7.25 / 7.26 – Endspiel
Endgame

Star Trek: Voyager, Episode 7.25/7.26: Endspiel (Endgame)Es brauchte Jahrzehnte, bis die "U.S.S. Voyager" aus Delta-Quadranten nach Hause kam, Jahrzehnte, die Spuren bei der Schiffscrew und beim Captain hinterließen. Janeway ist nun Admiral in der Sternenflotte. Doch Kathryn Janeway kommt nicht mit dem Preis für die lange Passage klar und schmiedet einen ehrgeizigen und verboteten Plan um die Vergangenheit zu ändern und die "Voyager" zu der letzten Konfrontation mit ihrem größten Feind zu zwingen…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 23.05.2001
  • Erstausstrahlung BRD: 15.02.2002
  • Produktionsnummer: 271 / 272
  • Story: Rick Berman & Kenneth Biller & Brannon Braga
  • Drehbuch: Kenneth Biller & Robert Doherty
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Sternzeit: 54973.4
  • Jahr: 2404 / 2377

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Bereits während dem Dreh zum ersten Teil des Serienfinales wurden nicht mehr benötigte Sets abgerissen.
  • Die Dreharbeiten zu Star Trek: Voyager wurden am 09.04.2001 offiziell beendet.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Nacht in San Fransisco. Die so berühmte Brücke in der westlichen Metropole der Vereinigten Staaten von Amerika ist immer einen Ausblick wert, vor allem wenn man im Hintergrund auch noch ein wunderschönes Feuerwerk präsentiert bekommt. Langsam fliegt ein Raumschiff auf die Brücke zu, und wir erkennen die vertrauten Formen der Intrepid-Klasse. Es ist die USS Voyager, die durch die Musik der Komponisten dieser Episode richtig in Szene gesetzt wird. Auf der Brücke selbst ist offensichtlich halb San Fransisco versammelt, schaut auf zur Voyager und begrüßt das Schiff. Unter dem Jubel der Massen fliegt die Voyager vor dieser Kulisse durch das Feuerwerk. Wir sind wieder daheim.

Aber es wird uns kein Bild in Echtzeit gezeigt, denn nun zoomt die Kamera von einem Fernsehschirm weg, und der Kommentator begrüßt uns: "Dies sollten für jeden bekannte Bilder sein, der sich an die triumphale Rückkehr der USS Voyager nach 23 Jahren im Deltaquadranten erinnert." Die Kamera geht vom Fernseher weg, und zeigt uns eine Person in der Dunkelheit, während uns der Kommentator im Hintergrund noch erzählt, dass man heute den zehnten Jahrestag von Voyagers Rückkehr feiert, und man sich auch einmal ein wenig Zeit nehmen sollte, um all jenen Mannschaftsmitgliedern zu gedenken, die es nicht nach Hause schafften. Doch danach wendet sich der Kommentator einem anderen Thema zu, wodurch wir hierbei erfahren, dass es sich wohl um eine Nachrichtensendung handelt, denn eine Korruptionsanklage gegen einen Ferengi hat nicht besonders viel mit der Heimkehr der Voyager zu tun. Auch die Wohnungseigentümerin scheint sich dafür nicht besonders zu interessieren, denn sie lässt mit vertrauter Stimme das Display vom Computer abschalten. Sie geht mit einer Tasse zu einem Fenster in ihrer Wohnung, von dem aus sie eine beeindruckende Aussicht auf die nächtliche Skyline von San Fransisco hat. Durch das Fenster fällt gerade genug Licht, dass wir diese Frau nun auch sehen können, deren Stimme wir zuvor schon erkannten. Es ist niemand anders als Kathryn Janeway, eine alte, ergraute Kathryn Janeway.

Als nächstes bekommen wir eine Aussenansicht auf einen recht luxuriöse aussehenden Wohnkomplex gezeigt, und kurz darauf gehen wir auch schon in eine der Wohnung, wo das Partyvolk am rocken ist. Nun ja, mehr oder weniger. Der Raum ist hell erleuchtet, viele der Anwesenden tragen eine Uniform der Sternenflotte, einige aber auch nicht. Ein Bolianer im schwarzen Anzug läuft durch den Raum und serviert Getränke, doch wir folgen lieber einem kleinen Mädchen, welches zu einer weiteren uns bekannten Person geht. Es ist Harry Kim, der nach all den Jahren auch in Ehren ergraut ist. Das Mädchen tippt ihn mit dem Finger an, und er kniet sich mit einem "Hallo" vor sie, damit er auf ihre Größe kommt. Das kleine Mädchen fragt ihn nach seinem Namen, den er ihr natürlich auch sagt und gleichzeitig nach ihrem Namen fragt. Begrüßt Sabrina, die Tochter von Naomi Wildman. Harry hat sie entweder schon sehr lange nicht mehr gesehen, oder er will einfach nur freundlich sein. Es sagt zu Sabrina, sie sei mittlerweile sehr groß geworden, doch sie kann sich nicht mehr an ihn erinnern. Harry antwortet ihr, er sei in den letzten vier Jahren nicht mehr auf diesen Treffen gewesen, und natürlich möchte Sabrina in ihrer kindlichen Naivität den Grund dafür wissen. Er sei auf einer Deep Space-Mission gewesen, antwortet ihr Harry, doch vier Jahre sind doch ein wenig lange für eine solche Mission, wie auch Sabrina bemerkt. Doch nicht so naiv, die Kleine! Doch es war scheinbar der volle Ernst von Harry, der ihr nun auch sagt, dass ihm diese vier Jahren wie ein Wochenende vorgekommen sind, verglichen mit der Zeit auf der Voyager. Er schaut sich ein wenig in dem Raum um und fragt Sabrina, ob sie ihre Mutter für ihn finden könnte, denn er würde sie gerne begrüßen. Natürlich kann sie das und verschwindet, ihre Mutter suchend. Doch Harry bleibt nicht lange allein, denn Kathryn kommt – ohne Uniform – zu ihm, zwei Gläser Champagner in der Hand, und begrüßt ihn mit seinem Rang, Captain! Aaaah, unser Alltime-Ensign hat es doch noch geschafft befördert zu werden. Harry bedankt sich bei ihr für das Glas, und spricht auch sie dabei mit ihrem Rang an, Admiral. Aaaaah! Offensichtlich ist die Besatzung der Voyager nach ihrer Rückkehr die Karriereleiter nach oben gefallen! Kathryn hat sich sehr gut gehalten, und für eine Frau, die nun in den Siebzigern sein müsste, sieht sich wirklich noch sehr gut aus. Und da behaupten die Wissenschaftler noch immer, Kaffee sei schlecht für die Haut. Harry wirft Sabrina noch einen letzten Blick nach und sagt zu Kathryn, er habe sie nicht mehr gesehen, seitdem sie ein Baby war. Liebevoll legt Kathryn ihre Hand auf seine Schulter und antwortet ihm, es sei verblüffend wie schnell sie alle gewachsen sind. Die Beiden beginnen durch den Raum zu laufen, und Harry fragt seinen ehemaligen Captain nach Tuvok, wobei sein Tonfall dabei etwas ernster wird. Nun verschwindet auch das Partygesicht von Kathryn, denn Tuvok scheint es nicht besonders gut zu gehen. Harry hat darüber nachgedacht, ob er ihn nicht einmal am nächsten Tag besuchen soll, was auch Kathryn für eine gute Idee hält. Die Beiden bleiben in einem Teil des Raumes stehen, in dem es etwas ruhiger ist, und sie sich etwas privater unterhalten können. Harry entschuldigt sich dafür, dass er das Begräbnis verpasst hat, denn er hätte wirklich dabei sein sollen. Doch er war auf einer Mission, und jeder hatte für seine Abwesenheit Verständnis, wie ihm Kathryn versichert. Aber wer da beerdigt wurde, dass wollen uns die Beiden nicht verraten. Kathryn wechselt nun auch lieber einmal das Thema, und sagt zu Harry, es sei sehr schön ihn einmal wieder zu sehen.

Die Tür zu dieser Party öffnet sich, und ein weiteres Mitglied der Voyagerbesatzung tritt ein, und zwar in weiblicher Begleitung. Es ist der Doktor, dem all diese Jahre natürlich nichts anhaben konnten. Seine Begleitung können wir noch nicht von vorne sehen, aber es handelt sich dabei um eine recht große, langhaarige Blondine, die einen gewissen Seven-Touch hat. Glückliches, altes Hologramm! Tom Paris ist der Erste der ihn sieht, und auch freudig begrüßt. Auch an Tom sind die Jahre nicht spurlos vorüber gegangen, auch er ist alt geworden, und seine Haare sind etwas weniger geworden. "Mr. Paris", sagt der Doktor herzlich, und wendet sich dabei seiner blonden Begleitung zu, "Voyager's Pilot, Sanitäter, und gelegentlicher Dorn in meinem Auge." Die Beiden umarmen sich, und der Doktor fragt Tom dabei, wo er sich die ganze Zeit über versteckt habe. "Beschäftigt" ist hierbei immer eine gute Antwort, was den Doktor natürlich gleich zu der zweiten Frage veranlasst, ob Tom einen neuen Holoroman in dieser Zeit geschrieben hat. Aber sicher doch, und Tom wird sich auch erst die Meinung des Doktors darüber anhören, bevor er den Roman zu seinem Verleger schickt. Unser bolianischer Kellner kommt vorbei und bringt Champagner. Tom nimmt ein Glas, der Doktor zwei für sich und seine Begleitung, die Tom noch nicht vorgestellt wurde, worauf er einmal aufmerksam machen muss. Der Doktor dachte wohl Tom würde niemals fragen, und stellt ihm nun Lana vor, seine Braut. Tatsächlich hat der Doktor geheiratet und am kommenden Tag ist bereits ihr zweiter Hochzeitstag, wie Lana nun Tom erklärt. Für einen Moment ist Tom sprachlos, doch dann wendete er sich mit einem tadelnden Blick an den Doktor; seine Einladung zu der Feier muss wohl irgendwo im Subraum verloren gegangen sein. Doch das kann den Doktor nicht schockierend, denn sie hatten irgendwas mit einem Buch von Tom bei der Feier gemacht, was für ihn doch schmeichelhaft sein sollte.

Persönliche Anmerkung:

"Oh, you should be flattered! We took a page from your book and eloped."

Ich komme leider nicht ganz hinter den Sinn dieses Satzes. Ähmm, hinter den Sinn eigentlich schon, bloß eine akkurate Übersetzung will mir dazu nicht einfallen. 🙁

Lana mischt sich nun auch wieder in die Unterhaltung ein und sagt gegenüber Tom, dass Joe ein Gespür für die Romantik hätte. Tom pustet beinahe den Champagner wieder aus seiner Nase.

"Joe?"

"Ich beschloss ich konnte nicht ohne einen Namen heiraten."

"Sie brauchten FÜNFUNDDREISSIG Jahre um auf 'Joe' zu kommen?"

Wuhahahaaaaa [tm]

Es war der Name von Lanas Großvater, erklärt der Doktor, was Tom dann auch etwas verwundert, denn er dachte eigentlich sie sei auch ein Hologramm. Nein, ist sie nicht, und der Doktor war eigentlich auch der Ansicht gewesen, sie wären schon längst über solche "Rassenunterschiede" hinaus. Doch Tom meinte dies überhaupt nicht böse, denn es findet es sogar großartig und erinnert den Doktor, ähmm Joe, daran, dass auch er in einer gemischten Ehe lebt. Wenn wir schon dabei sind, wo ist eigentlich B'Elanna?

Ach, da ist sie ja, zusammen mit Kathryn an der Theke, und ebenfalls am Vernichten von Champagner. Ihr Haar ist etwas länger geworden und auch etwas grauer, doch B'Elanna sieht noch immer großartig aus. Sie trägt eine Art Robe, und offensichtlich kommt sie mit ihrer klingonischen Abstammung nun viel besser zurecht, als noch während den Tagen im Deltaquadranten.

"Der Hohe Rat hat eine Menge Fragen", sagt B'Elanna zu Kathryn.

"Was sagten Sie ihnen?", fragt sie Kathryn.

"Die Wahrheit natürlich",

… lautet die Antwort, allerdings mit einem leichten Grinsen, was auf ein paar Modifikationen hindeutet.

"Mit einer klingonischen Anpassung. Ich sagte ihnen mein geliebter Captain, der mein Leben viele Male in glorreichen Schlachten gerettet hat, würde sich geehrt fühlen, das Haus von Korath für eine Erwägung vorzuschlagen." "Glauben Sie es wird funktionieren?"

 fragt Kathryn weiter.

"Ich bin nur eine föderierte Liaison, aber ich denke ich habe ein wenig Einfluss"

erwidert B'Elanna.

Kathryn hat ihr aber noch nicht gesagt, weshalb sie versucht Korath zu helfen, und das würde B'Elanna doch ganz gerne wissen. Er sei ein alter Freund, sagt ihr Kathryn, auch wenn das nur eine unzureichende Antwort ist. Aber Admiräle haben nun mal gewisse Privilegien, was sie auch Beide wissen. Kathryn kann nicht darüber reden, doch für B'Elanna ist das wohl auch nicht so wichtig. Ihr wäre es aber lieber gewesen, wenn Kathryn damit – mit was auch immer – bis nach diesem Treffen gewartet hätte, denn B'Elannas Tochter wäre auch gerne hier gewesen. Sie wird bald wieder hier sein, verspricht ihr Kathryn, doch dann wird die Aufmerksamkeit der Beiden von jemand anderem in Anspruch genommen, der mit einem Glas und einem Löffel auf seine nun kommende Rede aufmerksam macht.

Interessanterweise ist Reginald Barclay dieser Jemand, und natürlich ist auch er älter geworden. Aber durch das Alter sieht er auch irgendwie etwas vornehmer aus, und seine ganze Ausstrahlung und auch seine Stimme weisen auf einen Mann hin, der mit sich und der Welt im Reinen ist, und der keinerlei große Probleme hat. So etwas hat man bei Reg auch sehr, sehr selten gesehen! Steht ihm aber.

"Könnte ich vielleicht ihre Aufmerksamkeit haben?"

Nachdem er sie hat, fährt er fort.

"Heute Nacht vor zehn Jahren kam diese Besatzung von der längsten Mission in der Geschichte der Sternenflotte zurück."

Er grinst und ein lachen geht durch den Raum, während alle Blicke auf ihn gerichtet sind.

"Dreiundzwanzig Jahre machten aus ihnen einen Familie. Und ich bin stolz von Dieser adoptiert worden zu sein."

Die Reaktion im Raum deutet darauf hin, dass Lieutenant Barclay und das Pathfinder-Projekt sich diese Ehre verdient haben.

"Also lasst uns die Gläser erheben … auf die Reise."

"Auf die Reise", sagen alle im Chor und man stößt auf die Reise an.

Kathryn hat hierzu aber auch noch etwas zu ergänzen.

"Und auf jene, die nicht hier sein können, um mit uns zu feiern."

Stille kehrt im Raum ein, und jeder trinkt ruhig auf die verstorbenen Freunde.

Das Sternenflottenhauptquartier ist natürlich auch immer noch in San Fransisco, und natürlich wird dort noch immer neues Personal ausgebildet. Wir befinden uns in einer Vorlesung von Reg, und auch Kathryn ist da. Barclay stellt den anwesenden Kadetten die Borg vor, indem er ein Hologramm eines Borg abruft. Danach erklärt er ihnen, dass sie im Laufe diese Kurses sehr vertraut mit den Borg werden. Sie werden etwas über den Vorgang der Assimilation lernen, der Hierarchie innerhalb des Kollektivs und auch über die Psychologie des Hive. Und wenn es schließlich auf die Prüfungen zugehen wird, dann wird er von den Kadetten nichts anderes als die Borg-Queen erwarten, Perfektion. Zur Betonung seiner Worte breitet er die Arme etwas aus, und seine Aussage entlockt den Kadetten ein schüchternes Lachen. Doch auch Kathryn ist nicht ohne Grund in dieser Klasse, und Barclay nennt uns Diesen nun auch. In diesem Semester wird die Frau hier Gastvorlesungen halten, die buchstäblich das Buch über die Borg geschrieben hat, Admiral Kathryn Janeway. Kathryn lächelt, steht von ihrem Stuhl auf, und tritt unter dem Applaus der Kadetten an das Podium. Sie bedankt sich für die einführenden Worte bei Commander Barclay, der ihr das Feld überlässt. Einer der Kadetten hat sogleich eine Frage an sie, auch wenn das wohl auch noch bis nach dem Unterricht warten könnte. Kathryn antwortet ihm aber einfach, wie man in der Abteilung für temporale Mechaniken sagen würde, es gibt keine bessere Zeit wie die Gegenwart. Er möchte von ihr wissen, welchen Gesichtsausdruck die Queen machte, als Kathryn sie darüber informierte, dass sie Tausende von Kadetten aus dem Kollektiv befreien wird. Kathryn verdreht bei einer solchen Frage nur die Augen, und geht überhaupt nicht weiter darauf ein. Ein weiblicher Kadett hat die nächste Frage an den Admiral. Sie sagt zu Kathryn, sie hätten sich vor dem Unterricht ein wenig unterhalten und sind nun etwas neugierig. Sie würde gerne wissen, in welcher Art und Weise Seven of Nine in die Ereignisse um 'Unimatrix Zero' verwickelt war. Kathryns Gesichtsausdruck verfinstert sich und sie antwortet mit Grabesstimme, sie würde lieber nicht über Seven of Nine sprechen. Die junge Kadettin entschuldigt sich und setzt sich wieder hin. Die ganze Stimmung in dem Hörsaal ist nun ziemlich unbehaglich geworden, aber glücklicherweise muss sich Kathryn für den heutigen Tag nicht mehr weiter mit den Borg und diesen Kadetten befassen. Ein Mitglied ihres Stabes kommt herein, flüstert ihr etwas ins Ohr, und wenn man den Ton ganz aufdreht, dann kann man ihn auch verstehen.

"Admiral, sie haben eine Nachricht von Miral Paris erhalten."

Und schon wissen wir auch den Namen von B'Elannas Tochter. Kathryn nimmt diese Störung wohl dankend an und entschuldigt sich selbst. Reg bleibt somit alleine bei den Kadetten zurück, und wechselt auch mal ganz schnell das Thema.

"Okay … uh, wer kann mir etwas über Nanotechnologie erzählen?"

Kathryn geht in ihr Büro und setzt sich an ihren Schreibtisch. LCARS-Terminal sind noch immer vorhanden, aber sie haben sich in den letzten Jahren um einiges weiterentwickelt. Das Display ist nun durchsichtig, so dass man einen Anrufer auch von hinten sehen kann, und nachdem Kathryn einige Befehle eingegeben hat, erscheint auf dem Bildschirm auch schon das Bild einer Person, die eine große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hat. Zuerst entschuldigt sich Miral einmal für die Störung, doch dies war Kathryn ja ganz recht. Sie möchte von ihr wissen, ob sie es zu sehen bekommen hat, was Miral bestätigt, und – was immer es auch sein mag – auch funktioniert. Das scheint Kathryn doch sehr zu gefallen, doch sie möchte nun auch von Miral wissen, ob Korath dem Austausch zugestimmt hat. Auch dies bestätigt Miral, doch Korath möchte – was auch immer – nur an Kathryn persönlich aushändigen. Kathryn sagt zu Miral, sie würde sich auf dem Weg machen, und lobt Fähnrich Paris noch für die gute Arbeit. Sie schaltet das Terminal ab und macht es sich nachdenklich in ihrem Sessel bequem.

Der Raum ist dunkel. Überall auf dem Boden sind Schriftstücke ausgebreitet. Einige sind zerknittert, einige sehen noch sehr neuwertig aus, und bei einigen kann man auch sehen, dass sie bereits einmal zerknittert waren, und dann wieder geglättet wurden. Die einzige Lichtquelle in dem Raum sind Kerzen, welche überall im Raum verteilt wurden. Eine Hand greift nach einem der zerknitterten Schriftstücke und es wird wieder auseinandergefaltet. Er kniet auf dem Boden, umgeben von den Kerzen, den Papieren und einer einzelnen Meditationslampe, und schreibt wie wild auf diesen Papieren herum. Der Raum wird plötzlich heller als man die Tür öffnet. Tuvok zuckt zusammen und schützt seine Augen gegen die ungewohnte Helligkeit.

"Hallo Tuvok."

Es ist Kathryn.

"Das Licht!", antwortet er ihr nur, da ihm die Helligkeit offensichtlich Unbehagen bereitet.

Kathryn entschuldigt sich, tritt ein, und hinter ihr schließt sich die Tür. Als die anfängliche Lichtstärke wieder hergestellt ist, beginnt Tuvok sofort wieder mit seinen Schreibtätigkeiten. Kathryn kniet sich vor ihn hin, und einen kurzen Moment später schaut Tuvok zu ihr auf. Sein Blick deutet nicht darauf hin, dass er sie erkennt, doch gleich darauf sagt er zu ihr, er kenne sie. Kathryn lächelt und sagt zu ihm, dies sei richtig, denn sie sei sein Freund, Kathryn Janeway. Das kann Tuvok aber nicht so ganz überzeugen, denn er nennt sie sofort eine Hochstaplerin. Kathryn antwortet ihm, sie sei es wirklich. Doch Tuvok hat für seine Aussage natürlich eine logische Erklärung: Admiral Janeway kommt Sonntags, aber heute ist erst Donnerstag, und deswegen könne sie der Logik nach nicht diejenige sein, welche sie behauptet zu sein. Er beginnt sie wieder zu ignorieren, und macht an seiner Arbeit weiter. Kathryn geht zu Tuvoks Bett, setzt sich hin und möchte wissen wie es ihm denn so geht. Tuvok macht an seinen Aufzeichnungen weiter während er ihr sagt, er sei kurz davor seine Arbeit zu beenden. Dies freut Kathryn, doch für Tuvok ist das eine recht schwierige Sache, wenn man so oft bei der Arbeit gestört wird. Für die Störung entschuldigt sich Kathryn, und möchte von ihm wissen, ob sie lieber wieder gehen sollte. Tuvok hat heute aber wohl seinen mildtätigen Tag, denn sie kann bleiben. Die Stimmung ändert sich wieder, denn Kathryn hat ihm mit leiser Stimme etwas zu sagen. Sie wird weggehen, und ihn vielleicht niemals mehr wiedersehen. Nach einem Moment weckt das die Aufmerksamkeit von Tuvok. Er schaut sie an, sie schaut ihn an und sagt ihm, aber Commander Barclay und der Doktor werden ihn auch weiterhin besuchen kommen, und ihm alles Nötige bringen. Tuvok saugt diese Worte einfach in sich auf, und denkt dann einen Moment nach.

"Der Doktor kommt Mittwochs. Commander Barclays Besuche sind … unregelmäßig."

Nach diesen Worten wendet er sich wieder seinen Schriften zu. Kathryn schaut ihren alten Mannschaftskameraden traurig an, streichelt ihm über den Kopf, lehnt sich dann zu ihm hinunter und küsst ihn auf den Hinterkopf. Danach geht sie zu einer Kommode, auf der ebenfalls Kerzen stehen, und hinter der ein Spiegel angebracht ist, und stellt das Geschenk darauf, welches sie ihm mitgebracht hat. Es ist ein Bild der Voyagerbesatzung aus glücklicheren Tagen, auf dem die gesamte Mannschaft inklusive Seven abgebildet ist. Sie sagt leise "Auf Wiedersehen" zu Tuvok, wirft noch einen letzten Blick auf ihn, und geht danach zur Tür. Tuvok arbeitet davon unbeeindruckt einfach weiter.

Offensichtlich hat Kathryn auch ihre Wohnung in dem Komplex, in dem die Party stattgefunden hatte. Es ist spät am Abend und der Doktor kommt noch einmal zurück. Anstatt seiner Frau hat er dieses Mal seinen Medizinerkoffer dabei.

"Sie müssen der einzige Doktor sein, der noch immer Hausbesuche macht."

Mit diesen Worten bittet ihn Kathryn herein.

"Was sind ihre Symptome?"

fragt sie der Doktor, und stürzt sich ohne weiteren Gruß direkt in die Arbeit.

