut zu haben. Was mir schon in der letzen Folge "Exil" (Org. "Exile") aufgefallen war, ist die Tatsache, dass die beiden Folgen vor dem Hintergrund des Staffelhandlungsbogen hervorragend verknüpft wurden. Für Enterprise etwas untypisch, sehen wir zu Beginn sogar eine kleine Zusammenfassung der letzten Folge. Auf diese Weise benötigt man keinen billigen Zufall um die Fabrik zu finden, sondern erhält die Informationen auf eine mehr oder weniger unvorhergesehene Weise. Dies macht das ganze natürlich deutlich glaubwürdiger. Wieder einmal werden auch neue Handlungsverläufe für die Zukunft angedeutet. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die NX-01 die Spur des Kemosites wieder aufnehmen wird und mit etwas Glück werden sie auch eine Möglichkeit finden, die Xindi-Gewehre auszuschalten. Hierbei gilt es, die kommenden Folgen abzuwarten. Weiterhin erfahren wir wieder Neuigkeiten über die Xindi. Die Zerstörung ihres Heimatplaneten, dessen Überreste wir schon im Staffelauftakt "Die Xindi" (Org. "The Xindi") zu Gesicht bekamen, geht also auf das Konto von Reptilien und Insektoiden und ist das Ergebnis eines langen Krieges zwischen den Xindi-Subspezies. Dementsprechend ist das Misstrauen unter ihnen vor allem in Bezug auf die Reptilien deutlich spürbar. Inzwischen wird auch klar, dass die Faultiere wohl die friedlichste Subspezies sind. Diesen Eindruck hatte man schon bei den Diskussionen des Xindi-Rats in "Die Xindi" (Org. "The Xindi") und "Rajiin" (Org. "Rajiin"). Ihr Vertreter war damals im Gegensatz beispielsweise zu den Insektoiden vor allem auf den Zusammenhalt des Rates bedacht. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese Spannungen innerhalb der neuen Antagonistenrasse auswirken werden.

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt aber mal wieder und entwickelt sich langsam zu einem ernsthaften Dauerproblem: Travis. Während Hoshis Zurückhaltung noch verständlich ist, immerhin stand sie beim letzten Mal im Mittelpunkt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, weshalb Mayweather noch weniger zu tun hat als sie. Zum x-ten Mal beschränkt sich sein Dasein auf ein oder zwei obligatorische Sätze ohne nähere Bedeutung. Ansonsten darf er nur still an seiner Konsole sitzen. Allmählich wird seine Farblosigkeit ein wenig lästig. Die Autoren sollten endlich mal, etwas mit ihm anfangen.

Positiv:

  • interessante Weiterführung des Xindi-Plots
  • Archer überwindet seine Rachsucht allmählich

Negativ:

  • Major Hayes bleibt blass
  • Sorgenkind Travis

Wertung

Vom Grundlegenden Ansatz erinnert "Die Ladung" (Org. "The Shipment") an "In sicherem Gewahrsam" (Org. "Detained") aus der ersten Staffel. Damals hatte man die Suliban näher beleuchtet und, wie auch jetzt, feststellen müssen, dass nicht alle von ihnen böse sind. Auch damals hatte man erfahren, dass ihr Heimatplanet zerstört worden war. Allerdings gibt es auch gewisse Unterschiede, denn die Xindi haben ihren Planeten selbst zerstört. Außerdem sind die Motive des Rates und seiner Anhänger immer noch nicht klar. Trotzdem will ich nicht glauben, dass sie einfach nur böse und niederträchtig sind, ohne stichhaltige Motive zu haben. Doch da gilt es einmal mehr, Geduld zu haben, denn uns bleiben noch einige Folgen, bis die Xindi-Story abgeschlossen wird und darin kann noch viel geschehen. Konform mit dem Durchschnitt der bisherigen Folgen von Staffel 3 erhält "Die Ladung" (Org. "The Shipment") sechs von zehn Punkten. Es war im Grunde klar, dass ein solcher Schritt ("nicht alle Xindi sind böse") irgendwann erfolgen würde und dafür macht die Episode ihre Sache gut.

Review von Bernd Paulus

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