Ihr gehe es perfekt, lautet die Antwort von Kathryn. Das kauft ihr der Doktor nicht ab, da sie schließlich 33 Jahre lang jeder Untersuchung aus dem Weg gehen wollte, und nun eine Untersuchung vor ihrem regelmäßigen Termin wünscht. Er untersucht sie mit einem coolen, neumodischen Tricorder, der sich sicherlich auch ganz gut als Discobeleuchtung machen würde, während im Kathryn nur antwortet, sie werde einen Ausflug unternehmen, und wollte deswegen diese Untersuchung hinter sich haben. Der Doktor ist zwar noch immer etwas skeptisch, aber seinen Anzeigen sind dafür eindeutig. Kathryn ist noch immer so gesund wie an dem Tag, an dem er sie das erste Mal untersuchte. Nachdem das ja nun geklärt ist, kann man sich den etwas angenehmeren Dingen zuwenden. Der Doktor lässt sich auf der Couch nieder, und Kathryn fragt ihn wie das verheiratete Leben sei. Der Doktor findet es wundervoll, und seiner Ansicht nach sollte es Kathryn auch einmal versuchen.

"Oh, ich denke es ist ein wenig spät dafür. Heirat ist etwas für die Jungen – wie für ihre Frau!"

Autsch!

Doch der Doc nimmt ihr das nicht übel, ganz im Gegenteil. Er hofft seine Frau werde im Alter noch immer so schön sein wie Kathryn. Natürlich wird er dann noch immer das selbe, hübsche Hologramm in zwanzig Jahren sein. Kathryn lächelt, wird dann aber wieder ernst. Sie möchte vom Doktor wissen, ob ihm eine Droge namens 'Chronexaline' bekannt sei. Sicherlich doch. Sie testen sie gerade bei der Sternenflotte um heraus zu finden, ob man damit biologische Materie vor einer Tachyonenverseuchung schützen kann. Und die Ergebnisse sind bisher schon recht vielversprechend. Natürlich möchte er auch wissen, weshalb Kathryn ihn danach fragt, und ihre Antwort ist direkt wie immer.

"Ich brauche morgen Nachmittag 2.000 Milligramm!"

Wieso, will hierbei der Doktor natürlich auch wissen, aber das ist mal wieder geheim. Da kann er nur noch seufzen, aber natürlich wird er ihr das Zeug besorgen, und sie wird es nicht erst am Nachmittag, sondern bereits um 9:oo Uhr des nächsten Tages erhalten. Kathryn bedankt sich dafür bei ihm.

Und einmal wieder zurück ins Hauptquartier der Sternenflotte.

"Download beendet!"

Der Computer meldet also die erfolgreiche Überspielung einiger Daten, und Reg händigt das Daten-PADD an Kathryn auf. Darauf sollte alles zu finden sein, was sie benötigen wird. Sie fragt nach dem Shuttle, welches im Oakland-Raumhafen auf sie wartet. Barclay würde sich aber auch wünschen, dass sie ihn mitnehmen wird, doch dies ist nun mal alleine ihre Mission. Und wenn auch er mitgehen würde, so fährt sie grinsend fort, wer würde dann diese wissbegierigen, jungen Kadetten über die Borg unterrichten. Das akzeptiert Reg, der nun zu einer Ablage geht und dort eine Thermoskanne abholt. Er hat ihr für die Reise etwas frischen Tee zubereitet, richtigen Tee und nicht dieses replizierte Zeug. Kathryn dankt ihm dafür, und auch für alles was er für sie getan hat. Ohne ihn hätte sie dies niemals machen können.

Der letzte Halt von Kathryn ist in der freien Natur. Ein einzelner Raum steht hinter ihr, und das Gras vor ihr sieht doch recht verwildert aus, eben nicht so wie die perfekten Wiesen von Boothby. Kathryn hat die Hände gefaltet und schaut auf den Boden.

"Ein letzter Ratschlag an ihren alten Captain?"

Sie hebt eine Hand.

"Warten Sie. Sagen Sie es nicht. Ich bin zu impulsiv. Ich habe nicht alle Konsequenzen bedacht. Es ist zu riskant."

Sie beginnt zu lächeln.

"Danke für den Einwurf. Aber ich muss das machen, was meiner Meinung nach das Richtige ist."

Sie kniet sich hin, und wischt einige Blätter und Schmutz von einer Grabplatte, auf der nicht besonders viel steht, aber dennoch ein vertrauter Name: CHAKOTAY 2329 – 2394.

"Ich weiß es war nicht einfach all die Jahre ohne sie zu leben, Chakotay. Aber wenn ich damit fertig bin, werden die Dinge vielleicht für uns alle besser sein."

Sie muss hart schlucken und schaut wieder auf die kalte Platte.

"Vertrau mir."

26 Jahre früher im Deltaquadranten:

B'Elanna und Tom sind in ihrem Quartier, es ist Nacht. B'Elanna sitzt aufrecht im Bett und versucht Tom zu wecken, der aber nur verschlafene Grunzer von sich gibt. Er schläft, meint er, er klingt verschlafen.

"Es ist Zeit", gibt ihm seine Frau mit zitternder Stimme zu Bedenken.

Tom will wissen, wofür. B'Elanna schafft es, das Licht anzumachen und mit den Händen an ihren Rücken gestützt aufzustehen.

"Ich gebe Dir einen Versuch, um er es zu erraten", meint sie zu Tom.

Der schlägt verschlafen die Augen auf und reibt sie sich. Aber als er einen Blick auf seine Frau wirft, die offensichtlich Wehen hat, sitzt er senkrecht im Bett und seine rechte Hand schnellt zu der Stelle, wo normalerweise sein Kommunikator sitzt …

"Paris an..", beginnt, merkt dann aber, dass irgend etwas fehlt.

Er dreht sich aufgeregt um, schlägt seine Decke zurück und holt seinen Kommunikator vom Nachttisch und betätigt ihn. Er ruft die Krankenstation.

"Es ist Zeit", teilt er dem Doktor mit.

"Bleiben Sie ruhig Mr. Paris. Kann sie stehen?"

Doc klingt gelangweilt.Tom dreht sich nervös zu seiner Frau um, die neben dem Bett steht und sich einen Bademantel anzieht. Er bestätigt, dass sie es kann. Offensichtlich befindet sich B'Elanna in einem besseren Zustand als ihr Ehemann. Dann solle er sich auf der Krankenstation melden, erklärt ihm der Doc. Tom springt aus dem Bett, er hat ein blaues T-Shirt und eine hübsche Boxershorts an, und macht sich auf den Weg zur Tür, den Kommunikator immer noch vor den Mund haltend. Erst als sich die Türen öffnen, fällt ihm, was er vergessen hat.

"Was ist mit B'Elanna", fragt er den Doc?

"Sie auch", teilt Doc dem werdenden Vater ruhig mit.

Tom dreht sich um und rennt fast in seine Frau, die ihren weinroten Bademantel übergelegt hat und sich schon zum Doktor befindet. Er murmelt vor sich hin:

"Ja, natürlich… vielleicht sollten wir den Transporter nehmen…", erst dann bemerkt er, dass B'Elanna bereits aus der Tür ist.

Er schnappt sich schnell seinen Bademantel und schreit ihr hinterher, sie solle auf ihn warten!

Auf der Krankenstation untersucht der Doc B'Elannas Bauch mit einem Tricorder.

"Hmm", sagt er.

Tom steht aufgeregt neben ihm, während B'Elanna auf einem Bett liegt und auf ihren Bauch trommelt. Tom will wissen, was der Doktor mit "Hmm" meint. Der Doktor geht um das Bett herum. Sie würden ein sehr gesundes Kind bekommen, sagt er, aber nicht heute Nacht! B'Elanna atmet frustriert durch. Auch Tom sieht nicht gerade glücklich aus. B'Elanna möchte vom Doktor hören, dass er einen Scherz macht!

"Sie erleben Vorwehen, Lieutenant", erklärt Doc sachlich.

Tom sieht den Doktor entgeistert an: "Schon wieder?"

Und wie der Doktor schon beim vorigen Male erklärt hat, sei das ein normales Auftreten, besonders unter Klingonen. Aber B'Elanna ist das egal.

"Ich will dieses DING aus mir raus haben!".

Sie setzt sich auf und sieht den Doktor feurig an.

"JETZT!" schreit sie ihn an.

"An jemand Falschen gerichteter Zorn", meint der Doc unbeeindruckt, "das ist auch normal unter Klingonen."

Tom möchte wissen, ob der Doktor es nicht beschleunigen könne? Das würde er aber nicht empfehlen. B'Elanna lässt den Kopf hängen. Aber Tom lässt nicht locker: Wenn das so weiter ginge, würden sie nie zum Schlafen kommen! Dafür hat der Doktor nur eine Antwort übrig:

"Sie denken, dass es jetzt schlimm ist?"

Wir verlassen die Krankenstation und befinden uns im Bereitschaftsraum des Captains. Anwesend ist neben dem Oberhaupt dieses Schiffes nur noch Chakotay, der ein PADD in der Hand hält. Kathryn läuft an ihm vorbei.

"Wann?", will sie wissen, sie klingt nicht besonders erfreut und rollt die Augen.

Chakotay folgt Kathryn mit seinen Blicken und dreht sich zu ihr, als sie auf ihre Couch zurennt.

"4.00 Uhr", erklärt er.

Kathryn bleibt nun vor Chakotay stehen. Sie möchte wissen, wie viele falsche Alarme das somit gewesen seien? Damit seien es drei, bringt sie Chakotay auf den neuesten Stand. Kathryn schüttelt den Kopf und blickt achselzuckend zur Decke. Das Kind sei genauso stur wie ihre Mutter! Chakotay erzählt ihr dann etwas Schiff-internes: Harry habe einen Wettsalon eröffnet, in dem jeder auf das korrekte Datum und Uhrzeit für die Geburt wetten könne. Kathryn denkt kurz nach:

"Sagen Sie ihm, dass er mich eintragen soll für…. nächsten Freitag, 23.00 Uhr."

Kathryn kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ob es noch etwas gebe? Und das gibt es tatsächlich:

"Crewman Chell fragt, ob er Vollzeitdienst im Kasino schieben dürfe!"

Kathryn atmet resignierend durch und geht auf ihre Couch zu, Chakotay folgt ihr. Neelix habe einige große Lücken hinterlassen, die es zu füllen gilt, meint sie sarkastisch. Sie setzt sich, breitet dabei spielerisch die Arme aus und fragt, ob Mr. Chell sich der Herausforderung gewachsen fühle? Anscheinend schon, bekommt sie von ihrem ersten Offizier zur Antwort. Er überreicht ihr ein PADD mit den Worten, Chell habe schon eine Karte entworfen. Interessiert nimmt Kathryn das PADD in beide Hände und liest vor:

"Plasmaleck-Suppe", sie schüttelt amüsiert den Kopf, "Hähnchen a la Warpkern".

Chakotay und sie verfallen in ein herzhaftes Lachen. Er sieht auf seinen sitzenden Captain hinunter:

"Falls seine Gerichte so schlecht wie seine Namen sind, dann sind wir in Schwierigkeiten!"

Dem würde Kathryn, die das PADD noch immer amüsiert studiert, nicht unbedingt zustimmen, sie würde gerne seinen "Roter-Alarm-Chilli" probieren. Dabei sieht sie Chakotay an und bekommt eine Idee: Ob er Lust auf Mittagessen habe? Er sieht sie entschuldigend an:

"Ich würde gerne, aber ich habe schon Pläne gemacht!"

Das sei aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben, setzt er schnell nach. Er verlässt den Bereitschaftsraum und lässt einen Captain zurück, der immer noch das PADD studiert und immer wieder lachen muss.

Wir sehen auch gleich, wem sein Versprechen zum Mittagessen gilt (und hier werden einige Fans vor Entsetzen aufschreien): Chakotay tritt durch die Türen von Frachtraum Zwei und auf seinem Gesicht breitet sich ein großes und überraschtes Lächeln aus: Auf dem Boden des Frachtraums liegt eine rotkarierte Decke ausgebreitet, darauf steht ein Picknickkorb und Seven of Nine gießt gerade zwei Gläser Rotwein ein. Chakotay bleibt einige Zeit ratlos in der Tür stehen und dann tritt er ein. Er will wissen, was dies alles sei. Seven, die beschäftigt ist, den Rotwein einzugießen, schaut nur kurz hoch und erklärt das offensichtliche: Dies sei ein Picknick! Ihrer Nachforschung zufolge sei dies das richtige für ein drittes Date. Sie überreicht Chakotay ein Glas Rotwein. Der sieht noch immer überrascht aus, aber er freut sich sichtlich über dieses Date. Er nimmt das Glas. Bevor einen Schluck nimmt meint, er noch, dass Seven sich nicht solche Mühe hätte machen müssen. Aus Sevens Gesicht verschwindet das sanfte Lächeln, das die ganze Zeit über darin gestrahlt hatte und ihr wird sichtlich unwohl zumute:

"Falls Sie dies hier ungemütlich finden, kann ich ein kleineres Essen zubereiten."

Chakotay winkt aber sofort ab. Während er sich setzt, meint er, dass dies "Perfektion" sei. Er hebt das Glas und sie stößt mit ihm an. Er lächelt breit, ihm gefällt alles, was er sieht und er fühlt sich sehr wohl. Auch Seven kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Das ist mehr, als was wir bei ihr in 4 Jahren sehen durften. Das erste echte Lächeln Sevens, sieht man von ihrem kleinen Grinser in "In Furcht und Hoffnung" (Org. "Hope and Fear") gegenüber Harry ab, und weder das Lächeln in "Körper und Seele" (Org. "Body and Soul"), noch das in "Menschliche Fehler" Human Error reichen an dieses hier heran. Und Chakotay hat auch während der Zeit vorhin bei Kathryn ein bestimmtes Glimmern in den Augen gehabt.

Im Kasino sitzt Icheb an einem Spiel Kal-Toh. Er hat einen kleinen Metallstab in der Hand und will ihn gerade auf eine Stelle inmitten des Wirrwarrs setzen, als ein kleines aber unüberhörbares Hüsteln erklingt. Icheb sieht auf. Neben seinem Gegner Tuvok sitzt Harry und gibt ihm hustender Weise Zeichen, diesen Zug doch lieber nicht zu tun. Icheb verengt ein wenig die Augen und sucht sich eine neue Stelle am Rand des Spieles aus. Bevor er jedoch den Stab dort ablegt sieht er kurz zu Kim hinüber, ob dieser damit einverstanden ist. Der versucht so unauffällig wie möglich zu nicken, doch Tuvok entgeht selbst diese kleine Geste nicht. Icheb will gerade den Stab ablegen, als Tuvok ihn unterbricht:

"Im Interesse des Fairplay sollte ich Sie darüber informieren, dass mich Mr. Kim nie im Kal-Toh besiegt hat."

Harry sieht ein wenig niedergeschlagen darüber aus, dass Tuvok seinem jungen Lehrling dies erzählen musste. Icheb aber überdenkt seinen Schachzug neu und mit einem kurzen abschätzenden Blick auf Harry legt er das Stäbchen doch dorthin, wo er es schon zuerst probieren wollte. Zu seinem Bedauern löst sich das Spiel nicht auf. Harry kann sich ein kleines "Sie hätten auf mich hören sollen" nicht verkneifen und Icheb verengt die Augen erneut, als ob er sagen wolle: "Mach's besser Fähnrich!" Als Tuvok nun an der Reihe ist, legt er sein Stäbchen in die Mitte des Spiels und dies verformt sich, allerdings ist es noch nicht aufgelöst. Er erklärt seinem jungen und unerfahrenem Gegner, dass Kal-Toh nicht nur ein Spiel der Logik, sondern auch der Geduld sei und selbst die erfahrensten Spieler bräuchten manchmal einige Stunden, bevor sie ihren nächsten Zug machten. Aber schon während er spricht erkennt Icheb eine Chance. Er sieht sich einen Teil der Figur genauer an und ohne zu Zögern setzt er nun sein Stäbchen vorsichtig in die Mitte des Spiels. Tuvok fährt währenddessen fort, dass manchmal sogar Tage nötig seien… Aber weiter kommt er nicht, denn Icheb hat es geschafft: Die eben noch unlogische und verformte Figur wird zu einem schönen Kal-Toh Würfel. Er lächelt und sieht zu Harry hinüber und meint nur glücklich:

"Kal-Toh!"

Harry traut seinen Augen nicht, er starrt auf die Figur und er kann sich selbst die Worte, die er nun spricht kaum glauben:

"Sie haben ihn geschlagen!"

Harry scheint darüber mehr überrascht als Icheb. Aber derjenige, der darüber noch viel entsetzter scheint, ist Tuvok. Sein Gesichtsausdruck hat sich kaum merklich verändert, er sieht die Figur ungläubig an und auf seiner Stirn bildet sich eine kleine Falte. Er gratuliert Icheb förmlich. Icheb merkt gleich, dass er etwas nicht besonders Gutes getan hat. Entschuldigend sieht er Tuvok an. E sei sich sicher, dass es nur Anfängerglück gewesen sei. Er würde ihm gerne eine Revanche offerieren, aber er habe Dienst in der Astrometrie. Während Tuvok noch immer auf die Figur starrt und sich krampfhaft sein Unbehagen nicht anzumerken lassen versucht, versucht Harry neben ihm nicht in einen Lachkrampf auszubrechen. Tuvok möchte auch lieber später eine Revanche von Icheb haben. Der nickt den beiden Offizieren kurz zu und macht sich dann auf den Weg in die Astrometrie. Da erkennt Harry seine Chance. Er springt auf und nimmt sofort Ichebs Platz an. Icheb möge jetzt verhindert sein, aber er habe frei und fühle sich heute gut! Demonstrativ lässt er seine Finger knacken. Aber Tuvok hat keine Lust mehr auf das Logikspiel. Besorgt steht er auf und entschuldigt sich bei Harry, der ihm traurig nachsieht und seine einzige Chance, ihn jemals bei dem Spiel zu schlagen davon rauschen sieht. Er missdeutet Tuvoks plötzliche Flucht und ruft ihm nach, dass dies doch nur ein Spiel sei. Er sieht die Figur wieder ungläubig an.

Tuvok ist inzwischen auf der Krankenstation und wird vom Doktor gescannt. Dieser versucht seinen vulkanischen Patienten aufzubauen: Icheb sei ein unglaublich schlauer junger Mann. Ob Tuvok es jemals in Betracht gezogen habe, dass er einfach ein besserer Spieler sei? Tuvok lässt sich darauf aber nicht ein. Er habe das Spiel wegen eines erneuten Konzentrationsverlustes verloren. Tuvok klingt matt und niedergeschlagen. Leider hat der Doktor nichts, womit er ihn aufheitern könnte, denn als er seine Ergebnisse vom Tricorder abliest muss er Tuvok zustimmen. Er habe tatsächlich niedrigere Neuro-Peptid Level gefunden, auch er hat nun seine gute Laune verloren. Tuvok aber habe dies schon befürchtet. Sein Zustand verschlechtere sich. Doc versucht dennoch ihn nicht hängen zu lassen. Es sei eine kleine Veränderung und sie hätten gewusst, dass es passieren würde. Er müsste nur Tuvoks Medikamente verstärken. Mit diesen Worten steckt er ein mit gelber Substanz gefülltes Reagenzglas in sein Hypospray und injiziert es Tuvok. Der atmet danach tief durch und steht vom Bett er auf. Er bedankt sich beim Doktor. Bevor Tuvok aber die Station verlässt, wird er vom Doktor aufgehalten. Dieser verstehe Tuvoks Wunsch nach Geheimhaltung aber vielleicht sei es nun an der Zeit, den Captain zu informieren. Aber Tuvok möchte dies nicht. Er würde den Captain nur dann informieren wenn und falls sein Zustand seinen Dienst beeinflusse. Doc sieht ihn bedauernd an. Dies würde er natürlich verstehen.

In der Astrometrie sehen wir Seven und vor ihr steht ein Kaddis-Kot Spiel. Auf dem großen Sichtschirm ist Neelix zu sehen. Die beiden bleiben also in Kontakt für ihre regelmäßigen Turniere. Das ist schön zu sehen. Sie machen ein paar Züge, in dem jeder seine Punkte setzt und die des anderen ebenfalls. Dies geht so weiter bis Neelix zu einem Zug Sevens bemerkt, dass dies doch sehr trickreich sei. Sie lächelt ihn an und möchte wissen, wie es Brax geht. Auf Neelixs Gesicht breitet sich ein Lächeln von Ohr zu Ohr aus.

"Bestens, Danke, dass Sie gefragt haben", bringt er über seine Lippen.
"Ich weiß, dass ich niemals seinen Vater ersetzen kann, aber…"

Aber Seven ist sich sicher, dass der Junge zu ihm hochschauen würde. Neelix lächelt wieder, aber konzentriert sich dann doch auf das Spiel und macht seinen nächsten Zug. Dann sieht er Seven wieder an. Er habe es noch niemandem erzählt, aber er denke darüber nach, Dexa zu fragen ihn zu heiraten. Seven sieht freudig Neelix an. Sie wäre weise, zu akzeptieren. Neelix strahlt sie an. Das sei nun aber genug von seinem Liebesleben, er möchte wissen, wie es bei Seven steht. Und der wird jetzt ein wenig unbehaglich.

"Ich habe keine Liebesleben."

Aber so leicht gibt Neelix nicht auf. Schließlich war er sieben Jahre lang Moraloffizier auf diesem Schiff und er kennt Seven auch schon eine Weile. Was denn mit ihrer Beziehung zu Chakotay sei, spricht er sie direkt an. Sie will ihm aber ausweichen und nicht darauf antworten. Sie wendet sich schnell wieder ihrem Spiel zu. Er sei am Zug. Aber Neelix weiß es besser.

"Eigentlich sind Sie dran".

Seven sieht ein wenig überrascht und verlegen auf ihr Brett. Sie solle ihm doch zumindest erzählen, wie er das Picknick gefunden habe. Seven kann sich bei aller Willenskraft ein Lächeln nicht verkneifen: Es sei eine vergnügliche Aktivität für sie beide gewesen. Sie dankt ihm noch für den Vorschlag. Neelix zwinkert ihr zu.

"Jeder Zeit wieder".

Aber ihr kleines Plauschchen wird von einem Signal aus einer Konsole in der Astrometrie unterbrochen. Seven dreht sich sofort irritiert um, und beginnt es zu analysieren. Neelix möchte wissen, was es ist. Seven legt die Stirn in Falten. Die Langstreckensensoren hätten extrem hohe Neutrinowerte zusammen mit einem Gravitonfluß entdeckt. Es sei ungefähr 3 LY entfernt. Die Kameraeinstellung zeigt uns nun Seven Konsole und ihre Hände darauf. In der Mitte der Konsole erscheinen immer neue Daten. Neelix denkt an ein Wurmloch, aber Seven ist sich nicht sicher, sie müsste noch mehr Scans machen. Neelix versteht diesen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl. Sie könnten ihr Spiel auch morgen beenden, schlägt er vor. Seven dreht sich nun wieder zu ihm um. Sie werde ihn zur gewöhnlichen Zeit kontaktieren. Neelix nickt noch einmal und dann ist er weg. Seven arbeitet weiter…

… auf der Brücke: Dort stehen sie sowie Kathryn, Harry, Tuvok, Paris und Chakotay vor einem Display mit einem großen gelben Nebel darauf. Chakotay steht ganz dicht hinter Seven. Diese erklärt, dass die Emissionen aus der Mitte des Nebels stammten. Dort scheinen Hunderte verschiedene Quellen davon zu existieren. Harry übernimmt von da ab. Was heißen könnte, dass es Hunderte von Wurmlöchern dort gebe. Die Strahlung würde ihre Sensoren beeinflussen, aber falls "Fähnrich Kims" Enthusiasmus stimme, dann wäre dies die größte bekannte Ansammlung von Wurmlöchern. Kathryn möchte auch nicht Harrys Enthusiasmus zu sehr unterstützen, sie klingt aber dennoch sehr positiv als sie fragt:

"Irgendeine Idee, wohin sie führen?"

Noch nicht, gibt Harry zurück, aber falls davon nur eines in den Alphaquadranten führte… Tom ist nun an der Reihe seinen Freund wieder auf den Boden zurückzuholen:

"Wer weiß, Harry, es könnte uns genau in das Wohnzimmer Deiner Eltern führen!"

Kathryn grinst bei dieser Vorstellung, kehrt aber sofort wieder zu ihrer ernsten Arbeitseinstellung zurück. Tom solle den Kurs dahingehend verändern. Aber sie sieht Kim noch einmal an und kann sich nicht verkneifen:

"Fähnrich, falls sie mit ihrer Mutter sprechen, sagen Sie ihr, dass sie möglicherweise das Sofa verschieben muss."

Damit und mit einem letzten Grinsen in Harrys Richtung begibt sie sich wieder in ihren Chefsessel und Harry bleibt nichts anderes übrig als ihr kopfschüttelnd nachzuschauen. Dennoch wird er seiner Mutter garantiert vorschlagen, dem Sofa einen neuen Platz zu geben.

Erde, 26 Jahre später, Krankenhaus

Tuvok läuft aufgeregt in seinem Zimmer, in das nun das Tageslicht strahlt, umher und wirft immer wieder mit seinen beschriebenen Blättern um sich. Er wiederholt immer wieder die gleichen Zahlen: 533171. Mit ihm im Raum steht ein Pfleger des Hauses und kann ihm nur hilflos zusehen. Da tritt der Doktor ein. Der Mitarbeiter entschuldigt sich bei dem Doc, aber Tuvok würde niemanden an sich heran lassen und er dachte, dass vielleicht er… Der Doc unterbricht den aufgeregten Pfleger, er habe das richtige getan. Besorgt sieht er Tuvok an, wendet sich dann aber wieder dem Pfleger zu. Tuvoks Zustand sei nie mit gewalttätigem Verhalten einhergegangen. Der Pfleger berichtigt hier auch den Doktor: Tuvok scheine eher frustriert als gewalttätig. Tuvok wandert noch immer durch den Raum, murmelt jetzt aber keine Zahlen mehr vor sich hin, sondern brabbelt laut unzusammenhängende Sätze:

"Langstreckensensoren empfangen… keine Spur… ihr Verschwinden bleibt ein Rätsel… Ich bin sehr besorgt".

Doc hält Tuvok nun mit beiden Händen fest und sieht ihm fest in die Augen.

"Worüber sind Sie besorgt?" 

"Über ihr Verschwinden"

erhält er zur Antwort. 

"Wessen Verschwinden", will er wissen, doch Tuvok läuft wieder umher und er wiederholt die Zahlen:

"533171.. 533171"

Der Pfleger erklärt dem Doc, dass er diese Zahlen immer und immer wieder murmele. Es könnte eine Sternzeit sein, schlägt er vor. Das macht Sinn für den Doktor:

"Sternzeit 53317. Meinen Erinnerungsmustern zufolge war das die Zeit, in der Captain Janeway von den Kelligians entführt wurde."

Er greift Tuvok am Arm und hält ihn wieder fest. Ob Tuvok darüber spreche? Über Captain Janeway? Tuvok reißt sich wieder los:

"Ihr Verschwinden bleibt ein Rätsel!"

Aber er habe dieses Rätsel gelöst, beruhigt ihn Doc, er habe den Captain sicher zur Voyager zurückgebracht. Ob er sich daran noch erinnere? Tuvok hört nicht auf ihn.

"Ich bin sehr besorgt…. sehr besorgt…"

Er läuft wieder im Zimmer auf und ab. Der Pfleger hat wieder einen Vorschlag: Vielleicht könnte Kathryn zu Tuvok gehen und zeigen, dass es ihr gut ginge? Doc winkt ab, sie sei zur Zeit nicht in der Stadt und er ist nicht sicher, wann sie zurückkommt. Jetzt ist es Tuvok, der Doc herumwirbelt, ihn festhält und ihm in die Augen sieht:

"Sie kommt nie wieder zurück!" schreit und dann leiser: "Ihr Verschwinden bleibt ein Rätsel".

Er nimmt seine Runden im Zimmer wieder auf und der Doktor sieht sehr besorgt aus, sowohl ob Tuvoks Zustand als auch ob dessen, was er über Kathryn gesagt hat.

Also geht er ein paar Nachforschungen anstellen. Reg Barclay arbeitet noch in seinem Vorlesungsraum, als ihn eine Stimme plötzlich aus seiner Konzentration reißt:

"Voyager an Pathfinder, Pathfinder bitte antworten!"

Er dreht sich um und ist überrascht dort den lächelnden Doktor stehen zu sehen. Dann fasst er sich an den Kopf. Er habe wieder ihr Golfturnier vergessen! Doch der Doc beruhigt ihn sogleich, das Turnier sei erste nächste Woche. Er sei hier, weil er mit Admiral Janeway Kontakt aufnehmen müsste. Reg schaut kurz zu Boden. Sie sei nicht in der Stadt. Das weiß der Doktor. Aber er möchte wissen, ob sie Barclay gesagt habe, wohin sie gehen würde? Reg macht eine kurze Pause:

"Aahh, es tut mir leid, aber darüber haben wir nie gesprochen… Stimmt irgend etwas nicht?"

Der Doktor fängt an, um Reg herum zu gehen. Das wisse er nicht genau. Er habe heute früh Tuvok besucht und der habe gedacht, dass sie sich in Gefahr befinde. Aber der Doc wisse doch am besten wie verwirrt Tuvok werden könnte, winkt Reg ab.

"Ja, aber ich bin auch besorgt wegen des Admirals", gibt Doc zu.

Er ist wieder vor Reg stehen geblieben und sieht ihn an. Reg schluckt hart. Er will wissen, wieso? Der Doc erklärt: Vor zwei Tagen hätte sie ihm um eine große Menge eines experimentellen Medikamentes gebeten und als er sie gefragt habe, wofür, habe sie gesagt, dass dies geheim sei. Dann sollte er Reg darüber wohl nichts erzählen, versucht dieser einen Scherz. Aber Doc lässt nicht so schnell von seinem Punkt abbringen: Er habe mit Direktor Okaro vom Geheimdienst gesprochen und der habe ihm versichert, dass Kathryn in keine geheime Operation mehr involviert gewesen sei seit sie den Job an der Akademie angenommen habe. Aber Reg versucht auch das abzutun: Der Doc wisse doch, wie diese Geheimdienstleute werden könnten, vielleicht habe er nur versucht, den Doc loszuwerden.

"Aber dennoch…", beginnt der Doktor und setzt sich auf einen der Stühle, "seit Monaten redet sie nur darüber, wie aufgeregt sie ist, mit Ihnen unterrichten zu können und dann, gerade als das Semester anfängt, geht sie weg und sie hat Ihnen nicht einmal gesagt, wohin! Finden Sie das nicht ein wenig… komisch?"

Während der ganzen Rede des Doktors, ist Reg immer nervöser geworden und nun ist es ihm sichtlich unbehaglich darüber mit dem Doktor zu sprechen. Er schließt die Augen:

"Ich… ich bin sicher, dass es dafür eine ganz vernünftige Erklärung gibt…"

Der Doktor sieht ihn überrascht an. Nachdem Reg dies gesehen hat, schließt er die Augen schnell wieder.

"Es.. tut mir leid. Ich ha- habe einige…. P..p..papiere zu bewerten."

Doc sieht ihn nun eindringlich an.

"Reg, Sie stottern!"
"S..so?"

Der Doktor steht auf und geht auf Reg zu. Er habe das schon seit Jahren nicht mehr bei ihm gehört. Er glaube, dass Reg ganz genau weiß, wo Kathryn ist. Die beiden stehen sich jetzt wieder Auge in Auge gegenüber. Aber Reg kann seinen Freund nicht ansehen und schließt wieder die seinigen.

"Der Admiral ist einer der höchstausgezeichneten Offiziere in der Geschichte der Sternenflotte. Ich bin sicher…. dass sie auf sich selbst aufpassen kann!"

Der Doktor aber nicht. Reg würde dies nicht sagen, wenn Kathryn nicht etwas gefährliches tun würde! Der Doktor würde ihm Worte in den Mund legen! Die Stimmung zwischen den beiden wird nun immer angespannter.

"Sagen Sie mir, wo sie ist, Reg!", will der Doktor jetzt mit drohender Stimme wissen.

Reg sieht ihm in die Augen.

Ein Shuttle der Föderation umkreist einen Mond. Die Shuttles haben noch Ähnlichkeit mit denen der Voyager aber sie sind nun moderner gestaltet und sehen sehr viel schnittiger aus, gegen diese wirken die alten der Voyager schon beinahe plump. In einer Höhle auf dem Mond, die mit Fackeln erleuchtet ist, beamt sich Kathryn. Aus einem Seitengang kommen ihr zwei Klingonen entgegen und vornweg eine junge Sternenflottenoffizieren in einer Ingenieursuniform mit dunklen Haaren und leichten Stirnfalten, Miral Paris. Als sie den Captain erblickt, breitet sie die Arme aus und wünscht ihr ein herzliches Willkommen im Hause von Korath. Die beiden Frauen lächeln sich an. Kathryn mag, was Korath aus dem Platz gemacht hat. Darauf schreit ein Klingone sie in seiner eigenen Sprache an, woraufhin sich die junge Offizieren sofort umdreht und ihn in ihrer Sprache zurückanbellt. Der Klingone hält daraufhin lieber den Mund und beide ziehen ab. Kathryn beugt sich zu Miral und will wissen, worum es ging? Die junge Frau dreht sich zurück. Er habe gesagt, Kathryns Benehmen sei nicht respektvoll gewesen. Kathryn tut das wirklich leid, sie hofft, dass sie ihm erklärt habe, dass sie es nicht so gemeint habe. Miral habe ihm erzählt, würde er Kathryn nicht mehr Respekt zeigen, würde sie seinen Arm brechen. Kathryn grinst.

"Sie sind ganz die Tochter ihrer Mutter!"

Die junge Frau schlägt vor, dass sie jetzt gehen sollten, da Korath warten würde. Kathryn hält sie aber auf. Dies sei der Punkt, an dem sich ihre Wege trennen würden. Miral fragt noch einmal nach, nur im Falle, dass sie Kathryn nicht richtig verstanden hat. Die sieht Miral harsch an und teilt dem Fähnrich mit, dass sie gehen dürfe. Die hat da aber etwas gegen:

"Admiral, ich denke wirklich…"

Sie wird von Kathryn unterbrochen. Sie könne auf sich selbst aufpassen. Mit allem nötigen Respekt, beginnt Miral, aber sie habe an dieser Sache seit sechs Monaten gearbeitet… Und sie habe einen hervorragenden Job getan, bestätigt der Admiral, aber der sei nun vorbei, ob sie das verstanden habe. Kathryns Stimme wechselt von sanft zu bedrohlich und eisig. Auch ihr Blick ist eisig, schließlich ist sie ein hochdekorierter Admiral der Sternenflotte und lässt sich von einem Fähnrich nichts sagen, Paris hin oder her. Dieser Fähnrich Paris gibt auch schnell klein bei und bestätigt. Nachdem sie das klar gestellt haben, tätschelt Kathryn fürsorglich Mirals Arm und ihre Stimme ist auch wieder sehr viel sanfter als noch gerade.

"Zufälligerweise weiß ich, dass Ihre Eltern Sie gerne sehen würden. Nehmen Sie sich ein paar Tage frei nehmen und besuchen Sie sie!"

Miral traut sich kaum Kathryn in die Augen zu blicken und nickt nur schüchtern. Als Kathryn zu den beiden wartenden Klingonen geht, bleibt Miral noch ein wenig stehen und schüttelt besorgt den Kopf.

Kathryn wird in einen Raum geführt, in dem ein alter Klingone, Korath, an einem cardassianischen Disruptor arbeitet. Er hat ihn so modifiziert, dass er einen Tanedion-Impuls aussendet. Kathryn ist begeistert, fast jedenfalls. Aber das sei nicht das, weswegen sie gekommen sei. Nein, bestätigt Korath, sie sei wegen etwas sehr viel gefährlicherem hier. Er beginnt wieder an dem Disruptor zu arbeiten. Kathryn geht auf ihn zu. Sie will wissen, wo es ist. An einem sicheren Ort, versichert ihr Korath ohne von seiner Arbeit aufzublicken. Kathryn geht langsam weiter auf ihn zu. Ihre Stimme ist leise aber drohend.

"Ich habe sehr viele Schwierigkeiten auf mich genommen, um Sie in den Hohen Rat zu bekommen, nun geben Sie mir, was Sie versprochen haben!"

Korath sieht sie von oben herab an, legt seinen Disruptor weg und geht zu einer Konsole. Kathryn folgt ihm langsam, genauso wie die anderen Klingonen. Sie sieht ihm über die Schulter und atmet tief durch. Auf dem Display der Konsole erscheint ihr Shuttle. Korath habe es gescannt und es sehe so aus, als ob sie einige… interessante Modifikationen unternommen hätte. In seine Augen tritt ein Ausdruck des Verlangens. Ihr Schildgitter sei von besonderem Interesse, er wendet sich wieder mit glänzenden Augen dem Display zu. Kathryn schaut ihn hart an.

"Es ist nicht zu verkaufen!", teilt sie ihm eisig mit.

Koraths Augen haben ihren Glanz verloren, sie sind gemein geworden. Dann sei auch das nicht zu haben, was sie wolle! Er wendet sich wieder seinem Disruptor zu. Kathryn sieht ihm ruhig aber ärgerlich hinterher. Sie hätten eine Vereinbarung gehabt. Korath geht darauf nicht ein. Man solle dem Admiral den Ausgang zeigen! Mit einem letzten eisigen Blick auf Korath verlässt Kathryn die Höhle.

26 Jahre früher, Voyager:

Die Voyager hat inzwischen den Nebel erreicht und fliegt hinein, sie sind auf Rotem Alarm. Kathryn steht neben Tom an der Navigationskonsole und sieht auf den Sichtschirm. Tom arbeitet, meint aber sarkastisch, dass Chell vielleicht "Nebel-Suppe" auf seiner Menükarte ergänzen sollte. Die Voyager wird durchgeschüttelt, sofort fragt Kathryn nach den Schilden. Tuvok teilt ihr mit, dass sie halten. Kathryn ruft die Astrometrie. Seven bestätigt. Kathryn will wissen, ob es schon neue Daten wegen dieser Neutrinoemissionen gebe? Seven verneint dies. Sie kann noch immer keinen klaren Scan machen. Kathryn erfragt über die Komm die Distanz zum Mittelpunkt des Nebels. Seven checkt dies kurz nach. 6 Millionen km teilt sie Kathryn mit.

Auf der Brücke sehen wir wie Kathryn den Kopf schüttelt, wieder werden sie durchgeschüttelt. Sie dreht sich zu Tuvok um und will wissen, was es ist. Diesmal kann er ihr etwas mehr sagen: Er entdeckt eine Tritanium-Signatur bei den Koordinaten 342.55. Jetzt bebt die Brücke die ganze Zeit über leicht. Tom berichtet, was immer es sei, es sei zu dicht. Kathryn steht nun an Toms anderer Seite und befiehlt Ausweichmanöver. Chakotay sitzt in seinem Sessel und schaut auf seine Konsole, als diese piept. Er dreht sich zu Tuvok: Ob dies ein Schiff gewesen sei? Möglich, gibt der Vulkanier zurück. Die Brücke wird wieder etwas härter durchgeschüttelt. Jetzt gibt Harrys Konsole Warnsignale von sich.

"Es gibt noch eine Triatanium-Signatur, direkt vor uns!"

Man sieht die Voyager durch dir gelbe Nebelsuppe fliegen und plötzlich taucht direkt vor ihnen ein gewaltiges schwarzes fliegendes Viereck auf: Ein Borgkubus. Auf der Brücke bekommt es Kathryn mit der Angst zu tun: Ihre Augen werden groß und sie hält sich fest. Mit den Augen starr auf den Schirm mit dem Kubus darauf gerichtet, bringt sie nur ein alarmiertes "Tom" über die Lippen. Und der tut, was er kann. Noch eine Erschütterung und die beiden werden nach vorne gedrückt.

Man sieht, wie die kleine Voyager unter dem Kubus erscheint und sich gerade noch nach vorne legen kann, um einer Kollision mit dem vielfach größeren Schiff zu entgehen. Knapp bekommt sie noch die Kurve und streift den Kubus nicht mal mit einer Warpgondel. Sie beeilt sich, vom Borgschiff weg zu kommen, während das seinen Kurs beibehält.

Kathryn steht wieder kerzengrade neben Tom und befiehlt ihm ohne Zögern:

"Bringen sie uns hier raus! Sofort!"

Sie macht sich auf den Weg zurück zu ihrem Chefsessel, während Tom ihre Order gerne befolgt.

Auf einem anderen Sichtschirm erblicken wir die Voyager wie sie durch den Nebel navigiert. Neben dem Sichtschirm sind grüne Konsolen sichtbar, eine mechanische und dunkle Stimme verkündet:

"Schiff identifiziert: U.S.S. Voyager. Wir werden verfolgen und assimilieren."

"Nein," kommt eine weibliche und starke Stimme hinzu.

Die Kamera schwenkt fort vom Sichtschirm hin zu einer Art Fahrstuhl, mit der die Queen vollständig zusammengebaut auf den Boden gefahren wird, sie wird von verschiedenen Scheinwerfern beschienen.

"Sie haben unsere Sicherheit nicht durchdrungen. Lasst das Schiff weiterfliegen. Für Jetzt. Ich werde ein Auge auf sie haben."

Bei diesen Worten tritt sie aus ihrem Gefährt heraus und beobachtet nachdenklich den Sichtschirm. Sie legt ihren Kopf auf die Seite, ihre Kiefer mahlen.

In der Gegenwart, auf der Voyager:

Eine Computeranimation zeigt einen klein anmutenden Borgwürfel, mit dem die Voyager vor nur wenigen Augenblicken fast kollidiert wäre. Die Kamera zoomt in den Raum und wir sehen die fast komplette Brückencrew der Voyager, wie sie sich im Bereitschaftsraum versammelt hat.

"Es gibt keine Anzeichen dass uns die Borg gesehen haben", erklingt Tuvoks Stimme.

"Wie konnten sie uns nicht sehen wenn wir nur zehn Meter an ihrer Hülle vorbeigeflogen sind?" fragt ein erstaunter Lt. Paris. 

Tuvoks Antwort scheint plausibel: "Selbst die Borg würden eine Kollision nicht heraufbeschwören. Die Strahlung des Nebels muss ihre Sensoren genauso beeinträchtigt haben wie die unseren".

Und genau darin sieht Harry Kim ihre große Chance.

"Dann lassen Sie uns in den Nebel zu den Wurmlöchern zurückkehren!". 

"Nein, das wäre viel zu gefährlich! Mein letzter Scann zeigte 47 weitere Borgschiffe im Inneren des Nebels an" wirft Seven ein. 

Doch damit gibt sich Harry nicht zufrieden: "Aber wir können doch nicht all diese Wurmlöcher links liegen lassen!". 

"Doch das können wir" ist Janeways letztes Wort.
"Eines Tages werden Sie einmal Captain sein, aber noch bin ich es" fügt sie mit einem Grinsen hinzu.

Die Voyager fliegt also weiter. Tom schlendert über einen der Voyager-Gänge. Da holt ihn Harry ein und fragt ihn, was er nach seinem Dienst noch so vor hätte.

"Ich habe noch nichts vor".

"Nun,", meint Harry, "wir sollten noch einmal etwas Spaß haben bevor du zu beschäftigt damit wirst, Vater zu sein".

"Hast du ein Holodeck reserviert?" möchte Tom wissen. 

"Nein, ich habe eine bessere Idee".

Harry reicht Tom ein PADD, woraufhin Tom etwas erstaunt antwortet:

"Das verstehst du unter Spaß haben?!" 

"Aber es wird funktionieren! Wir brauchen nur ein paar Veränderungen am Flyer vorzunehmen."

Aber Tom scheint nicht allzu sehr überzeugt.

"Es wird uns an die Borg ausliefern!".

Kim versucht zu beschwichtigen:

"Aber nicht mit dem besten Piloten des Quadranten. Wenn wir zusammen zum Captain gehen würden, könnten wir sie besser umstimmen!" 

"Guter Versuch Harry. Ich will sie gar nicht überzeugen", bekommt er als Antwort. "Aber willst du nicht auch nach Hause?", fragt Harry. 

Toms Antwort mag erstaunlich klingen: "Ich bin hier zu Hause!"

Gerade noch bevor sich die Turbolifttüren hinter Tom schließen können ruft ihm Harry zu:

"Captain Proton würde nie auf solch eine Art vor einem Abenteuer davonlaufen!".

"Captain Proton hatte aber auch keine Frau und kein Baby", meint Tom.

Dann schließen sich die Lifttüren.

In der Stellarkartographie. Seven ist am arbeiten, da kommt Chakotay zur Tür herein.

"Wenn Sie wegen meinem Bericht kommen, der ist noch nicht fertig".

Aber Chakotay grinst verschmitzt und sagt:

"Eigentlich bin ich in einer inoffiziellen Angelegenheit hier. Ich frage mich, ob sie einmal wieder mit mir ausgehen würden?".

"Was würden wir tun?", fragt Seven.

"Nun", sagt ein sichtlich nervöser Chakotay, "vielleicht wäre ein Abendessen für das vierte Date angebracht?". 

"Das wäre wohl für ein fünftes Date besser geeignet", meint Seven, nickt aber dennoch.

In der Krankenstation: Seven unterzieht sich einer Routineuntersuchung durch den Doktor.

"Sie sind absolut in Ordnung!", lautet die Diagnose.

Dennoch wirkt Seven verunsichert und merkwürdig schüchtern.

"Kann ich ihnen noch irgendwie helfen?", fragt der Doc. Verlegen sagt sie: "Erinnern sie sich noch daran, als vor drei Monaten meine kortikalen Knoten ausfielen? Sie sagten es wäre möglich, die restlichen Knoten zu entfernen."

Nachdem der Doktor sie davon überzeugen kann, dass es nun nur noch eine einzige Operation benötigen würde, um die restlichen Knoten zu entfernen, leuchtet ihr Gesicht auf.

"Sie könnten danach das ganze Spektrum an Gefühlen wahrnehmen", fügt der Doc hinzu. 

"Wann könnten sie den Eingriff vornehmen?". 

"Noch Heute", bietet ihr der Doc an. 

"Gut, meine Schicht endet um 18 Uhr".

Doch der Doc setzt noch einen drauf.

"Sobald sie dann alle Gefühle wahrnehmen, wäre es auch an der Zeit intimere Beziehungen einzugehen".

Seven sagt nichts dazu.

"Sollten sie Hilfe in dieser Richtung benötigen, wenden sie sich an mich!". 

"Danke", antwortet Seven, "aber ich habe schon alle Hilfe die ich benötige."

Man kann nun förmlich erkennen, wie dem Doktor der Unterkiefer nach unten saust.

"Wir sehen uns um 18 Uhr!"

In der Zukunft:

Janeways Shuttle umkreist einen Mond. Man sieht einen Raum voller Klingonen, und der eine kündigt die Ankunft einer Admiral Janeway an. Schon tritt sie durch die Tür.

"Ich habe ihr Angebot überdacht", meint Janeway. 

"Ich wusste dass Sie das tun würden", sagt der Klingone selbstsicher. 

"Aber zuvor möchte ich mich von der Funktionalität des Geräts überzeugen", wirft Janeway ein. 

Der Klingone wird wütend: "Sie zweifeln meine Ehre an?". 

"Hätten Sie eine Ehre, dann hätten Sie unsere Abmachung nicht gebrochen!", lautet Janeways knallharte Antwort.

Die Klingonen geben klein bei. Eine Felswand verschwindet, sie war nur eine holographische Projektion, und dahinter erkennt man einem klobigen Apparat. Janeway scannt ihn mit dem Tricorder.

"Das wird seine Arbeit gut erledigen", grinst sie den Klingonen an …

und schon befestigt sie einen kleinen Sender an dem Gerät. Schneller als die Klingonen ihre Disruptoren ziehen können, schimmert ein Transporterstrahl und umhüllt den Admiral mitsamt dem Gerät.

"Haltet Sie auf!", brüllt der Klingone, aber die Phaserstrahlen treffen schon ins Leere.

Janeway hat es geschafft und hat die Klingonen überlistet. Sie befindet sich wieder an Bord ihres Shuttles und betätigt ihre neuartigen Schilde.

"Computer, nimm Kurs auf die folgenden Räumlichen und Zeitlichen Koordinaten!".

Schon wird sie von zwei Klingonenkreuzern verfolgt, welche ihr mit den neuen Schilden aber wenig anhaben können. Selbst einen fluchenden Einwurf des Klingonen per Comsignal kann sie nur lächelnd abschmettern, und nimmt Kurs auf eine neue Vergangenheit. Doch gerade als sie den Zeitsprung vornehmen will, taucht die USS Rhode Island unter dem Kommando von Captain Harry Kim auf.

"Oh Harry! Und man sagt immer, der Weltraum wäre so groß", grüßt ihn Janeway über den Bildschirm.

Doch Harry scheint weniger gut gelaunt zu sein.

"Senken Sie ihre Schilde und bereiten Sie sich darauf vor, in Gewahrsam genommen zu werden!".

"Sie haben keinen Grund mich in Gewahrsam zu nehmen", erwidert Janeway. 

"Der Doktor hat mir alles erzähl, und Reginald Barclay hat ihm alles erzählt", sagt Harry. 

"Gut, ich komme an Bord. Mit einer Bedingung: Sie lassen mich erklären, warum ich dies tue."

Im Bereitschaftsraum auf der USS Rhode Island. Harry ist aufgebracht:

"Sie haben ja keine Ahnung was dies für Konsequenzen für uns alle haben würde!" 

"Ich habe eine Ahnung, was es für Konsequenzen hat, wenn ich dies NICHT tue! Und Sie wissen das. Aber ich kann dies alles ändern", antwortet Janeway kühl.

Harry scheint sich seiner Sache nicht mehr ganz sicher zu sein.

"Wenn die Sternenflotte davon Wind bekommt….", räumt er ein.

Aber es wird klar, dass weder er, noch der Doc jemandem anderen von dieser Sache erzählt hat. Sie wollten Janeway nicht anschwärzen, bevor sie selbst mit ihr darüber geredet hatten.

"Ich habe der Crew erzählt, ich müsste Sie aus medizinischen Gründen zurückholen! Können Sie mir mit absoluter Sicherheit sagen, dass dies alles funktionieren wird?"

Doch Janeway grinst ihn nur an. 

"Was ist?", fragt Harry erstaunt. 

"Nun", sagt Janeway, "ich erinnere mich nur gerade an einen Fähnrich, der damals unbedingt in diesen Borg-Nebel fliegen wollte, nur um keine Möglichkeit auszuschließen!". 

"Ganz recht", entgegnet Harry, "und wenn ich mich recht erinnere, haben Sie mich damals aufgehalten".

Wieder grinst Janeway.

"Ja, aber nur weil wir damals noch nicht wussten was wir heute wissen!".

Bald wird klar, dass Janeway hier nicht über die weiterentwickelte Technologie spricht, sondern über die Crew.

"Ich spreche von dem, was aus uns geworden ist. Von denen, denen es nicht so gut geht wie uns Beiden. Unsere Familie von einst ist nicht mehr komplett!"

Janeway wird nun ernster.

"Harry, ich bitte Sie mir noch einmal zu vertrauen. Ein allerletztes mal".

In der Gegenwart, in Chakotays Quartier:

Ein Transporterstrahl schimmert und Seven erscheint. Sie trägt einen Strauß rosafarbener Blumen mit sich.

"Seven, ist etwas mit der Tür nicht in Ordnung?", fragt Chakotay. 

"Ich dachte nur, es wäre nicht angebracht mit einem Blumenstrauß zum Quartier des ersten Offiziers zu laufen", grinst Seven. 

Er riecht an den Blumen und meint etwas verlegen: "Ich sollte sie ins Wasser stellen".

Doch da packt ihn Seven am Arm, und die beiden versinken in einem leidenschaftlichen Kuss, begleitet von romantischen Streicherklängen im Hintergrund.

"Man sagt, der erste Kuss wäre etwas ganz besonderes", haucht Seven ihm ins Ohr. 

"Und was ist mit dem zweiten?", fragt Chakotay.

Doch die Zweisamkeit wird jäh gestört. Janeways Stimme erklingt:

"Offiziere auf die Bücke!".

Auf der Brücke. Der Schirm zeigt eine seltsame Anomalie, welche einem Wurmloch ähnelt.

"Was ist das?", fragt Chakotay. 

"Eine Art Temporale Spalte", mein Janeway.

Wieder 26 Jahre in der Zukunft:

Harry hilft Janeway, die Einstellungen an ihrem Zeitschiff vorzunehmen.

"Wenn das die Sternenflotte herausbekommt…", sagt Harry.

Aber Janeway beruhigt ihn.

"Sie machen sich zu viele Sorgen. Das bringt Ihnen nur graue Haare."

Harry scheint recht zufrieden zu sein mit de Zustand des Schiffes. Doch plötzlich erscheint er erschrocken.

"Das Zusatzgerät zur Zeitreise. Es produziert zuviel Energie. Sie werden nicht zurückkehren können." 

"Ich wusste immer dass es eine Einbahnstrasse sein würde.", entgegnet ihn Janeway kühl.

Harry wirkt bedrückt und fragt noch einmal, ob er sie auch wirklich nicht davon abbringen könnte. Die Antwort bleibt aus. Liebevoll nimmt ihn Janeway in den Arm, drückt ihn ganz fest, und schaut ihm noch einmal tief in die Augen.

"Kim an Rhode Island. Einen zurückbeamen", sind Harrys letzte Worte mit zittriger Stimme.

Es wird deutlich, wie sehr sie sich in den letzten Jahren liebgewonnen hatten. Besonders Janeway sah Harry immer als eine Art persönlichen Schützling an.

"Computer, Chronodeflektor aktivieren", befiehlt Janeway.

Doch da tauchen die beiden Klingonenschiffe wieder auf und eröffnen das Feuer. Ihr Schiff wird schwer getroffen, da sie zum Zeitsprung die Schilde nicht ausfahren kann. Sie öffnet einen Kanal zu Harrys Schiff:

"Harry, ich werde angegriffen, wie schnell können Sie wieder hier sein?".

Wieder in der Gegenwart, auf der Brücke der Voyager:

Tuvok meldet: "Phaserfeuer auf der anderen Seite der Spalte. Die Signatur entspricht den Klingonen."

Daraufhin ruft Janeway den roten Alarm aus.

Währenddessen in der Zukunft:

Janeways Schiff wird immer noch beschossen, doch da eilt die rettende Rhode Island herbei. Harry startet eine letzten Versuch:

"Ich werde Sie herüberzubeamen, Ihre Strukturelle Integrität ist zu schwach!".

Doch Janeway gibt nicht auf: "Sie wissen wo ich hingehen werde, und das ist nicht auf Ihr Schiff!"

Daraufhin schlägt Harry die Klingonenschiffe in die Flucht. Nun kann Janeway ihren Chronotonstrahl aktivieren. Von der Oberseite des Shuttle wird ein grünlich-blauer Strahl abgesondert, welcher den Zeitspalt öffnet. Janeway setzt Kurs darauf.

An Bord der Voyager, Gegenwart:

"Ein Schiff kommt durch den Spalt!", meldet Tuvok. 

"Klingonen?", fragt Chakotay. 

"Nein, Föderation!".

Gespannt blickt die Crew auf den Bildschirm. Ein kleines Shuttle erscheint.

"Wir werden gerufen", ertönt von Harry Kim. 

"Auf den Schirm!", sagt Janeway während sie sich aus ihrem Sessel erhebt.

Eine gealterte Janeway erscheint auf dem Bildschirm und sagt ohne zu grüßen:

"Rekalibrieren Sie Ihren Deflektorschirm, damit er einen Tachionstrahl aussendet. Sie müssen den Spalt verschließen!".

Janeway reagiert recht gelassen.

"Normalerweise begrüßen wir uns zuerst, bevor wir Befehle geben."

Tuvok meldet: "Ein Klingonenschiff kommt durch den Spalt." Daraufhin wird die gealterte Janeway etwas energischer: "Schließen Sie den Spalt! Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, ich bin Ihre Vorgesetzte! Tun Sie nun was ich Ihnen sage!"

Die Voyager sendet tatsächlich einen Strahl aus, dieser trifft die Spalte und schließt sie gerade noch rechtzeitig, bevor eines der Klingonenschiffe hindurchtreten kann. Sehr ernst richtet sich Captain Janeway an ihr gealtertes Ego:

"Ich habe getan was Sie verlangten. Nun sagen Sie mir, was hier vor sich geht!" 

"Ich bin gekommen, um die Voyager nach Hause zu bringen!".

Unter diesem letzten Satz zoomt die Kamera hinweg, und wir erkennen, dass die gesamte Übertragung von den Borg mitgehört wurde. Stumm und starr blickt die Borg-Queen auf den Bildschirm…..

Admiral Janeways Shuttle und die Voyager halten Parallelkurs. Im Transporterraum warten Captain Janeway, Chakotay und Tuvok sichtlich verunsichert auf das Eintreffen des Admirals. Als sie sich auf der Transporterplattform materialisiert, mustert der Captain sie mit einem misstrauischen Blick und bringt ihr ein zurückhaltendes "Willkommen an Bord" entgegen.

"Es ist schön wieder hier zu sein" erwidert sie, und lächelt dabei erleichtert.

Obgleich Tuvoks vulkanischer Mine wenig Emotionen entspringen, hat man das Gefühl ihm käme jeden Moment ein 'Faszinierend' über die Lippen, aber er zieht es vor zu schweigen. Commander Chakotay ist die Verwunderung eher anzumerken, er starrt die ergraute Frau vor ihm mit großen Augen an, und ist ebenfalls sichtlich sprachlos.

Die beiden Janeways betreten den Bereitschaftsraum. Der Admiral erblickt sofort eine Kanne auf dem Schreibtisch.

"Frischer Kaffe!" sagt sie mit einem müden Lächeln und geht zum Fenster. "Möchten sie eine Tasse?" fragt der Captain höflich.

Doch der Admiral winkt ab.

"Nein danke, das habe ich vor Jahren aufgegeben. Heute trinke ich nur noch Tee".

Captain Janeway runzelt skeptisch die Stirn und gießt sich selbst eine Tasse ein.

"Ich habe dem Museumswärter gesagt dass er immer eine heiße Kanne Kaffe auf den Schreibtisch stellen soll, wenn er Wert auch Realitätstreue legt."

Captain Janeway lächelt erstaunt.

"Die Voyager ist in einem Museum?" 

"Die Voyager IST ein Museum", erwidert ihr alter Ego aus der Zukunft, "im Gebiet von Presidio".

Sie wendet sich wieder dem Fenster zu.

"An einem klaren Morgen kann man von hier aus Alcatraz sehen".

Captain Janeway kann sich einen freudigen Gesichtsausdruck nicht verkneifen.

"Sie haben es zurück zur Erde geschafft."

Janeway weiß nun, dass sie eines Tages ihr Versprechen wahrgemacht hat, und die Crew zurück nach Hause brachte. Und man merkt ihr ihre fast unbekümmerte Freude über diese Offenbarung an.

"Unglücklicherweise hat unsere Lieblingstasse die Reise nicht so gut überstanden. Sie hat bei einem Gefecht mit den Fen Domar einiges abbekommen".

Admiral Janeway geht auf ihr jüngeres ich zu, nimmt ihre Kaffeetasse und duftet an ihr. Sie scheint den Geruch zu genießen, obwohl sie dieses Laster angeblich vor langer Zeit aufgegeben hat.

"Die Fen Domar?" erwidert der Captain. 

"Die Fen Domar, sie werden ihnen in einigen Jahren über den Weg laufen".

"Halt, ich sollte nichts weiteres über die Zukunft erfahren" wirft Captain Janeway ein.

Genervt blickt der Admiral nach oben und rollt mit den Augen.

"Ohh, die allmächtige oberste temporale Direktive. Nehmen sie einen Ratschlag an: Sie haben weniger Kopfschmerzen wenn sie sie einfach ignorieren".

Der Captain nimmt einen durchdringenden Blick an, und sagt ihr dann dass sie sich wohl dazu schon entschieden habe, denn sonst wäre sie nicht hier. Der Admiral antwortet, dass viel mit ihr geschehen sei seit sie sie war.

"Nun, ich bin immer noch ich und dies hier ist immer noch mein Schiff. Also hören sie auf über zukünftige Ereignisse zu sprechen solange ich mich nicht anders entschieden habe. Verstanden?".

Für einen Moment blicken die beiden sich intensiv in die Augen, aber schnell erkennt Admiral Janeway dass sie in diesem Punkt klein bei geben muss.

"Einverstanden. Also reden wir über die Vergangenheit".

Sie entfernt sich wieder vom Captain, und geht das Geländer entlang.

"Vor 3 Tagen entdeckten sie erhöhte Neutrino-Emissionen in einem Nebel in Gitter 986. Sie dachten es könnte ein Weg nach Hause sein. Und sie hatten recht. Ich bin gekommen um ihnen zu sagen sie die Voyager zurück zu diesem Nebel bringen sollen".

"Aber der Nebel war voll von Borg" wandte Captain Janeway ein. 

"Ich habe Technologie mitgebracht die uns sicher an ihnen vorbei bringt".

Doch auch trotz dieser Aussage wird der Captain stetig skeptischer.

"Ich halte ihnen ihre Skepsis nicht vor – Aber wenn sie sich nicht selbst trauen können, wem dann?".

Der Captain beginnt im Raum herumzugehen.

"Nehmen wir einmal an alles was sie mir erzählt haben stimmt. Die Zukunft hört sich doch sehr gut an. Die Voyager ist daheim, ich bin ein Admiral. Es gibt Wege sich gegen die Borg zu verteidigen. Sogar mein Bereitschaftsraum wird der Nachwelt erhalten bleiben."

"Also warum wollen sie sich in eine solch rosige Zeitlinie einmischen?",führte der Admiral die Argumentation ihres jüngeren Ichs fort. 

"Um ihnen diese Frage zu beantworten müsste ich ihnen mehr sagen als sie wissen wollen".

Sie geht auf sie zu bis die beiden sich gegenüber stehen.

"Aber nur soviel sei gesagt. Wenn sie nicht tun was ich ihnen vorschlage wird es weitere 16 Jahre dauern um diese Crew in die Heimat zu führen. Und auf dem Weg werden sie Verluste hinnehmen müssen."

Das Gesicht des Admiral wirkt deprimiert.

"Ich weiß genau was sie jetzt denken".

"Oh, mittlerweile sind sie auch Telepathin?" erwiderte Janeway lächelnd. 

"Ich war einmal Sie, denken sie dran".

Admiral Janeway geht zur Couch und setzt sich. 

"Sie fragen sich: 'Ist sie wirklich wer sie vorgibt zu sein? Oder ist es nur eine Art Täuschung?'. Immerhin könnte ich ein Mitglied von Spezies 8472 sein, in Tarnung."

Am Gesichtsausdruck des Captains lässt sich erkennen dass dies wohl ein Treffer ins Schwarze war. Genau das hatte sie gedacht.

"Lassen sie ihre Leute mein Shuttle untersuchen und sagen sie ihnen sie sollen sich mal die Waffen – und Panzerungssysteme ansehen. In der Zwischenzeit kann der Doktor meine Identität bestätigen."

Auf der Krankenstation können wir erst mal einen Blick auf das Gehirn des Captains werfen – auf einem Computermonitor versteht sich.

"Meine Scans ihres zerebralen Kortex haben etwas sehr interessantes hervorgebracht.", erzählt der Doktor. 

"Was ist das?" fragt Janeway, als auf dem Monitor ein Mikroimplantat erscheint. 

"Ich bin mir nicht sicher. Ich habe so eine Art von Implantat nie zuvor gesehen".

"Alien Technologie?" fragt Captain Janeway den Doc.

Dieser schüttelt den Kopf.

"Das Mikroimplantat hat eine Sternenflotten-Signatur".

Admiral Janeway unterbricht die beiden.

"Natürlich hat es das." 

"Admiral?" bringt der Holodoc erstaunt hervor. 

"Sie haben es erfunden, vor 12 Jahren von mir aus gesehen".

Der Doktor blickt seinen Captain verlegen an.

"Entschuldigen sie bitte Admiral, mir war nicht klar, dass…" 

".. ich gelauscht habe?" unterbrach Admiral Janeway ihn. "Ich mag vielleicht alt sein aber mein Gehör ist immer noch exzellent, dank ihrer Pflege über all die Jahre".

Das Interesse des Doktors war geweckt. Euphorisch ging er auf sie zu.

"Also dieses Implantat was ich erfinden werde.. was macht es?" 

"Es ist ein synaptischer Transceiver. Es erlaubt mir ein Schiff zu steuern das mit einem neuralen Interface ausgestattet ist." 

"Faszinierend! Erzählen sie mir, welch andere außergewöhnliche Durchbrüche werde ich noch machen?"

Der Doktor gerät wie so oft ins Schwärmen über sich selbst, und mal wieder bleibt es seinem Captain überlassen ihn auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Sie ermahnt ihn.

"Entschuldigung Captain, aber sie können ein Hologramm nicht tadeln nur weil es neugierig ist."

Die Nerven von Captain Janeway sind schon strapaziert genug. Sie bittet ihn einfach nur seinen Bericht abzuschließen.

"Ja Ma'am."

Der Doc geht ein wenig enttäuscht zurück zur medizinischen Konsole.

"Meine Scans haben ergeben, dass sie beide genetisch identisch sind. Der Admiral ist Sie, ungefähr 26 Jahre in der Zukunft."

In diesem Moment betritt Seven of Nine die Krankenstation. Als Admiral Janeway sie erblickt, macht sie den Eindruck als könnte sie jeden Moment weinen.

"Hallo Seven" bringt sie mit leiser Stimme hervor.

Ein wenig irritiert scheint Seven of Nine entschlossen zu haben sie möglichst zu ignorieren, und bewegt sich auf ihren Captain zu.

"Die Technologie auf dem Schiff des Admirals ist eindrucksvoll, dass meiste davon scheint erfunden worden zu sein um sich gegen die Borg zur Wehr zu setzen".

Seven gibt Janeway ein PADD, mit skeptischer Mine betrachtet sie es genau.

"Können wir sie auf der Voyager installieren?" 

"Die Tarntechnologie ist inkompatibel, aber ich denke wir können die Waffensysteme und die Panzerung adaptieren.", antwortet Seven mit der für sie typischen gefühllosen Stimme. 

"Nun Captain?", sagte Admiral Janeway mit einer gewissen Siegessicherheit.

Nach einem kurzen Moment des Zögerns und Blickwechsels mit Seven fällt sie ihre Entscheidung.

"Tun sie es!"

Außenansicht: Männer in Raumanzügen montieren etwas an der Hülle der Voyager.

Persönliches Computerlogbuch des Captains, Sternzeit 54973.4.

Wir haben begonnen die Voyager mit Admiral Janeway's Upgrades auszustatten. Sobald die größten Modifikationen abgeschlossen sind, werden wir den Kurs umkehren und zum Nebel zurückfliegen. Obwohl ich sicherlich viele seltsame Erfahrungen in meiner Karriere gemacht habe, ist nichts vergleichbar mit dem Anblick meiner selbst aus der Zukunft, während sie meine Offiziere in Technologien unterweist die noch nicht erfunden wurden.

Seven betritt den Frachtraum und weist den Computer an den Regenerationszyklus zu starten. Sie geht in ihren Alkoven und schließt die Augen. Mit den typischen Geräuschen beginnt der Zyklus. Doch plötzlich hört Seven of Nine eine Stimme:

"Seven of Nine, tertiäres Attribut von Unimatrix Null Eins."

Seven öffne die Augen und erblickt die Borg Königin.

"Es ist lange her" sagt diese mit einem arroganten Lächeln. 

"Was wollen sie?" erwidert Seven mit selbstsicher.

Die Borg Königin wartet weiter mit trügerischer Mine auf.

"Brauche ich einen Grund um einen Freund zu besuchen?". 

"Wir sind keine Freunde!" stellt Seven dem entgegen.

Die Königin tritt näher an sie heran.

"Nein, wir sind mehr als das. Wir sind eine Familie. Und wo wir schon bei alten Freunden sind, ich habe gesehen dass die Voyager einen Besucher hat, aus der Zukunft. Sag mir wieso!"

Doch Seven lässt sich nicht beeindrucken.

"Sie mögen vielleicht mit mir kommunizieren können während ich mich regeneriere, aber ich bin keine Drohne mehr. Ich werde ihnen nicht antworten!"

Obwohl Seven das ganze sehr kühl rüberbringt, merkt man ihr die Unbehaglichkeit an, die sie empfindet. Die Borg Königin neigt ihren Kopf zur Seite. Ein Bildschirm wird sichtbar und zeigt die Voyager.

"Ich habe den Kurs der Voyager abgeleitet. Ich weiß ihr fliegt zurück zum Nebel. Ich schlage vor ihr ändert die Richtung."

"Warum sollten wir uns fügen?" fragt Seven berechtigt. 

"Du warst seit jeher mein Liebling, Seven."

Die Königin geht auf Seven zu und berührte mit ihren Händen ihre Arme.

"Trotz deiner offensichtlichen Unvollkommenheit. Ich weiß wie sehr du dich um die Voyager-Crew sorgst, also habe ich sie in Ruhe gelassen. Stell dir vor wie du dich fühlen würdest wenn ich gezwungen wäre sie zu assimilieren?"

Seven fühlt sich immer unbehaglicher und bekommt etwas Angst.

"Die Voyager ist keine Gefahr für das Kollektiv, wir wollen einfach nur in den Alpha-Quadranten zurückkehren!" 

"Ich habe nichts dagegen. Aber wenn ihr versucht erneut in meinen Nebel einzudringen werde ich euch vernichten!"

Ruckartig wendet die Königin ihren Kopf ab und Funken und Energieentladungen entspringen Seven's Alkoven – auch dem echten. Seven fällt aus dem Alkoven und liegt Bewusstlos auf dem Boden.

"Warnung: Regenerationszyklus unvollständig" meldet der Computer.

Seven sitzt in der Krankenstation auf einem Bio-Bett und der Doktor scannt sie mit einem Tricorder. Er wendet sich zu Captain Janeway:

"Ihr kortikaler Knoten war durch EM-Stöße freigelegt. Es hätte noch viel schlimmer ausfallen können." 

"Das war die Borg-Königin. Sie wollte sicher gehen, dass ich noch fähig bin eine Nachricht zu überbringen. Sie sagte sie würde die Voyager assimilieren wenn wir es wagen den Nebel wieder zu betreten."

Captain Janeway ist verwirrt, und fragt wieso es bloß so wichtig für sie ist.

"Das ist unwichtig", wirft ihr Pendant aus der Zukunft ein, "sie wird nicht fähig sein ihre Drohung in die Tat umzusetzen".

Der Captain ist sich da nicht so sicher, und wünscht sich die Zuversicht des Admirals zu teilen.

"Sie würden meine Zuversicht auch teilen, wenn sie so viel Erfahrung mit der Königin gemacht hätten wie ich!"

Captain Janeway hat ihre Zweifel. Sie geht ein paar Schritte in der Krankenstation umher.

"Das zu machen als wir dachten es wäre ein Geheimnis war eine Sache – aber nun wo wir wissen dass die Borg uns beobachten…". 

"Es gibt keine Garantie dass sie nicht versuchen die Voyager zu assimilieren selbst wenn wir nicht in den Nebel fliegen!" unterbricht der Admiral sie. 

"Sollte uns dass beruhigen?" flüstert der Doc zu seinem Captain in seiner gewohnt sarkastischen Art. 

"Ich habe nicht gesagt die Borg wären ungefährlich", wirft Admiral Janeway ein, "aber aus meiner Sicht sind sie 30 Jahre der Zeit hinterher." 

"Wir sollten unser Glück nicht herausfordern" erwidert Janeway.

Sie merkt allmählich wie schwer es ist mit ihr selbst zu diskutieren.

"Glück hat mit dem was wir vorhaben nichts zu tun. Ich weiß sie wollen nichts über die Zukunft wissen. Aber soviel kann ich ihnen verraten: Ich bin mit den Borg noch einige Male aneinandergeraten bevor ich es nach Hause geschafft habe. Wenn ich keine Technologien und Taktiken entwickelt hätte die sie besiegen könnten, würde ich heute nicht hier stehen".

Diese Argumentation hat den Captain überzeugt:

"Wir halten den Kurs auf den Nebel, aber wir bleiben auf rotem Alarm und dich will fortlaufende Scans nach Borg-Aktivität"

Chakotay betritt die Astrometrie. Seven arbeitet an einer Konsole.

"Ich habe gehört was passiert ist, alles in Ordnung?" fragt er fürsorglich. "Mir geht's gut" antwortet sie und lächelt ihn an.

Seven lächelnd und fröhlich, dass ist ein Bild an dass man sich erst noch gewöhnen muss. Chakotay zeigt ihr ein PADD.

"Weil, sofern du Zeit zur Erholung brauchst.. ich bin verantwortlich für den Dienstplan".

Seven grinst.

"Es wäre unpassend wenn unsere persönliche Beziehung Einfluss auf ihre Kommandoentscheidungen nehmen würde".

Chakotay gibt Seven recht.

"Es ist Zeit die Dinge professionell anzugehen. Bericht!" 

"Es gibt keine Anzeichen für Borg-Aktivität in einem Radius von 10 Lichtjahren"meldet sie. 

"Na das sind doch mal gute Nachrichten Crewman".

"Ja Sir, aber wir sollten auch nicht den Fehler machen und das Kollektiv unterschätzen"

"Der Admiral scheint sehr zuversichtlich zu sein dass wir gegen die Borg bestehen können." 

"Captain Janeway ist da eher vorsichtiger", erwidert Seven mit einer gewohnten Portion Borg-Skepsis. 

"Unsere Chancen wären gut mit einer Kathryn Janeway auf der Brücke. Aber mit 2.. ich würde jede Wette auf dieses Schiff eingehen".

Seven versucht sich von Chakotay's Optimismus anstecken zu lassen, und sich dann wieder ihrer Arbeit zu widmen. Aber Chakotay hat andere Pläne. Er geht um sie herum und stellt eine Frage die Seven ein wenig verwirrt.

"Wenn wir es zurück zur Erde schaffen, was sind deine Pläne?".

Sie denkt über die Frage nach.

"Nun.. ich denke die Sternenflotte wird mich verhören… und dann hoffe ich eine nützliche Position zu finden.. irgendwo"

Nach einer kurzen Schweigepause und gesenkten Minen fragt Seven nach Chakotay's Plänen.

"Ich weiß es auch noch nicht … aber wo auch immer es mich hin verschlägt, ich bin sicher es wird in deiner Transporterrreichweite liegen."

Seven und Chakotay lächeln sich an. Hat ihre Liebe vielleicht doch Zukunft?

B'Elanna läuft in bester Tradition der Star Trek Chefingenieure durch den Maschinenraum und ruft ihrer Crew Befehle zu. Ein Relais ist hier noch einzubauen, ein Update da zu vollziehen. Tom betritt den Maschinenraum. B'Elanna begrüßt ihren Ehemann mit der Frage, ob er denn jetzt nicht auf der Brücke sein müsste. Er antwortet mit der Gegenfrage, was denn so seltsam daran ist, wenn der Pilot des Schiffes einen Statusbericht vom Chefingenieur haben möchte. Sie entgegnet, dass das Komm-System bei der letzten Überprüfung noch vollkommen in Ordnung war. Erwischt! Tom gesteht, dass er nur einmal nach seiner schwangeren Frau sehen wollte und fragt, wie es ihren Rücken geht.

"Ich ignoriere ihn," ist ihre Antwort.

Tom lächelt sie an und sagt, dass er ihr ja gerne eine Massage anbieten würde, aber dann würde jeder eine wollen… Sie entgegnet, dass er für einen von diesen "Starfleet Flieger Typen" wirklich süß sei. Tom erkundigt sich, wie es vorangeht. B'Elanna antwortet, dass diese neue Rüstungstechnologie, die Admiral Janeway mitbrachte, einfach unglaublich ist. Ihr Resümee:

"Ich hasse es, wie Harry zu klingen, aber … diesmal könnten wir es wirklich schaffen!"

Tom bemerkt, dass B'Elanna nicht sonderlich glücklich darüber zu sein scheint. Sie versichert ihm schnell, dass sie durchaus glücklich ist, aber sie sich eben gerade an den Gedanken gewöhnt hat, ihre Tochter auf der Voyager großzuziehen, und sie nun vielleicht noch nicht einmal auf dem Schiff in der Krankenstation, sondern möglicherweise in einem Sternenflottenhospital geboren werden wird. Tom findet, dass das doch nicht so schlimm ist, B'Elanna stimmt ihn zu … solange er nur bei ihr bleibt. Und sie will den Doktor für ihre Geburt haben, nicht irgendeinen Fremden. Tom meint, dass man ihn wohl offline nehmen müsste, um ihn davon abzuhalten! Während sie an einer Konsole arbeitet, fragt B'Elanna Tom nun, wo sie denn leben wollen, wenn sie es nach Hause schaffen. Er antwortet, dass er immer für eine Weile bei seinen Eltern unterkommen kann. B'Elanna wirft ihn einen finsteren Blick zu. Tom setzt eine grüblerische Miene auf.

"Du hast recht… schlechte Idee."

Aber wo sie leben wäre sowieso egal, meint B'Elanna, denn diese "Fliegertypen" sind doch alle gleich. Kaum bietet man ihnen einen interessanten Pilotenjob an, sind sie auf und davon und die Frau darf zu Hause die Windeln wechseln.

"Keinesfalls" flüstert Tom seiner Frau zu, während er sich über die Konsole beugt und sie küsst.

Die umgebaute Voyager fliegt nun zum zweiten Mal in den Nebel ein. Captain Janeway ruft von der Brücke aus B'Elanna und weist sie an, die Rüstung zu aktivieren. Genauso wie zuvor bei Admiral Janeways Shuttle baut sich die Rüstung schrittweise um die Voyager auf. Ein wahrhaft einzigartiger Anblick!

Auch die Borg Queen betrachtet die Verwandlung der Voyager auf einen Sichtschirm. Und schon erscheint ein Borg Kubus, der sofort das Feuer auf die Voyager eröffnet. Tuvok meldet, dass die Rüstung nun bei 97 % ihrer ursprünglichen Stärke liegt, also kaum beschädigt ist, wenn man das mal mit den Schilden der Voyager vergleicht, die nach einem Schuss schon immer prinzipiell bei 50 % oder weniger liegen. Admiral Janeway wirft Captain Janeway ein Lächeln zu in der Art von "Na, hab ich zuviel versprochen?". Zwei weitere Kuben schließen sich dem ersten an und beschießen die Voyager mit Phasern und Torpedos. Die Voyager wird nun schon mehr durchgeschüttelt und Tuvok meldet nun die Rüstung bei 90%. Kathryn befielt den Kurs zu halten. Die drei Kuben tasten die Voyager nun mit einer anderen Art von Strahl ab. Admiral Janeway erklärt, dass die Borg nun nach einen Weg suchen, sich anzupassen. Dies scheint ihnen auch bis zu einem gewissen Grad zu gelingen, den als sie nun wieder auf die Voyager feuern, meldet Tuvok, dass die Rüstung auf der linken Seite nun auf 50 % gesunken ist. 40%! Admiral Janeway nickt Kathryn zu. Diese befiehlt nun, den führenden Kubus mit transphasischen Torpedos anzugreifen. Zwei Torpedos werden abgefeuert und treffen den ersten Kubus. Dieser explodiert daraufhin, je zerplatzt förmlich in tausend Teile. Nun wird der zweite Kubus anvisiert. Dieser wird durch lediglich einen transphasischen Torpedo zur Explosion gebracht.

Die Borg Queen verfolgt das Geschehen wieder auf dem Sichtschirm. Man kann ihr die unterdrückte Wut über ihre Niederlage ansehen. Sie wendet sich ab und daraufhin zieht sich der letzte verbleibende Kubus von der Voyager zurück.

Chakotay erkundigt sich auf der Brücke nach dem verbleibenden Abstand zum Zentrum des Nebels. Seven antwortet und vermeldet den aktuellen Abstand von 100.000 km. Die Voyager erreicht schließlich das Zentrum und man erblickt ein gewaltiges Gebilde, ähnlich einem Planeten, jedoch vor purer Energie strotzend. An einer Ecke des "Planeten" erkennt man eine Struktur mit einem netzförmigen Aufbau, die man zweifelsfrei als Borg identifizieren kann. Admiral Janeway schluckt beim Anblick dieser Struktur. Kathryn bringt nur ein ersticktes

"Was zum Teufel ist das?" hervor.

Admiral Janeway befiehlt Tom, auf ein paar bestimmte Koordinaten zuzufliegen. Kathryn hebt diesen Befehl auf und fragt den Admiral, um was es sich hier handelt.

"Der Weg nach Hause," ist deren Antwort.

Seven mischt sich nun ein und erklärt, dass es viel mehr als das sei. Bei dieser Struktur handelt es sich um eine Transwarpnabe, eine gewaltige Kreuzung der Transwarpkanäle der Borg. Kathryn erinnert sich, dass Seven ihr einmal erzählt hat, dass es lediglich sechs dieser Naben in der ganzen Galaxie gäbe. Seven bestätigt das. Kathryn geht nun auf Admiral Janeway zu.

"Sie wussten, dass dies hier ist, aber sie haben mir nichts davon erzählt. Warum?" 

"Ich werde alles erklären, sobald wir im Alphaquadranten sind."

Kathryn befiehlt daraufhin Tom, sie aus den Nebel heraus zu fliegen. Dieser fragt noch einmal nach. Kathryn bestätigt ihren Befehl. Admiral und Captain Janeway stehen sich gegenüber und blicken sich tief und keineswegs freundlich in die Augen. Die ältere Janeway befiehlt Tom noch einmal, auf die Struktur zuzufliegen. Kathryn aber lässt so nicht mit sich umspringen.

"Dies ist meine Brücke und wenn es sein muss, lasse ich sie entfernen. Fliegen sie uns raus!"

Chakotay blickt zu Tom. Dieser dreht sich etwas ratlos zu seinen Kollegen um, befolgt aber schließlich Kathryns Befehl.

Die Voyager befindet sich nun wieder im freien Raum. In der Astrometrie haben sich Kathryn, Chakotay, Tuvok, Seven und Admiral Janeway versammelt. Seven liefert einige Erklärungen. Diese Nabe ist mit Tausenden von Transwarpkanälen in der ganzen Galaxie verbunden, mit Endpunkten in allen vier Quadranten. Mit Hilfe dieser Nabe ist das Kollektiv in der Lage, Schiffe innerhalb von Minuten an fast jeden Punkt der Galaxis zu bringen. Tuvok wirft ein, dass von allen taktischen Vorteilen der Borg, dieser wohl der bedeutendste ist. Chakotay stimmt ihm zu und meint, dass es wirklich kein Wunder ist, dass die Queen sie nicht in diesem Nebel haben wollte. Kathryn fragt die Runde, wie man es zerstören kann. Admiral Janeway, die etwas abseits steht, schüttelt frustriert den Kopf. Ach hierfür hat natürlich Seven die Lösung parat. Die Nabe wird von einer großen Anzahl interspatialer Nanofalten unterstützt. Wenn man genügend zerstören könnte, würde die Nabe theoretisch kollabieren.

"Das ist Zeitverschwendung!" wirft Admiral Janeway ein.

Die Schilde dieser Falten würden vom zentralen Nexus, ja sogar von der Queen höchstpersönlich kontrolliert werden. Man würde ein oder zwei beschädigen können, aber spätestens bei der dritten hätte die Queen sich angepasst. Kathryn schlägt vor, dass man die Falten ja auch gleichzeitig ausschalten könnte.

"Von wo?" fragt Admiral Janeway. 

"Aus dem Inneren der Nabe heraus? Die Voyager würde wie ein Käfer zerquetscht werden!"

Chakotay schlägt vor, einen Tunnel zum Alpha-Quadranten zu nehmen und dann die Nabe von dort aus zu zerstören. Auch das sei unmöglich, antwortet Admiral Janeway. Die Nabe sei nun einmal hier. Im Alpha-Quadranten gäbe es lediglich einen Ausgang, den man zerstören könnte. Und sie gibt noch mehr zu bedenken:

"Während sie hier alle herumstehen und taktische Fantasieszenarios entwerfen, analysiert die Queen ihre Scans unserer Rüstung und Bewaffnung und hat wahrscheinlich das gesamte Kollektiv an Gegenmaßnahmen arbeiten."

Also sollte man schleunigst die Voyager zurück in den Nebel und nach Hause fliegen, bevor es zu spät ist. Kathryn ist alles andere als einverstanden. Sie weist ihre Crew an, einen Weg zu finden, die Nabe zu zerstören und bittet den Admiral, mit ihr zu kommen.

Die beiden Janeways wandern durch die Korridore der Voyager. Kathryn will wissen, warum ihr älteres Selbst ihr nichts von der Borgeinrichtung erzählt hat.

"Weil ich mich daran erinnert habe, wie stur und selbstgefällig ich sein konnte. Ich hätte dann sicher irgendeine Dummheit gemacht," ist Admiral Janeways Antwort.

Kathryn meint, dass man hier dem Kollektiv einen wirklich wichtigen Schlag versetzen und Millionen Leben retten könnte. Admiral Janeway sagt, dass sie ganz sicher nicht die letzten 10 Jahre nach einer Möglichkeit gesucht hat, die Voyager früher nach Hause zu bringen, nur um sich jetzt von Kathryn alles kaputt machen zu lassen. Kathryn ist enttäuscht.

"Kommen sie. Wir gehen noch einmal auf die Krankenstation." 

"Warum? Wollen sie mich dort festhalten?" 

"Nein, der Doktor soll mir noch einmal bestätigen kann, dass sie ich sind. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich so zynisch werden konnte."

Admiral Janeway erkennt nun einige Parallelen mit der Vergangenheit und erinnert Kathryn an ihre nun sieben Jahre alte Entscheidung, die Phalanx des Fürsorgers zu zerstören, anstatt ihre Crew damit nach Hause zu bringen. Kathryn meint, dass Richtige getan zu haben. Admiral Janeway hingegen hält es für einen Fehler, das Leben Fremder über das Leben der eigenen Crew zu stellen. Und Kathryn sollte diesen Fehler nicht ein zweites Mal begehen. Kathryn ist alles andere als überzeugt. Admiral Janeway hat es geschafft, die Voyager nach Hause zu bringen, also wird Kathryn sie auch nach Hause bringen. Und wenn es eben ein paar Jahre länger dauert… Admiral Janeway sieht Kathryn tief in die Augen.

"Seven of Nine wird sterben."

Kathryn versucht sich ihre Erschütterung nicht ansehen zu lassen. In drei Jahren würde Seven auf einer Außenmission verletzt werden. Sie würde es zurück zur Voyager schaffen und dort in den Armen ihres Ehemannes, Chakotay, sterben. Er würde nach Sevens Tod nie wieder der alte sein, und Janeway ebensowenig. Kathryn klammert sich an einen Strohhalm.

"Wenn ich weiß, was passiert, kann ich es vermeiden."

Aber Admiral Janeway hat noch mehr schlechte Nachrichten. Zwischen dem jetzigen Zeitpunkt und der Heimkehr der Voyager würden noch 22 weitere Crewmitglieder den Tod finden. Und da wäre auch noch Tuvok … Kathryn will wissen, was mit ihm ist.

"Sie vergessen die Erste Temporale Direktive, Captain." 

"Zur Hölle damit!"

Admiral Janeway berichtet Kathryn von der degenerativen Nervenerkrankung Tuvoks, die er ihr bisher verschwiegen hat. Im Alpha-Quadranten könnte er geheilt werden, aber wenn er nicht rechtzeitig ankommt… Auch wenn man die Route der Voyager verändern würde, den Kontakt mit Außerirdischen auf ein Minimum reduziert, wird Kathryn Mitglieder ihrer Crew verlieren. Und hier bietet Admiral Janeway ihrem jüngeren Selbst eine Möglichkeit an, ihre Crew sicher und schnell, ja noch heute, nach Hause zu bringen. Kann sie das wirklich ablehnen?

"Ihre Sorge wird anerkannt, ist aber verfrüht," erklärt Tuvok Kathryn, die ihn in seinem Quartier aufgesucht hat.

Es würde noch Jahre dauern, bis sein Zustand sich ernsthaft verschlechtert. Bis dahin kann der Doktor ihn medikamentös behandeln. Kathryn fragt nach, ob der Admiral ihr die Wahrheit gesagt hat und Tuvok im Alphaquadranten geheilt werden könne. Man nennt es ein "faul 'tor 'wo" (so wurde es zumindest ausgesprochen…) erklärt Tuvok und es erfordert eine Geistesverschmelzung mit einem anderen Vulkanier. Kathryn fragt nach den anderen Vulkaniern an Bord, aber laut Tuvok sind diese alle nicht kompatibel. Tuvok bräuchte ein Mitglied seiner Familie. Aber Janeway hat noch eine brennende Frage. Wenn ihre sofortige Heimkehr Tuvoks einzige Chance auf Heilung ist, wieso will er sie dann ohne zu Zögern bei der Zerstörung der Nabe unterstützen? Tuvoks Antwort ist eindeutig.

"Mein Sinn für Logik ist noch nicht beschädigt. Wenn wir erfolgreich sind, werden Millionen gerettet werden." 

"Was ist mit ihrem Leben?" 

"Um Botschafter Spock zu zitieren: Das Wohl Vieler steht über dem Wohl Weniger."

Admiral Janeway versucht derweil ein anderes Crewmitglied zu überzeugen. Aber auch Seven weigert sich, ihr zu helfen, da Captain Janeway schließlich ihr vorgesetzter Offizier ist und sie sie nicht verraten will. Admiral Janeway berichtigt sie, dass sie das auch nicht tun solle, sie solle ihr lediglich sagen, dass das Zerstören der Nabe ihrer Meinung nach einfach zu riskant sei und der Preis zu hoch wäre. Seven will auch dies nicht tun. Aber Admiral Janeway hakt weiter nach. Will Seven den Captain wirklich unterstützen, auch wenn sie die Konsequenzen vermeiden könnte, von denen ihr der Admiral erzählte? Seven ist sich sicher, dass diese Konsequenzen nun nicht mehr mit Sicherheit eintreffen, da sie sie nun kennt und somit vermeiden kann. Aber selbst wenn nicht, wäre ihr Tod ein kleiner Preis für das Zerstören der Transwarpnabe. Aber Admiral Janeway gibt nicht auf.

"Ich kenne sie seit einer langen Zeit, Seven, und ich weiß, sie denken, wenn sie mithelfen, die Nabe zu zerstören, können sie damit etwas von den Grausamkeiten wieder gut machen, an denen sie als Drohne beteiligt waren. Aber es ist nun an der Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen und über die Zukunft nachzudenken." 

"Meine Zukunft ist unwichtig in Anbetracht der Leben, die wir retten." 

"Sie sind selbstsüchtig!" 

"Selbstsüchtig? Ich spreche davon anderen zu helfen!" 

"Fremden, in einem höchst hypothetischen Szenario. Ich spreche vom echten Leben. Ihre Kollegen, Freunde, die Menschen, die sie lieben. Stellen sie sich vor, wie sich ihr Tod auf sie auswirken würde.!"

Man sieht, wie sehr diese Worte Seven berühren. Sie bringt lediglich ein ersticktes

"Entschuldigen sie mich, Admiral. Ich habe noch zu arbeiten." hervor, bevor sie in großer Eile den Frachtraum verlässt.

Admiral Janeway stößt einen resignierenden Seufzer aus.

Währenddessen hat Tuvok einen Plan ausgearbeitet, den er nun den anderen Offizieren präsentiert. Alle haben sich im Besprechungsraum versammelt. Kathryn, Chakotay, B'Elanna, Tom, der Doktor, Tuvok, Seven, Harry und auch Admiral Janeway, die wieder abseits der anderen steht. Alle sind mit Kaffeetassen bewaffnet. Auf einem Display führt Tuvok seinen Plan vor. Sobald man sich in dem Transwarpkanal befindet, feuert man eine Reihe von transphasischen Torpedos auf die Nanofalten, die auf eine simultane Explosion programmiert sind. Wenn man es damit schafft, die Schilde zu durchdringen, würde alles in einer Kettenreaktion explodieren und die Transwarpkanäle sollten kollabieren. (AdR. : Es lebe das Technobabble!) Man hat dann 10 Sekunden, um der Schockwelle zu entkommen und die Nabe zu verlassen. Alle wirken sehr nachdenklich. Kathryn ergreift nun das Wort. Sie erinnert die anderen daran, dass sie vor langer Zeit eine Entscheidung traf, die dieses Schiff im Deltaquadranten stranden ließ. Sie bereut diese Entscheidung nicht. Aber damals kannte sie ihre Crew noch nicht und die Voyager war einfach nur ein Raumschiff. Nun ist die Voyager ihr Zuhause. Kathryn weiß dass sie den anderen einfach befehlen könnte, diesen Plan auszuführen und keiner würde auch nur eine Sekunde zögern. Aber das will sie nicht tun. Die nun folgende Szene finde ich persönlich so schön, dass ich sie einfach einmal ganz genau und unverändert wortwörtlich wiedergeben will.

Kathryn: "Sie kennen die Crew, die unter ihnen arbeitet. Und sie wissen, was ihr Herz ihnen rät. Also, wir werden dass nicht versuchen, bevor nicht jeder in diesem Raum zugestimmt hat. Niemand wird geringer von ihnen denken, wenn sie es nicht tun." 

Harry: "Captain." 

Kathryn: "Fahren sie fort, Harry." 

Harry: "Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass niemand in dieser Crew mehr davon besessen ist, nach Hause zu kommen. Aber, wenn ich darüber nachdenke, was wir alles zusammen durchgemacht haben, dann ist es vielleicht nicht das Ziel, das zählt, sondern die Reise. Und wenn diese Reise noch etwas länger dauert, und wir etwas tun können, an das wir alle glauben, kann ich mir keinen Ort vorstellen, an den ich lieber wäre und niemanden, mit dem ich lieber zusammen wäre." 

Tom: "Auf die Reise!"

Alle heben ihre Tassen und stimmen in den Trinkspruch mit ein:

"Auf die Reise!"

Dazu spielt diese herrlich melancholisch-hoffnungsvolle Musik und wer hier keine Gänsehaut bekommt, kann kein Voyagerfan sein. Admiral Janeway tritt etwas näher an die anderen heran und man kann deutlich sehen, wie sehr sie der Zusammenhalt dieser Crew beeindruckt.

Captain Janeway sitzt in Gedanken versunken mit einer Tasse Kaffee im Kasino. Auf einmal hört sie die Stimme von Admiral Janeway, die sich ebenfalls einen Kaffee bestellt. Kathryn fragt den Admiral, was los sei, da sie das Kaffeetrinken doch aufgegeben hatte. Admiral Janeway entgegnet, dass sie einige ihrer alten Gewohnheiten wieder aufleben lassen will. Kathryn fragt, was das außer dem Kaffee noch mit einschließt. Admiral Janeway spricht nun mehr mit sich selbst, als Kathryn zu antworten. Sie erinnert sich, dass sie früher viel idealistischer war und viel mehr Risiken eingegangen ist. Nun war sie so viele Jahre davon besessen, die Crew früher nach Hause zu bringen, dass sie ganz vergessen hatte, wie gern ihre Crew zusammen war. Und wie loyal sie alle waren. Admiral Janeway fährt fort und sagt, dass sie eben ein paar Tage brauchte, um zu realisieren, dass dies nicht ihr Schiff und ihre Crew, sondern die ihres jüngeren Selbst sind. Sie hält es nun für einen Fehler, die jüngere Janeway leiten und ihr ihren Plan ausreden zu wollen. Sie hatte einen Meinungswandel und nun will sie Kathryn bei der Zerstörung der Nabe unterstützen. Vielleicht könne man ja durch Zusammenarbeit die Chancen etwas aufbessern. Vielleicht kann man noch mehr tun, meint Kathryn. Es müsse einfach ein Möglichkeit geben, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Admiral Janeway aber ist davon überzeugt, dass man nicht sowohl die Nabe zerstören, als auch die Voyager nach Hause bringen kann. Kathryn fragt noch einmal nach, ob sich der Admiral absolut sicher sei. Sie bejaht, es gab da eine Möglichkeit, aber sie war ihr stets zu riskant. Kathryn scherzt, dass das aber war, bevor sie ihre alten Gewohnheiten wieder aufleben ließ. Admiral Janeway riecht an ihrem Kaffee, schüttelt den Kopf und murmelt vor sich hin:

"Ich weiß wirklich nicht, warum ich das aufgegeben habe…"

Admiral Janeway sitzt nun wieder am Steuer ihres Shuttles, dass sich im Hangar der Voyager befindet. Kathryn kommt hinzu. Der Admiral scherzt, dass es auch langsam Zeit wurde, sie würde schließlich auch nicht jünger werden… Kathryn hat einen Injektor bei sich, hebt ihn hoch und fragt noch einmal nach, ob sich ihr älteres Selbst sicher ist.

"Nein", ist deren Antwort. "Aber die Voyager ist nicht groß genug für uns beide."

Ein flüchtiges Lächeln huscht über Admiral Janeways Gesicht. Kathryn beugt sich vor und injiziert das unbekannte Mittel in den Hals des Admirals. Beide blicken sich ernst in die Augen.

"Viel Glück, Admiral." 

"Ihnen auch."

Kathryn steht auf und will davongehen, als sie der Admiral noch einmal ruft.

"Captain! Ich bin froh, dass ich sie noch einmal kennenlernen durfte."

Kathryn lächelt und verlässt das Shuttle. Zurück bleibt eine ernste Admiral Janeway, der man ansieht, dass eine große und wichtige Aufgabe vor ihr liegt.

Das Shuttle verlässt den Hangar der Voyager und fliegt zurück in den Nebel. Bei der Nabe angekommen, tritt es in einen der unzähligen Transwarpkanäle ein.

Seven steht in der Astrometrie am Kontrollpult und gibt Daten ein. Im Hintergrund öffnen sich die Türen und Chakotay betritt den Raum. Seven dreht kurz den Kopf, um zu sehen, wer den Raum betritt. Als sie Chakotay sieht, dreht sie sich sofort wieder zu ihren Displays. Chakotay will wissen, ob sie schon was vom Admiral gehört habe. "Nein, wir haben den Kontakt verloren, seit sie in den Hub eingeflogen ist", lautet Sevens förmliche Antwort. Ob ihr die Borg irgendwelche Probleme bereitet hätten, fragt Chakotay weiter.

"Das Shuttle wurde von mehreren Kuben gescannt, aber keiner hat sich ihm genähert", antwortet Seven und fügt nach ganz kurzem Zögern ein "Sir." hinzu

Chakotay ist überrascht und tritt näher an sie heran.

"Halten wir die Dinge heute wieder auf rein dienstlicher Basis?" 

"Ja, Commander", gibt Seven knapp als Antwort und schaut nach vorn, auf den großen Anzeigeschirm der Astrometrie.

Chakotays Lächeln wird ein klein wenig schmaler und er stellt sich nun noch ein Stück weiter neben Seven, um ihr in die Augen schauen zu können.

"Du machst keine Scherze, oder?" 

"Nein."

Seven hat es auf einmal sehr eilig, von ihrer Station wegzukommen. Ein recht verwirrter Chakotay bleibt einen Moment dort stehen. Dann dreht er sich um und geht ihr langsam hinterher, zu einer der Kontrollstationen an der Wand. Er bleibt hinter ihr stehen und möchte wissen, was denn los sei.

"Nichts. Ich bin nur…" – Seven sucht nach einer passenden Ausrede – "…beschäftigt."

Chakotay stellt sich wieder neben sie und glaubt ihr kein Wort.

"Ich denke, ich kenne dich inzwischen ein bisschen besser!"

Seven unterbricht ihre "Arbeit" und zieht unbehaglich ihre Schultern hoch.

"Ich würde es vorziehen, wenn Sie mich nicht so vertraulich anreden würden."

Chakotay verzieht das Gesicht.

"Aber wir duzen uns doch!" 

"Nicht mehr!"

Seven dreht sich wieder um und geht zur Konsole in der Mitte des Raums zurück. Chakotay läuft ihr hinterher.

"Was zur Hölle geht hier vor?" 

"Ich habe beschlossen, die Parameter unserer Beziehung zu ändern", lautet Sevens Antwort.

Chakotay sieht nun ziemlich enttäuscht aus.

"Kannst du mir vielleicht sagen, wieso?"

Seven ist es nicht wirklich wohl bei ihrer Antwort. Sie beide hätten schon gefährliche Einsätze gehabt. Es wäre durchaus möglich, dass einer von ihnen schwer verletzt werden könne – oder noch schlimmer. Sie glaubt, es wäre das beste, emotionale Bindungen zu vermeiden. [Nein, das tut sie nicht wirklich.]

"Vielleicht kannst du irgendsoeinen Borgschalter umlegen und deine Gefühle abschalten. Aber ich nicht!"

Chakotay ist nun ein wenig wütend. Seven schaut ihn nun an.

"Ich schlage vor, Sie versuchen es."

Ihre Stimme ist nun reichlich zittrig.

"Es wird die Dinge weniger kompliziert machen, für Sie und mich, falls mir irgend etwas passieren sollte."

Chakotay ist nun erst recht verwirrt.

"Warum bist du auf einmal so besorgt darüber? Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?"

Seven atmet durch und schaut nervös in die Luft. Sie muss schlucken.

"Der Admiral sagte…" Sie zögert. "… dass Ihre Gefühle für mich Ihnen in der Zukunft Schmerzen bereiten werden."

Sie hat dabei deutlich mit den Tränen zu kämpfen. Chakotay senkt seinen Blick.

"Das kann ich nicht zulassen", fügt Seven noch an und will erneut davonlaufen.

Chakotay hält sie am Arm fest.

"Seven. Jede Beziehung birgt Risiken. Und niemand kann sagen, was morgen geschehen wird. Nicht einmal ein Admiral aus der Zukunft."

Er dreht sie zu sich um. Beide schauen sich in die Augen.

Chakotay fährt fort: "Das einzige, was sicher ist, ist, wie wir im Hier und Jetzt fühlen. Glaubst du, ich würde dich das beenden lassen, nur weil etwas passieren könnte? Dann musst du mich noch ein bisschen besser kennen lernen."

Bei diesen Worten berührt er sie an der Wange. Seven nimmt seine Hand und schaut Chakotay wieder in die Augen. Sichtlich erleichtert lehnt sie ihren Kopf an seine Stirn.

B'Elanna sitzt auf dem Biobett und hat heftige Wehen. Der Doktor flitzt mit einem Tricorder um sie herum und schlägt ihr vor, sich zu entspannen.

"Wenn Sie mir noch einmal sagen, ich solle mich entspannen, dann reiße ich Ihnen Ihren holographischen Kopf ab", faucht B'Elanna ihn an. 

"Ich hoffe nur, sie haben nicht vor, ihr Baby mit diesem Mund zu küssen", entgegnet der Doc schlagfertig.

Tom kommt in die Krankenstation gestürmt.

"Ich hoffe, das ist nicht schon wieder ein falscher Alarm!"

Der Doktor trägt ein Tablett mit medizinischen Instrumenten ans Biobett und beruhigt Paris, dass sei diesmal kein falscher Alarm. Tom beugt sich zu seiner Frau herunter und sagt ihr, er könne es kaum glauben. B'Elanna gibt zurück:

"Oh, glaub' es besser!"

Typisch Klingone. Aber Tom meinte etwas anderes:

"Ich könnte tatsächlich noch gewinnen!", meint er freudig.

B'Elanna wundert sich, was er gewinnen könnte.

"Die Babywette!"

[Natürlich; Tom, wie er leibt und lebt *g*]

"Heute, 15:00 Uhr."

B'Elanna freut sich natürlich waaahnsinnig, Toms Pläne nicht zu durchkreuzen.

Doch der Doc meint: "Freuen Sie sich nicht zu früh. Klingonische Wehen können manchmal einige Tage dauern."

Zur Bestätigung schreit B'Elanna ziemlich laut auf.

"Obwohl ich mir sicher bin, dass das hier nicht der Fall sein wird", fügt Doc seiner Aussage hinzu, mit einem Gesichtsausdruck, wie nur er ihn hinbekommt.

Genau in diesem Augenblick meldet sich der Captain über Interkom:

"Brücke an Lieutenant Paris. Wir sind bereit zum Abflug." 

Tom setzt zu einer Antwort an: "Captain, ich fürchte…" 

"Geh!", unterbricht ihn B'Elanna und atmet tief durch.

Tom dreht sich wieder zu ihr um.

"Aber…" 

Seine Frau fährt fort: "Kein aber, wenn diese Mission Erfolg haben soll, brauchen wir unseren besten Piloten am Steuer."

Er solle sich keine Sorgen machen, beruhigt sie Tom. Der Doktor wird schließlich bei ihr sein. Erneut stört der Captain die traute Zweisamkeit.

"Gibt es ein Problem, Mr. Paris?"

Tom und B'Elanna schauen sich beide tief in die Augen.

Schließlich antwortet Tom: "Ich bin auf dem Weg."

Aber erst gibt's noch einen Kuss und Tom streichelt B'Elanna ein letztes Mal über den dicken Bauch. Der Doktor kommt zurück und drückt B'Elanna ein Hypospray an die Hüfte. Sie legt sich wieder hin und meint zum Doc:

"Dann lassen Sie uns die Show beginnen."

Ein riesiger Borgkomplex ist zu sehen; die Kamera zoomt auf einen Teil davon. Wir sehen die Borgkönigin von hinten; sie steht in ihrem Alkoven. Während die Kamera herumfährt und wir die Queen von vorn sehen, ertönt die Stimme des Kollektivs:

"Die Voyager hat ihren Kurs geändert. Jetzige Position: Raumgitter 362. Flugbahn 112 Strich 5."

Eine weitere Stimme ist zu hören. Die Borgqueen schlägt die Augen auf. Die neue Stimme gehört Admiral Janeway:

"Ich weiß nicht, wie Sie es schaffen. All diese Stimmen, die zur selben Zeit sprechen."

Der Admiral steht vor der Königin und schaut ihr ins Gesicht.

"Sie müssen ja schreckliche Kopfschmerzen bekommen."

Die Queen ist überrascht und neigt den Kopf ein wenig. Janeway erkennt was sie vorhat:

"Wenn Sie Drohnen rufen wollen, um mich zu assimilieren… Bemühen Sie sich nicht."

Die Königin beginnt zu lächeln und steigt aus ihrem Alkoven. Sie geht auf den Admiral zu und sagt mit zuckersüßer Stimme:

"Ich brauche keine Drohnen, um Sie zu assimilieren."

Sie hebt den rechten Arm mit geballter Faust. Sie richtet sie auf Janeway und stößt ihr ihre Assimilationskanülen in den Hals. Der Admiral lächelt überlegen. Die Queen merkt, dass ihr Assimilationsversuch nicht glückt und zieht die Kanülen wieder ein. Genauso überlegen, wie sie gelächelt hat, erklärt Janeway:

"Ich bin nicht wirklich hier, Euer Majestät. Ich bin in ihrem Kopf."

Die Borgkönigin macht einen ziemlich überraschten Eindruck. 
Admiral Janeway sitzt im Shuttle. Von dem Pilotensessel reicht eine Art Arm halb vor ihren Kopf. Die Spitze dieses Arms leuchtet; der Admiral hat die Augen geschlossen.

"Ich benutze ein synaptisches Interface", setzt sie ihre Erklärung fort. "Wenn ich Sie wäre, würde ich meine Zeit nicht damit vergeuden, das Signal zurückzuverfolgen."

Der Admiral und die Borgqueen stehen sich gegenüber. Janeway erzählt weiter:

"Im Moment übersteigt es Ihre Fähigkeiten."

Die Königin beginnt, langsam um Admiral Janeway herumzugehen.

"Was wollen Sie?" 

"Ihnen einen Handel anbieten", erklärt Admiral Janeway. "Captain Janeway glaubt, ich wäre hier, um ihr bei der Zerstörung des Transwarpnetzwerks zu helfen." 

"Das übersteigt ihre Fähigkeiten", bemerkt die Queen. 

"Oh, ich weiß", bestätigt Janeway. "Und ich habe versucht, es meinem naiven, jüngeren Selbst zu erklären. Aber sie wollte nicht hören."

Die Königin bleibt neben dem Alkoven stehen. Admiral Janeway geht langsam zu ihr.

"Sie ist fest entschlossen, diesen Hub außer Gefecht zu setzen." 

Die Queen dreht sich zum Admiral um: "Sie wird versagen." 

"Ja", sagt Janeway langsam. "Aber sie hat Waffen, die ich aus der Zukunft mitgebracht habe. Ich denke, sie haben damit bereits Bekanntschaft gemacht."

Die Borgqueen dreht sich hastig um und geht um den Alkoven.

"Transphasentorpedos. Wir werden uns anpassen." 

"Schlussendlich ja", stimmt Admiral Janeway zu. "Aber nicht bevor die Voyager beträchtlichen Schaden angerichtet hat. Ich habe die Absicht, ihnen zu verraten, wie sie sich jetzt diesen Waffen anpassen können." 

"Im Austausch wofür?", will die Queen wissen. 

"Schicken Sie einen Kubus, um die Voyager mit einem Traktorstrahl einzufangen und ziehen Sie sie zurück in den Alpha-Quadranten", fordert Janeway und schaut der Queen grimmig in die Augen. 

"Sie wollen mich glauben machen, dass die unbestechliche Kathryn Janeway ihre eigene Crew verraten würde?"

Der Admiral hebt hastig ihren Zeigefinger.

"Nicht verraten. Sondern sie vor sich selbst retten. Ich habe Technologie mitgebracht, die der Voyager helfen sollte, nach Hause zu kommen. Aber der Captain ist arrogant, selbstgerecht und ihre Offiziere sind so von Loyalität geblendet, dass sie sich darauf vorbereiten, ihre Leben zu opfern. Nur um den Borg einen lähmenden Schlag zu versetzen." 

Mit Sarkasmus sagt die Königin: "Aber Sie haben niemals versucht, uns Schaden zuzufügen."

"Ich bin auf meine alten Tage eine Pragmatikerin geworden", erwidert Admiral Janeway. "Alles was ich will ist, dass diese Crew wieder zu ihren Familien zurückkehrt." 

"Sie möchten also das Wohlergehen Ihres Kollektivs sicherstellen?", stellt die Queen fest. "Ich weiß das zu schätzen."

Und mit einem unnachahmlichen Lächeln fügt sie hinzu:

"Ich werde Ihnen helfen."

Sie dreht sich weg und geht auf die andere Seite des Raumes.

"Aber es wird mehr kosten, als Sie mir anbieten."

Janeway greift nach einer Verstrebung, an der der Alkoven der Queen befestigt ist und schaut ihr hinterher.

"Was wollen Sie?"

Die Queen dreht sich wieder um und geht zum Admiral zurück.

"Ihr Schiff und seine Datenbank."

"Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Ihnen zeigen werde, wie Sie sich ihren Torpedos anpassen können", erwidert Janeway beharrlich. 

"Unzureichend!", sagt die Queen und dreht sich wieder von ihr weg.

Sie geht um den Alkoven herum, während Janeway erklärt:

"Wenn ich Sie Technologie aus der Zukunft assimilieren ließe, wer weiß, wie das die Ereignisse verändern würde."

"Sie sind gewillt, die Zukunft zu ändern, indem Sie die Voyager jetzt nach Hause bringen wollen", gibt die Borgkönigin mit scharfer Stimme zurück. 

Janeway versucht, sich aus der Affäre zu ziehen: "Oh ja, aber es gibt da einen Unterschied." 

Die Borgqueen unterbricht sie: "Tun Sie, was alle guten Pragmatiker tun, Admiral: Gehen Sie Kompromisse ein!"

Während dieser Worte geht sie in der Gegenrichtung um den Alkoven und steht nun wieder hinter Janeway, die einen Augenblick darüber nachdenkt. Schließlich antwortet der Admiral:

"In Ordnung. Ich gebe Ihnen das Shuttle."

Sie dreht sich zur Queen und sieht ihr in die Augen. Sie fügt mit fester Stimme hinzu:

"Nachdem die Voyager sicher im Alpha-Quadranten angekommen ist." 

"Sie haben bereits ihr jüngeres Selbst belogen", gibt die Queen zu Bedenken. 

"Woher weiß ich, dass Sie mich nicht auch anlügen?" 

"Ich schätze, Sie werden mir einfach vertrauen müssen", antwortet Admiral Janeway und gewinnt dabei ihren überlegenen Gesichtsausdruck zurück. 

"Das wird nicht nötig sein", sagt die Borgkönigin und Janeways Überlegenheit schwindet dahin. "Sie unterschätzen mich, Admiral. Während wir geredet haben, haben meine Drohnen ihr Signal zurückverfolgt."

Im Shuttle schlägt Janeway erschrocken die Augen auf und weist den Computer an, das Interface abzuschalten. Vor der Queen löst sich das Bild des Admirals auf.

"Panzerung ausfahren", befiehlt Janeway.

Doch bevor der Computer den Befehl ausführt, wird das Shuttle von einem Borgtraktorstrahl erfasst. Die Tarnung des kleinen Schiffes versagt und der Admiral wird herausgebeamt.
Janeway materialisiert im Alkoven der Queen. Sie sieht sich hastig um, als die Königin sagt:

"Sehr clever, sich direkt vor meiner Haustür zu verstecken. Hatten Sie vor, uns aus dem Inneren des Unikomplexes anzugreifen?"

Als Janeway nicht antwortet, geht die Queen energisch auf sie zu.

"Nicht sehr gesprächig?"

Sie jagt dem Admiral ihre Assimilationskanülen in den Hals, welcher daraufhin auf den Boden sinkt. Fast sofort erscheinen kybernetische Implantate auf Janeways Gesicht. Diesmal schaut die Borgkönigin überlegen auf Janeway herab.

"Sie und ich – wir brauchen keine Worte, um uns zu verstehen."

Die gepanzerte Voyager fliegt auf den Transwarphub zu, um den einige Borgkuben herumschwirren. Auf der Brücke geht Captain Janeway auf das Geländer hinter dem Steuer zu. Es herrscht roter Alarm.

"Bringen Sie uns rein", befiehlt sie. 

Tom bestätigt: "Aye, Captain."

Er gibt die entsprechenden Befehle in seine Konsole ein. Die Brückencrew schaut gebannt auf den Hauptschirm. Die Voyager nähert sich einer der unzähligen Öffnungen ins Transwarpnetzwerk. Sofort öffnet sich ein Transwarpkanal, in dem die Voyager verschwindet.

In der Kammer der Borgqueen, die mal wieder um ihren Alkoven herumläuft, ertönt wieder die Stimme des Kollektivs:

"Die Voyager ist in Apparatur 823, Transwarpkorridor 09 eingeflogen. Schiffe zum Abfangen werden umgeleitet."

Während dieser Worte schaut die Königin zufrieden auf die immer noch am Boden liegende Admiral Janeway herab. Doch auf einmal wird aus der einen Stimme ein völliges Chaos; die Borgqueen muss sich an einer Verstrebung festhalten, um nicht zu Boden zu stürzen. Sie zuckt erneut zusammen, als würde sie ein Stromstoß durchfahren. Die Stimme des Kollektivs bringt nur noch Zahlensalat hervor. Die Borgqueen muss sich auf ihrer nächsten Runde um den Alkoven weiter an den Stangen festhalten, an denen der Alkoven befestigt ist. Im Hintergrund sprühen Funken; die Queen zuckt immer wieder zusammen. Sie klammert sich nun an einer der Stangen fest und jetzt schaut Admiral Janeway sie sehr zufrieden an. Mit zynischer Stimme sagt sie zur Königin:

"Sie müssen wohl etwas schlechtes assimiliert haben."

Ungläubig schaut die Borgkönigin auf den Admiral herab.

"Was haben Sie getan?" 

"Ich dachte, wir bräuchten keine Worte, um uns zu verstehen", lautet Janeways Antwort.

Wieder sprühen Funken durch den Raum und der Borgqueen fällt es immer schwerer, sich festzuhalten. Zu spät erkennt sie entsetzt, was passiert ist.

"Sie haben uns infiziert. Mit einem nervenzersetzenden Virus." 

"Gerade genug, um Chaos in die Ordnung zu bringen", bestätigt Janeway mit einem teuflischen Flüstern.

Die Voyager fliegt durch den Transwarpkanal. Auf der Brücke schaut Seven von ihrer Konsole auf und meldet:

"Der Admiral hatte Erfolg, Captain. Die Schilde der Transwarpkanäle versagen." 

"Jetzt, Mr. Tuvok."

Janeway dreht ihren Kopf zur taktischen Station. Dort gibt Tuvok seine Befehle ein. Die Panzerung der Voyager öffnet sich über den Torpedorampen am Heck. Eine Salve von drei Transphasentorpedos wird abgefeuert und bewegt sich auf die zurückliegende Kreuzung von Transwarpkanälen zu. Die Geschosse schlagen ein und die Öffnung des Kanals verschwindet in einer Explosion.

Die Borgqueen sieht die Feuerwand aus dem Kanal kommen.

"Die Voyager wird zerstört werden." 

"Sie sind vor der Schockwelle", bremst Admiral Janeway die Freude der Queen.

Der Admiral liegt noch immer auf dem Boden des Alkovens.

"Sie werden überleben. Captain Janeway und ich haben das sichergestellt."

Jetzt zieht sie sich an den Verstrebungen hoch.

"Sie waren es, die uns unterschätzt hat."

Die Borgkönigin schaut erschrocken zum Admiral auf. Der Raum wird von einer weiteren Explosion erschüttert und die Königin hat Mühe, sich auf den Beinen zuhalten. Ein Zischen und Knistern ist zu hören. Um den linken Arm der Queen zucken elektrische Entladungen. Der Arm beginnt, sich von der Schulter zu lösen. Bevor er völlig abfällt, reißt die Queen ihn sich vom Körper. Zuckend bleibt er auf dem Boden liegen. Wieder sprühen Funken und die Königin dreht sich um. Hoffnung glimmt in ihren Augen, als sie auf das Display schaut. Dieses zeigt eine Borgkugel in einem Transwarpkanal.

"Sphäre 634. Sie können immer noch meine Gedanken hören…"

Sie schließt ihre Augen und gibt ihre gedanklichen Befehle. Die Sphäre kommt auf eine Kreuzung zu und fliegt nach rechts.

"Ich mag vielleicht Ihren Virus assimiliert haben. Aber ich habe auch ihre Panzerungstechnologie assimiliert."

Die Queen dreht sich zu Admiral Janeway um; während der Drehung verliert sie ihr linkes Bein. Nur knapp kann sie sich auf dem einen Knie halten. Mit einer letzten Anstrengung zieht sie sich an der Stange hoch, an der auch Janeway sich festhält. Wieder sprühen Funken von einer Wand. Die Königin fällt endgültig zu Boden. Aber sie lächelt.

"Captain Janeway wird sterben. Wenn sie keine Zukunft hat, dann werden Sie niemals existieren. Und nichts, was Sie hier heute getan haben, wird geschehen."

Unter Schmerzen zuckt sie zusammen und mit gebrochenem Blick sinkt ihr Kopf auf den Boden. Admiral Janeway windet sich im funkensprühenden Alkoven hin und her. Die Königin der Borg bleibt mit einem Lächeln im Gesicht tot auf dem Boden liegen, während um sie herum der Unikomplex von einer Explosion verschlungen wird.

Ein Computermonitor zeigt einen sich öffnenden Transwarpkanal. Eine Stimme fragt:

"Was zur Hölle ist das?"

Die Stimme gehört Admiral Paris. Neben ihm stehen zwei weitere Admirale im Raum des Pathfinder-Projekts. Im Hintergrund tritt Reg Barclay hervor und antwortet:

"Ein Transwarpkanal! Weniger als ein Lichtjahr von der Erde entfernt."

Einer der anderen Admirale will wissen, wie viele Borgschiffe hindurchkommen.

"Wir bekommen keine klaren Daten", erwidert Reg mit ein wenig Angst in der Stimme. "Aber die Gravitonemissionen übersteigen die Skala!"

Admiral Paris blickt mit strenger Miene auf den Schirm.

"Ich möchte, dass jedes Schiff in Reichweite zu diesen Koordinaten fliegt. Sofort!"

Ein Offizier der wissenschaftlichen Abteilung setzt sich in Bewegung.

"Ja, Admiral."

Im Deltaquadranten beginnt währenddessen der Transwarphub auseinanderzubrechen. Im Transwarpkanal wird die Voyager von Borgsphäre 634 verfolgt, die immer wieder auf das kleine Sternenflottenschiff feuert und immer weiter zu ihm aufschließt. Die Voyager wird heftig erschüttert; auf der Brücke sprühen Funken. Tuvok meldet:

"Panzerung bei nur noch 6 Prozent." 

"Hüllenbrüche auf den Decks 6 bis 12", muss Harry melden.

Angespannt blickt Captain Janeway nach vorn. Die Borgsphäre kommt nun immer näher; der "Hangar", in den die Voyager gezogen werden soll, öffnet sich. Auf der Brücke sprühen immer noch Funken. Tom meldet, dass er nicht länger vor der Sphäre bleiben kann. Ein weiteres Mal wird das Schiff erschüttert; Tuvok berichtet, dass die Panzerung ganz versagt. Chakotay geht zu Sevens Station und fragt, wo die nächste Abzweigung des Transwarpkanals sei. Ungefähr dreißig Sekunden vor der Voyager, lautet die Antwort. Wieder sprühen Funken.

"Aber sie führt zurück in den Deltaquadranten", fügt Seven hinzu. 

"Mr. Paris, bereiten Sie sich auf eine Richtungsänderung vor", ordnet der Captain an. 

"Ja, Ma'am."

Ein Schiff der Prometheus-Klasse kommt ins Bild, hinter ihm nähern sich ein Schiff der Excelsior-Klasse und eins der Galaxy-Klasse. Zahlreiche weitere Schiffe gehören zu dieser Flotte, welche sich auf den Ausgang des Transwarpkanals zubewegt. Einer der Admirale meldet:

"Wir haben 18 Schiffe in Position. Neun weitere sind unterwegs." 

"Öffnen Sie einen Kanal", verlangt Admiral Paris.

Reg meldet, dass er geöffnet sei.

"Hier spricht Admiral Paris", wendet er sich an die Flotte. "Wenden Sie jede nötige Gewalt an. Ich wiederhole: Jede nötige Gewalt."

Wieder mit ein wenig Furcht meldet Reg:

"Sir, es kommt ein Schiff hindurch."

Tatsächlich verlässt die Borgsphäre den Transwarpkanal – ohne die Voyager vor ihr! Erste Phasersalven werden ihr entgegengeschleudert, dann feuert die Flotte mit allem, was sie hat.

Die Brücke der Voyager wird wieder erschüttert, dann ist es ruhig. Die Besatzung schaut nach vorn, auf den Hauptschirm. Captain Janeway steht aus ihrem Sessel auf und geht wieder zum Geländer hinter der Steuerkonsole.

"Mr. Paris, unsere Position?"

Tom wirft einen Blick auf seine Anzeigen.

"Genau dort, wohin wir wollten." 

"Das Transwarpnetzwerk hat versagt, Captain", berichtet Seven. 

"Wir werden später feiern", erwidert Kathryn und dreht sich zur taktischen Station. "Mr. Tuvok!"

Tuvok betätigt zwei Schaltflächen an seiner Konsole. In der Einflugöffnung der Borgsphäre erscheint ein Lichtblitz – ein Transphasentorpedo! Auf der Oberfläche des Kugelschiffes sind diverse Explosionen sichtbar.

Ungläubig schaut Admiral Paris auf den Bildschirm.

"Feuer einstellen!"

Er und Reg Barclay schauen gebannt auf den Schirm, der nun die vollständige Explosion der Borgsphäre zeigt. Aus dieser Wolke glühender Trümmer fliegt die gepanzerte Voyager heraus!

Auf der Brücke herrscht ergriffenes Schweigen. Kathryn bringt nur ein knappes

"Wir haben's geschafft." hervor.

Selbst Tuvok blinzelt kurz, als würde er Tränen zurückhalten. Seven und Chakotay schauen sich an. Ein Piepsen ertönt und Harry muss kurz suchen, bis die richtige Anzeige findet.

"Wir werden gerufen!" 

"Auf den Schirm", sagt Kathryn nicht im Befehlston

Auf dem Hauptschirm erscheinen ein sich wundernder Reg Barclay und ein leicht erstaunt blickender Admiral Paris.

"Entschuldigen Sie die Störung", sagt Kathryn Janeway, "Beim nächsten Mal rufen wir vorher an."

Reg Barclay wirkt auf einmal sehr erleichtert und Admiral Paris lächelt freudig vom Hauptschirm. Er nickt und begrüßt die verschollen geglaubte Crew.

"Willkommen zurück." 

Kathryn antwortet: "Es ist schön, wieder hier zu sein."

Den Admiral packt die Neugier: "Wie haben Sie…" 

"Es wird alles in meinem Bericht stehen, Sir", unterbricht Kathryn ihn. 

"Ich freue mich darauf", erwidert der Admiral und verschwindet vom Bildschirm.

Tom kämpft mit den Tränen und schaut auf seine Konsole hinab. Auch Kathryn senkt den Blick und sagt zu sich selbst:

"Danke für Ihre Hilfe, Admiral Janeway."

Sie hat ebenfalls Mühe, die Freudetränen zurückzuhalten.

"Krankenstation an Brücke", meldet sich der Doktor nun per Interkom.

Tom horcht auf. Im Hintergrund hört man einen Säugling lachen. Auch Harry lächelt erleichtert und Kathryn freut sich ebenfalls wie ein Honigkuchenpferd. Tom schaut sie fragend an. Auf der Krankenstation gibt der Doktor das in eine Decke gehüllte Baby der frisch gebackenen Mutter in den Arm.

"Doktor an Lieutenant Paris. Es gibt hier jemanden, der Ihnen 'Hallo' sagen möchte."

Tom scheint sein Glück kaum fassen zu können und Kathryn sagt zu ihm:

"Sie sollten besser runtergehen, Tom."

Mit einem überglücklichen "Ja, Ma'am." macht er sich auf den Weg. Harry fällt es von allen am schwersten, seine Tränen im Zaum zu halten und auch Tuvok muss eine Braue heben, als Tom den Turbolift betritt. Kathryn dreht sich zu Sevens Station um, an der neben der Ex-Borg auch immer noch Chakotay steht.

"Mr. Chakotay", sagt sie und deutet mit der Hand nach vorn, "das Steuer." 

"Aye, Captain", antwortet er und geht nach vorn.

Seven schaut ihm hinterher und Harry muss erneut die Freudentränen hinunterschlucken. Chakotay nimmt an der Steuerkonsole Platz und Kathryn hat sich wieder in ihren Sessel gesetzt. Sie schaut auf den Hauptschirm und gibt den gleichen Befehl, wie vor sieben Jahren:

"Setzen Sie einen Kurs… nach Hause…"

Und nun muss auch sie schlucken.

Die Flotte von nun neunzehn Schiffen, allen voran die USS Voyager, fliegt auf die Erde zu: Nach Hause.

THE END OF A JOURNEY

Analyse

Da in diesem Review der komplette Redakteursstab von "The Daily Trekker" mitgeschrieben hat, haben natürlich auch alle hierzu etwas zu sagen. Ich bin einmal so frei und beginne die Analyse dieser Episode.


Rod., 06.06.2001 – Michael Seither

"Endgame" … Was soll ich eigentlich zu "Endgame" sagen? Ich habe die Episode jetzt mindestens sieben Mal gesehen, und noch immer läuft mir ein leichter Schauer über den Rücken, wenn ich mir das anschaue. Ich habe in letzter Zeit auch sehr viel über diese Episode in diversen Foren gelesen, habe ICQ-Nachrichten bekommen, in denen die Episode von allen möglichen Leuten verteufelt wird, und kann weder die Meinung der Forenmembers noch die Ansichten der ICQ-Tipper teilen. Ich kann diese Episode eigentlich nur mit einem Wort beschreiben, und das ist "Großartig!"

Die Episode weist zwar auch wieder einige Kontinuitätsfehler auf, aber das ist ein Zustand, an den wir uns mittlerweile bei Star Trek: Voyager ja schon gewöhnt haben. "Zeus" aus unserem Forum hat mal so einiges an Sternzeiten nachgerechnet, und hat hier einige Fehler mit den Zeiten gefunden. Aber wie gesagt, man hat sich bei Voyager ja bereits an so etwas gewöhnt, weswegen ich dies nicht besonders schlimm finde. In einigen Forenberichten konnte ich auch so einiges lesen, dass Massenmord nicht gerade den Direktiven der Sternenflotte entspricht, dies aber ja auch wieder einmal typisch Voyager wäre. Welcher Massenmord? Das Kollektiv wurde in einer möglichen Zukunft zerstört, welche durch die verfrühte Heimkehr der Voyager so nicht mehr eintreten kann/wird. Zeitparadoxen sind eine ziemlich dämliche Sache, aber was will man dagegen machen? Auch kam die Frage auf, wieso Admiral Janeway nicht die ganzen sieben Jahre zurückgegangen ist, um alle Besatzungsmitglieder zu retten. Die Frage ist berechtigt, und sicherlich hätte sie dies auch machen können. Das Problem hierbei ist nur, dass sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.x Prozent wohl kein Transwarphub in der Nähe der Fürsorgerphalanx befunden hat, denn von den Teilen gibt es schließlich nur Sechs in der ganzen Galaxie. Sie hätte sicherlich dorthin gehen können, aber wie wäre die Voyager dann nach Hause gekommen? Durch den temporalen Riss? Geht nicht, denn sie sagte ja bereits vorher zu Harry, dies sei ein 'One Way Trip'.

Lassen wir also einfach mal diese ganzen Spekulationen beiseite und ignorieren diese kleinen Kontinuitätsfehler. Was haben wir dann noch? Zuerst einmal haben wir eine Episode, in der es von Special Effects nur so wimmelt. Und diese Effekte sind durch die Bank einfach nur genial. Ich möchte wirklich nicht wissen mit welchem Budget man sich an diese Episode gemacht hat.

Weiterhin haben wir in dieser Episode noch eine Love-Story, die imho aber ein wenig plötzlich kommt. Dieser Liebesgeschichte schenkt man aber nicht mehr und nicht weniger Aufmerksamkeit wie den restlichen Handlungssträngen. Jeder der Charaktere bekommt seine Zeit auf dem Bildschirm, jeder wird ausreichend behandelt, und man erfährt von jedem, was er in all den Jahren gemacht hat.

Ich könnte mich hier wirklich noch stundenlang über diese Episode auslassen, aber da diese Datei bereits jetzt schon jedwede Größenbeschränkung gesprengt hat, und ich auch meine Mitarbeiter noch zu Wort kommen lassen möchte, beende ich meine Analyse mit einem Gruß an alle Kritiker der Serie: Verflucht mich dafür wenn ihr wollt, aber ich gebe dieser Episode die maximale Punktzahl. Sie ist Unterhaltung in Reinkultur, Star Trek at it's best und einfach nur wunderschön. Vergesst die kleinen Fehler und geniest diese Episode einfach.

Danke USS Voyager für sieben Jahre teilweise großartige Unterhaltung. Ich schaute mir deine Reise gerne an, und mir bleibt nur noch eines zu schreiben:

Auf Wiedersehen, USS Voyager. Willkommen, Enterprise.

Glinde, 06.06.2001 – Isabell Soyka

Dies ist nun "Endspiel", das Ende der Serie Star Trek Voyager, nicht aber des Raumschiffs Voyager, seiner Crew und seiner Geschichten.

Fangen wir einmal bei der Geschichte des Finales an: War es originell, war es etwas neues, mit dem die Autoren zum Ende der Voyager aufgewartet sind? Der Gedanke, die Idee vielleicht nicht, das muss ich zugeben, aber dennoch, was die Autoren und viel mehr, was die Schauspieler aus dieser Geschichte gemacht haben war mehr als genial.

Rekapitulieren wir:
Die Voyager hat es nach 23jähriger Odyssee schließlich zurück zur Erde geschafft, auf dem Weg aber erhebliche Verluste erlitten, die berühmtesten Opfer sind Seven of Nine und Tuvok. Aber sie haben es geschafft, sie sind zu Hause und dennoch nicht zufrieden. 10 Jahre hat Kathryn auf eine Gelegenheit gewartet, ihre Crew in glücklicherer Zeit nach Hause zu bringen. Ihr Vorhaben gelingt, sie bringt ihre Crew nach Hause, 16 Jahre früher als ursprünglich und sie rettet 23 Leuten das Leben und vielleicht hat sie sogar dem Borgkollektiv endgültig das Genick gebrochen.

Das hört sich für mich gut genug an für ein Finale, und es war besser als das!
Ich habe sie inzwischen schon fünfmal gesehen und entdecke immer wieder neues. Neue Nuancen, die ich vorher nicht bemerkt hatte, neue Eindrücke. Und doch bleibt das eine immer gleich: Das Gefühl, eines der besten Stücke der Fernsehgeschichte vor Augen zu haben. Diese Episode übertrifft alle meine Erwartungen, und glaubt mir, die waren nicht gering! Sie hatte alles von Action (obwohl ich darauf bei ST wirklich nicht so viel Wert lege), über eine spannende Story und die hervorragenden Darstellerleistungen bis hin zur wundervollen Rührung, die eine finale Episode haben sollte. Mit dieser Story ist den Machern der Serie das absolut beste gelungen, was ich je gesehen habe. Von Beginn an ist die Story fesselnd. Es war ein grandioser Auftakt als die Voyager über die Golden Gate Bridge fliegt und endlich wieder zu Hause ist.

Jede Minute, jede Sekunde dieses Finales ist Genuss pur.
Einige sagen, das Finale habe keinen richtigen Höhepunkt, aber ich sehe das anders: Das ganze Finale ist ein einziger Höhepunkt, eine Klimax an sich.

Beginnen möchte ich kurz mit den Fehlern des Finales. Und wenn ich kurz sage, meine ich auch kurz:
Es gab nicht viele.
Natürlich sind auch die Autoren des Finales der Voyager nur Menschen und so haben sich einige kleine Ungereimtheiten bezüglich der Jahreszahlen eingeschlichen. Es kommt nicht alles genauso hin, wie sie es uns weiß machen wollen aber mich hat es nicht besonders gestört. So, dass war´s auch schon, was ich zu den Fehlern sagen wollte, also machen wir mit den Schauspielern weiter:

Grandios, kann ich nur sagen!

Kate Mulgrew
Wir haben schon zu Beginn gesehen, das sie schauspielern kann, aber hier hat sie sich selbst übertroffen. Captain Janeways Interaktion mit ihrem zukünftigen Ich ist hervorragend gespielt, jede Geste, jeder Augenkontakt, alles passt perfekt! Ich habe mich mehr als einmal während des Finales gefragt, wie eine Fernsehserie mit ihren begrenzten Mitteln es schafft einige Hollywoodfilme tricktechnisch in die Schranken zu verweisen!
Beide Janeways waren überzeugend dargestellt, ihre Wandlung nachvollziehbar. Ich mag die Dialoge, die sie zusammen führen, ich mag ihr Spiel dabei. Es wird nie langweilig ihnen zuzusehen.

Robert Beltran:
Er hatte einiges zu tun in Voyagers letzter Staffel, auch im Finale hatte er gute Szenen. Er kann´s doch! Man nehme einen guten Schauspieler, ermutige ihn das Beste aus sich rauszuholen und mische es mit guten, gefühlvollen Dialogen und Voilà! man hat eine sehr respektvolle Leistung! Schade, dass man ihm erst so spät etwas gutes zu tun gegeben hat, da hat man einige Chancen verpasst. Er hätte mehr solcher Episoden verdient gehabt! Schade, dass die Autoren irgendwann aufgehört haben, Chakotays spirituelle Seite weiterzuverfolgen.

Roxann Dawson:
Wie alle Schauspieler im Finale, liefert auch sie eine hervorragende Leistung ab. Sie musste nicht viel mehr tun, als schwanger zu sein, aber das war sie mit voller Inbrunst! Man merkt, dass sie es selbst schon hinter sich hat und daher werden ihre Handlungen und Gesten nur viel nachvollziehbarer. Sie hat eine Menge aus ihrer Rolle gemacht. Sie hat B´Elanna erwachsen werden lassen, vom zornigen Mädchen zu einer gereiften Ehefrau und Mutter.

Robert Duncan NcNeill:
Er darf hier den typischen unerschrockenen Piloten und den besorgten Vater zugleich darstellen. Endlich durfte ihn B´Elanna mit dem ansprechen, was wir alle sowieso von ihm dachten: Flyboy. Das ist es, was er ist. Tom ist ein Pilot und wie jeder gute Pilot ist er es mit ganzem Herzen. Das war er zumindest immer, aber jetzt hat er neben seiner Leidenschaft noch eine andere: Seine Frau und sein kleine Tochter. Er hatte kein Leben, als er auf die Voyager kam, jetzt verlässt er sie mit einer eigenen Familie. Robert McNeill hat das über die Jahre schön herausgestellt, aber erst seine Szenen im Finale machen wirklich klar, was Tom ist: Ein Familienmensch, der nur zu viel Angst hatte, es zuzugeben. Aber McNeill hat ihm soviel Courage verliehen, es zu tun. Schön!

Robert Picardo:
Wie immer: Klasse! Robert Picardo ist ein vortrefflicher Schauspieler und das zeigt er hier einmal mehr. Ich mochte seinen Doc in der Zukunft, aber ich mochte ihn noch mehr in der "Gegenwart". Picardo war eine sehr gute Wahl für diesen Charakter.

Ethan Phillips:
Er hatte herzlich wenig zu tun im Finale, aber wir wollen ihn nicht vergessen: Ehrlich gesagt, mochte ich Neelix nie so besonders, aber Ethan Phillips hat mich ein wenig zuversichtlicher dreinschauen lassen.

Tim Russ:
Erstklassig! Seinen gealterten Tuvok liebe ich! Das war grandios! Seine Gesichtszüge, die immer starr bleiben, sagen doch so viel aus, seine Augen sprechen Bände. Die Szene mit Janeway in seinem Krankenquartier war wohl eine seiner besten, die er auf der Voyager spielen durfte, gleich neben seiner Darstellung des aufgeregten Tuvok ein wenig später im Finale. Diese Szene geht mir einfach unter die Haut, es steckt so viel Leben darin!

Jeri Ryan:
Auch sie schafft es wieder, ihre Klasse zu beweisen! Ich mochte ihre Szenen mit Chakotay. Sie hatte sichtlich Freude daran, eine Romanze zu spielen. Und es machte einfach nur Spaß, ihr zuzusehen. Ihre Seven mit Chakotay gefiel mir aber um einiges besser als die unnahbare Seven, die sie sonst immer spielen muss. Das Lächeln steht ihr gut und da sie Robert Beltran anlächelt, kann ich sie sehr gut verstehen.

Garret Wang:
Er war vielleicht der unerfahrenste im Reigen der Schauspieler bei Voyager, aber er hat gelernt und das sieht man heute. Seine bisher beste Leistung aus "Temporale Paradoxie" Timeless (witziger Weise auch eine Zeitreisegeschichte) hat er mit seiner Leistung im Finale übertroffen. Ich mag Harrys Rede im Bereitschaftsraum des Captains. Sie hat mehr Realität, scheint wirklicher als seine Rede in "Temporale Paradoxie" Timeless im Maschinenraum. Er hat ihr mehr Leben gegeben.

Soviel zu den Schauspielern.
Aber nun zu meinem Gesamteindruck der Episode.

Es geht nicht darum, weshalb Admiral Janeway in die Vergangenheit zurückreist, denn das ist klar: Dies ist anscheinend ihre einzige Chance auf ihrem langen Weg, die Reise zu verkürzen. Kathryn kann nicht zum Anfang des ganzen Spiels zurückkehren, denn es wäre für sie unmöglich sowohl das Maquisschiff als auch die Voyager zu retten. Also macht sie das, was ihr am besten erscheint: Sie rettet den Teil ihrer Crew, den es ihr zu retten möglich ist. Sie tut es genauso für sich selbst als auch für ihre Freunde. Dies ist eine logische Entscheidung und zeitgleich eine Entscheidung des Herzens.

Kathryn hat sich in den 26 Jahren verändert. Wir sehen nicht mehr den Captain des Raumschiffs Voyager, sondern wir sehen den Admiral der Sternenflotte. Und wie sie diese Jahre verändert haben: Sie ist besessen davon, ihre Crew schneller nach Hause zu bringen, sie hat über Jahre hinweg diesen einen Zeitpunkt im Auge behalten, an dem die Voyager die beste Chance hatte, heim zu kehren. Sie hat niemals geheiratet, ihr Leben ging nicht wirklich weiter im Alphaquadranten, es blieb auf der Voyager. Und als sie die Geschichte geändert hat, handelte sie genauso aus Egoismus wie auch aus ihrem Beschützerinstinkt heraus. Die Szene der gealterten Janeway an Chakotays Grab ist einer der "Höhepunkte" des Finales. Jedes Mal wenn ich diese Szene sehe, muss ich mich wieder zusammenreißen, sie ist so bewegend, mit so viel Gefühl gespielt! Janeway liebt Chakotay, daran besteht für mich kein Zweifel mehr, sie liebt ihn und respektiert ihn als Freund, als ihren besten Freund und Vertrauten. Kate Mulgrew schafft es, dies in einer einzigen Szene herauszustellen. Wenn sie die Grabplatte von den Blättern befreit und ihre Hand auf die kalte Steinplatte legt, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Dies ist einzigartige Spitze!

Wo wir gerade von Liebe reden:
Chakoatay und Seven. Dies hat die Fans wohl am meisten am Finale gestört, mich nicht. Die beiden sind soooo süß zusammen. Ich schmelze jedes Mal wieder vom neuen dahin wenn ich die beiden zusammen sehe! Sie passen zusammen. Da ich allerdings die ersten drei Voyager-Staffeln nicht gesehen habe, kann ich nichts zur Chakotay/Janeway Beziehung sagen, aber ich habe schon einiges davon gehört und insofern kann ich den Ärger der J/Cer verstehen aber in den letzten 4 Jahren habe ich herzlich wenig von dieser Beziehung gesehen. Was war denn da? Ich habe sie ein paar Mal zusammen zu Abend essen sehen. Ich habe eine wunderbare Freundschaft gesehen, allerdings nur auf rein platonischer Basis. Was einer intimen Beziehung am nächsten kommt war dieses Jahr in "Zersplittert" (Org. "Shattered") zu sehen. Und ich mochte die Szenen der beiden, aber wie Chakotay dort gesagt hat: "Es gibt einige Grenzen, die wir nie überschreiten konnten".

Aber mich ärgert, dass die Seven/Chakotay Beziehung so plötzlich über uns hereinbricht. Natürlich, man kann sagen, dass wir nicht alle Vorgänge sehen, die auf dem Schiff vor sich gehen, aber dennoch, es hätte gute Chancen gegeben. Z.B. in der letzten regulären Folge "Renaissancemensch" (Org. "Renaissance Man"). Wie ich schon dort in meinem Kommentar geschrieben habe, hätte ich Chakotay gerne dabei gehabt, als Doc Seven seine Liebe gesteht. Man hätte nicht einmal viel zeigen müssen. Mir hätte ein entsetzter Blick genügt, ein kurzer Blickkontakt zwischen den beiden, ein Durchatmen. Aber wir haben nichts gesehen, und das war schon schade.

Auch war der Einsatz der Borg ein gelungener. Sie waren immer Voyagers Nemesis und daher ist es nur allzu gut nachzuvollziehen, dass sie im Finale wieder auftauchen. Alice Krige spielt eine etwas andere Borgqueen als Susanna Thompson. Kriges Queen ist verschlagener, cleverer, gefährlicher. Das ist toll, sie verkörpert die Queen, jede Bewegung sitzt. Die Rolle erhält dadurch einen bösartigeren Touch, ein neues Element der Unvorhersehbarkeit.

Es ist schön zu sehen, dass die Voyager eine einzige große Familie beherbergt. Toms Aussage: "Ich bin zu Hause!" spricht Bände.

Die Autoren schaffen es, jedem der Charaktere eine abschließende Sequenz zu geben. Sie geben jedem noch einmal genug Spielzeit, um Adieu zu sagen. Wir sehen B´Elanna und Tom in der Zukunft, es ist gut zu sehen, dass sie noch zusammen sind. Und obgleich diese Zukunft nun nicht mehr existiert, es ist offensichtlich, dass die beiden sich nicht trennen werden. Es ist auch schön zu sehen, dass der Doc letztlich über Seven hinweggekommen ist (obwohl man darüber streiten kann, denn seine Frau sieht seiner großen Liebe ähnlich, ich musste zuerst zweimal hinschauen, als er mit ihr durch die Tür marschierte). Ich bin sicher, das wird er auch in seinem neuerlichen Anlauf schaffen. Chakotay hat seine Liebe gefunden und eine neue Aufgabe: Schließlich hat er jetzt eine Ex-Borg bei sich im Wohnzimmer sitzen, die zwar sehr schnell lernt, aber von Beziehungen bisher nicht die Bohne weiß. Eine Herausforderung! Seven muss sich dieser Herausforderung stellen und garantiert dem massiven Medieninteresse an einer aus dem Kollektiv befreiten Borg. Aber sie hat nun jemanden, der sein Leben mit ihr teilt und sie darin unterstützen wird, ihre menschliche Seite weiter zu erforschen und aufzubauen. Und schließlich hat sie auch noch irgendwo in Reichweite ihre Ziehmutter, das sind schon mal zwei Konstanten. Tuvok kann seine Familie wieder in die Arme schließen und seine Krankheit kann geheilt werden. Er wird wahrscheinlich weiter eine herausragende Karriere in der Sternenflotte verfolgen. Vielleicht wird er sich auch damit zufrieden geben, auf seine Enkel aufzupassen…. vielleicht aber auch nicht.

Neelix hatte sich entschlossen zu gehen und lebt mit seiner neuen Familie. Wahrscheinlich wird er noch immer jeden Tag mit Seven Kaddis-Kot spielen und ab und zu seinen Lieblingsvulkanier anrufen, nur wegen der alten Zeiten willen. Und wenn es irgendwann einmal eine schnellere Reisemöglichkeit gibt, bin ich sicher, dass er der erste Talaxianer ist, der jemals die Erde betreten wird.

Und schlussendlich Kathryn: Sie hat einiges über ihr zukünftiges Ich erfahren und es hat ihr nicht gefallen. Aber sie hat eines im Vorteil gegenüber ihrem Alter Ego: Sie hat ein Leben auf der Erde. Sie hat es geschafft, ihre Familie nach Hause zu bringen, kein Grübeln mehr darüber, was hätte sein können, kein Warten mehr auf eine neuerliche Gelegenheit, die Geschichte zu verändern. Sie wird sich eine kleine Farm in Indiana suchen, ihre Karriere in der Sternenflotte steil voran treiben und sie wird ab und zu ihre Familienmitglieder besuchen gehen, die überall auf der Erde und im Alphaquadranten verstreut leben. Und vielleicht wird sie schließlich einen netten Mann kennen lernen, der eine Menge Zeit hat, ihre Geschichte zu hören und der bereit ist, eine Großfamilie zu adoptieren. Und sie wird leben.

Mir war beim Finale vor allem wichtig, die Charaktere noch einmal zu sehen und Abschied zu nehmen und zu erfahren, wie es denn nun mit ihnen weiter geht. Und das habe ich bekommen, wenn auch nur angedeutet, aber wofür ist denn der Mensch schließlich mit einer blühenden Phantasie ausgestattet? Aber ich habe noch mehr bekommen: Die computergenerierten Sequenzen waren grandios. Die Voyager mit ihrer Panzerung sieht unglaublich aus! Ich saß teilweise mit offenem Mund vor dem Bildschirm, weil es einfach atemraubende Einstellungen gibt! Unglaublich gut! Das ist auch der Begriff, den ich für den Regisseur benutzen möchte: Allan Kroeker hat wirklich ganz hervorragende Arbeit geleistet. Er ist ja bekannt dafür, sein Handwerk besser als mancher andere zu beherrschen, aber hier hat er sich selbst übertroffen. Er kitzelt aus den Schauspielern Leistungen wie kein zweiter heraus, seine Kameraeinstellungen sind grandios, es kommt alleine Spannung auf, wenn man sich nur seine Arbeit betrachtet, die er geleistet hat. Mit ihm hat man die richtige Person für die finale Episode gewählt. Durch ihn wird das alles noch einmal ein bisschen besser.

Dies ist wirklich ein mehr als gelungener Abschluss von Star Trek: Voyager, ich habe mich auf das Finale gefreut und ich bin sehr traurig, dass die Serie zu Ende ist, aber mit diesem Finale wurde ich ein wenig getröstet. Obwohl der Abschluss leider Lust auf mehr macht, das wir aber nicht bekommen werden.

Ein würdiges Finale für eine grandiose Serie.

Prädikat:
Mehr als wertvoll, auf einer Skala von 1 – 10 hat dieses Finale eine 20 verdient! Freut euch!

 

Treuen, 07.06.2001 – Oliver Arnold

"Endgame" ist gelaufen, Voyager ist vorbei. War es ein würdiges und passendes Ende für diese Serie? Ja! War es das beste Star Trek Finale, dass ich bis jetzt gesehen habe? Leider, nein. Es mag daran liegen, dass ich zu dieser Crew einfach keine solche emotionale Beziehung aufbauen konnte wie zu ihren Vorgängern bei TNG und DS9. Vielleicht bringen das irgendwann die vielen Wiederholungen, dass will ich nicht ausschließen.

Das Finale hat einfach die selben Probleme wie die Serie. Mangelnde (für mich ganz persönlich aber wichtige) Kontinuität, völlig aus der Luft gegriffene Charakterentwicklung zugunsten der einzelnen Story (Beziehung Seven-Chakotay) und eine Lösung durch neue Technologien bzw. einfaches "Technobabble". Soviel zu den Negativseiten.

Aber es gibt auch viele Positivseiten. Denn "Endgame" ist zwar nicht die beste Star Trek Folge aller Zeiten oder auch nur das beste Finale, aber dennoch eine ganz herausragende Episode und in meinen persönlichen Star Trek Top Ten auf jeden Fall dabei.

Zunächst einmal die Produktion an sich. Die (verwünschten) neuen Technologien bescheren uns einige der beeindruckendsten Effektaufnahmen der Star Trek Geschichte und die Schauspieler haben sich in dieser Folge selbst übertroffen. Man hat wirklich jedem angemerkt, dass es eine aufrichtige letzte Anstrengung war. Allen voran Kate Mulgrew in ihrer Doppelrolle. Man merkt ihr wirklich an, dass sie zwei verschiedene Charaktere spielt. Und natürlich Alice Krige, die einfach die Borg Queen ist. Nichts gegen die sehr gute Schauspielerin Susanna Thompson, aber die Rolle der Queen wurde eben ursprünglich Krige "auf den Leib geschrieben", und das merkt man einfach. Überraschend gut fand ich übrigens auch Garrett Wang, der einfach eine ausgezeichnete Leistung ablieferte. Insbesondere in der "Konferenzraumszene" hatte er einfach den tragenden Dialog und bei dieser Szene hatte ich seit langem mal wieder "dieses Kribbeln". Wang hat wohl das selbe Problem wie Robert Beltran. Beides gute Schauspieler, nur ließ man sie bei Voyager eben nicht richtig zum Zuge kommen.

Und dann gab es wirklich einige Überraschungen. Ihr merkt schon, meine Meinung zu "Endgame" läuft auf eines hinaus. Für sich betrachtet ist die Episode sehr gut, aber als Finale für sieben Jahre eben doch irgendwie unbefriedigend. Allein der Anfang mit dem Flug über die Golden Gate Bridge. Toll. Oder überhaupt diese zukünftige Zeitlinie. Besser gut geklaut als schlecht neu erfunden, nicht wahr? Und natürlich das eigentliche Ende. Dieser absolut geniale Moment der letzten Spannung, als man wirklich glauben musste, dass die Voyager nun doch wieder im Deltaquadranten gelandet war. Und dann diese letzte Auflösung, die Voyager fliegt aus der Sphäre heraus und auf das blaue Juwel namens Erde zu. Je öfter ich es mir angesehen habe, desto mehr berührt es mich. Das ist die Negativseite von dieser Episode voller Action und Drama (denn es gab wirklich ausgezeichnete Charaktermomente und fast jeder reguläre Charakter bekam wenigstens eine gute Szene). Sehr unterhaltend, aber irgendwie ist alles zu schnell vorbei. Es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis sich das alles "gesetzt" hat, bis man wirklich "verdaut" hat, was man da miterlebt hat. Denn das Ende ist dann auf einmal da und schon sieht man die Endcredits und weiß, dass es das war. Sieben Jahre Voyager. Aus und vorbei. Aber in bester Tradition der Serie geht sie mit einem großen Knall!

 

Kupferzell, 09.06.2001 – Matthias Kahlow

"Endgame" war mal wieder eine richtig gute Voyagerfolge. Jeder aus der Crew hatte seine Szene, auch Chakotay kam endlich mal wieder zu Wort. Apropos: Was da zwischen Chakotay und Seven läuft, kommt zwar ein bisschen plötzlich, aber ehrlich gesagt, gefällt es mir. Es tut Seven richtig gut, auch wenn es dem Doc wiederum das Herz bricht.

Damit wären wir schon beim nächsten: Den Gefühlen. Auch die kamen hier wieder richtig gut rüber. Die Schauspieler haben wirklich alles gegeben, um uns den Abschied noch schwerer zu machen. Kate Mulgrew hatte tatsächlich recht in ihren Interviews.

Die hier dargestellte Zukunft, in der die Voyager noch weitere sechzehn Jahre brauchte, um nach Hause zu kommen, war ebenfalls gut durchdacht. Die Veränderungen, die die Crew durch Sevens und später Chakotays Tod durchgemacht hat, kamen vor allem bei Admiral Janeway deutlich rüber. Und auch Reg Barclays Bindung zur Voyagercrew wurde gefestigt und zwar auf die richtige Weise.

Also, besonders der erste Teil des Finales war eine richtig gute Charakterfolge und würde von mir 9,5 von 10 Punkten bekommen. Leider hat mir der zweite Teil nicht ganz so viel Spaß gemacht. Nicht, dass ich damit sagen will, es hat mir nicht gefallen. Im Gegenteil: Alice Krige hat als Borgqueen wieder mal eine verdammt gute Figur gemacht. Aber das Thema Zeitreisen ist mir wirklich zu sehr breit getreten und sollte jetzt endgültig einmal auf Eis gelegt werden. Hoffen wir mal, dass man es bei Enterprise für wenigstens zwei Staffeln durchhält, mal nicht das Thema Zeitreisen zu bringen.

Und auch das Ende kam mir ein bisschen zu plötzlich. Vor allem dieses knappe "Willkommen daheim" hat mich gestört. Beim ersten Mal. Ich habe mir "Endgame" ein zweites Mal angeschaut und muss sagen: Es hat mir besser gefallen. Und beim dritten Mal gefiel's mir noch besser. Nach der langen Zeit der Heimreise, des Hoffens und Bangens, hat die Crew es geschafft. Sprachlosigkeit auf beiden Seiten. Und inzwischen auch bei mir. Und das Gefühl der Freude. Tja, da bricht meine sensible Ader durch…

Für Teil zwei gibt's von mir knappe 9 von zehn Punkten. Macht also summa summarum: 9,25 von 10, also gute 9 Punkte. Farewell, Voyager, ich werde euch vermissen…

 

Ettlingen, 10.06.2001 – Ralph Genannt

Das war sie also, die endgültig letzte Folge einer Serie, die mich sieben Jahre lang begleitet hat. Vieles hat sich getan über diese Jahre hinweg. Das Fandom hat sich verändert, mal zum guten, und natürlich manchmal zum schlechten. Aber niemand wird ernsthaft abstreiten wollen, dass "Voyager" neue Maßstäbe im Genre gesetzt hat und sich jede kommende Trek-Serie daran orientieren muss. Sicher erreichte "Voyager" nur selten die Klasse der Unterhaltung wie beispielsweise "The Next Generation", aber je länger die Serie lief, desto besser wurden die Episoden und Handlungsstränge. Und das hat sich auch in der letzten Episode, "Endgame" gezeigt.

Das schreiben einer finalen Episode erweist sich immer als besonders schwierig für die Drehbuchautoren, da die Fans ebenso gewaltige und emotionale Szenen erwarten wie sie erwarten, dass ein Handlungsstrang, der sich über ganze sieben Jahre hinweggezogen hatte, in einer logischen und mitreisenden Geschichte abgeschlossen wird.

Nun, meiner Meinung nach erfüllt "Endgame" all diese Kriterien voll und ganz. Doch beginnen wir bei der Story.

Die Story:
Eigentlich war es vom Start der Serie an klar, welches Thema die allerletzte Folge dieser Serie einmal behandeln musste. Natürlich die Heimkehr des verschollenen Raumschiffes. Jedem war klar, dass dies der einzig wahre logische Schritt gewesen ist. Und genau deshalb war es keine Überraschung mehr, dass die Voyager heimkehrt, sondern wie!

Jedoch wäre es wohl zu langweilig gewesen, wenn die Bemühungen der Sternenflotte Früchte getragen hätten, also ließen sich die Drehbuchautoren einen geschickten Schachzug einfallen. So ließen sie die Voyager mit Hilfe der abscheulichsten Feinde der Föderation nach Hause kehren. Alleine dieser Gedanke, der dem Schicksal ein Schnäppchen schlägt, macht diese Folge sehenswert. Dass ganz nebenbei die Borg noch zerstört werden, geschieht in der für Voyager gewohnten Schnelligkeit. Es war stets ein Problem der Serie, dass die Auflösung der Handlungsstränge in den letzten zwei Minuten einer Folge abgehandelt wurde. Viele Fans haben dies beklagt, und werden deshalb auch bei "Endgame" ins stöhnen geraten.

Obwohl diese Story mit einer Zeitreisegeschichte verquirlt wurde, machte dies die Folge keineswegs unübersichtlich. Ganz im Gegenteil, erst das spielen in verschiedenen Zeitebenen ermöglichte es, jedem Charakter noch einmal seine ganz eigene Szene zu bekommen, in der sich der Fan von seinem "Liebling" verabschieden konnte. Harry wird als Captain gezeigt, Tom als gealterter Mann und Familienvater, B'Elanna bekommt ihr Kind, der Doktor hat endlich einen Namen, Chakotay und Seven stürzen sich in eine Liebesbeziehung, die übrigens absolut glaubhaft dargestellt wird, Neelix sowie Icheb leisten noch einmal ein kurzes Gastspiel, Janeway darf gleich in zwei Zeitebenen agieren, und selbst Barclay hat seinen Part in der Story. Eigentlich nichts auszusetzen, wäre da nicht die Umsetzung.

Die Umsetzung:
Viel Stoff gab es in dieser Doppelfolge zu verarbeiten, und genau das ist auch das größte Problem dieser Episode. Es passiert fast schon zuviel! So geschieht es, dass ganz elementare Dinge, auf die man nun schon seit sieben Jahren warten musste, fast beiläufig passieren. Die Borg, die größte Bedrohung der Menschheit, gegen die Picard einen ganzen Kinofilm lang kämpfte und es trotzdem nicht schaffte, diese Macht auszuschalten, werden hier in den letzten Minuten durch einen simpel anmutenden Plan vollkommen vernichtet! Die Heimkehr der Voyager geschieht ebenso beiläufig. Jedoch muss man hier zum Guten halten, dass die Umsetzung der Heimkehr sehr glaubwürdig ausgebaut wurde. Man mag vielleicht erwartet haben, dass die Brückencrew in Freudentaumel ausbrechen mag, aber ist es nicht viel glaubhafter, dass die Crew unter einer Art Schock steht, nachdem sie das Ziel, auf das sie sieben Jahre lang gearbeitet hatten, nun so unverhofft erreicht? So stehen schließlich die Crewmitglieder fast verloren und verstört auf der Brücke, als sie ihre Heimat, die Erde, auf dem Bildschirm sehen. Man sollte in dieser Szene auf die Mimik achten, denn sie spricht Bände.

Generell gibt es an den schauspielerischen Leistungen absolut nichts zu bemängeln. Besonders Alice Krige in der Rolle als Borg Queen überzeugt wieder einmal vollkommen. Ihre Kühle ist einfach unbeschreiblich.

Abgerundet wird das Finale durch eine Atemberaubende Effekt- und Musikshow. Die Hintergrundmusik unterstreicht die Dramatik dieser Folge perfekt. Besonders zu erwähnen wäre hier wohl die stille Klavierbegleitung zu den Liebesszenen zwischen Chakotay und Seven. Aber auch die Effekte können sich sehen lassen. Der Fan bekommt hier vollkommen unbekannte Ansichten des Kollektivs präsentiert, und die visuelle Umsetzung der Transwarp-Kanäle der Borg ist faszinierend.

Der Abschied:
Wie bereits erwähnt, ermöglichte es diese Geschichte den Fans, sich von jedem Charakter noch einmal zu verabschieden. Und dies ist meiner Meinung nach absolut gelungen. Wie sich Admiral Janeway von ihrem "Schützling" Captain Harry Kim verabschiedet ist geradezu Herzzerreisend. Hier wird wirklich deutlich, dass die Charaktere über die Jahre hinweg eine tiefe Beziehung zueinander aufgebaut haben. So spricht Admiral Janeway stets von der "Voyager-Familie", Tom Paris sagt sogar, dass die Voyager jetzt sein Zuhause sei. So kann sich auch der unsentimentalste Fan Tränen in den Augen nicht verkneifen, als Janeway in der allerletzten Szenegenau den selben Satz sagt, den sie am Ende des Pilotfilms aussprach: "Setzen Sie einen Kurs…nach Hause!".

 

Konz, 10.06.2001 – Alexander Kellersch

Zum ersten Mal seit langem konnte mich Voyager wirklich überraschen. Denn ein solches Finale hätte ich nicht erwartet. Es hatte eigentlich alles was eine gute Star Trek Folge braucht. Action, Dramatik und eine packende Story waren seit jeher Garanten für eine gute Folge. Und auch diesmal war die Folge gut. Wenn auch vielleicht alles etwas schnell ging meiner Meinung nach. Gerade die letzten 5 Minuten gingen so unglaublich schnell vorbei dass es seine Zeit brauchte zu realisieren was da gerade geschehen war. Gut fand ich, dass Neelix einen kurzen Auftritt in der Episode hatte. Ein Finale ganz ohne ihn wäre seltsam gewesen, immerhin war er von Anfang an Bord. Und, auch wenn ihre Rückkehr in "Voller Wut" (Org. "Fury") etwas unglücklich war, ich hätte gern gesehen das man Kes zumindest mal kurz erwähnt wird. Das hätte sie wirklich verdient finde ich. Was ich allgemein etwas schade finde, ist dass man 2 alte Ideen neu verfilmte anstatt etwas eigenes zu kreieren. So bleibt der seltsame Beigeschmack dass das Finale nicht wirklich etwas neues war. Die Grundidee (Die Vergangenheit zu ändern um die Voyager früher nach Hause zu bringen um Verluste zu verhindern) wurde komplett aus "Temporale Paradoxie" (Org. "Timeless") übernommen. Und der Charakter von Admiral Janeway erinnert sehr stark an Annorax aus dem Zweiteiler "Ein Jahr Hölle" (Org. "Year of Hell"). Das paradoxe ist dass gerade Janeway dieses Verhalten damals aufs schärfste verurteilte, und nun plötzlich selbst nicht besser ist. Aber ansonsten kann ich mich nur beeindruckt durch Kate Mulgrews Darstellung einer gealterten Kathryn Janeway zeigen. Selten war sie so überzeugend wie diesmal. Die Gestik, die Aussprache, das Lächeln – alles passte perfekt. Was aber eher seltsam auf ich wirkte war der Seven/Chakotay Handlungsbogen. Diese beiden Charaktere haben nie viel miteinander interagiert, wenn man mal von 2, 3 Folgen der 7. Staffel absieht. Ich denke in diesem Punkt haben die Produzenten einen Fehler gemacht, denn diese Beziehung wird vielen Fans nicht so gefallen. Hingegen fand ich die Entwicklung von Tom und B'Elanna durchweg positiv über die ganzen 7 Jahre, wobei es mir Tom Paris ganz besonders angetan hat. Er war eigentlich immer mein Liebling zusammen mit dem Doc. Und da sind wir auch schon bei dem Objekt meiner Faszination: Dem Doktor. Ich denke keine andere Figur hat eine solche Entwicklung durchgemacht und hat so viele Episoden gewidmet bekommen wie er. Und auch im Finale konnte ich mich über seinen Namen totlachen: Joe!!!. Und dafür 33 Jahre gebraucht. Ich dachte eigentlich immer er wählt den Namen Van Gogh, wie in "Temporale Sprünge" (Org. "Before and After") angedeutet. Oder um seinen Erfinder zu ehren vielleicht Louis Zimmerman Jr. oder etwas in der Art. Aber nun komme ich mal zu unserem ewigen Fähnrich: Harry Kim. Wer hätte gedacht dass er mal ein Captain wird? Jeder! Und dass finde ich irgendwie schade. Etwas 'überraschenderes' hätte mir da besser gefallen. Aber dennoch fand ich es gut das Harry eine so große Rolle im Finale hatte. Die meiner Meinung nach besten Szenen handeln von ihm. Gerade den Monolog im Besprechungsraum ist für mich vielleicht die bewegendste Szene aus allen 7 Jahren. Insgesamt denke ich, dass "Endgame" Voyager zu einem würdigen Ende bringt. Alle Handlungsstränge wurden im Rahmen der erzählerischen Möglichkeiten gut zu Ende geführt, und mir fällt kein wirklich negativer Aspekt ein. Die von mir oben angesprochenen Missstände waren lediglich kleine Kritikpunkte. Ich habe mir gestern noch mal den Pilotfilm "Der Fürsorger" (Org. "Caretaker") und anschließend "Endgame" angeguckt und dabei ist mir noch etwas eingefallen: Der weibliche Fürsorger! Das Thema "Suspiria" wurde nur einmal, und zwar in der gleichnamigen Folge der 2. Staffel wieder aufgegriffen. Schade, da hätte man durchaus mehr draus machen können. Material für einen guten Zweiteiler hätte dieser Charakter durchaus noch geliefert. Aber sie im Finale wiederzubringen wäre wirklich ein Fehler gewesen, dafür hat sich zu viel verändert seit den ersten Staffeln. So kann man jetzt nichts weiteres tun, als einer ganz besonderen Serie Lebewohl zu sagen. Einer Serie, die uns 7 Jahre lang begleitete. Für mich persönlich war Voyager etwas ganz besonderes. Es war die erste Star Trek Serie die ich von Anfang an in Erstausstrahlung mitverfolgt habe und ist mir somit ganz besonders ans Herz gewachsen. Aber nun ist es vorbei. Die Hoffnung die Crew, oder zumindest ein paar von ihnen, in einem Kinofilm wiederzusehen besteht natürlich weiterhin, aber ob so etwas zustande kommt steht in den Sternen. Denn vorerst ist die Reise der Voyager zu Ende. Aber es wird neue Schiffe geben, neue Besatzungen, die ebenfalls mutig dorthin vorstoßen, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Bon Voyage, Voyager.

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